DE20749C - Hobelmaschine mit hydraulischen Prefscylindern zur Bewegung des Tisches - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Diese Hobelmaschine unterscheidet sich von den gewöhnlichen Hobelmaschinen wesentlich durch ihren eigentümlichen Bewegungsmechanismus. Die Bewegung des Tisches wird nicht durch Zahnräder und Zahnstange, sondern durch hydraulische Prefscylinder herbeigeführt, um dadurch vollständig geräuschlosen Gang, sehr sicheres Umsteuern und namentlich den Wegfall der durch die Zahnstange erzeugten, sich auf gehobelten Flächen zeigenden Querfurchen zu erreichen.

Die Bewegung des Tisches wird mittelst dreier ■aus Schmiedeisen bestehenden Prefscylindern abc und den darin gleitenden Kolben a' b' c' erreicht. Die Cylinder α und b communiciren und schieben den Tisch gegen den Stahl vor, während der Cylinder c allein das Zurückgehen des Tisches mit doppelter Geschwindigkeit des Vorwärtsschiebens bewirkt.

An der einen Seite des Gufskörpers A, in welchem die drei Prefscylinder befestigt sind, befindet sich der auf der Zeichnung in gröfserem Mafsstabe dargestellte Schieberkasten d, und zwar an A angegossen. Der Kanal rechts führt in den Cylinder c, der Kanal links in die Cylinder α und b. In der gezeichneten mittleren Stellung des Schiebers communiciren alle drei Cylinder mit dem Abflufsrohr; das Wasser kann, ohne zu wirken, ausfliefsen, geht zur Pumpe zurück und die Maschine steht infolge dessen Still. Je nachdem der Schieber nun nach rechts oder nach links bewegt wird, tritt Vorwärtslauf oder Rückwärtslauf der Maschine ein. Die Umsteuerung der Maschine wird auf die bekannte Weise mittelst einstellbarer Knaggen i am Tisch, welche gegen den Daumenhebel k stofsen, erreicht; der Unterschied ist nur der, dafs an Stelle des Riemenschiebers hier der Hebel e und durch diesen der Schieberhebel/" und der Schieber hin- und herbewegt wird und dadurch das Druckwasser in die entsprechenden Cylinder leitet.

Bei schweren Hobelmaschinen ist das Beharrungsvermögen des Tisches ziemlich bedeutend, und dies ist meist die Ursache, dafs die Bewegungsumkehr des Tisches nicht stets an genau gleichem Punkte eintritt. Da nun bei der hier beschriebenen Einrichtung der Schieber momentan den Wasserzuflufs beim Umsteuern in entgegengesetzter Richtung wirken läfst, so würde der Tisch auch momentan stillstehen müssen; es würde dies ein Sprengen der Prefscylinder zur Folge haben, da das Druckwasser nicht rückwärts durch die Pumpen entweichen kann. Um diesem Fall sowohl, als auch einer Drucküberschreitung im allgemeinen vorzubeugen, ist am Schieberkasten das kleine Sicherheitsventil g angebracht, welches mittelst der Feder h beliebig stark zugedrückt werden kann und so den Maximaldruck bestimmt. Der Tisch wird nun beim Umsteuern durch seine lebendige Kraft eine Drucküberschreitung herbeiführen und dadurch das Wasser so lange bei g herauspressen, bis diese aufgehoben ist. Durch stärkeres oder geringeres Anspannen der Ventilfeder h kann man nun der Flüssigkeit den Austritt erschweren und so den Weg, welchen der Tisch allein durch seine lebendige Kraft noch

zurücklegen würde, auf ein bestimmtes Minimalmafs beschränken.

Um das Druckwasser der Hobelmaschine mit möglichst gleichmäfsiger Geschwindigkeit zuzuführen, wird am zweckmäfsigsten eine Dreikolbenpumpe angewendet, welche an beliebiger Stelle aufgestellt werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Bewegung von Hobelmaschinentischen oder Schlitten auf hydraulischem Wege durch Cylinder und deren Kolben in Verbindung mit einem belasteten Ventil, welches die allmälige Aufhebung des Beharrungsvermögens der bewegten Masse bewirkt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.