DE20939C - Verfahren zur Herstellung künstlicher Guttapercha - Google Patents

Verfahren zur Herstellung künstlicher Guttapercha

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DE20939C
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DENDAT20939D
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M. ZlNGLER in London
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D107/00Coating compositions based on natural rubber
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/005Casein

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Biological Depolymerization Polymers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Um meine Erfindung auszuführen, verfahre ich wie folgt:
1. Circa 50 kg pulverisirtes oder zerkleinertes Copalgummi und 7Y2 bis 15 kg Schwefelblüthe werden in einen mit Rührwerk versehenen Eisenbehälter gebracht und das doppelte Quantum oder mehr Terpentin bezw. 55 bis 66 1 Petroleum hinzugesetzt. Das Rührwerk wird von Hand oder durch einen Motor in Bewegung gesetzt und der Kessel, vorzugsweise mittelst Dampf, auf 122 bis 1500 C. erhitzt. Die Masse wird bis zur vollständigen Auflösung gerührt, in welchem Zustande dieselbe vollständig flüssig und ohne zähe oder faserige Theile ist. (Es ist nicht absolut nothwendig, Schwefel zu gebrauchen. Für besondere Zwecke, wie z. B. zum Isoliren von unterseeischen Telegraphendrähten, brauche ich keinen Schwefel, dagegen eine gröfsere Quantität Eiweifs, wie z. B. Käsern, und setze dann das Kochen mehrere Stunden fort [ungefähr 10 bis 12 Stunden].)
2. Die Temperatur wird bis auf 380C. herabgesetzt, und der Inhalt des Behälters ausgeleert.
3. Die Masse wird mit einer Lösung, welche 2 bis 3 oder unter Umständen 6 kg Kasein enthält, gemengt. (Man erzielt im allgemeinen mit 3 kg die besten Resultate. Man kann das Kasein durch ein vegetabilisches Eiweifs ersetzen, ich ziehe es jedoch vor, Kasein anzuwenden.)
Die Kase'inlösung bereite ich wie folgt:
Das Käsern wird in dreimal so viel Wasser gekocht, und von Zeit zu Zeit werden geringe Quantitäten flüssiges Ammoniak hinzugesetzt, bis das Kasein vollständig aufgelöst ist.
Ich setze nun eine geringe Quantität Alkohol oder Alkohol mit Holzgeist hinzu und lasse die Mischung 2 Stunden lang stehen.
Die fettigen Massen, welche an der Oberfläche schwimmen, werden entfernt, und der mit Holzgeist gemengte Alkohol wird verdampft, wonach das Product aufgespeichert wird, um nach Bedarf verwendet zu werden.
Wenn man die Masse zu den oben bezeichneten Zwecken gebrauchen will, löst man sie in einer Mischung von Alkohol und Holzgeist oder in Terpentin oder einer Mischung gleicher Theile dieser Lösungsmittel.
Alsdann giefst man die Kaseinlösung, zuerst in sehr kleinen Quantitäten, in die Copal- und Schwefellösung unter fortwährendem Umrühren und giefst das Uebrige ebenfalls unter fortwährendem Umrühren hinzu.
4. Man erhitzt alsdann zum zweiten Male die ganze Masse bis auf 122 bis 1500 C. und rührt beständig um, bis sie eine hellflüssige Consistenz erhält; dieselbe darf jedoch nicht zu dick werden.
5. Man kocht die Masse dann mit einer hinzugesetzten Lösung von 15 bis 25 pCt. Gerbsäure, Galläpfel oder Katechu. (Die beiden zuletzt erwähnten Substanzen sind der Gerbsäure vorzuziehen und wird eine Auflösung von 10 kg Gerbsäure bezw. eine Mengung von 5 kg Galläpfel und 5 kg Katechu in 114 1 Wasser genügen.
Durch Hinzusetzen von 500 g flüssigem Ammoniak oder Ammoniaksalz während des Kochens wird das Verfahren beschleunigt und eine Ersparnifs an Tannin erzielt.)
6. Das Kochen wird einige Stunden fortgesetzt, worauf die Masse behufs Abkühlung stehen
bleibt. Ich füge zu der flüssigen Gerbsäure ungefähr 5 pCt. Schwefelsäure.
7. Die Masse wird nun in gewöhnlicher Schwefelsäure mehrere Stunden lang aufgeweicht, was auch unterlassen werden kann, wenn nicht eine besondere Härte des Guttaperchas verlangt wird.
8. Die Masse wird in kaltem Wasser ausgewaschen, in heifsem Wasser geknetet und, wie bei Guttapercha der Fall, ausgewalzt und hierauf getrocknet.
Um das Verfahren des Härtens vor dem Trocknen der künstlichen Guttapercha zu beschleunigen ziehe ich vor, dieselbe in Wasser zu kochen, wenn sie noch mit Schwefelsäure durchtränkt ist, oder ich setze dem vierten Theil des Wassers etwas von der Schwefelsäure hinzu, in welcher das Gummi aufgeweicht war; aber die Schwefelsäure darf in diesem Falle nicht 10 pCt. des Wasserquantums übersteigen. Das Waschen in kaltem Wasser, das Plattdrücken und Pressen kann hierauf stattfinden.
Die künstliche Guttapercha, welche ich Gummipercha nenne, ist nun fertig.
Dem Zwecke gemäfs, zu welchem man die Gummipercha benutzen will, kann die Härte durch Hinzufügen einer gröfseren Quantität Kasein oder Schwefel erhöht werden.
9. Wenn man die Gummipercha als Dichtungsmittel oder Lack gebraucht, ändere ich die Operation No. 5, indem ich die wässerige Lösung durch Alkohol mit Holzgeist gemischt und Gerbsäure ersetze.
Die Masse Schwefelgummi (Operation No. 1) bleibt in flüssigem Zustande und kann in Flaschen gefüllt werden, oder man kann auch die Gummipercha in Alkohol und Holzgeist oder Petroleum oder Terpentin auflösen und dann zu den oben angegebenen Zwecken anwenden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch: .
    Verfahren zur Herstellung eines Ersatzmittels für Guttapercha von Copal oder anderem Gummi mit oder ohne Schwefel in Terpentinöl oder Petroleum oder anderen Oelen mit Beimischung einer Lösung von Kasein oder Albumin, Einkochen der Masse in einer wässerigen oder Spiritusauflösung von Gerbsäure und event. Ammoniak.
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