DE207750C

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Publication number: DE207750C
Application number: DENDAT207750D
Authority: DE

Description

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 207750 KLASSE 57h. GRUPPE L8.

SOCIETE ANONYME

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Oktober 1907 ab.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung solcher aus kleinen Flächenelementen der verschiedenen Grundfarben zusammengesetzten Mehrfarbenfilter, deren einzelne Elemente, ohne einander zu überdecken und dadurch Mischfarben zu bilden, lückenlos nebeneinander liegen und in der Fläche ganz gleichmäßig verteilt sind. Das Verfahren besteht darin, daß jene

ίο Stellen einer zur Aufnahme des Filters bestimmten und in einer der Grundfarben gefärbten Unterlage, welche die Elementarfilter dieser Farbe bilden sollen, gegen den Angriff eines die übrigen Stellen entfärbenden Mittels durch einen Überzug geschützt werden, der nach der Entfärbung der durch ihn nicht geschützten Stellen entfernt wird.

Der erwähnte Schutzüberzug wird zweckmäßig durch Aufdrucken eines Liniatursystems

o. dgl. in einer Fettfarbe aufgetragen.

An Hand der beiliegenden Zeichnung, deren Figuren die einzelnen Phasen des Verfahrens schematisch veranschaulichen, soll dasselbe in seiner Anwendung auf die Herstellung eines Dreifarbenfilters des Näheren beschrieben werden.

Auf eine geeignete durchsichtige, eventuell gleichzeitig für die Aufnahme der lichtempfindlichen Schicht bestimmte Unterlage, z. B.

eine Glasplatte o. dgl. (Fig. 1), wird eine dünne Schicht von in einer der Gründfarben gefärbten Gelatine aufgetragen. Diese Gelatine sei im vorliegenden Falle mittels Methyl- ■ violett gefärbt. > Auf diese Schicht wird nun mit Hilfe einer geeigneten Druckvorrichtung in bereits an sich bekannter Weise eine außerordentlich feine Liniatur, deren einzelne Linien voneinander in regelmäßigen Abständen entfernt sind, in einer fetten Farbe, am besten Druckerschwärze, aufgedruckt. Die einzelnen Linien dieser Liniatur können dabei gerade oder krumm sein, ebenso können es regelmäßige oder unregelmäßige geometrische Figuren sein, welche in einer Reihe gerader oder krummer, zweckmäßig zueinander parallel verlaufender Linien auf der Druckform angeordnet sind. Die mit einer solchen, zweckmäßig ¹Z₃ der Gesamtfläche bedeckenden Liniatur bedruckte Unterlage (Fig. 2) wird nunmehr mit einem geeigneten Mittel, z. B. durch Behandlung mit Bromwasser, entfärbt. Naturgemäß können hierbei nur die von der Schwärze nicht bedeckten Stellen entfärbt werden. Diese werden alsdann in beliebiger Weise mit der zweiten Grundfarbe, z. B. mittels Eosinscharlach, orange ausgefärbt.

Die so behandelte Unterlage weist jetzt violette Linien a, welche durch die fette Farbe bedeckt sind und etwa ¹Z₃ der gesamten Oberfläche einnehmen und dazwischen verlaufende, orange gefärbte Linien auf, die den übrigen Raum der Platte bedecken.

Nunmehr wird auf diese Unterlage mit Hilfe derselben oder einer ähnlich beschaffe-

Claims

nen Drackform eine neue Serie von Linien b, b in Druckerschwärze (Fig. 3) derart aufgedruckt, daß dieses Liniatursystem das zuerst aufgedruckte System α, α unter einem beliebigen Winkel, am besten rechtwinklig kreuzt; zweckmäßig wird die Breite und der Abstand der Linien b so gewählt, daß die von dem Liniatursystem α freigelassenen Zwischenräume ungefähr zur Hälfte gedeckt werden. Die von den beiden Liniatursystemen freigelassenen Zwischenräume werden jetzt durch Bromwasser entfärbt und z. B. mittels Malachitgrün gefärbt. In diesem Stadium des Herstellungsverfahrens weist das Filter violette Linien α auf, welche mit fetter- Farbe bedeckt sind, ferner zwischen diesen Linien liegende Orange gefärbte Rechtecke, die durch das zweite, mit fetter Farbe aufgetragene Liniatursystem b bedeckt sind, und freiliegende grüngefärbte Rechtecke auf.

Wird die Platte nunmehr von den in fetter Farbe aufgedruckten Liniatursystemen, z. B. durch Behandlung mit Benzin oder anderen geeigneten, die fette Farbe lösenden Mitteln befreit, so erhält man ein Filter, das, wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, in gleichmäßiger Verteilung abwechselnd violette, orange und grün gefärbte, lückenlos nebeneinanderliegende Felder aufweist.

30· Überzieht man das auf diese Weise erzeugte Filter, nachdem es zunächst in bekannter Weise mit einer dünnen Schicht eines durchsichtigen Firnisses bedeckt wurde, mit einer panchromatischen Emulsion, so erhält man eine nach Art der bekannten Autochromplatten zu benutzende photographische Platte. Es mag noch erwähnt sein, daß man es in der Hand hat, das Größenverhältnis der Farbenfelder in dem Filter nach Belieben zu ändem, je nachdem man einmal engere, das andere Mal weitere Liniatursysteme aufdruckt. Daß sich die Art des Entfärbungsmittels nach der Eigenschaft der Farbstoffe und diejenige des Lösungsmittels für den Schutzüberzug nach der Eigenschaft dieses letzteren richtet, ist selbstverständlich.

.P.\TENT-AxsrRiicii \i:

■ i. Verfahren zur Herstellung von aus kleinen Flächenelementen der verschiedenen Grundfarben zusammgesetzten Mehrfarbennltern, dadurch gekennzeichnet, daß jene Stellen einer zur Aufnahme des Filters bestimmten und in einer der Grundfarben gefärbten Unterlage, welche die Elementarrilter dieser Farbe bilden sollen, gegen den Angriff eines die übrigen Stellen entfärbenden Mittels durch einen Überzug geschützt werden, der nach der Entfärbung der durch ihn nicht geschützten Stellen entfernt wird.
2. Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine auf geeigneter Unterlage ruhende, in einer Grundfarbe gefärbte Schicht von Gelatine o. dgl; zweckmäßig durch Druck ein Liniatursystem o. dgl. in einer Fettfarbe aufgetragen wird, welche ,die darunter liegenden Stellen der gefärbten Gelatine gegen den Angriff eines wäßrigen Entfärbungsmittels schützt und durch ein die gefärbte Gelatineschicht nicht entfärbendes Lösungsmittel zu entfernen ist.
3. Eine Weiterbildung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die gemäß Anspruch 2 behandelte Unterlage, nachdem eine Entfärbung und Andersfärbung der freien Felder erfolgt ist, ein zweites, das erste kreuzendes Liniatursystem o. dgl. ebenfalls in fester Farbe aufgetragen wird und die zwischen beiden Liniatursystemen liegenden Felder entfärbt und in der dritten Grundfarbe ausgefärbt werden, worauf die Liniatursysteme durch Behandlung mit- Lösungsmitteln entfernt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.