DE2063919A1 - Verfahren zur Herstellung von Dial kylsulfiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dial kylsulfiden

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DE2063919A1
DE2063919A1 DE19702063919 DE2063919A DE2063919A1 DE 2063919 A1 DE2063919 A1 DE 2063919A1 DE 19702063919 DE19702063919 DE 19702063919 DE 2063919 A DE2063919 A DE 2063919A DE 2063919 A1 DE2063919 A1 DE 2063919A1
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sulfur
catalyst component
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dialkyl
hydroxyalkylamine
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Jan Peter Radder Johannes Amsterdam Campen
Original Assignee
Shell Internationale Research Maat schappij N V , Den Haag (Niederlande)
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
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    • Y02P20/584Recycling of catalysts

Description

SHELL INTERNATIONALE RESEARCH MAATSCHAPPIJ N-V-, Den Haag, Niederlande
11 Verfahren zur Herstellung von Dialkylsulfiden "
Priorität: 30-Dezember 19695 Niederlande, Anm.-Nr. : 69 19534
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dialkylsulf iden durch Umsetzung von einem oder mehreren Olefinen mit f Schwefelwasserstoff.
Die Umsetzung eines Olefins mit Schwefelwasserstoff kann in Anwesenheit katalytisch wirkender Mengen von freiem Schwefel und/ oder einem Amin durchgeführt werden, doch enthält das Umsetzungsprodukt dann üblicherweise wechselnde Mengen an Dialkylsulfiden, Merkaptanen und gegebenenfalls noch anderen Nebenprodukten. Die Ausbeute an dem gewünschten Dia]kyljulfLd ist daher im all gemeinen nicht befriedigend. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass sich während der Umsetzung öfters Niederschläge und
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OBlGlNAt
Ausfällungen bilden, welche die gesamte Anlage verstopfen können.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues Verfahren zur Verfügung zu stellen, welches ausgezeichnete Ausbeuten an den gewünschten Dialkylsulfiden liefert und ausserdem die Bildung störender Nebenprodukte vermeidet.
Bas erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von Dialkylsulfiden durch Umsetzung von einem oder mehreren Olefinen mit Schwefelwasserstoff in Gegenwart von Schwefel und eines Amins ist dadurch gelceauseichnet? dass ein Katalysatorsystem verwendet wird, welches aus
a) Schwefel und/oder einem Dialkyldisulfid und
b) einem Hydroxyalkylamin mit insgesamt 2 bis 12 Kohlenstoffatomen der allgemeinen Formel
: R1 ' R2 · N - A * (OH)n
besteht, wobei-die Gruppe -A°(OH)a eine Alkyl- oder Cyclcalkylgruppe bedeutet, die η an unterschiedliche Kohlenstoffatome gebundene OH-Gruppen als Substituenten aufweist, und η 19 2 oder 3 ist, R1 und Rg gleich oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom, eine Alkyl- oder Cycloalkylgruppe oder die Gruppe -A(OE) bedeuten.
Im Rahmen der Erfindung werden von dem Begriff nDia3kylsulfide" auch Bis-(cycloalkyL)-sulfide umfasst« AusserdeiB v/erden unter dem Begriff "Dialkyldisulfide" und "Dialkylpolysulfide" auch die entsprechenden Bis-(cycloalkyl).»Verbindungen verstanden.
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Als Ausgangsmeterial eignen sich im Rahmen der Erfindung vor allem acyclische und cyclische Monoolefine, welche verzweigt oder unverzweigt sein können und/oder auch Kohlenwasserstoffgruppen als Substituenten aufweisen können. Im allgemeinen werden jedoch acyclische Olefine und insbesondere oc-01efine bevorzugt. Ein besonders geeignetes Ausgangsmaterial sind Olefine mit unverzweigter Kohlenwasserstoffkette, insbesondere 1-Alkene. Die als Ausgangsmaterial eingesetzten Olefine enthalten im allgemeinen 2 bis 22 und insbesondere 5 bis 13 Kohlenstoffatome. | Beispiele für geeignete Olefine sind : 1-Decen, 1-Dodeeen, Styrol und insbesondere 1-Octen. Gewünschtenfalls können auch mehrere Olefine umgesetzt werden, und zwar entweder gleichzeitig oder nacheinander. Beispielsweise ist es oft vorteilhaft, ein Olefingemisch zu verwenden, welches aus einem Krackprozess paraffinischer Kohlenwasserstoffe stammt, beispielsweise von hochsiedenden Paraffinfraktionen, welche bei der Destillation von Mineralölen anfallen, insbesondere, wenn aus solchen Fraktionen durch eine Behandlung mit Harnstoff die verzweigten und/ oder cyclischen Paraffine abgetrennt worden sind.
Der als Katalysatorkomponente (a) verwendete Schwefel kann entweder als solcher und/oder in Form schwefelhaltiger Verbindungen eingesetzt werden, welche unter den Reaktionsbedingungen Schwefel freisetzen. Beispielsweise kann freier Schwefel in Form einer Schmelze oder in Form von Schwefelblüte verwendet werden, wobei letztere gegebenenfalls bis zu der gewünschten Teilchengrösse gemahlen wird. Der Schwefel kann aber auch aus schwefelhaltigen Verbindungen im Reaktionsgemisch in situ gebildet werden.
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Beispiele für solche Schwefel freisetzenden Verbindungen sind Metallsulfide und Metallpolysulfide, wie CoS,, MoS2, Na2S4, Wasserstoffdisulfid und Thiosulphate sowie organische Polysulfide mit 3 oder mehr Schwefelatomen, beispielsweise Dialkyltrisulfide und Dialkyltetrasulfide.
Bei manchen Ausführungsformen kann auch Schwefelwasserstoff selbst als Schwefel liefernde Verbindung eingesetzt werden, beispielsweise in Kombination mit Schwefeldioxid oder in Kombination mit Peroxyden, welche durch Autoxydation des als Ausgangsmaterial eingesetzten Olefins entstehen können. Vorzugsweise wird jedoch im Rahmen der Erfindung als Katalysa^orkomponente freier Schwefel verwendet, insbesondere in Form von Schwefelblüte
Gemäss einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird der freie Schwefel teilweise oder vollständig durch ein oder mehrere Dialkyldisulfide ersetzt. Für diesen Zweck eignen sich beispielsweise Dialkyldisulfide, deren Alkylgruppen sich von Olefinen des gleicheia Typs ableiten, welche auch als Ausgangsmaterial für die Herstellung der gewünschten Dialkylsulfide eingesetzt werden. Vorzugsweise wird daher ein Dialkyldisulfid verwendet, welches die gleiche chemische Struktur aufweist wie das herzustellende Dialkylsulfid. Es hat sich als besonders zweckmässig erwiesen, die bei der Umsetzung als Nebenprodukt gebildeten Dialkyldisulfide oder Disulfide oder zumindest einen Teil dieser Nebenprodukte als Katalysatorkompo- ■ nente zu verwenden und diese nach Abtrennung des gewünschten Beäct ions produkt es in die Eeaktionsstufe zurückzuführen.
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Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird die Umsetzung in Gegenwart von freiem Schwefel und selbstverständlich der weiteren als Katalysatorkomponente erforderlichen Hydroxyalkylaminverbindungen in Gang gesetzt, worauf im Verlauf des Verfahrens der frei-e Schwefel durch die während der Umsetzung selbst gebildeten Dialkyldisulfide ersetzt wird, welche in die Reaktionsstufe zurückgeführt werden. Gewünschtenfalls können zusätzliche kleine Mengen an freiem Schwefel mitverwendet werden, um Verluste auszuglei- { chen, welche beispielsweise dadurch entstehen können, dass ein Teil des Rücklaufstromes aus dem Reaktionssystem abgezogen wird.
Es ist ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemässen Verfahrens, dass das Katalysatorsystem auch ein Hydroxyalkylamin der vorstehend angegebenen Formel enthält. In dieser Formel bedeutet A eine Alkyl- oder Cycloalkylgruppe, welche 1 bis 3 OH-Gruppen als Substituenten aufweist. Vorzugsweise werden für diesen Zweck Verbindungen eingeset-'zt, welche nicht mehr als a zwei OH-Gruppen je Hydroxy-(cyclo)-alkylgruppe - A-(OH) enthalten, insbesondere Verbindungen, bei welchen η den Wert 1 hat. Beispiele hierfür sind die Hydroxyäthyl-, Hydroxypropyl-, Dihydroxybutyl- und höhere Hydroxyalkylgruppen. Besonders bevorzugt ist im Rahmen der Erfindung ein Amin mit einer 2-Hydroxyäthylgruppe. Die Substituenten R^ und Rg in dem Hydroxyalkylamin können gleich oder verschieden sein, und sie stellen insbesondere Wasserstoffatome, niedere Alkylgruppen, beispielsweise die Methyl-, Äthyl- oder Propylgruppe, oder Gruppen -A-(OH) dar.
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Sehr geeignet für die Zwecke der vorliegenden Erfindung sind Hydroxyalkylamine, bei denen mindestens einer der Substituenten H.J "bzw. Rp eine A-(OH) -Gruppe bedeutet, insbesondere, wenn die-3e Gruppe dem dritten direkt an das Stickstoffatom gebundenen Substituenten entspricht. Vorzugsweise ist R., eine solcjae Gruppe und Rp ist ein Wasserstoffatom. Die als Katalysatorkomponenten eingesetzten Hydroxyalkylamine weisen vorzugsweise nicht mehr als insgesamt 6 Kohlenstoffatome auf. Selbstverständlich können auch Mischungen aus solchen Hydroxyalkylaminen als Katalysatorkomponente eingesetzt werden. Beispiel hierfür Bind: 2-Aminoäthanol, Diäthanolamin (2,2*-Iminodiäthanol) und Triathanolamin-(2,2·^"-"Nitrilotriathanol). Diäthanolamin hat sich als besonders vorteilhafte Katalysatorkomponente erwiesen.
Die .je Mol Olefin angewendete Menge an Schwefelwasserstoff kann innerhalb eines weiten Bereiches variieren, wobei als Mindestmenge ein stöchiometrisches Verhältnis von 0,5 Mol Schwefelwasserstoff je Mol Olefin eingesetzt .werden muss. Es können jedoch auch grosse Übersehussmengen an Schwefelwasserstoff verwendet werden. Als besonders günstig haben sich molare Verhältnisse von Schwefelwasserstoff zu Olefin im Bereich yon 0,5 : 1 bis 4 : 1 erwiesen. Im allgemeinen ist es jedoch zweckmässig, dass nur ein geringer Schwefelwässerstoffüberschuss angewendet wird. Es wurde •nämlich gefunden, dass die Selektivität in bezug auf die Bildung des gewünschten MalkylsuTfids in dem Maos abnimmt, wie der Schwefelwasserstoffüberschuss zunimmt. Sehr günstige McIVerhält nisse von Schwefelwasserstoff zu Olefin liegen unterhalb 1 : 1, vorzugsweise im Bereich von 0,5 ι 1 bis 0,95 : 1 und insbeson-
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dere im Bereich von 0,55 : 1 bis 0,7 s 1-. Ein nur geringer Überschuss an Schwefelwasserstoff weist den zusätzlichen Vorteil auf, dass das Verfahren bei relativ geringen Drucken durchgeführt werden kann, beispielsweise bei Drucken von Atmosphärendruck bis 25 at überdruck. Bei manchen Ausführungsformen kann es jedoch auch vorteilhaft sein, einen grösseren Schwefelwasserst off überschuss zu verwenden.und demgemäss das Verfahren bei höheren Drucken durchzuführen, wenn es nämlich beispielsweise erwünscht ist, den Umwandlungsgrad auf Kosten der Selektivität zu erhöhen.
Um eine hohe Umwandlung zu erreichen, ist es jedoch in der Regel vorteilhafter, grössere Mengen an freiem Schwefel und/oder Dialkyldisulfiden einzusetzen. Die dadurch bewirkte Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit ist so gross, dass sich die Anwendung eines hohen Schwefelwasserstoffüberschusses und daher hoher Drucke erübrigt, während doch sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Im allgemeinen haben sich Schwefelmengen von mindestens 0,01 Grannatom je Mol Olefin als zweckmässig erwiesen, wobei | Schwefelmengen von mehr als 0,025 Grammatom je Mol Olefin besonders günstig sind. Beispielsweise werden im allgemeinen gute Ergebnisse bei Anwendung von 0,025 bis 0,18 Grammatom Schwefel je Mol Olefin bei Überdrucken von etwa 10 bis 30 at erzielt. Gemäss einer besonders günstigen Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens werden jedoch grössere Schwefelmengen eingesetzt, insbesondere 0,2 bis 0,6 Granmatom Schwefel je Mol Olefini was den Vorteil bietet, daes dann das Verfahren bei'noch niedrigeren Drucken durchführbar ist, beispielsweise zwischen
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Atmosphärendruck und 8 at Überdruck. Ganz ausgezeichnete Ergebnisse sind bei Anwendung von 0,3 bis 0,5 Grammatom Schwefel je Mol Olefin erhalten worden. Die gleichen Gesichtspunkte, wie vorstehend erwähnt, gelten selbstverständlich auch bei Anwendung von Dialkyldisulfiden als Katalysatorkomponente (a), mit der Massgabe, dass 1 Grammatom Schwefel 1 Mol Dialkyldisulfid äquivalent ist.
Auch die Menge des als zweite Katalysatorkomponente eingesetzten Hydroxyalkylamins kann in einem weiten Bereich variiert werden, doch beträgt die anzuwendende Menge in den meisten Fällen nicht mehr als 0,5 Mol je Mol Olefin. Auch schon relativ kleine Mengen dieser Katalysatorfcomponente haben sich als ausreichend erwiesen, beispielsweise von weniger als 0,02 Mol Hydroxyalkylamin je Mol Olefin, vorausgesetzt, dass relativ grosse Mengen an freiem Schwefel und/oder einem Dialkyldisulfid verwendet werden, beispielsweise 0,13 Grammatom Schwefel oder mehr je Mol Olefin. Falls jedoch kleinere Schwefelmengen verwendet werden, muss die Hydroxyalkylaminmenge entsprechend erhöht werden, wenn die Reaktion unter den gleichen Bedingungen mit derselben Geschwindigkeit ablaufen soll. Beispielsweise werden 0,3 Mol Diäthanolamin zusammen mit 0,018 Grammatom Schwefel je Mol Olefin verwendet. Im allgemeinen sind 0,02 bis 0,4 Mol des Hydroxyalkylamins je Mol Olefin ausreichend, wobei Mengen von 0,1 bis 0,4 Mol je Mol Olefin bevorzugt werden.
In vielen Fällen hat sich die Gegenwart eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels als vorteilhaft erwiesen. Besonders günstig wir-.
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ken polare Verdünnungsmittel. Beispiele hierfür sind: aliphatische Alkohole, Glykole, Sulpholan und Homologe dieser Verbindungen. Falls das erfindungsgemässe Verfahren bei einem relativ niedrigen Druck durchgeführt wird, beispielsweise zwischen Atmosphärendruck und 8 at Überdruck, soll das Verdünnungsmittel einen relativ niedrigen Dampfdruck aufweisen. Vorzugsweise wird für diese Zwecke Sulpholan und Äthylenglykol eingesetzt. In anderen Fällen hat auch Methanol als Verdünnungsmittel zu günstigen Ergebnissen geführt.
Im allgemeinen wird das erfindungsgemässe Verfahren bei Temperaturen im Bereich von 100 bis 180 0O und insbesondere von 120 bis 170 0G durchgeführt. Sehr günstige Ergebnisse werden bei Drucken im Bereich von Atmosphärendruck bis 30 at Überdruck, vorzugsweise zwischen 2 und 8 at Überdruck, insbesondere zwischen 3 und 5 s.t Überdruck, erzielt.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann absatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Im allgemeinen geht man so vor, dass eine Mischung aus dem Hydroxyalkylamin und dem Verdünnungsmittel nach Zusatz von Schwefel und dem Olefin zusammen mit Schwefelwasserstoff in einem Autoklaven erhitzt wird. Nach Beendigung der Eeaktion, wofür beispielsweise 1/2 bis 3 Stunden benötigt werden, wird die gebildete Produktschicht von der das Hydroxyalkylamin enthaltenden Schicht getrennt und dann einer fraktionierten
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Destillation unterworfen, während die Katalysatorkomponenten und gegebenenfalls nichtumgesetztes Ausgangsmaterial in die Reaktionszone zurückgeführt werden.
Im allgemeinen besteht das Umsetzungsprodukt zur Hauptsache aus Di-sec-alkylsulfiden, welche noch geringe Mengen von beispielsweise Di-n-alkylsulfiden enthalten können. Ausserdem lassen sich im Reaktionsprodukt Mercaptane und Polysulfide nachweisen. Bei Anwendung von ί-Alkenen als Ausgangsmaterial enthält die Rerktionsmischung in der Regel etwa 90 Prozent der entsprechenden Di-2-alkylsulfide und bis etwa 10 Prozent an Di-n-alkylsulfiden sowie zusätzlich 5 Gewichtsprozent (bezogen auf die Reaktionsmischung) an nichtumgesetzten Olefinen, Mercaptanen und anderen Nebenprodukten.
Die erfindungsgemäss herstellbaren Dialkylsulfide eignen sich beispielsweise sehr gut als Extraktionsmittel zur Durchführung von selektiven Flüssig-Plüssig-Extraktionen von metallhaltigen Verbindungen aus einem wässrigen Medium, insbesondere nachdem die Dialkylsulfide, beispielsweise mittels Methylchlorid oder Dimethylsulphat, in die entsprechenden Sulphoniumsalze umgewandelt worden sind. Diesbezüglich wird auf die britische Patentschrift Nr. 1 107 691 und auf die niederländische Patentanmeldung Nr. 6600609 verwiesen.
Ausführungsbeispiele Allgemeine Arbeitsweise
Ein Autoklav aus rostfreiem Stahl von 1 Liter Passungsvermögen,
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welcher mit einem Rührer, einem Thermoelement und Einlassleitungen für Schwefelwasserstoff und die anderen Ausgangsmaterialien versehen ist, wird nacheinander mit einer Mischung aus 63 g (0,6 Mol) Diäthanolamin (DEA) und 63 g Methanol sow;Le mit den entsprechenden Mengen an freiem Schwefel, beispielsweise in Form von Schwefelblüte, beschickt. Anschliessend wird der Autoklav mit 41 g (1,2 Mol) Schwefelwasserstoff beaufschlagt und dann wird der Rührer angestellt und die Mischung auf 160 0G erhitzt. Nach Erreichen dieser Temperatur werden innerhalb von 5 Minuten i unter Rühren 224 g (2 Mol) 1-Octen eingepumpt. Der sich zunächst
, einstellende Überdruck von 22 at nimmt im Verlauf der Reaktion , allmählich ab.
; Nach Beendigung der Umsetzung wird die aus DEA und Methanol be-
stehende obere Schicht abgetrennt und dann wird die Produkt-Bchicht durch fraktionierte Destillation aufgearbeitet und/oder
gaschromatographisch bzw. massenspektrometrisch analysiert. Die gebildeten Dialkylsulfide bestehen in der Regel zu 90 % ■ aus Di-2-oetylsulfid und zu 10 $> aus Di-n-octyleulfid.
Beispiel 1
Es wird der Einfluss eines erfindungsgemässen Hydroxyalkylamins, nämlich von Diäthanolamin, auf den Umwandlungsgrad des Olefins mit demjenigen eines anderen Amins, nämlich Triäthylamin, verglichen. Es werden 0,5 Gewichtsprozent Schwefel, bezogen auf 1-0cten angewendet (0,0175 Gramn&tom Schwefel je Mol Olefin).
Nach einer Reaktionszeit von 7 Stunden zeigt sich, dass bei An-
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Wendung von Diethanolamin 95 $ des eingesetzten Olefins umgewandelt worden sind, während bei Verwendung von Triäthylamin unter analogen Eeaktionsbedingungen nur 50 $ des Olefins umgewandelt worden sind.
Beispiel 2
Dieses Beispiel erläutert den Einfluss des MolVerhältnisses Schwefelwasserstoff zu Olefin und des Verhältnisses von Schwefel zu Olefin auf die Umwandlung, wobei die Reaktion nach 2 Stunden abgebrochen wird. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst.
Tabelle
H2S/i-Octen
Mol / Mol
S/1-Octen
Grammatom/
Mol
Über
druck
su Beginn,
at
Umwand
lung,
Mol fo
Selektivität in
bezug auf die
Dioctylsulfid-
bildung,
Mol fo
2
0,6
0,6
0,0175
.0,0175
0,0350
70
20
20
91
69
94
91
95
92
Diese Tabelle bestätigt, dass bei Anwendung grösserer Schwefelmengen eine beträchtliche Erhöhung des Umwandlungsgrades erzielt wird, wobei jedoch die Selektivität praktisch konstant bleibt» Aus diesem Grund kann das erfindmigsgemässe Verfahren mit nur einem geringen SchwefelwasserstoffÜberschuss durchge-
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führt werden, und man kann daher bei sehr viel niedrigerem Druck arbeiten, beispielsweise bei einem Anfangsüberdruck von 20 at anstelle von 70 at.
Beispiel 3
Es wird die Wirkung von freiem Schwefel mit derjenigen von Dioctyldisulfiden als Katalysatorkomponente verglichen. Zu diesem Zweck wird das bei der Destillation der Produktschicht erhaltene Sumpfprodukt eingesetzt, welches zu etwa 90 Gewichtsprozent aus Dioctyldisulfiden und etwa 10 Gewichtsprozent aus Dioctylpolysulfiden, nämlich zur Hauptsache Dioctyltr[sulfiden, besteht.
Bei Anwendung von 3.5 Gewichtsprozent Schwefel, bezogen auf 1-Octen (0,123 Grammatom Schwefel je Mol Olaf in) , sind nach einer Reaktionszeit von einer Stundo 93 cp des eingesetzten 1-Octens in Dioctylsulfide mit einer Selektivität von 93 Molprozent umgewandelt worden. Bei Ersatz des freien Schwefels durch die äquivalente Menge Dioc *;yld isulfid beträgt der Umv/andlungsgrad unter analogen Bedingungen 9? °ß> und die Selektivität 96 Molprozent.
Be S spiel 4
Das Verfahren v/irti bf.i otnern konstanten Überdruck .von 4 at durchgeführt. Ixx Abweichung von -Iac vorstehend befjcliriebenen allgemeinen Arbeitsweise werden in diesem B'all <12 g (0,4 Mol.) DEA und ο ine ε η U;pror:hende G^v/ i "hUunengü Äthy 1 smgLykoL verwendet, wahrend die Heaktiorii: tfiiapora Lui1 140 0O betrugt und der Autoklav mit SchwefeLwar:£ieretoff beaufschlagt wird, nachdem da3 Olefin boL
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einer Temperatur von HO 0C zugesetzt und der Rührer in Gang gesetzt worden ist. Es werden 10 Gewichtsprozent Schwefel, bezogen auf eingesetztes 1-Octen (0,35 Grammatom Schwefel je Mol Olefin) angewendet·
lNach einer Reaktionszeit von 2 1/2 Stunden sind 90 $> des 1-Octen umgesetzt worden. Die fraktionierte Destillation der nach Abtrennung der DEA / Glykol-Schicht erhaltenen Produktschicht bei einem Druck von 2 mm Hg liefert 11 Gewichtsprozent nichtumgewandeltes 1-Octen, 3 Gewichtsprozent Mercaptane, 70 Gewichtsprozent Dioctylsulfide und 16 Gewichtsprozent eines Rückstandes, der aus Dialkyldisulfiden und Dialkylpolysulfiden besteht.
Zweokmässig wird dieser Rückstand in die Reaktionszone, zusammen mit der Mischung aus DEA und Glykol, zurückgeführt. Gewünschtenfälls können auch nichbumgesetztes Olefin und die gebildeten Mercaptane in die Reaktionszone zurückgeleitet werden.
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Claims (1)

  1. Patentansprüche
    1. j Verfahren zur Herstellung von Dialkylsulfiden durch Umsetzung von einem oder mehreren Olefinen mit Schwefelwasserstoff in Gegenwart von Schwefel und eines Amins, dadurch gekennzeichnet,, dass ein Katalysatorsystem verwendet wird, welches aus
    a) Schwefel und/oder einem Dialkyldisulfid und
    b) einem Hydroxyalkylamin mit insgesamt 2 bis 12 Kohlen-Stoffatomen der allgemeinen Formel
    besteht, wobei die Gruppe -A*(OH) eine Alkyl- oder Cycloalkylgruppe bedeutet, die η an unterschiedliche Kohlenetoffatome gebundene OH-Gruppen als Substituenten aufweist, und η 1,2 oder 3 ist, E1 und Ep gleich oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom, eine Alkyl- oder ä Cycloalkylgruppe oder die Gruppe -A(OH) bedeuten.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein 1-Alken mit vorzugsweise 5 bis 13 Kohlenstoffatomen, insbesondere 1-Octen, als Ausgangsmaterial eingesetzt wird
    5· Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Katalysatorkomponente (a) ein Dialkyldisulfid verwendet wird, welches die gleichen Alkylgruppen wie das herzustellende Dialkylsulfid aμfweist.
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    4· Verfahren nach. Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das bei der Umsetzung gebildete Dialkyldisulfid als Katalysatorkomponente (a) verwendet wird.
    5- Verfahren nach Anspruch 1 bis 4» dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung mit freiem Schwefel als Katalysatorkomponente (a) in Gang gesetzt wird und dass die im Verlauf des Verfahrens als Nebenprodukte gebildeten Dialkyldisulfide in die Reaktionsstufe zugeführt werden.
    6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet9 dass ein Hydroxyalkylamin als Katalysatorkomponente verwendet wird, bei dem η in der angegebenen Formel den Wert hat.
    7· Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hydroxyalkylamin als Katalysatorkomponente verwendet wird, dessen Gruppe (n) -A(OH)n eine oder mehrere Hydroxyäthylgruppen (n) ist (sind).
    8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7> dadurch gekennzeichnet, dass ein Hydroxyalkylamin als Katalysatorkomponente verwendet wird, bei dem mindestens eine der Gruppen ]L· bzw» Rp eine Gruppe -A(OH) ist und vorzugsweise der dritten, direkt an das Stickstoffatom gebundenen Gruppe -A(OH) entspricht.
    BAD ORiGINAL
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    v ü 6 3 9 Ί Ο
    9· Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hydroxyalkylamin als Katalysatorkomponente verwendet wird, bei dem eine der Gruppen R1 bzw. R- ein Wasserstoffatom ist
    10· Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hydroxyalkylamin als Katalysatorkomponente verwendet wird, das höchstens 6 Kohlenstoffatome aufweist, insbesondere Diäthanolamin.
    11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass je Mol Olefin 0,025 bis 0,6 Grammatome, vorzugsv/eise 0,2 bis 0,6 Grammatome und insbesondere 0,3 bis 0,5 Grammatome ^reier Schwefel und/oder 0,025 bis 0,6 Mol, vorzugsweise 0,2 bis 0,6 Mol und insbesondere 0,3 bis 0,5 Mol Dialkyldisulfid verwendet werden·
    12. Verfahren nach Anspruch I bis 11, dadurch gekennzeichnet,
    dass je Mol Olefin 0,5 bis 4 Mol, vorzugsweise 0,5 bis \ 0,95 Mol und insbesondere 0,55 bis 0,7 Mol Schwefelwasser-S toff verwendet wurden.
    13- Vor fahr«η nach Anspruch I bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass je Mol Olefin 0,1 bis 0,4 Mol des Hydroxyälky lamiris ve rwend e t v/ orden.
    M- Verfahren nach Anopruch 1 bis 13» dadurch gekennzeichnet, dasn die Umsetzung in Gegenwart einen polaren Lösungs- oder VerdünnungßmitteLo, insbesondere von Methanol, Äthylenglykol
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    BAD ORIGINAL
    - 18 - 2Ü63919
    oder Sulpholan, durchgeführt wird.
    "5· Verfahren nach Anspruch 1 "bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung bei einer Temperatur im Bereich von 120 bis 170 0G durchgeführt wird.
    16. Verfahren nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung bei Atmosphärendruck bis zu einem Überdruck von 30 at, vorzugsweise bei Überdrucken von 2 bis 8 at und insbecondere bei Überdrucken zw" sch^n 3 und 5 at durchgeführt wird.
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DE19702063919 1969-12-30 1970-12-28 Verfahren zur Herstellung von Dial kylsulfiden Pending DE2063919A1 (de)

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