DE2063328A1 - Acrylnitril-Vinylidenchlorid-Copolymerisate und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Acrylnitril-Vinylidenchlorid-Copolymerisate und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
2063328 FARBENFABRIKEN BAYER AG
LEVERKU SEN-B*yerwerk £2, ΰβΖ, 1970
Patent-Abteilung Sdt/AS
Acrylnitril-Vinylidenchlorid-Copolymerisate und Verfahren
zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft Copolymerisate von Acrylnitril und Vinylidenchlorid mit einem Anteil von mindestens 55 Gew.-^
Acrylnitril und höchstens 45 Grew.-$ Vinylidenchlorid, wie sie
für die Herstellung von schwer brennbaren textilen Fäden Verwendung finden und ein Verfahren zur Herstellung dieser Copolymerisate,
die sich durch sehr guten Weißgrad und hohe Erweichungstemperatur auszeichnen und die Herstellung von für
die Verspinnung besonders geeigneten homogenen Spinnlösungen
ermöglichen.
Die technische Produktion von Copolymerisaten des Acrylnitrils
und Vinylidenchlorids, die für die Herstellung von schwer brennbaren textilen Fäden geeignet sind, beruht im wesentlichen
auf der kontinuierlichen oder absatzweisen Polymerisation der Monomeren in wäßrigem Medium unter Verwendung geeigneter
Katalysatoren. Dabei ergeben sich Jedoch Schwierigkeiten in der Copolymerisation dadurch, daß die beiden Monomeren eine
unterschiedliche Löslichkeit in Wasser aufweisen, was leicht dazu führt, daß sich Polymerisate von uneinheitlicher Zusammensetzung
bilden, die miteinander unverträglich sind. Dies äußert sich beispielsweise dadurch, daß solche Polymerisate
keine homogenen, klaren Lösungen hoher Konzentration in üblichen Lösungsmitteln, z.B. Dimethylformamid, bilden. Das
Problem, einheitliche Copolymerisate mit brauchbaren Eigen-
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schäften zur Herstellung von konzentrierten homogenen Spinnlösungen
zu gewinnen, wird bei den herkömmlichen Polymerisationsverfahren auf verschiedene Weise gelöst«,
Führt man die Copolymerisation in wäßriger Emulsion durch, so
erhält man zwar Copolymerisate,, die gute Löslichkeitseigenschaften
in für den Spinnprozeß geeigneten Lösungsmitteln wie z.B. Dimethylformamid aufweisen* Es ist aber bekannt, daß mit
dem Zusatz von Emulgatoren zum Polymerisationsansatz auch schwerwiegende Nachteile verbunden sind. Die Aufarbeitung des
Polymerisats ist aufwendig, da die Emulsion ausgefällt werden
muß. Die Rückgewinnung der nicht umgesetzten Monomeren ist . schwierig, und die erhaltenen Polymerisate sind wenig thermo-
'' stabil, d.h. sie neigen beim Verspinnen zur Vergilbung.
Andere Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, daß in einem Gemisch
aus Wasser und organischen wasserlöslichen Lösungsmitteln polymerisiert wird. Hier dient das organische Lösungsmittel
als Lösungsvermittler für das in Wasser schwer lösliche Vinylidenchlorid. Obwohl Polymerisate erhalten werden,
die brauchbare Spinneigenschaften aufweisen, müssen Nachteile in Kauf genommen werden, die auf der Anwesenheit von organischen
Lösungsmitteln beruhen. So wird beispielsweise durch die Übertragungswirkung der organischen Lösungsmittel eine
Erniedrigung des Polymerisationsgrades bewirkt; zum anderen ist die Wiedergewinnung der organischen Lösungsmittel aus dem
wäßrigen Gemisch und die Abtrennung der nicht umgesetzten Monomeren mit hohem Aufwand verbunden und kostspielig.
Es ist auch ein Verfahren nach dem Prinzip der Suspensionspolymerisation
in Abwesenheit von Emulgatoren bekannt, bei dem man die Hachteile der Emulsionspolymerisation vermeidet.
Wesentlich ist dabei, daß man das Monomergemisch zu ©iner
vorgegebenen wäßrigen Polymersuspension zugibt und in Gegenwart
eines Polymerisationsinitiators absatzweise oder konti-
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nuierlich polymerisiert. Dieses Verfahren arbeitet wirtschaftlich
und man kann Polymerisate mit gutem Weißgrad erhalten;
die Polymerisate haben jedoch eine uneinheitliche Struktur. Dies äußert sich darin, daß die konzentrierten Lösungen nach
einiger Zeit des Stehens trübe werden. Hochkonzentrierte Lösungen der Polymeren mit 25 - 30 Gew. -$>
Peststoff gehalt, wie sie z.B. für das Trockenspinnen erforderlich sind, entmischen
sich und bilden ein Zweiphasensystem. Solche Polymerisate sind schwierig zu verspinnen und sind daher für die industrielle
Herstellung von hochwertigen textlien Fäden nicht geeignet.
Die Erfindung betrifft Acrylnitrilcopolymerisate bestehend
aus 55 - 75 Gew.-?6 an copolymerisiertem Acrylnitril, 25 - 45
Gew.-?6 an copolymerisiertem Vinylidenchlorid und gegebenenfalls
bis zu 10 Gew.-$ an anderen copolymerisierten Monomeren, gekennzeichnet durch eine Farbzahl - gemessen an 13 Gew.-$iger
Lösung des Copolymerisate in Dimethylformamid nach 6-stündiger Behandlung bei 750C - von weniger als 0,5, einer Löslichkeitszahl
— gemessen in einer 30 Gew.-^igen Lösung in Dimethylformamid
- von weniger als 0,06, und einem Klebepunkt von höher als 1800C.
Die erfindungsgemäßen schwer brennbaren Polymerisate stellen einen neuen Typ von Acrylnxtrilcopolymeren mit einem sehr
guten Weißgrad und einer für die wirtschaftliche Herstellung und Weiterverarbeitung von Spinnlösungen besonders günstigen,
einheitliehen Struktur dar. Sie weisen außerordentliche Vorteile bei der Herstellung von konzentrierten Lösungen in Lösungsmitteln
wie Dimethylformamid auf. Während Polymerisate mit uneinheitlicher Struktur trübe und entmischte zweiphasige
Lösungen bilden, die sich nur unter Schwierigkeiten verspinnen lassen, erlauben die erfindungsgemäßen Polymerisate die
Herstellung konzentrierter Spinnlösungen ausgezeichneter Homogenität und Klarheit ohne besonderen oder gar die Polymerisate
schädigenden Aufwand. Da trotz hoher Feststoffkonzentrat!on
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von 33 % und mehr für die Homogenisierung der Spinnlösungen
nur relativ kurze Lösezeiten und niedrige Lösetemperaturen ausreichen, bleibt der hervorragende Weißgrad der Polymerisate
beim Löseprozeß erhalten, so daß beim Verspinnen nach Trockenspinnverfahren
rein weiße Fäden hergestellt ?erden können» Die erfindungsgemäßen Polymerisate zeichnen sich durch erhöhte
thermische Beständigkeit aus. Die Erweichungstemperatur und der Klebepunkt liegen höher als bei den bisher bekannten Copolymeren
gleicher Zusammensetzung, was die Herstellung von Pasern mit verbesserter Dimensionsstabilität ermöglicht»
Die erfindungsgemäßen Copolymerisate weisen einen K-Wert
* (nach Pikentscher, Cellulosechemie J_3, (1932), S. 58) im Bereich
von 8o bis 105 auf.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur wirtschaftlichen Herstellung derartiger Acrylnitrilcopolymerisate
durch kontinuierliche, gleichförmige Copolymerisation von Acrylnitril und Vinylidenchlorid, gegebenenfalls zusammen mit
kleinen Mengen anderer copolymerisierbarer Monomerer, in wäßrigem
Medium mit einem Polymerisatgehalt von mindestens 14 Gew.-$, in Abwesenheit von Emulgiermitteln oder Lösungsvermittlern, mit Hilfe eines wasserlöslichen Redoxkatalysatorsystems,
worin das Verhältnis von Reduktionskomponente zu Oxydationskomponente mindestens 5 beträgt, bei Monomerkonzentrationen
der flüssigen Phase von höchstens 5 Gew.-^
und Temperaturen zwischen 30 und 5O0G in geschlossenem Polymerisationsraum,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man im Polymerisationsraum einen konstanten Druck, der beim 193-2,0-fachen
des Dampfdruckes des Vinylidenchlorids liegt, durch Zuführen eines inerten Gases aufrecht erhält, bei der kontinuierlichen
Entnahme der gebildeten Polymerisatdispersion aus dem Polymerisationsraum den Überdruck mindestens beibehält
oder erhöht und die abgeführte Polymerdispersion an keiner Stelle einer Druckminderung aussetzt, bis die Trennung des
festen Polymerisats von der flüssigen Phase erfolgt«,
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Bei der kontinuierlichen Entnahme der Polymerisatsuspension
aus dem Polymerisationsraum, die in dem Maße erfolgt, wie die
Reaktionskomponenten zugepumpt werden, bleibt also die Polymersuspension in einem geschlossenen System, in dem der Oberdruck
mindestens beibehalten oder erhöht wird. Die Polymersuspension wird an keiner Stelle einer Druckminderung ausgesetzt.
Zur Abtrennung des Polymerisats wird sie kontinuierlich einem Filtrations- und Waschprozeß unterworfen, wobei*
man vorzugsweise eine Druckfiltration und Druckwäsche bei 0,3 - 2 atu durchführt.
Die Polymerisation wird in einem wäßrigen Medium mit einem Polymerisatgehalt von mindestens 14 Gew.-^ bei pH-Werten
zwischen 2 und 5t vorzugsweise zwischen 2,5 und 3,5 und bei
Temperaturen zwischen 30 und 500C, vorzugsweise zwischen
34 und 400C durchgeführt, wobei als Redoxkatalysatorsystem
vorzugsweise ein Alkalibisulfit - Alkalipersulfat - System verwendet wird, worin das Verhältnis Bisulfit zu Persulfat
zwischen 5s1 und 20:1, vorzugsweise zwischen 5x1 und 10i1,
liegt. Die Monomeren werden mit solcher Geschwindigkeit zugegeben, daß die Konzentration an Monomeren in der flüssigen
Phase höchstens 5 Gew.-# beträgt. Ein Teil des zugesetzten Monomeren wird von dem in der Polymersuspension vorhandenen
Feststoff adsorbiert.
Das wesentliche Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß die reaktionsfähige Polymerisatsuspension,
der weder Emulgiermittel noch organische Lösungsmittel als Lösungsvermittler für die Monomeren zugesetzt wurden,
einem Druck ausgesetzt ist, der deutlich über dem Dampfdruck des Vinylidenchlorids liegt und daß die Suspension auf ihrem
Weg vom Polymerisationsraum bis zur Abtrennung des reinen Polymerisats keiner Druckminderung ausgesetzt ist, damit gewährleistet
ist, daß an keiner Stelle ein Verdampfungsprozeß,
gegebenenfalls auch unter Rückfluß, stattfindet, der zu einer
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Änderung der Zusammensetzung des in-der flüssigen und festen
Phase der Polymerisatsuspension enthaltenen Monomeranteils führen könnte.
Zur Herstellung der erfindungsgemäSen Polymerisate können neben
Acrylnitril und Vinylidenchlorid andere copolymerisieren- de-Monomere
wie Vinylacetat, Acrylsäure- und Methacrylsäure- ' ester verwendet werden. Es können auch C©monomere eingesetzt
werden, die eine spezielle Affinität für Farbstoffe besitzen?
z.B. Methallylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure» Ifetnacryloylaminobenzol-benzoldisulfimid
bzw. deren wasserlösliche Salze. Der Gehalt an Comonomeren neben den beiden Hauptbestandteilen
Acrylnitril und Vinylidenchlorid soll 10 Gew.-# nicht über-
ψ steigen.
Zur Charakterisierung der Löslichkeitseigenschaften der Copolymerisate
hinsichtlich der Herstellung klarer und homogener Spinnlösungen wird die Löslichkeitszahl angegeben^ die
nach folgender Methode gemessen wirds
6 g Polymerisat werden in 14 g Dimethylformamid gelöst und
1,5 Stunden lang bei 7O0C gerührt. Die Lösung wird in eine
10 mm Küvette gefüllt und 1 Stunde bei 700C stehen gelassen,
um Blasen zu entfernen. Nach 1 Stunde Stehen bei 20°C wird die Extinktion der blasenfreien Lösung nach der Differenzmethode
gegen reines Dimethylformamid mit einem Zeiss Photometer
* Elko III mit dem Filter S 59 E bei einer Schichtdicke von
10 mm gemessen.
Die Messung der Farbzahl dient zur Charakterisierung der Verfärbung
sne igung beim Erhitzen von Copolymerisatlösiangen. Sie
geschieht in folgender Weise«
Es wird eine 13 Gew.-^ige Lösung des Polymerisats in reinem
Dimethylformamid hergestellt. Dazu werden in einem verschließ-
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baren Glasgefäß von 500 ml Inhalt 26 g Copolymerisat mit 174 g
Dimethylformamid gut gemischt und anschließend eine Stunde bei Raumtemperatur kräftig geschüttelt. Die Lösung wird danach in ein Rührgefäß gefüllt und 6 Stunden lang bei 750O
gehalten, wobei ein schwacher Strom getrockneter luft über
die Oberfläche der Lösung geleitet wird. Die eingetretene Farbänderung wird nach der Differenzmethode gegen reines Dimethylformamid
mit einem Zeiss Photometer Elko III und dem Filter S 42 E bei einer Schichtdicke von 50 mm gemessen.
Zur Messung des Klebepunktes des Polymerisatpulvers wird Glyzerin als Wärmeüberträger verwendet. Man trägt eine gesiebte
Polymerisatprobe in ein beheiztes Glyzerinbad ein und bestimmt die niedrigste Temperatur, bei der die Polymerisatteilchen
gerade zu verkleben beginnen.
In einem geschlossenen 700 1 fassenden Rührkessel aus inertem Material, der mit einem Gitterrührer und einer Vorrichtung
zum Heizen und Kühlen versehen ist sowie über Zulaufleitungen zur kontinuierlichen Beschickung mit Vorratsgefäßen verbunden
ist, die die Monomeren, den Initiator, Schwefelsäure und Wasser enthalten, werden nach Verdrängen der Luft mit Stickstoff
500 1 entsalztes Wasser und 50 ml konz. HpSO. vorgelegt.
Der Kesseldruck wird durch Stickstoffzugabe auf 1,2 atü gebracht?
danach wird die Vorlage auf 360C aufgeheizt und mit
der kontinuierlichen Beschickung begonnen. Man gibt stündlich zu:
10,8 1 Acrylnitril
4,3 " Vinylidenchlorid
7,5 w einer wäßrigen Lösung von Methacryloylaminobenzol-
4,3 " Vinylidenchlorid
7,5 w einer wäßrigen Lösung von Methacryloylaminobenzol-
benzoldisulfimid 5 Gew.-jfiig
2,6» Schwefelsäure 2,5 Gew.-#ig
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4,8 1 einer wäßrigen Lösung von Kaliumpersulfat
0,5 Gew.-#ig
4,8 w einer wäßrigen Lösung von Natriummetabisulfit
4,8 w einer wäßrigen Lösung von Natriummetabisulfit
3 Gew.-#ig
25 " entsalztes Wasser
25 " entsalztes Wasser
Wenn der Polymerisationskessel gefüllt ist, zieht man durch eine überlaufleitung im oberen Teil des Kessels die gebildete
Polymerisatsuepeneion kontinuierlich in dem Maße ab, wie die Komponenten im unteren Teil des Kessels zugepumpt werden. Die
Suspension gelangt in einen zweiten Rührkessel der gleichen Art, in dem ebenfalls der Druck auf 1,2 atü eingestellt ist.
Hier wird die Suspension durch Zugabe von 10 l/h einer 1 Gew,- #igen Metaphosphorsäurelösung stabilisiert. Der zweite Kessel
wird während der Versuchsdauer etwa zur Hälfte gefüllt gehalten}
aus diesem Kessel wird die Polymerisatsuspension kontinuierlich abgepumpt und in ein Druckfilter gefördert, in
dem kontinuierlich bei einem Druck von .1,2 atü filtriert und gewaschen wird. Die kontinuierliche Polymerisation läuft
gleichmäßig mehrere Tage lang.
Der pH-Wert der Polymersuspension beträgt 2,5, der Gehalt an nicht umgesetztem Monomer in der flüssigen Phase liegt
bei 25 g/l. Der K-Wert des Polymerisats (gemessen in 0,5 $iger
Dimethylformamidlösung bei 200C nach Pikentscher, Cellulose-.
chemie JJ5, Seite 58, 1932) liegt zwischen 90 und 91.
Die Lösliohfceitszahl beträgt 0,035, die Farbzahl ist 0,45 und
der Klebepunkt liegt zwischen 200 und 2100C.
Man stellt eine 31#ige Spinnlösung in Dimethylformamid her,
die klar ist, und spinnt nach dem Trockenspinnverfahren Fäden mit einem Titer von 30 dtex. Das Spinnverhalten des Polymerisats
ist sehr gut, es werden praktisch keine Fadenabrisse im Spinnschacht beobachtet.
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In einem Rührkessel wird der Versuch wie in Beispiel 1 beschrieben
durchgeführt mit der Ausnahme, daß man im geschlossenen Kessel unter dem eigenen Dampfdruck des Polymerisationssystems polymerisiert, ohne den Druck durch Stickstoffzufuhr
zu erhöhen. Die gebildete Polymersuspension wird kontinuierlich in dem Maße abgezogen, wie die Komponenten zugeführt '
werden. Die Polymerisatsuspension wird in einen zweiten Rührkessel von der gleichen Art gepumpt, in dem kein Überdruck
herrscht. Hier wird die Suspension wie in Beispiel 1 beschrieben stabilisiert. Die Polymersuspension wird anschließend
einer üblichen Vorrichtung zum Filtrieren und Waschen des Polymerisats zugeführt. Die kontinuierliche Polymerisation
läuft mehrere Tage lang.
Der pH-Wert der Polymersuspension beträgt 2,5, der Gehalt an
nicht umgesetztem Monomer in der flüssigen Phase liegt bei 23 g/l, der K-Wert liegt zwischen 88 und 90.
Die Löslichkeitszahl des Polymerisats beträgt O,l4, die Farbzahl ist 0,8 und der Klebepunkt liegt um l8o°C.
Man stellt eine 31#ige Spinnlösung in Dimethylformamid her,
die getrübt ist. Nach dem Trockenspinnverfahren spinnt man Fäden mit einem Titer von 30 dtex. Das Spinnverhalten des
Polymerisats ist bei gleichen Bedingungen deutlich schlechter als im Beispiel 1j es treten im Mittel pro Spinnschacht 1-2
Fadenabrisse in einer Stunde auf.
In einem ßlasgefäß, das mit einem Rührer und einer Vorrichtung
zum Heizen und Kühlen sowie mit einer Stickstoffzuftthrungsleitung
versehen ist, werden unter Stickstoff 2000 ml
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entsalztes Wasser vorgelegt und 1,5 g Na-Laurylsulfat-sowie
15Og eines Monomergemisehes, das aus 60,3 Gew.-# Acrylnitril,
37,2 i» Vinylidenchlorid und 2,5 # Methacryloylaminobenzölbenzoldisulfimid
besteht, unter Rühren zugegeben. Die Monomermengen sind so bemessen, daß ein Copolymerisat der gleichen
chemischen Zusammensetzung entsteht, wie in Beispiel 1 und 2.
Die Temperatur wird auf 250C eingestellt. Anschließend startet
man im geschlossenen Gefäß die Polymerisation durch Zugabe
von 90 ml einer 1 Gew.-^igen Kaliumpersulfat-Lösung und 90 ml
einer 6 ^igen Natriummetabilsulfit-Lösung bei pH 2,5.
Nach 4 Stunden wird die Polymerisation abgebrochen und das
Polymere durch Zusatz einer NaCl-Lösung ausgefällt. Die Polymerisatsuspension wird filtriert und der Filterkuchen mit
Wasser gewaschen. Der K-Wert des Polymerisats beträgt 94·
Die Löslichkeitszahl ist 0,08, die Farbzahl 1,2, und der KIe*
bepunkt liegt zwischen 170 und 18O0C. Das Polymerisat ist,
wie die erhöhte Farbzahl zeigt, wesentlich weniger thermostabil als das erfindungsgemäße Polymere des Beispiels 1.
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Claims (5)
- PatentansprücheAcrylnitrilcopolymerisate bestehend aus 55 - 75 Gew.-# an copolymerisiertem Acrylnitril, 25 - 45 Gew.-# an copolymerisiertem Vinylidenchlorid und gegebenenfalls bis zu 10 Gew.-56 an anderen copolymerisierten Monomeren, gekennzeichnet durch eine Parbzahl - gemessen an 13 Gew.-^iger Lösung des Copolymerisate in Dimethylformamid nach 6-sttindiger Behandlung bei 75GC - von weniger als 0,5, einer LÖslichkeitszahl - gemessen in einer 30 Gew.-#Lgen Lösung in Dimethylformamid - von weniger als 0,06, und einem Klebepunkt von höher als 18O0C.
- 2. Verfahren zur Herstellung der Acrylnitrilcopolymerisate nach Anspruch 1, durch kontinuierliche, gleichförmige Copolymerisation von Acrylnitril und Vinylidenchlorid, gegebenenfalls zusammen mit kleinen Mengen anderer copolymerisierbarer Monomerer, in wäßrigem Medium mit einem Polymerisatgehalt von mindestens 14 Gew.-^, in Abwesenheit von Emulgiermitteln oder Lösungsvermittlern, mit Hilfe eines wasserlöslichen Redoxkatalysatorsystems, worin das Verhältnis von Reduktionskomponente zu Oxydationskomponente mindestens 5 beträgt, bei Monomerkonzentrationen der flüssigen Phase von höchstens 5 Gew.-# und Temperaturen zwischen 30 und 5O0C in geschlossenem Polymerisationsraum, dadurch gekennzeichnet, daß man im Polymerisationsraum einen konstanten Druck, der beim 1,3 - 2,0-fachen des Dampfdrucks des Vinylidenchlorids liegt, durch Zuführen eines inerten Gases aufrecht erhält, bei der kontinuierlichen Entnahme der gebildeten Polymerisatdispersion aus dem Polymerisationsraum den Oberdruck mindestens beibehält oder erhöht und die abgeführte Polymerdispersion an keiner Stelle einer Druckminderung aussetzt, bis die Trennung des festen Polymerisats von der flüssigen Phase erfolgt.Le A 13 451 - 11 -209828/0830
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die abgeführte Polymerisatdispersion zur Abtrennung des Polymerisates einer Druckfiltration und Druckwäsche bei 0,3-2 atü unterwirft.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation bei pH-Werten zwischen 2 und 5 und bei Temperaturen zwischen 34 und 4O0C durchführt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Redoxinitiatorsystem ein Alkalibisulfit/Alkalipersulfatsystem verwendet, worin das Verhältnis Alkalibisulfit zu Alkalipersulfat zwischen 5*1 und 10s1 liegt. .Le A 13 431 - 12 -209828/0830
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