DE209418C - - Google Patents

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DE209418C
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hydrofluoric acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/02Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides from salts of carboxylic acids

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 209418 KLASSE 12 o. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Juni 1907 ab.
Die Gewinnung freier Ameisensäure aus Formiaten geschah bislang in Großbetrieb im wesentlichen dadurch, daß man das ameisensaure Natron unter bestimmten Umständen mit Schwefelsäure zersetzte und die erhaltene Ameisensäure vom Sulfat abdestillierte. Durch diesen Umstand wurde die Darstellung der Ameisensäure verhältnismäßig teurer als die anderer organischer Säuren, weil bei ihr das
ίο Natron in Form des sehr billigen Natriumsulfates entwertet wird, während bei anderen organischen Säuren Natrium gar nicht gebraucht wird, wie z. B. bei der Essig- und Milchsäure, die man direkt aus ihren Kalksalzen gewinnt, oder bei der Oxalsäure, bei der das Natriumoxalat durch Aufkochen mit Ätzkalk in das unlösliche Calciumoxalat und Natronlauge umgesetzt, das Calciumoxalat von der Natronlauge abnltriert und nun mit Schwefelsäure weiter bearbeitet wird, während die Natron-. lauge zur Neugewinnung von Oxalat in den Betrieb zurückwandert. Dieses Verfahren ist aber auf das ameisensaure Natron nicht anwendbar, weil der ameisensaure Kalk leicht löslich ist und somit von der Lauge nicht getrennt werden kann.
Nunmehr ist es gelungen, ein Verfahren zu finden, nach welchem es möglich ist, die zur Herstellung des ameisensauren Natrons angewandte Natronlauge als solche und fast ohne Mehrkosten wiederzugewinnen, und zwar in der Weise, daß man zur Darstellung freier Ameisensäure das Natriumformiat nicht mit Schwefelsäure, sondern mit Flußsäure zersetzt, das als Nebenprodukt erhaltene Fluornatrium mit Ätzkalk zu Natronlauge und Fluorcalcium umsetzt, durch Filtration trennt und schließlich das Fluorcalcium zur Wiedergewinnung der Flußsäure von neuem mit Schwefelsäure behandelt.
Zur Erläuterung der Arbeitsweise diene folgendes Beispiel: Aus einem Vorratsbehälter, dessen Inhalt und Größe nach dem je in einer Charge zu zersetzenden Formiat berechnet ist, läßt man in die tiefer stehende, mit Rührwerk und Heizschlange versehene Destillierblase, in welcher sich das Formiat befindet, 80 prozentige Flußsäure einfließen. Die Zersetzung beginnt sofort und ist nach Ingangsetzung des Rührwerkes nach einer Viertelstunde vollständig beendet. Nunmehr heizt man die Destillierblase und destilliert die frei gewordene Ameisensäure ab. Alsdann läßt man auf das zurückbleibende Fluornatrium ungefähr das gleiche Quantum Wasser zulaufen und gibt unter ständigem Rühren und Heizen die zur Kaustizierung notwendige Menge Ätzkalk zu. Nach vollendeter Kaustizierung trennt man durch Filtration Fluorcalcium und Lauge. Ersteres wird von neuem zur Flußsäure-, letztere zur Formiatgewinnüng verwendet.
. Anstatt wäßriger Flußsäure kann man auch direkt gasförmige zur Zersetzung des Formiates gewinnen. Die Arbeitsweise ist dann die gleiche wie die für die wäßrige beschriebene, nur wird die Flußsäure nicht kondensiert und in ein Vorratsbassin geleitet, sondern direkt von dem Flußsäureapparat in die oben beschriebene Destillierblase, wo sie unter Rühren
von dem Natriumformiat absorbiert wird usw., wie oben beschrieben. Das Arbeiten mit gasförmiger Flußsäure hat jedoch den Nachteil, daß man die notwendige Menge Flußsäure nicht genau messen kann und hierdurch leicht fluorwasserstoffhaltige Ameisensäure erhält, die man erst mit Kalk behandeln und einer zweiten Destillation unterwerfen muß, um sie flußsäurefrei zu bekommen. Beim Arbeiten mit
ίο wäßriger Flußsäure fällt dies weg, weil man hier die notwendige Menge messen oder wiegen kann und in der Regel bereits bei der ersten Destillation ein für den Handel brauchbares Produkt resultiert.
Zur Flußsäuredarstellung wählt man am besten Apparate, bei denen man in einer Apparatur zu 8o prozentiger Säure gelangt. Solche Apparate werden bereits gebaut. Die Aufstellung des Flußsäureapparates bzw. der Vorlagen desselben, die auch gleichzeitig als Vorratsbehälter dienen, geschieht so, daß, wie bereits vorerwähnt, die Flußsäure ohne Pumpwerk o. dgl. dem Formiatzersetzungsgefäß zulaufen kann. Hierdurch ist jedwede Schwierigkeit beim Arbeiten mit Flußsäure beseitigt; alle Reaktionen geschehen in geschlossenen Gefäßen.
Zum Schlüsse seien die Vorteile, die sich beim Arbeiten mit Flußsäure bieten und die aus obigem Beispiel ersichtlich sind, kurz zusammengestellt:
1. Direkte Zersetzung des Formiats zu freier Ameisensäure und Fluorid ohne Zerstörung der Ameisensäure, wie sie bekanntlich beim Arbeiten mit Schwefelsäure häufig ist und eine ständige Gefahr bildet.
2. Wiedergewinnung der zur Formiatdarstellung benötigten Natronlauge oder
3. Gewinnung eines wertvollen Nebenproduktes — im Gegensatz zu dem wertlosen Sulfat — in Form des Fluorides, welches bekanntlich große und mannigfaltige Verwertung und Anwendung findet und deshalb direkt durch Einwirkung von Flußsäure auf Natronoder Sodalauge dargestellt, im vorliegenden Verfahren aber als Nebenprodukt -.erhalten wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Ameisensäure aus Formiaten, dadurch gekennzeichnet, daß man das Formiat mit Flußsäure zersetzt.
DENDAT209418D Active DE209418C (de)

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DE (1) DE209418C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3988662A (en) * 1974-12-13 1976-10-26 North Electric Company Variable flux-reset ferroresonant voltage regulator

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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