DE20914C - Neuerungen an HängegerQsten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 37: Hochbauwesen.

GEORG ANTON WEISSENHAGEN in BERLIN. Neuerungen an Hängegerüsten.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Juli 1881 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft Neuerungen an Hängegerüsten, wie solche bei Arbeiten an Häuserfagaden und zu ähnlichen Zwecken benutzt werden. Diese Neuerungen bezwecken Erleichterung in der Aufstellung der Gerüste und bei der Ausführung von Arbeiten auf denselben, sowie eine Erhöhung der Sicherheit.

Auf beiliegender Zeichnung veranschaulicht Fig. ι die Anbringung eines mit den Neuerungen versehenen Hängegerüstes an einer Fagade. Fig. ζ bis 9 zeigen Details des Gerüstes, Fig. ι ο und 11 ein für Fagaden mit weit ausladendem Gesimse anwendbares Gerüst.

Anstatt der früher gebräuchlichen, auf dem Dache aufzustellenden und das Gerüst tragenden festen Böcke wendet der Erfinder zusammenklappbare Böcke, Fig. 2, 3 und 5, an. Dieselben bestehen aus zwei Schenkeln a, welche an ihrem oberen Theile durch zwei Metallplatten b zusammengehalten werden und um Stifte c drehbar sind. Auseinandergeklappt nehmen diese Schenkel im oberen Theile einen Knebel d auf, dessen gebogene Enden ein Durchrutschen nach irgend einer Seite hin verhindern. Dieser Knebel dient einestheils zum Befestigen des Bockes an dem Dach, anderentheils zum Aufhängen des Flaschenzuges/, Fig. 1, für die Arbeitsbühne A.

Die Verbindung des Bockes mit dem Dach erfolgt mittelst eiserner Stangen g, und zwar wendet der Erfinder mit Vortheil verlängerbare Stangen an, wie solche in Fig. 9 veranschaulicht sind. Die beiden Theile der Stange werden durch Kluppen h gegen einander festgehalten. Jede Kluppe besteht aus zwei Theilen, die durch eine oder mehrere Schrauben angezogen werden.

Die Aufhängung der Arbeitsbühne A erfolgt mittelst der Stange k, welche einestheils durch eine Oeffnung des Obertheils der Zarge geht und anderentheils mittelst eines Hakens in eine an dem Untertheil befestigte Oese / fafst. Zur Sicherung ist um die Oese /, wie aus den Fig. 6, 7 und 8 hervorgeht, eine Kluppe gelegt, welche ein unbeabsichtigtes Aushaken der Stange k verhindert. Diese Kluppe besteht aus einer Platte i, welche an einem Ende zu einer Oese gebogen ist, die den einen Schenkel der Oese / umfafst. Am anderen Ende ist ein Vorreiber ο angebracht, mittelst dessen man die Kluppe auf der Oese I feststellen kann. Nach Lösung des Vorreibers ο läfst sich die Kluppe seitwärts drehen, und die Stange k kann aus der Oese / ausgehakt werden.

Zur Führung der Hängebühne A sind die Stangen/ angeordnet. An dem oberen Ende sind diese Stangen mit aufgeklemmter Oese q versehen, mittelst der jede Stange auf den zugehörigen Bock gehängt ist. Die Construction dieser Oese geht aus den Fig. 2, 3 und 4 hervor. Die Arbeitsbühne A führt sich auf der Stange / in bekannter Weise, und ist ein Excenter r angeordnet, so dafs bei etwaigem unvorhergesehenen Nachlassen des Hängeseiles durch Festklemmen der Excenter r auf den Stangen p die Arbeitsbühne gehalten wird und nun nur an den Stangen / hängt.

Fig. 10 und 11 zeigen eine Vorrichtung, welche als Ersatz der Tragböcke dienen soll, wenn es sich um die Anbringung von Gerüsten an Fagaden mit weit ausladenden Gesimsen

handelt. Diese Vorrichtung besteht zweckmäfsig aus einem gebogenen T-Eisen s, welches in dem passend geformten Kopf des Trägers t mittelst eines Stiftes ν festgestellt wird. Der Träger wird in passender Weise mittelst Schraube oder Bügel etc. mit dem Gesims bezw. durch Zugbänder mit dem Dachgebälk verbunden. Das T-Eisen s ist an seinem unteren Ende mit einem Haken zum Aufhängen des Flaschenzuges f versehen und kann man hier ebenfalls Führungsstangen / anwenden, die in ähnlicher Weise, wie beschrieben, mit dem T-Eisen s zu verbinden sind.

Die mit diesen Neuerungen verbundenen Vortheile bestehen nun in folgendem:

Die Anwendung der zusammenklappbaren Böcke ermöglicht eine leichtere Aufstellung derselben, da man derartige Böcke im zusammengeklappten Zustande, Fig. 5, durch kleine OefF-nungen des Daches leicht hindurchbringen kann. Durch Benutzung der eisernen Zugstange g an Stelle der bisherigen Zugtaue vermeidet man, dafs durch Witterungseinflüsse, welche die Länge der Taue verändern, die Böcke in ihrer sicheren Stellung gefährdet werden. Die Aufhängung der Hängebühnen mittelst der Stange k, Oese / und der Sicherheitskluppe soll sicherer und leichter zu handhaben sein, als die bisher gebräuchlichen mittelst Schraube mit Mutter oder Vorstecksplint.

Die Benutzung der Führungsstange / mit Excentern r verhindert Schwankungen der Hängebühne und giebt eine Sicherheit gegen Herabfallen derselben bei nachlässigem Behandeln der Fahrtaue.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:

1. Ein zusammenklappbarer Bock für Hängegerüste, bestehend aus den beiden Schenkeln α α, welche durch Metallplatten b zur Aufnahme des die sichere Stellung des Bockes vermittelnden Knebels d und Stifte c zusammengehalten wird. . . : . j

2. Die Aufhängung der Arbeitsbühne mittelst Stange k, Oese / und Sicherheitskluppen i 0.

3. In Verbindung mit den ein Hängegerüst bildenden Böcken, Flaschenzügen und der Arbeitsbühne die Anwendung der Führungsstange/-und Excenter r.

4. Die Aufhängevorrichtung s für den Flaschenzug, welche Aufhängevorrichtung in dem Kopf des Trägers t befestigt wird.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.