DE20739C - Neuerungen an photographischen Kasseten - Google Patents

Neuerungen an photographischen Kasseten

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DE20739C
DE20739C DENDAT20739D DE20739DA DE20739C DE 20739 C DE20739 C DE 20739C DE NDAT20739 D DENDAT20739 D DE NDAT20739D DE 20739D A DE20739D A DE 20739DA DE 20739 C DE20739 C DE 20739C
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DE
Germany
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cassette
frame
doors
camera
light
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DENDAT20739D
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English (en)
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Dr. TH. KÖTTERITZSCH in Pappendorf bei Hainichen i. Schi
Publication of DE20739C publication Critical patent/DE20739C/de
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03BAPPARATUS OR ARRANGEMENTS FOR TAKING PHOTOGRAPHS OR FOR PROJECTING OR VIEWING THEM; APPARATUS OR ARRANGEMENTS EMPLOYING ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ACCESSORIES THEREFOR
    • G03B17/00Details of cameras or camera bodies; Accessories therefor
    • G03B17/26Holders for containing light sensitive material and adapted to be inserted within the camera

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Packaging Of Annular Or Rod-Shaped Articles, Wearing Apparel, Cassettes, Or The Like (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIF
KLASSE 57: Photographs.
Neuerungen an photographischen Cassetten.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Mai 188a ab.
Die photographische Cassette besteht aus einem quadratischen Rahmen, der auf der nach dem Objectiv zu gelegenen Seite (der vorderen) durch zwei Halbthüren, auf der entgegengesetzten Rückenseite durch eine einfache Thür abgeschlossen wird. Das Ein- und Auswechseln der lichtempfindlichen Platten geschieht durch Schlitze, die, durch Schieber verschliefsbar, an' zwei gegeniibergelegenen Rahmenseiten angebracht sind, während die Platte selbst in einer mit Hülfe der Visirscheibe bestimmten Lage festgehalten wird durch zwei Leisten mit Falzen, die in willkürlicher, der Plattengröfse angemessenen Lage durch Schrauben festgestellt werden. Der Rahmen ist quadratisch angenommen, damit man im Stande sei, die eben genannten Schlitze und Stellleisten sowohl vertical, zum Durchfallenlassen der Platten, wie auch horizontal, zum Verschieben der Platten, anzuordnen. Will man von der letzteren (horizontalen) Anordnung absehen, so kann man dem Cassettenrahmen auch eine beliebige andere Rechteckform geben. Es ist weiter angenommen, dafs die Einstellung der Camera durch Verschiebung des Objectivbrettes „ mit dem Objectiv erfolge, so dafs alles Arbeiten an der Camera von der Rückseite aus erfolgen kann, und dafs die Cassette wenigstens mit ihrem Schlitz noch über das als Unterlage der Camera dienende Laufbrett hervorrage, so dafs die aus der Cassette herausfallenden (exponirten) Platten sofort fallen können entweder in das zur Aufbewahrung der exponirten Platten dienende Behältnifs, das man zu diesem Zweck lichtdicht an der unteren Cassettenseite befestigen kann, oder in eine ebenfalls allenthalben lichtdicht abgeschlossene Cuvette mit der Hervorrufungsflüssigkeit. Die Gröfse der Cassette ist zwar beliebig, eignet sich aber mehr für gröfsere als für kleinere Formate.
I. Verschlufs der vorderen Cassettenseite (s. namentlich Blatt I).
Auf einem schwachen, in entsprechende Nuth des. Cassettenrahmens eingelassenen und daran durch Schrauben befestigten Rahmen sind parallel den Seiten vier Leisten α angebracht, ■welche die Bestimmung haben, 1. dem genannten schwachen Rahmen vor Verwerfen und Verziehen zu schützen, 2. wie Falze zum lichtdichten Abschlufs beim Einsetzen der Cassette in die Camera zu dienen, und 3. die beiden Halbthüren der Cassette zu tragen. Von diesen vier Leisten besitzen drei quadratischen Querschnitt, während die oberste einseitig abgeschrägt ist (s. Fig. 3 Ansicht von der rechten Seite und Fig. 4 Ansicht von der linken Seite). An den Seitenleisten sind die Halbthüren zunächst durch aufgeleimtes mattschwarzes Leder und zur gröfseren Sicherheit noch durch eiserne Scharniere befestigt. Die Halbthüren greifen in der Mitte, da, wo sie beim Schliefsen zusammenstofsen, ein ziemliches Stück über einander, um sicher einen luftdichten Abschlufs zu bewirken. Durch eine eiserne Klinke b (s. auch namentlich Fig. 3 Ansicht von oben) werden sie gegen freiwilliges Oeffnen gesichert. Diese Halbthüren tragen ferner unten eingesenkt und angeschraubt die Eisenschienen c, welche etwas auf die Holzleisten α übergreifen; damit ist auch nach unten der vollständig lichtdichte Abschlufs erreicht. An ihren oberen
Seiten tragen die Halbthüren eben solche Eisenschienen, die aber etwas kräftiger gehalten sind und an den beiden Enden nach den Trägerleisten α hin in Cylinder übergehen, deren Achse genau in die Drehkante der Thüren fallt. Genau anschliefsende Ausschnitte aus den Leisten α und den Halbthüren nehmen in versenkter Weise die Hälften dieser Cylinder auf. Diese Cylinder besitzen ferner genau rechtwinklig zu den daran befindlichen Eisenscliienen gelegene Schlitze. Weiter trägt die eine der Thüren eine dünne, nahe anliegende Eisenschiene e, die andere einen wenig weiter entfernten schwachen eisernen Draht /. Diese beiden Theile e und f haben den Zweck, dafs man an e oben und unten Streifen aus glattem, dichtem dunkelfarbigen Papier befestigen kann, welche sich lose zwischen f und der zugehörigen Häibthür beim Schliefsen und Oeffhen der Thüren verschieben und so beim Exponiren das schädliche Seitenlicht '(zerstreutes Licht) in der Camera oben und unten von der lichtempfindlichen Platte abhalten, während derselbe Zweck zur Seite durch die fixirte Thürenstellung von den Halbthüren erreicht wird. Natürlich kann auch für «Tsen diesen Zweck noch ein Schirm an dem Rahmen angebracht "werden, welcher die Leisten α trägt. Die untere der Leisten α trägt noch die Eisenplättchen g (s. Fig. 3 Ansicht von unten), in deren Ausschnitte zwei entsprechend gestaltete Eisenplättchen eingreifen, die an dem Rahmen der Camera befestigt sind, an welchen die Cassette angesetzt werden soll. Endlich trägt dieselbe Leiste ·α noch den kleinen doppelarmigen Hebel h, der, um i drehbar, an einem Ende etwas unter die Leiste α herabragt, am anderen aber ein kurzes Stück so 'umgebogen ist, dafs er die eine Halbthür in ihrer Lage beim Schlufs der Cassette festhält. Eine kleine, von der Eisenkapsel k umgebene Drahtfeder/ (s. auch Fig. 4 Ansicht von der linken Seite) erhält diesen Hebel in seiner richtigen Lage und verhindert dadurch, 'dais das von dieser Feder / berührte eine Ende des Hebels eine Höhlung bildet, dafs dieser Hebel überhaupt viel aus seiner einmal angenommenen Lage sich heraus bewege. Es versteht «ich schliefslich von selbst, dafs alle diese eben genannten Theile der Cassette, welche beim Gebrauch in das Innere der Camera zu liegen kommen, mattschwarz angestrichen werden, weswegen auch vorgeschrieben wurde-, die Metalltheile von Eisen zu wählen, weil die auf denselben entstehende Rostschicht (durch Voranstrich mit verdünnter Säure befördert) die Farbe leicht haften macht.
II. Anschlufs der Cassette an die
Camera (s. namentlich Fig. 4).
Um die Cassette mit der Camera und im Besonderen mit dem Rahmen zu verbinden, welcher den Balg abschliefst, setzt man die Cassette zuerst wenig schräg so mit der untersten der Leisten α auf die untere Begrenzung" des eben genannten Balgrahmens auf, dafs diese Leiste ganz im Innern des Rahmens liegt und die vorhin genannten Eisenplättchen dieses Rahmens in die entsprechenden Oeffnungen der Plättchen g (Fig. 3 Ansicht von unten) eingreifen. Dann legt man auch den oberen Theil der Cassette an den Balgrahmen an und schlägt zur Sicherung die beiden Klinken um, welche, ähnlich wie die Klinke b eingerichtet, um Schraubenstifte sich drehen, die in den Balgrahmen eingeschraubt sind und in die Schraubenstifte k (s. Fig. 3 und 4 Seitenansichten der Cassette) eingreifen. Hierbei dienen von selbst die rjeiden Seitenleisten α zur Führung beim vollständigen Anlegen der Cassette an den Balgrahmen, während die Abschrägung ..der oberen Leiste α das eben genannte Einlegen der Cassette in den Balgrahmen gestattet, indem sie sich an eine entsprechende Abschrägung des Balgrahmens (oben) anlegt. Niedrige Leisten, welche noch im Innern des Balgrahmens so angebracht sind, dafs sie einen Rahmen bilden, an den sich die Leisten α beim Ansetzen der Cassette nach vorn zu anlegen, sichern den lichtdichten Abschlufs.der Cassette. Gleichzeitig beim Ansetzen der Cassette an den Balgrahmen bewegt sich der Hebel h, Fig. 1, entsprechend so, dafs der die Halbthüren haltende Theil diese frei läfst, und aufserdem umfassen die Eisencylinder, Fig. 1, die rechteckförmigen Vorspränge der Cylinder /, wenn deren Dreharme »z die Lage der Zeichnung (Fig. 4 Vorrichtung zum Oeffhen und Schliefsen der vorderen Thüren) haben. Hat man nun vor dem Einsetzen der Cassette in den Balgrahmen die Klinke b durch Herumschlagen geöffnet, so kann man jetzt mit Hülfe der Arme m die Halbthüren innerhalb der Camera öffnen. Der Durchschnitt nach A"-B" zeigt genauer, wie auf eine übrigens namentlich an mathematischen Instrumenten gebräuchliche Weise für sichere Bewegung und lichtdichten Abschlufs der Cylinder / gesorgt ist. Besonders hervorzuheben ist noch, dafs die Arme m parallel den Halbthüren liegen und dafs sie sich in der vorher mit Hülfe der Visirscheibe bestimmten Lage wieder einstellen lassen, indem die etwas federnden Enden der Arme m kleine Löcher besitzen, in welche die stumpf konischen Enden der kleinen Schraubenstifte η eingreifen und diese wiederum an gewünschter Stelle ihrer Viertelkreisführungen durch flache Muttern festgestellt werden.
Diese eben beschriebene Construction der Cassette bietet gegenüber den bisher üblichen mit Schiebern oder Jalousien die Vortheile:
a) leichtes und sicheres Ansetzen der Cassette (Sicherung vor Erschütterung der Camera); ;
b) leichte und sichere Oeffnung der Halbthüren nach dem Ansetzen der Cassette an die Camera;
c) lichtdichter Abschlufs mit Vermeidung aller stark hervorragenden Theile, so dafs auch bei Aufnahme im Freien die Erschütterung durch Wind etc. auf ein Minimum zurückgeführt ist;
d) Abhaltung des schädlichen zerstreuten Lichtes in der Camera, indem die geöffneten Halbthüren und deren. Papierschirme dasselbe abfangen, und namentlich .
e) die Cassette kann nur mit geschlossenen Halbthüren von dem Balgrahmen entfernt werden, weil in jeder anderen Stellung der Halbthüren die rechteckförmigen Vorsprünge der Cylinder / dem Entfernen hinderlich sind; man kann also nicht in den Pail kommen, dafs etwa beim Entfernen der Cassette die exponirte Platte fremdes Licht erhalte, zumal da auch der sich von selbst (durch die Feder 7) beim Hinwegnehmen der Cassette wieder vor die Halbthüren vorlegende Hebel h deren bleibenden Verschlufs sichert.
III. Mechanismus zum Einstellen und Entfernen der empfindlichen Platten
(s. Blatt II).
Sehr nahe an der oberen und unteren Begrenzung des inneren Cassettenrahmenraumes verlaufen dünne messingene Schraubenspindeln a mit an den beiden Enden übrigens gleichen, aber entgegengesetzt geschnittenen tiefen und ziemlich steilen Windungen (die rechten Seiten sind linksgängig, die linken rechtsgängig geschnitten). Diese Schraubenspindeln gehen links und rechts durch den Cassettenrahmen hindurch und ruhen links und rechts auf angeschraubten Messingplättchen, wie sie Fig. 4 Ansicht der linken Seite zeigt. Auf dieser linken Seite endigen die Schraubenspindeln in quadratisch abgefeilte Ansätze, um eine kleine Messingscheibe zum vollständig sicheren lichtdichten Abschlufs, mit der Schraubenspindel drehbar, aufzunehmen., während eine kleine, in dem quadratischen Ansatz verlaufende Schraube das Herabfallen dieser Scheiben hindert. Auf den rechten Seiten sind diese .Messingscheiben ersetzt durch kleine sechs- oder achteckig gefeilte Rädchen mit Nuth zur Aufnahme einer Kette. Das obere dieser Rädchen trägt noch einen Griff, um gleichzeitig als Kurbel verwendet werden zu können. Hierdurch ist eine gleichmäfsige und sichere Bewegung der beiden Schraubenspindeln ermöglicht. Bei gröfseren Cassetten, bei welchen der innere Raum nicht alzu sehr beschränkt ist, legt man zweckmäfsig diese Rädchen nebst Kette noch unmittelbar zur Seite in das Innere der Cassette oder, wenn die Haltbarkeit des Rahmens es erlaubt, auch in diesen selbst; es versteht sich von selbst, dafs alsdann zur Bewegung der Schraubenspindeln rechts oben aufserhalb eine besondere kleine Kurbel angebracht werden mufs. Auf den Schfaubenspindeln sitzen die entsprechenden vier Müttern c, welche, um sie an den Scbraubenspindeln anbringen zu können, der Länge nach zerschnitten und dann wieder durch Schrauben verbunden sind. Diese Muttern haben Führung an der oberen und unteren Seite des Cassettenrahmens und an dem Rahmen, welcher der Träger der Halbthüren war. Die Muttern sind so anzulegen, dafs sie sich symmetrisch zur Mitte der Cassette bewegen, wenn man die Kurbel dreht. Je zwei dieser Schraubenmuttern sind durch eine Eisenschiene d verbunden (durch Verschraubung oder Vernietung). Diese Eisenschienen d tragen mit Hülfe der Verschraubungen e mit flachen, ränderirten Muttern, um leicht lösbar zu sein, die Holzleisten/, deren genaueren Querschnitt nebst Falz der Durchschnitt nach A'-ß' zeigt. Diese Holzleisten befinden sich genau unterhalb der beiden Schlitze in der oberen und unteren Begrenzung des Cassettenrahmens und ragen noch bis etwa zur Hälfte der Holzstärke in diese Schlitze hinein (genauer, bis an die diese Schlitze verschliefsenden Schieber), indem noch der Falz dieser Leisten etwas an diesen Enden erweitert ist, damit die durch die Schlitze einpassirenden lichtempfindlichen Platten leicht eingeschoben werden können. Diese Holzleisten fassen zwischen sich die lichtempfindlichen Platten derart, dafs wegen der Form des Falzes genau die Lage der lichtempfindlichen Platte bestimmt ist, wenn durch Drehung der Schraubenspindeln α diese Platten festgestellt werden.
Für umgekehrte Negativaufnahmen (durch das Glas) löst man einfach die Holzleisten f mit Hülfe der Muttern e ab und vertauscht sie, so dafs die vorher rechte Holzleiste links, die vorher linke rechts zu stehen kommt. Dadurch ändert sich die Form des Falzes so, dafs die lichtempfindliche Seite der Platte sicher nach der Rückenseite der Camera hin aufliegt.
Zugleich ist auf diese Weise alle Cassettendifferenz unmöglich gemacht, weil das Einstellen der Camera ebenso erfolgt, dafs man die Visirscheibe, eine einfache, einseitig mattirte Spiegelglasscheibe ohne Rahmen, durch die Cassettenschlitze einschiebt und zwischen die Holzleisten f fafst.
Für Präcisionsarbeiten nimmt man übrigens hierzu keine Visirscheibe, sondern einfach eine Lupe, deren Fassung sich sicher längs eines Schlitzes in einer rechteckförmigen Platte bewegen läfst. Nachdem man die Linse der Lupe so eingestellt hat, dafs die Gegenstände, welche in der Plattenebene liegen (ein ausgespannter Spinnwebfaden oder ein Haar ist ein entsprechendes Object dazu), deutlich gesehen werden, setzt man die Platte der Lupe so zwischen die Falze der Holzleisten f fest, dafs
der Plattenschlitz normal zur Richtung der Holzleisten f liegt". ·' Durch "Verschieben der Lupe längs ihres' Plattenschlitzes' und der ganzen Lupenplätte längs der Falze der Holzleisten f kann man das ganze ■ Visirfeld durchmustern und scharf einstellen. '
■ Will man mit nassen Platten arbeiten, so läfst man zweckmäfsig die Schlitze des Cassettenrahmens unbenutzt und ersetzt, die Holzleisten f durch zweckmäfsig gestaltete Ecken aus Glas.
Um die empfindlichen Platten auch hinsichtlich ihrer Lage nach oben und unten zu fixiren, trägt der untere Schlitzschieber (s. Fig. 4 unterer Schieber) in der Mitte einen derartig scharf rechtwinklig umgebogenen Ansatz g, dafs derselbe beim Verschieben des Schiebers normal zur Schlitzrichtung nur eben noch über die Mitte der unteren Schraubenspindel α übergreift. Entsprechende kleine Ausschnitte aus der oberen Hälfte der unteren Leiste des Cassettenrahmens geben dieser Bewegung des Schiebers den nöthigen Raum. Dieser Ansatz des unteren Schiebers trägt eine kleine, durch einfaches Einschrauben damit verbindbare Eisenhülse h, und diese Hülse h endlich besitzt im Innern ein ziemlich tief geschnittenes Schraubengewinde und nimmt damit einen kleinen, oben glatt und eben- abgeschnittenen Holzpflock k auf,- welcher nun der lichtempfindlichen Platte als unterer Stützpunkt dient. Die Länge dieses leicht gegen einen anderen austauschbaren Holzpflockes richtet sich nach der verwendeten Plattengröfse.
Endlich trägt der Cassettenrahmen noch die im Durchschnitt nach A'-B' sichtbare Rückenthltr i, links durch einfache Scharniere, rechts durch eine in der Mitte des Rahmens angebrachte Klinke (s. Fig. 3 Ansicht von unten, von oben und von der rechten Seite) fixirbar. Diese Rückenthür legt sich, des vollkommenen Lichtabschlusses wegen, in mehrfachen Falzen an den Cassettenrahmen an und besteht, um möglichst wiederum vor' Verwerfung gesichert zu sein, aus einem Rahmen, dessen quadratische mittlere Oeffnung durch dickes, lichtdichtes schwarzes Tuch schlaff ausgefüllt ist. Man erreicht dadurch bei gröfseren eingesetzten lichtempfindlichen Platten zugleich noch den Vortheil, dafs man beim Einfallen der Platten in die Cassette durch den oberen Schlitz die Geschwindigkeit des Falles der Platten mäfsigen kann, indem man gelinde diesen Tucheinsatz nach innen drückt und dadurch die Platte nur mäfsig auf den Holzpflock k auffallen läfst.
Es versteht sich von selbst, dafs auch bis auf die Schraubenspindeln alle diese im Innern der Cassette gelegenen Theile gut mattschwarz angestrichen sind.
Diese eben beschriebene Construction der Cassette bietet gegenüber den bisher üblichen die besonderen Vortheile:
a) leichtes und sicheres Ein- und Auswechseln der Platten, denn
et) das Einsetzen der Platten besteht einfach' darin, dafs man die Platten aus ihrem Behältnifs durch den oberen Schlitz in die Cassette fallen läfst,
(3) das Herausnehmen darin, dafs man die Platte durch blofses Oeffnen des unteren' Schlitzes und Lockern der Holzfassungen / (wozu ein wenigRückwärtsdrehung der Schraubenspindeln α genügt) aus der Cassette heraus in ihr Behältnifs fallen läfst.
Hängt man unten eine Cuvette mit der Entwickelungsflüssigkeit an, so kann man auch die exponirte Platte direct in diese hineinfallen lassen und so namentlich bei Aufnahmen im Freien rasch die richtige Zeit der Exposition prüfen.
b) Brauchbarkeit der Cassette ohne besonderen Einsatz für jede Plattengröfse;
c) immerwährende, von selbst sich regulirende Benutzung des besten mittleren Theiles der Cassette;
d) Vermeidung aller Cassettendifferenz auch bei umgekehrter Negativaufnahme (durch das Glas), und namentlich
e) Vermeidung des Ab- und Einsetzens der Cassette bei der Aufnahme mit neuen Platten, denn die lichtempfindlichen Platten fallen eben einfach durch die Cassette hindurch, ohne dafs man nöthig hätte, an der Cassette selbst andere Aenderungen vorzunehmen als die Lockerung und Andrehung der Schraubenspindeln α und die Oeffhung und Schliefsung der Schlitzschieber.
IV. Vorrichtung zum Oeffnen und Verschliefsen der Cassettenschlitze (siehe
namentlich Fig. 4).
Die Schlitze in den beiden gegenüberliegenden Cassettenwandungen, durch welche die Platten ein- und auspassiren sollen, sind auf Fig. 4 gestrichelt angedeutet; sie werden überdeckt von einer gut ebenen, allseitig polirten Messingschiene a, die in der Richtung normal zum Schlitz sicher und leicht zwischen den kleinen Messingschienen b fortgleiten kann. Diese Schieberverschlüsse befinden sich nicht an der äufseren Begrenzung der oberen und unteren Cassettenseite, sondern sind, des sicheren Lichtabschlusses wegen, derart in den Rahmen der Cassette selbst verlegt, dafs, wie Fig. 3 Ansicht von oben und Ansicht von unten zeigt, zunächst die halbe Rahmenstärke von der Halbthürenseite bis zum Schlitz hinweggenommen ist; nun werden die Schienen α und b noch in das stehengebliebene Holz des unteren und oberen Cassettenrahmens versenkt, so zwar, dafs in dieser Versenkung die Schiene α auch Raum hat, um bis zu dem Rahmen, welcher die Halbthüren trägt, zur Seite weichen zu können und so die Schlitzöffnung frei zu lassen.
Beim unteren Schieber α bedarf es zu diesem Zweck noch zweier besonderer kleiner Ausschnitte aus dem stehengebliebenen Holz, welche die Abbiegung g aufnehmen. Des sicheren Lichtabschlusses1 wegen mufs übrigens beim unteren Schieber die Abbiegung g sich scharf rechtwinklig an den Schieber ansetzen; derselbe ist überhaupt etwas kräftiger genommen als der obere Schieber, weil er die Stöfse der einfallenden lichtempfindlichen Platten aufzunehmen hat. Auf den Schiebern α sind die kurzen Stahlstifte c festgenietet. Eine gut ebene, ziemlich starke Messingschiene d überdeckt so den Schieber a, dafs derselbe darunter fortgleiten kann; sie reicht an der einen Längsseite bis an den Rahmen, welcher die HaIbthüren trägt, und ist in ihrer Längsrichtung willkürlich verschiebbar mit Hülfe der Griffe e, die auf der linken Seite der Cassette hervorragen und auch in den Ansichten von oben und von unten sichtbar werden. Die sichere Führung dieser Messingschiene geschieht theils durch deren Auflagerung auf α und b, theils durch die gut anschliefsende Oeffnung, durch welche der cylindrische Theil f derselben hindurchgeht, um die linke Cassettenwandung zu durchsetzen, und schliefslich auch durch den Schlitz g, in welchen die Schrauben h, Fig. 3, Ansicht von oben und von unten, so weit hineinragen, dafs sie der unter d hin erfolgenden Bewegung der Schieber α nicht hinderlich werden. Diese Schiene d besitzt ferner die glattpolirten und unter 300 gegen die Längsseiten geneigten Rillen 2, in denen die Stifte c leicht fortgleiten. Ein Zug an den Griffen e bewirkt daher das Zurseitegehen der Schieber β und damit das Oeffnen der Cassettenschlitze; das Zurückschieben von d bewirkt den Schlufs der Cassettenschlitze. Bei kleineren Cassetten ist der Schieber d verdeckt durch die Messingplatte k, Fig. 3, Ansicht von oben und Ansicht von unten, oder bei gröfseren Cassetten durch eine Messingplatte, auf die noch mit Hülfe der Schrauben / und der Schrauben h eine .dünne Holzplatte aufgeschraubt ist. Schliefslich giebt noch die auf dem Cassettenrahmen aufgeschraubte Holzleiste m, Fig. 3, Ansicht von oben und Ansicht von unten,. den einen Anschlag für den Schlitzschieber α ab und bewirkt zugleich die vollständig wieder hergestellte . ebene obere und untere Begrenzung der Cassette, um bequem die Behältnisse für die Platten zum Ein- und Auswechseln in die Cassette;, aufzunehmen.
Dieser eben beschriebene Verschlufs der Cassettenschlitze bietet die Vortheile dar:
a) einfache, kurze und sichere Bewegung des Schlitzverschlusses bei sicherem Lichtabschlufs;
b) wenn man den unteren Schlitz öffnet, so entfernt man zugleich den Holzstift k, auf welchem die belichtete Platte aufruhte, so dafs diese damit von selbst aus der Cassette herausfällt, sobald man die Holzfassungen /, Fig. 2, durch Drehung der Schraubenspindeln α ein wenig zurückgehen läfst.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Der vordere Verschlufs. der Cassette durch Halbthüren, welche gleichzeitig Schirme ersetzen, und die Handhabung dieser Halbthüren durch Schlüssel, welche ein Entfernen der Cassette von der Camera verhindern, so lange diese Halbthüren geöffnet sind.
2. Die Fixirung der lichtempfindlichen Platte durch doppelgängige Schraubenspindeln und Holzleisten, welche letztere durch die Form ihres Falzes alle Cassettendifferenz vermeiden und leicht zu umgekehrter Negativaufnahme eingerichtet werden können, und welche ganze Einrichtung überhaupt gestattet, dafs die lichtempfindliche Platte allein durch ihr Eigengewicht sich durch die Camera hindurchbewege, ohne dafs man die Cassette von der Camera entfernt.
3. Die Oeffnung und Verschliefsung der Cassettenschlitze durch Doppelschieber.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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