DE2100030A1 - Casting explosive charges - under conditions suppressing cracking and segregation tendency - Google Patents

Casting explosive charges - under conditions suppressing cracking and segregation tendency

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DE2100030A1 DE19712100030 DE2100030A DE2100030A1 DE 2100030 A1 DE2100030 A1 DE 2100030A1 DE 19712100030 DE19712100030 DE 19712100030 DE 2100030 A DE2100030 A DE 2100030A DE 2100030 A1 DE2100030 A1 DE 2100030A1
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Description

  • "Gegossene Sprengladung mit verringerter Rißbildung und Ausseigerung" Vorliegende Erfindung betrifft Gußladungen mit verringerter Rißbildung auf der Basis von Trini-trotoluol, deren Neigung zum Ausseigern gegenüber den bisher bekannten Gußladungen mit geringer Rißbildung erheblich herabgesetzt ist.
  • Es ist bekannt, daß Risse in Sprengstoffladungen auf der Basis von Trinitrotoluol in Geschossen besonders gefährlich sind, weil beim Abschuß solcher Ladungen ungewollte große Beschleunigungen auftreten können. Durch Stoßbeanspruchung oder durch adiabatische Kompression kann es im Bereich der Risse zu einer frühzeitigen Zündung der Sprengstoffladung kommen. Deshalb sind allgemein Risse in einer Sprengstoffiadung auf der Basis von Trinitrotoluol als Inhomogenität des Gußkörpers unerwünscht.
  • Es ist weiterhin bekannt, das Auftreten von Rissen in abgekUhlten Gußkörpern auf der Basis von Trinitrotoluol dadurch zu verhindern, daß man den Gußladungen solche Verbindungen hinzufügt, die in geschmolzenem Trinitrotoluel leicht löslich sind und die dem erstarrten Trinitrotoluol eine höhere Plastizität verleihen.
  • Als Beispiele für diese Verbindungen, die mit dem Trinitrotoluol eutektische Gemische bilden, seien genannt: Nitrophenole, p-MetO oxybenzylalkohol, Di- und Trinitrobenzole, ono-, Di- und unsynmetrische Trinitrotoluole, Nitronaphthaline, 2,4,6-Trinitrophenylmethylnitramin (Tetryl), 2,4,6-Trinitrophenyläthylnitramin (Äthyltetryl).
  • Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, daß die Gußladungen mit den erwähnten Zusätzen die Anforderungen hinsichtlich der Ausseigerung nicht erfüllen. Bei Lagertenperaturen bis zu 70°C können die Gußkörper eutektische Gemische aus Trinitrotoluol und den zugesetzten Verbindungen ausscheiden, die in Zündladungen oder Schraubgewinde eindringen können und so zu Versagern oder zu einer geringen Handhabungssicherheit führen können, Es wurde bereits auch schon versucht, detonationsfähige, aromatische Nitroverbindungen mit in diesen Nitroverbindungen löslichen nitrat- und perchloratgruppenfreien Hochpolymeren zu versetzen und auf diese Weise feste Formkörper herzustellen. Man erhält so homogene Formkörper hoher Festigkeit, di. auch bei Einsatz von etwa 2 % des Hochpolymeren nur eine geringe Neigung zur Ausseigerung aufweisen. Diese Sprengstoffgemische sind jedoch stets spröde und bilden leicht unerwünschte Risse.
  • Es wurde nun für gegossene Sprengladungen auf der Basis von TrJ nitrotoluol gefunden, daß die beiden beschriebenen Nachteile, Ri@bildung und Ausselgerung, weitgehend behoben werden können durch einen Zusatz bis zu 12 Gew.% einer bei 70°C flüssigen und mit nitratgruppenfreien Polymeren angedickten Lösung aus Trinitrotoluol und solchen schmelzbaren Stoffen, die bei 70°C ein Lösungsvermögen für Trinitrotoluol besitzen. Überraschenderweise zeigte sich, daß nur bei Einhaltung eines engen, bei 700C ermittelten Viskositätsbereiches von 10 bis 104 cP der mit Trinitrotoluol gesättigten Lösung nach des Abkühlen Gußladungen erhalten werden, die sehr geringe Rißbildung und Ausseigerung aufweisen. Lag die Viskosität der Lösung unter 10 cP, so wurden in den fertigen Gußladungen starke Ausseigerungserscheinungen feste stellt. Betrug die Viakosität aber sehr als 104 cP, so wurden die fertigen Gußladungen so spröde, daß sich Risse bildeten. Nitratgruppenhaltige Hochpolymere, wie Nitrocellulose oder Polyvinylnitrat, können nicht eingesetzt werden, da die Stabilität von Salpetersäureestern geringer ist als die von aromatischen Nitroverbindungen.
  • Die erfindungsgemäßen Guß ladungen zeigen die Nachteile der bçkannten Gußlandungen nicht mehr. Die Rißbildung konnte auch bei großkalibrigen Gußladungen durch Zusätze der erwähnten angedickten Lösung bis zu maximal 12 Gew.% verhindert werden. Größere Zusatzmengen führten Jedoch zu erheblichen Ausseigerungserscheinungen in den Gußladungen.
  • Unter den schmelzbaren Stoffen, die ein Lösungsvermögen für 2,4,6-Trinitrotolnol besitzen, sollen solcho Verbindungen verstanden werden, die bei 70°C mit dem 2,4,6-Trinitrotoluol eine homogene Lösung oder auch ein homogenes eutektiscbes Gemisch bilden. Beispiele dafür sind die bereits genannten Verbindungen, die bisher Gußladungen auf der Basis von Trinitrotoluol hinzugefügt wurden, um deren Rißbildung abzuschwächen. Diese Verbindungen bzw. die eutektischen Gemische mit Trinitrotoluol wirken im geschmolzenen Zustand als Lösungsmittel für Trinitrotoluol; im folgenden Text sind demzufolge, wenn nicht anders angegeben, unter Lösungsmitteln fÜr 2,4,6-Trinitrotoluol diese Verbindungen zu verstehen.
  • Die flüssige, angedickte Lösung, die den Gußkörpern hinzugefügt wird, kann so hergestellt werden, daß man in der als Lösungsmittel für Trinitrotoluol dienenden Verbindung bzw. in dem eutektischen Gemisch das Polymere, gegebenenfalls unter Erwärmen, auflöst und anschließend auf 7O0C erwärmt. Diese zähflüssige Lösung wird dann mit Trinitrotoluol gesättigt. Die Art und Menge des hinzugefügten Polymeren richtet sich selbstverständlich nach dessen Polymerisationsgrad; sie muß so gewählt werden, daß die Schmelze den gewünschten Viskositätabereich besitzt. Sie kann leicht experimentell durch Viskositätsmessungen von Proben der Schmelze ermittelt werden.
  • Die fertige Gußladung kann so hergestellt werden, daß man d@m aufgeschmolzenen Trinitrotoluol das suf 70°C erwärmte flüssige Gemisch aus dem mit den Polymeren an@@dickt@@ Lösungsmittel, das mit Trinitrotoluol gasättigt ist, zufügt. Man kann abe@ auch so vorgehen, daß man zuerst an Proben feststellt, welcher G@h@@ an den einzelnen Kompohenten des mit den Polymeren angedi@itea und mit Trinitrotoluol gesättigten flüssigen Gemisches dem erfindungsgemäßen Viskositätsbereich entspricht. Dann setzt man entweder die ermittelte Menge des mit den Polymeren angedickten Lösungsmittels oder das Lösungsmittel und das Polymere getrennt voneinander dem aufgeschmolzenen Trinitrotoluol unter Rühren zu.
  • Beim Abkühlen der fertigen Gußladung kristallisiert zunächst Trinitrotoluol aus. Die als Lösungsmittel für Trinitrotoluol dienenden Verbindungen reichern sich zusammen mit den Polymeren dabei in der Schmelze und bei weiterem Abkühlen an der Oberfläche der Trinitrotoluol-Kristalle an. In der abgekühlten Gußladung liegen an den Oberflächen der Trinitrotoluol-Kristalle Kristallgemische vor, deren Zusammensetzung einem eutektischen Gemischen von Trinitrotoluol und dem Lösungsmittel sowie den Polymeren entspricht.
  • Als polymere organische Verbindungen zum Andicken gelten z.B.
  • Verbindungen, die durch Homo- bzw. Mischpolymerisation ungesättigter Verbindungen und deren funktionellen Derivaten entstehen.
  • Als ungesättigte Verbindungen seien z.B. genannt: Ungesättigte, aliphatische Säuren sowie deren Mono- oder Diester und Anhydride, ungesättigte, aliphatischt Alkohole bzw deren funktionelle Derivate, z.B. die Mono- oder Diester, Äther u.a., ungesättigte retone urid ungesättigte Acetale. Aber auch die Additions- bzw.
  • Kondensationsprodukte, z.B. von Diolen und Dicarbons@aren sind als hochpolymerer Bestandteil geeignet.
  • Monomere, ungesättigte Säuren sind z.B. die Acrylsäure, die in α- oder ß-Stellung substituierten Acrylsäuren, z.B. Methacrylsäure, Äthacrylsäure, α-Chloracrylsäure u.a., Undecylensäure, Sorbinsäure, Ölsäure, Zimtsäure, Maleinsäure, Itakonsäure u.a.
  • Aber auch ungesättigte, cycloaliphatische Säuren, z.B. die durch Addition von Dienen an ungesättigten Säuren erhältlichen Verbindungen, lassen sich zur Herstellung von Homo- bzw. Mischpolymerisaten verwenden.
  • Weitere geeignete hochmolekulare Andickmittel lassen sich beispielsweise aus den ungesättigten Alkoholen oder deren funktionellen Derivaten, z.B. den Veresterungsprodukten des Vinylalkohols, Allylalkohols, Isopropenylalkohols, Methallylalkohols, Crotylalkohols etc. gewinnen, aber auch Homo- und Mischpolymerisate der ungesättigten Äther dieser obengenannten Alkohole ergeben gute Andickmittel. Als Beispiele für ungesättigte Ketone, deren Polymerisate oder Mischpolymerisate zum Andicken geeignet sind, sollen die Vinylketone, Allylketone und die Isopropenylketone genannt werden. Aber auch die Homo- und Mischpolymerisate des Vinylpyrrolidons sind geeignet.
  • Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die Herstellung von Gußladungen aus Trinitrotoluol allein. In Trinitrotoluol-Ladungen, die in der Schmelze suspendierte Feststoffe enthalten, wird die Ausseigerung durch die Verwendung der beschriebenen angedickten eutektischen Gemische in noch stärkerem Maße heragesetzt als in Gußkörpern; die nur aus Trinitrotoluol bestehen. Als Feststoffe kommen dabei sowchl kristalline, hochbrisante Sprengstoffe als auch Brennstoff2 infrage. Als Beispiele für kristalline Sprengstoffe seien Cyclotrimethylentrinitramin, Cyclotetramethylentetranitramin oder andere bekannte Explosivstoffe mit einer Detonationsgeschwindigkeit über 5000 m/sec. genannt. Unter Brennstoffen sind solche Stoffe zu verstehen, die unter Wärmeentwicklung und Bildung von Oxiden verbrennen, wie z.B. Aluminium, Magnesium oder deren Legierungen.
  • Die Gußladungen mit Trinitrotoluol können als Zusätze auch noch bekannte Phlegmatisierungsmittel (wachsartige Stoffe, inerte feinverteilte Feststoffe) und/oder oberflächenaktive Mittel zur Erzielung einer homogenen Schmelze und/oder Mittel zur Verbesserung der Trinitrotoluol-Keimbildung (z.B. Hexandtrostilben) enthalten.
  • Die Bestimmung der Ausseigerung erfolgt zweckmäßigerweise folgendermaßen: Die zu untersuchende Schmelze wird in eine auf 500C vorgewärmte zylindrische Gießform eingefüllt. Der Füllraum der Gußform erweitert sich nach oben hin trichterförmig. Der Durchmesser des zylindrischen Teiles des Füliraumes beträgt 21 mm und die Höhe 47 mm. Die eingefüllte Schmelze läßt man unter RUhren mit einem Stab erstarren. Nach vollständigem Erkalten wird der verlorene Kopf des Gußkörpers mit Hilfe einer Schneidvorrichtung entfernt und der zylindrische Körper von der Kopfseite her bis auf eine Höhe von 40 M abgedreht, so daß Boden- und Deckenfläche planparallel sina. Der fertige Probekörper wird im Zentrum eines Rundfilters von 90 mm Durchmesser (Typ Macherey und Nagel, Nr. 2261) aufgestellt. Die plangedrehte und abgeschliffene Kopfseite des Körpers wird mit einem Filtrierpapier bei Vergleichsmessungen gleichbleibender Art und Größe bedeckt und dieses mit einem 200 g Messinggewicht belastet. Nach 20stündiger Warmlagerung bei einer Temperatur von 70 0C wird der prozentuale Gewichtsverlust des Probekörpers bestimmt.
  • Die Viskositätsmessungen werden bei 700C z.B. mit Hilfe des Ausflußviskosimeters nach Freiwald/Koch mit Schmelzen des mit dem Polymeren angedickten Lösungsmittels für Trinitrotoluol, die mit Trinitrotoluol bei 700C gesättigt sind, durchgeführt.
  • In den folgenden Beispielen wird die Erfindung erläutert, und ihre Vorteile werden nachgewiesen.
  • Beispiel 1 Es wurden mehrere Proben einer bei 700C mit Trinitrotoluol gesättigten Lösung aus gleichen Teilen o- und p-Nitrotoluol, die mit verschiedenen Mengen Polymethylisopropenylketon angedickt sind, wie folgt hergestellt: Jeweils 100 g eines Gemisches aus gleichen Gewichtsteilen o- und p-Nitrotoluol wurden bei 70 0C mit 473 g Trinitrotoluol gesättigt. Die erhaltenen Lösungen wurden dann mit 10 bzw. 20 bzw. 40 bzw. 60 g des Polymeren versetzt. Sie besitzen die in der Tabelle 1 angegebenen Viskositäten, die auf die obengenannte Weise bestimmt wurden.
  • Tabelle 1 Lösung A B C D E Zusatz des Polymeren g O 10 20 40 60 Viskosität (700C) cP 3,4 60,8 385 2730 20900 Weiterhin wurden Trinitrotoluol-Gußkörper hargestellt, die steiende Mengen der Lösung A bis E enthielten. Die Gußkörper wurden in der obenbeschriebenen Weise hergestellt. Dem geschmolzenen Trinitrotoluol wurde die gewählte Lü@@@g unter @@hren hinzugafüg,. Die Menge des Zusatzes geht aus der Tabelle 2 bervor.
  • Tabelle 2 Menge der dem TNT A B C D E zugesetzten Lösun-Ausseigerung in % Gewichtsverlust gen in Gew.% 0,57 (0,1) * 0,15 0,11 0,08 0,07 0,05 2,96 (0,5) 0,53 0,31 0,29 0,20 0,11 5,73 (1,0) 1,11 0,61 0,56 0,38 0,29 11,43 (2,0) 1,75 1,08 0,91 0,84 0,72 * Die Zahlen in Klammern geben den Gahlt an Mononitrotoluol in den Gußkörpern in Gew.% an.
  • Von den hergestellten Gußkörpern wurde die Ausseigerung in der obenbeschriebenen Weise gemessen. Die Tabelle 2 gibt die Abhängigkeit der Ausseigerung von der Menge und der Viskosität der mit Trinitrotoluol gesättigten und mit steigenden Mengen des Polymeren angedickten Lösung des Gemisches aus 0- und p-Nitrotoluol an. Man kann leicht erkennen, daß die Ausseigerung mit steigendem Anteil an Mononitrotoluol größer wird. Durch Andikken der Lösung wird sie wieder herabgesetzt. Bei 2730 cP (Losung D) beträgt sie Jeweils weniger als 50 % der Ausseigerung von Trinitrotoluolkörpern mit Zusatz der Mononitrotoluole ohne das Polymere. Eine Erhöhung der Viskosität über 104 cP hinaus (Lösung E) ergibt spröde Gußkörper, die leicht zerbrechen und zur Rißbildung neigen.
  • Wurden dem geschmolzenen Trinitrotoluol die dem Jeweiligen ;rsuch der Tabelle 2 entsprechenden Mengen an Mcnonitrotoluolen und Polymethylisopropenylketon getrennt voneinander zugesetzt, so wurden wieder die gleichen in der Tabelle 2 angegebenen Werte für die Ausseigerung gefunden. Auch der Zusatz von entsprechenden Mengen der mit Polymethylisopropenylketon angedickten Mononitrotoluole führt zu den gleichen Ergebnissen. Daraus geht hervor, daß sich in den Gußkörpern nach dem Abkühlen auf 700C unabhängig von der Reihenfolge der Zusätze während der Herstellung Jeweils die in bezug auf Zusammensetzung und Viskosität gleiche Lösung aus Mononitrotoluolen, Trinitrotoluol und Polymethylisopropenylketon bildet. Die Erfindung ist daher nicht abhängig von der Reihenfolge der Zusätze während der Herstellung.
  • Wesentlich ist nur, daß die bei 70 0C mit Trinitrotoluol gesättigten Lösungen oder eutektischen Gemische der Zusatzstoffe in dem erfindungsgeiäßen Viskositätsbereich liegen.
  • Weitere Versuche, in denen das Gemisch aus o- und p-Mononitrotoluol ganz oder teilweise ersetzt wurde durch Dinitrotoluole bzw. p-Methoxybenzylalkohol oder o-Nitrophenol ergaben den gleichen Sachverhalt. Auch durch Zusatz von Polymethacrylsäureester, Polyacrylsäureester, Polyvinylacetat, unvernetzten Polyostenl, nichtgehärteten Phenolformaldehyd-Harzen und Pol'yvinylpyrroli don zu der Schmelze aus den genannten Lösungsmitteln und Trinitrotoluol wurde die Ausseigerung der erhaltenen'Gußkörper vermindert, wenn die entsprechende mit dem Polymeren angedickte und mit Trinitrotoluol gesättigte Lösung des genannten Lösung. mittels für Trinitrotoluol im Viskositätsbereich von 10 bis 104 cP lag. Bei 103 cP betrug sie Jeweils etwa 50 % der Ausseigerung von Trinitrotoluolkörpern ohne den Zusatz der entsprechenden Polymeren. Die Erhöhung der Viskosität der Jeweiligen mit TNT gesättigten Lösung über 104 cP (700C) hinaus ergab spröde Gußkörper, die leicht Rißbildung bildeten.
  • Beispiel 2 0,5 g des im Beispiel 1 genannten o- und p-Nitrotoluolgemisches, die steigende Zusätze Polymethacrylat enthalten, werden 100 g einer Gußladung aus 59 % Cyclotrimethylentrinitramin, 40 % Trinitrotoluol und 1 % Paraffinwachs hinzugefügt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 3 zusammengefaßt.
  • Tabelle 3 Zusatz von Polymethacrylsäureester zu 0,5 g des Mononltrotoluolgemisches in g 0 2) 0,05 0,1 1) 0,2 4) 0,3 3) Viskosität der entsprechenden mit Trinitrotoluol gesättigten Lösung bei 700C in cP 3,4 47 483 1788 17800 Ausseigerung der vollständigen Sprengladung in X Gewichtsverlust 0,37 0,20 0,09 0,08 0,08 Die Ausseigerung wird durch das Andicken des Mononitrotoluolge-2 sisches weitgehend herabgesetzt. Im Bereich von 10 bis 104 cP beträgt sie nur noch ca. 25 , der Ausseigerung von GuBkörpern mit Zusatz der Mononitrotoluole ohne das Hochpolymere. Eine Erhöhung der Viskosität über 104 cP hinaus bringt keine Verminderung der Ausseigerung mehr.
  • Ein Eisenrohr von 500 mm Länge und 150 mm lichter Weite wurde an den Enden durch Aufschweißen von Deckeln fest verschlossen, Ein Deckel besaß zwei Öffnungen; die eine für den Fülltrichter, die andere zum Entweichen der Luft während des Füllvorganges.
  • Das auf 780C erwärmte Rohr wurde mit einer Sprengstoffmischung aus 58,4 % Cyclotrimethylentrinitramin, 40 % Trinitrotoluol, 1 % Paraffinwachs, 0,25 , o-Nitrotoluol, 0,25 % p-Nitrotoluol und 0,1 % Polymethacrylsäureester bei 80°C gefüllt. Diese Mischung entspricht ungefähr der in der Tabelle 3 mit einer 1) versehenen Mischung. Die Sprengladung wurde nach dem Erkalten 12 Stunden bei 200C und 12 Stunden bei 70°C gelagert und nach erneuter Abkühlung aufgesägt. Es lag ein rißfreier Guß vor, der keine Ausseigerungserscheinungen aufwies. Bei einem entsprechenden Sprengstoff ohne Zusatz von Polymethacrylsäureester (58,5 % Cyclotrimethylentrinitramin, 40 % Trinitrotoluol, 1 % Paraffinwachs, 0,5 % Mononitrotoluolgemisch) zeigte sich nach dem gleichen Versuch ebenfalls keine Rißbildung, aber es traten starke Ausseigererscheinungen auf. Dieser Sprengstoff entspricht ungefähr der in der Tabelle 3 mit einer 2) versehenen Mischung. Ein weiterer Sprengstoff, der kein Mononitrotoluol mehr enthielt (59 % Cyclotrimethylentrinitramin, 40 % % Trinitrotoluol, 1 % Parafflnwachs), wies nach dem gleichen Versuch keine Ausseigerungoerscheinungen, dafür aber eine starke Rißbildung, auf. Das gleiche Versuchsergebnis wurde auch mit einem Sprengstoff erhalten, der zwar Mononitrotoluol, Jedoch einen zu hohen Anteil an Polymethacrylsäureester (58,2 % Cyclotrimethylentrinitramin, 40 % Trinitrotoluol, 1 % Paraffinwachs, 0,5 % Mononitrotoluolgemisch, 0,3 % Polymethacrylsäureester) enthielt. Dieser Sprengstoff entspricht ungefähr der in der Tabelle 3 mit einer 3) versehenen Mischung.
  • Damit ist gezeigt, daß nur die Mononitrotoluolzusätze in dem erfindungsgemäßen Viskositätsbereich zu Sprengladungen mit optimalen Eigen@chaften in bezug auf Rißbildung und Ausseigerung führen Beispiel 3 Es wurdes z@@@ Sprengstoffe mit folgender Zusammensetzung hergestellt: A B Trinitrotoluol 37,0 37,0 Cyc lotrimethylentrinitramin 30,0 30,0 Cyclotetramethylentetranitramin 5,0 5,0 Aluminium 25,4 25,48 Polychlornaphthalin 2,1 2,1 feinverteiltes Calciumphosphat 0,1 0,1 oberflächenaktives Hittel 0,01 0,01 Hexanitrostilben 0,06 0,06 e- und p-Nitrotoluolgemisch 0,25 0,25 Polymethacrylsäureest,er 0,08 Das Polychlornaphthalin besaß eine Dichte von 1,60 g/cm3 und einen Erweichungspunkt von 95°C. Das Calciumphosphat wies eine spez. Oberfläche von 10000 cm2/g auf. Bei dem oberflächenaktiven Mittel handelte es sich um eine im Handel erhältliche langkettige Verbindung aus Propylen- und Äthylenoxid (Handelsbezeichnung Pluronic F 88). Das Nitrotoluolgemisch und der Polymethacrylsäureester entsprechen den in dem Beispiel 2 verwendeten Substanzen. Das dem Sprengstoff A zugrunde liegende Nitrotoluolgemisch, das mit Trinitrotoluol gesättigt und- mit Polymethacrylsäureester angedickt war, besaß bei 700C eine Viskosität von 3,4 cP. Der Sprengstoff A wies eine Ausseigerung von 0,15 % auf und der Sprengstoff B eine solche von 0,32 96. Die Ausseigerung wurde also durch die Verwendung des Nitrotoluolgemisches im erfindungsgemäßen Viskositätsbereich um mehr als die Hälfte herabgesetzt.
  • Beispiel 4 Ein flüssiges, eutektisches Gemisch aus Trinitrotoluol und Trinitrophenylmethylnitramin (Tetryl), das bei 700C mit Trinitrotoluol gesättigt ist, besteht aus ca. 70,' Trinitrotoluol und 30 % Tetryl und besitzt bei dieser Temperatur eine Viskosität von 3,5 cP. Setzt man 100 Teilen dieses Gemisches 4 Teile des in den Beispielen 2 und 3 erwähnten Polymethacrylsäureesters zu, so erhält man bei 700C eine Viskosität von 2290 P, Eine Mischung aus 99 % Trinitrotoluol und 1 % Tbtryl weist gegenüber reinen Trinitrotoluolladungen eine verhältnisiäßig geringe Neigung zur Rißbildung auf, seigert aber bei 700C 0,9 Gew.% aus. Die Ausseigerung kann um 23 , gesenkt werden, wenn man 100 Teilen des Gemisches 0,13 Teile des Polymethacrylsäureesters zusetzt. Uber den Tetrylgehalt gerechnet, entspricht dieser Zusatz einer Viskosität von 2290 cP des bei 70 0C in der Sprengladung entstehenden eutektischen Gemisches.
  • Entsprechende Versuche an Trinitrotoluolladungen mit Zusätzen von Trinitrobenzol bzw. einem Gemisch aus gleichen Teilen 2,3,4-und 2,4,5-Trinitrotoluol oder Trinitrophenyläthylnitramin ergaben ebenfalls eine Verminderung der Ausseigerung, wenn durch Andicken des eutektischen Gemisches der erfindungsgemäße Viskositätsbereich eingestellt war.

Claims (6)

  1. Patentansprüche 0 Gegossene Sprengladung mit verringerter Rißbildung und Ausseigerung, bestehend aus Trinitrotoluol und bis zu 12 Gew.% einer bei 70°C flüssigen und mit nitratgruppenfreien Polymeren angedickten Lösung aus Trinitrotoluol und solchen schmelzbaren Stoffen, die bei 700C ein Lösungsvermögen für Trinitrotoluol besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung bei 700C eine Viskosität von 10 bis 104 cP aufweist.
  2. 2. Gegossene Sprengladung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bei 700C mit Trinitrotoluol gesättigte Lösung als Lösungsmittel für Trinitrotoluol Mononitrotoluole und/ oder Dinitrotoluole und/oder unsymmetrische Isomere des Trinitrotoluols und/oder Nitrophenole und/oder Dinitrobenzole und/oder Trinitrobenzole undloder Nitronaphthaline und/oder 2,4, 6-Trinitrophenylmethylnitramin und/oder 2,4,6-Trinitrophenyläthylnitramin und/oder p-Methoxybenzylalkohol bis zu 2 Gew.%, bezogen auf die gesamte Sprengladung, enthält.
  3. 3. Gegossene Sprengladung gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich noch feste, brisante Sprengstoffe enthält.
  4. 4. Gegossene Sprengladung gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge-. kennzeichnet, daß sie als feste, brisante Sprengstoffe Cyclotrimethylentrinitramin und/otler Cyclotetramethylentetranitramin enthält.
  5. 5. Gegossene Sprengladung gemäß Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusatzlich noch in Explosivstoffgemischen bekannte Brennstoffe enthält.
  6. 6. Gegossene Sprengladung gemäß Anspruche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich noch oberflächenaktive Mittel und/oder Phlegmatisierungsmittel und/oder Mittel zur Erhöhung der Trinitrotoluolkeimbildung und/oder inerte, feinverteilte Feststoffe enthält.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2637589A1 (fr) * 1988-10-06 1990-04-13 France Etat Armement Compose additif antifissurant pour composition explosive

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FR2637589A1 (fr) * 1988-10-06 1990-04-13 France Etat Armement Compose additif antifissurant pour composition explosive

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