DE209816C - - Google Patents

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DE209816C
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serum
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K16/00Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies
    • C07K16/12Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies against material from bacteria

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  • Molecular Biology (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— Ja 209816-KLASSE 30 h. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Mai 1907 ab.
Die bisher hergestellten Typhussera, die sich klinisch als nicht wirksam erwiesen, waren meist bakterizide Sera, d. h. Sera, die Tiere gegen die Infektion mit lebenden Bazillen schützen können, oder antitoxische Sera, wie z. B. das Serum von Chantemesse, das angeblich gegen die Typhustoxine schützen soll. Nach dem vorliegenden Verfahren wird nun ein Serum gewonnen, das in ganz anderer
ίο Weise wirkt. Es ist nämlich imstande, die sogenannten Typhusaggressine, die die Infektion mit lebenden Typhusbazillen begünstigen oder erst ermöglichen, zu neutralisieren. Diese Aggressine werden nicht allein im lebenden Organismus nach einer Infektion mit Typhusbazillen gebildet, sondern treten auch in FiI-traten von Typhuskulturen auf. Es ist zwar bekannt, solche Filtrate Tieren zu injizieren und von den so behandelten Tieren Serum zu gewinnen, doch ist ein derartiges Serum nur arm an Antiaggressinen und daher fast unwirksam.
Es wurde nun gefunden, daß es durch eine Züchtung von Typhuskulturen auf der Oberfläche. flüssiger Nährmedien, z. B. Nährbouillon, gelingt, stark aggressinhaltige Filtrate zu erhalten und durch deren Verwendung besonders antiaggressinreiche Sera zu gewinnen.
Man sät geeignete, von Menschen gezüchtete Typhusstämme in Nährbouillon aus und läßt sie auf der Oberfläche in Form von Häuten wachsen. Trotz der anfangs überraschenden Art der Kultur haben sich diese Bazillen nach allen Kriterien der bakteriologischen Forschung als echte Typhusbazillen erwiesen.
Wenn die Bakterien zwei bis vierzehn Tage derartig kultiviert sind, so werden sie durch sterile Filtration entfernt. Mit dem Filtrat, das reichlich Aggressine enthält, werden Tiere, z. B. Pferde, vorbehandelt, wodurch sich im Serum dieser Tiere Antiaggressine bilden, die die Wirkung der Aggressine aufheben. Das Serum wird in der üblichen Weise gewonnen. Man behandelt die Tiere zweckmäßig so lange, bis das erhaltene Serum schon in kleinen Mengen die Aggressine zu neutralisieren vermag.
Die Prüfung des Serums veranschaulichen folgende Versuche:
Spritzt man 0,3 ecm Typhusbazillenfiltrat (Aggressine) und eine öse avirulenter Typhusbazillen einem Meerschweinchen ein, so erfolgt der Tod des Tieres am nächsten Tage. Es genügten also 0,3 ecm Aggressin, um die Typhusbazillen virulent zu machen und den Tod des Tieres herbeizuführen. Mit 0,5 ecm des neuen antiaggressinreichen Serums gelang es, ein Meerschweinchen, das mit einer Öse avirulenter Typhusbazillen und der zehnfachen Aggressinmenge (3 ecm) . behandelt war, am Leben zu erhalten, während ein anderes Meerschweinchen, dem ebenfalls 3 ecm Aggressin, eine öse avirulenter Typhusbazillen und 0,5 ecm normales Kontrollserum (von einem nicht vorbehandelten Tiere stammend) injiziert worden waren, am nächsten Tage zugrunde ging. '
Bezeichnet man als Normaltyphusserum ein Serum, von dem 1 ecm die zehnfach wirksame Aggressinmenge neutralisiert —, 1 ecm enthält eine Immunisierungseinheit —■, so würde das
in dem vorstehend erwähnten zweiten Prüfungsversuch angewandte Typhusserum mindestens ein doppeltes Normalserum sein, da bereits durch 0,5 ecm Typhusserum die zehnfach wirksame Aggressinmenge neutralisiert wurde.
Das Serum soll zu Immunisierungs- und Heilzwecken Verwendung finden.

Claims (2)

  1. Patent-An Sprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung eines die Typhusaggressine neutralisierenden Serums, dadurch gekennzeichnet, daß man Typhuskulturen auf der Oberfläche von flüssigen Nährmedien zur Entwicklung bringt, mit den aggressinhaltigen Filtraten der so erhaltenen Kulturen Tiere behandelt und den Tieren das auf diese Weise gebildete antiaggressinhaltige Serum entnimmt.
  2. 2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Tiere mit den aggressinhaltigen Filtraten systematisch so lange behandelt, bis das erhaltene Serum schon in kleinen Mengen die Aggressine zu neutralisieren imstande ist.
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