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Die Erfindung bezieht sich auf einen Ofen zum Brennen von keramischen
Erzeugnissen mit einem Hitzeschild in Form einer hitzebeständigen Dichtungsleiste
in einem U-förmigen Träger, der die Untergestelle der Ofenwagen gegen die Hitzeeinwirkung
des Ofens schützt und während des Stillstandes der Wagen gegen die Unterseite der
entsprechenden Ofenseitenwand bzw. des aus Isoliermaterial bestehenden Aufbaues
der einzelnen Wagen anlegbar, hingegen während des Wagenvorschubes in die Lösestellung
überführbar ist.
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Die deutsche Auslegeschrift 1 124 065 bezieht sich auf eine Dichtungsvorrichtung
an Herdwagenöfen.
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Am Untergestell des IIerdwagens ist ein rechteckiger Sandtrograhmen
mittels eines gleichfalls am Untergestell angebrachten Hebelsystems aufgehängt und
mit dessen Hilfe heb- und senkbar. Nach dieser Druckschrift ist lediglich ein Auf-
und Abbewegen der Dichtungsleiste bekannt.
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Die USA.-Patentschrift 1 693 152 bezieht sich auf eine Dichtungsleiste,
wie sie allgemein bei Brennöfen verwandt wird. Nachteilig ist, daß diese Dichtung
in die Ofenwand oder in die tragende Konstruktion der Ofenwagen eingebaut werden
muß.
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Die deutsche Patentschrift 896 813 betrifft eine Vorrichtung zum
Verschließen des Spaltes zwischen Wagen und Ofenwand bei Glüh- und Schmiedeöfen
mit fahrbarem Herd. Diese Vorrichtung besteht aus einem Absperrschieber, der an
der Ofenwand (Rückwand) einen Spalt zwischen Herdwagen und Ofenrückwand verschließt.
Der Absperrschieber taucht mit seinem unteren Rand in eine am hinteren Ende des
Herdwagens vorgesehene Sandrinne ein, so daß hierdurch am hinteren Ende des Herdwagens
ein Abschluß des Spaltes hergestellt wird. Auch kann der Abschluß an der Rückwand
des Ofens durch eine zweite Sandrinne erfolgen, die an der Ofenrückwand angebracht
ist und in die ein nach unten umgebogener Schenkel am oberen Teil des Absperrschiebers
eintaucht. Bei dieser bekannten Vorrichtung fehlt ein Bolzen ebenso wie eine Dichtungsleiste
am Ofenwagen, gegen welche sich der U-förmige Träger während des Wagenvorschubes
anlegt. Auch ein an der Ofenwand befestigtes Lager ist nicht vorhanden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, diese bekannten Öfen so zu verbessern,
daß unter Verzicht auf aufwendige Betätigungsmechanismen ein kontinuierlicher Ofenbetrieb
gewährleistet ist, wobei auch beim Vorschubbetrieb eine einwandfreie Abdichtung
gegenüber der Atmosphäre sichergestellt ist, so daß keinerlei Falschluft durch den
im Ofen herrschenden Unterdruck angesaugt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der U-förmige
Träger stationär, jedoch für sich beweglich an der Ofenwand gelagert ist und auf
einem Bolzen aufliegt, der auf dem einen Hebelarm mehrerer, in Ofenlängsrichtung
mit Abstand zueinander gelagerter, zweiarmiger Hebel angebracht ist, daß an dem
Untergestell eines jeden Ofenwagens eine Dichtungsleiste angeordnet ist, gegen welche
sich der U-förmige Träger während des Wagenvorschubes anlegt, und daß der Träger
an der Unterseite ein Winkeleisen besitzt, welches in ein an der Ofenwand befestigtes
Widerlager eingreift.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind an der Unterseite des
U-förmigen Trägers in Längsrichtung mit Abstand zueinander angeordnete Keil-
flächenpaare
angebracht, wobei einem jeden Keilflächenpaar eine Rolle zugeordnet ist.
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Die erfindungsgemäße Gestaltung macht die Anordnung von Sandrinnen
entbehrlich. Damit entfällt aber auch das ständige Nachfüllen dieser Sandrinnen.
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Auch ist eine einwandfreie Abdichtung zwischen Ofenkanal und dem
Raum unterhalb der einzelnen Ofenwagen gewährleistet, und zwar auch während des
Wagenvorschubes. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Abdichtung unterhalb des
feuerfesten Materials liegt und daher nicht der hohen Ofentemperatur ausgesetzt
ist.
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Zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Ofens sind nachstehend
an Hand der Zeichnung noch etwas ausführlicher erläutert. In dieser zeigt in rein
schematischer Weise: Fig. 1 einen senkrechten Teilschnitt quer zur Längsachse eines
Tunnelofens, F i g. 2 einen senkrechten Teilschnitt quer zur Längsachse eines Kammerofens,
F i g. 3 einen senkrechten Schnitt längs der Linie Ill-IllinFig. 2.
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Mit 1 ist das Untergestell und mit 2 der aus Isoliermaterial bestehende
Aufbau eines Ofenwagens bezeichnet, während die Bezugsziffer 3 die eine Seitenwand
des Ofens kennzeichnet. Als Hitzeschild ist eine aus hitzebeständigem Material,
z. B. Asbest u. dgl., bestehende Dichtungsleiste 4 (F i g. 1) vorgesehen7 welche
sich über die gesamte Ofenlänge erstreckt. Diese Dichtungsleiste 4 ist in einem
U-förmigen Träger 5 gelagert, welcher äu einem Bolzen 7 aufliegt, der auf dem einen
Hebelarm 6 a mehrerer, in Ofenlängsrichtung mit Abstand zueinander gelagerter zweiarmiger
Hebel 6 angeordnet ist. Der Drehpunkt dieser Hebel 6 mit den beiden Hebelarmen 6
a, 6 b ist der Punkt 8.
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Der andere Hebelarm 6b eines jeden Hebels 6 ist mit einem Gewicht
9 belastet, mit welchem ein Zugorgan, z. B. ein Zugseil 10, verbunden ist. Durch
das Gewicht 9 wird die Dichtungsleiste 4 gegen die Unterseite der entsprechenden
Seitenwand 3 und gegen die Unterseite des aus Isoliermaterial bestehenden Aufbaues
2 des Ofenwagens gedrückt. In dieser Lage befindet sich aber die Dichtungsleiste
4 lediglich dann, wenn die einzelnen Ofenwagen stillstehen.
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Beim Wagenvorschub werden die einzelnen Hebel 6 über die ZugseilelO
im Uhrzeigersinn so weit verschwenkt, bis sich der U-förmige Träger 5 infolge des
Eigengewichtes gegen die Dichtungsleiste 1 a anlegt, die an dem Untergestell 1 eines
jeden Ofenwagens angebracht ist und sich über die gesamte Ofenwagenlänge erstreckt.
Bei-dieserRewegltng verschwenkt der U-förmige Träger 5 um ein an der Seitenwand
3 befestigtes und über die gesamte Ofenlänge reichendes Lager 3 a, in das ein an
der Unterseite des U-förmigen Trägers 5 angeordnetes Winkeleisen 5 a eingreift.
Das Winkeleisen 5 a erstreckt sich ebenfalls über die gesamte Ofenlänge. Zwischen
der Dichtungsleiste 1 a und dem U-förmigen Träger 5 findet also beim Wagenvorschub
eine Relativbewegung statt, wobei durch die Auflage des letzteren auf der Dichtungsleistela
während des Wagenvorschubes eine zumindest teilweise Abdichtung sichergestellt ist.
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Beim Stillstand der Ofenwagen werden die einzelnen Seilzüoe 10 wieder
freigegeben, was zur Folge hat, daß die Gewichte 9 die zugeordneten Schwenkhebel
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im entgegengesetzten Uhrzeigersinn verschwenken und somit für eine Anlage der Dichtungsleiste
4 an der Unterseite der Seitenwände 3 des Ofens und des Wagenaufbaues 2 sorgen.
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Der Hitzeschild nach den F i g. 2 und 3 eignet sich insbesondere
für sogenannte Kammeröfen, bei welchen der Brennvorgang bei Stillstand der Ofenwagen
erfolgt.
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Mit der Bezugsziffer 11 ist eine Dichtungsleiste bezeichnet, welche
sich zumindest über einen Teil der Ofenlänge hinweg erstreckt und in einem U-förmigen
Träger 12 gelagert ist.
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An der Unterseite dieses Trägers 12 sind Keilflächenpaare 13 gelagert,
die in Längsrichtung des Ofens mit Abstand zueinander angeordnet sind.
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Einem jeden Keilflächenpaar 13 ist eine Rolle 14 zugeordnet, welche
mittels Lager 15 auf dem Fundament des Ofens befestigt ist.
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Nach dem Einfahren der Wagen in den Ofen wird die Dichtungsleiste
11 zusammen mit dem Träger 12 in Längsrichtung bewegt. Während dieser Längsbewegung
wird die aus den Teilen 11, 12 bestehende Einheit auch nach oben in die Dichtungsstellung
bewegt, und zwar dadurch, daß die Keilflächenpaare 13 mit der Rolle 14 in Berührung
stehen.
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Nach dem Brennvorgang wird die Dichtungsleiste 11 dadurch in die
Lösestellung zurückgeführt, daß erstere in entgegengesetzter Richtung, also in Richtung
des Einfahrendes, geschoben wird. Es liegt im Rahmen der Erfindung, die Hub- und
Absenkbewegung der Dichtungsleiste 11 zusammen mit dem U-förmigen Trägerl2 auch
auf eine andere Weise zu bewerkstelligen.