DE2061011A1 - Bindemittel zur Herstellung duennschichtiger Asphaltbelaege - Google Patents

Bindemittel zur Herstellung duennschichtiger Asphaltbelaege

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DE2061011A1
DE2061011A1 DE19702061011 DE2061011A DE2061011A1 DE 2061011 A1 DE2061011 A1 DE 2061011A1 DE 19702061011 DE19702061011 DE 19702061011 DE 2061011 A DE2061011 A DE 2061011A DE 2061011 A1 DE2061011 A1 DE 2061011A1
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binder
coal tar
bitumen
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mixture
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Application number
DE19702061011
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English (en)
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Fritz Dr Dipl-Chem Hess
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Evonik Operations GmbH
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TH Goldschmidt AG
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Publication date
Application filed by TH Goldschmidt AG filed Critical TH Goldschmidt AG
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Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L95/00Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch

Description

  • Bindemittel zur Herstellung dünnschichtiger Asphaltbeläge Die Erfindung betrifft ein Bindemittel zur Herstellung dünnschichtiger Asphaltbeläge.
  • Bituminöse Verschleißschichten werden üblicherweise in Schichtstärken von ca. 80 kg/qm und mit einem Bindemittelgehalt von ca. 6,5 Gew.-% hergestellt. Als Bindemittel werden Destillatbitumen der Penetration 65 bis 200 verwendet.
  • Die Mineralzusammensetzung stellt ein fip7itt-Sand-FAller-Gemisch dqr Rornabstufung 0/8 mm oder 0/12 mm mit relativ hohem Spltttanteíl dar. Solche Beläge ergeben gute Stabilität und aßsreichende Griffigkeit, Sie haben aber den Nachteil, daß sie wegen des Grobkorns unterhalb einer Schichtstärke von 80 kg/qm (entsprechend einer Einbauhöhe von etwa 4 bis 5 cm) nicht eingebaut werden können, was bei den zur Zeit üblichen Betonrandplatten eine Erhöhung der Randbefestigung und bei Stadtstraßen außerdem eine Erhöhung aller Armaturenschächte gleichzeitig mit dem Einbau notwendig macht. Hinzu kommt, daß die verwendeten Destillatbitumen bei Temperaturen unter OOC schon spröde werden und deshalb den erhöhten Straßenbelastungen im modernen Winterverkehr mit Spikes und Tausalzbehandlung der Decke nur noch bedingt gewachsen sind.
  • Um den Schwierigkeiten bezüglich der Einbauhöhe zu begegnen, wurden die sogenannten Mikrobeläge entwickelt, die bei ausschließlicher Verwendung von Brech- und Rundsanden bis maximal 3 mm Korngröße in Stärken ab 20 kg/qm und bei Mit-Verwendung von Splitt 2/5 mm in Stärken ab 30 kg/qm eingebaut werden können. Dies entspricht ungefähr einer Einbauhöhe von 1 bis 2 cm. Diese Dünnbeläge kühlen beim Einbau rasch aus und verlangen deshalb ein weiches Bindemittel, das eine ausreichende Verdichtung des Mischgutes auch noch bei Temperaturen unter 1000C ermöglicht. Üblicherweise werden deshalb als Bindemittel Destillatbitumen verwendet, die mit Flux-Ölen, insbesondere mit hochsiedenden Teerölen, auf Penetrationen von 300 bis 1000 zurückgestellt werden. Zur besseren Verteilung des Bindemittels auf dem feinkörnigen Material werden meistens auch noch kationaktive Benetzungsmittel, die gleichzeitig als Haftmittel wirken, in geringen Mengen zugesetzt. Diese Bindemittel ergeben bei einem Anteil von 7,5 bis 8 Gew.-% im Mischgut ausreichend verdichtbare Dünnbeläge, die auch genügend flexibel bleiben, wenn Fluxmittel mit geringem Verdunstungsverlust zur Herstellung der Bindemittel verwendet werden. Der Nachteil ist aber, daß die gefluxten Destillatbitumen bei sommerlichen Temperaturen der Asphaltdecke von 40 bis 60 0C zu weich werden und die Beläge deshalb zum Schwitzen'und zur Oberflächenglätte neigen.
  • Um dem Erweichen bei sommerlichen Temperaturen zu begegnen, ist in der deutschen Auslegeschrift 1 194 310 bereits vorgeschlagen worden, entsprechend härtere BituRensorten der Penetration 15 bis 45 mit hochsiedenden Anteilen des Steinkohlenteers, welche zum überwiegenden Teil über 3500C destillieren, zu verschneiden. Diese hochsiedenden Anteile des Steinkohlenteers sollen in Mengen bis zu höchstens 30 % im Bindemittel enthalten sein. Durch diese Lehre wird zwar erreicht, daß die mit diesen Gemischen hergestellten Asphaltdecken bei sommerlichen Temperaturen nicht zu weich werden, jedoch wird nun ein unzulässiges Erhärten bei winterlichen Temperaturen festgestellt. In dieser Ausiegeschrift wird die Verwendung von geblasenem Bitumen abgelehnt, da durch das Blasen die Bindemitteleigenschaften verschlechtert werden sollen.
  • Aus der deutschen Auslegeschrift 1 240 773 ist ferner die Verwendung eines Gemisches aus a) 50 bis 96 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse, eines oxydierten, vorzugsweise geblasenen Bitumens mit einer Penetration von 10 bis 5G mm, einem Penetrationsindex von wenigstens + 2 und einem Erweichungspunkt von wenigstens 650C und b) 4 bis 50 Gew.-% eines öls aus Erdöl mit einem Siedeanfang von wenigstens 3600C und vorzugsweise mit einem 50 t^-Destillationspunkt von 400 bis 6000C als Bindemittel für Straßendecken bekannt. Geblasene Bitumen unterscheiden sich von Destillatbitumen bekanntlich dadurch, daß sie einen höheren Penetrationsindex haben, d.h.
  • daß ihre Viskosität bei steigender Temperatur nicht so rasch fällt. Fluxt man ein solches geblasenes Bitumen mit Mineralöl auf Penetrationen um 200 zurück, so bleibt der höhere Penetrationsindex erhalten und man erreicht die notwendige Kälteplastizität bei gleichzeitig ausreichender Standfestigkeit des Belags im normalen Temperaturbereich.
  • Die verringerte Temperaturabhängigkeit der Viskosität bedingt aber ungenügende Verdichtungswilligkeit des Belags im Bereich der Einbautemperaturen, also zwischen 80 und 0 120 C. Ein solches Bindemittel mag zur Herstellung von Asphaltbelägen in normaler Schichtstärke verwendbar sein.
  • Es ist jedoch zur Herstellung der sogenannten Mikrobeläge ungeeignet.
  • Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Bindemittel zu schaffen, welches insbesondere zur Herstellung von Mikrobelägen geeignet ist und das weder bei sommerlichen Temperaturen zu weich noch bei winterlichen Temperaturen zu hart wird, das aber andererseits die Herstellung von Mischgut gestattet, das bei 80 bis 1200C verdichtbar ist.
  • Uberraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Summe dieser Eigenschaften einem Bindemittel innewohnt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß es aus einer Mischung von geblasenem Bitumen mit einem Penetrationsindex von mindestens + 3 und, bezogen auf Bindemittel, 15'bis 30 Gew.-% eines Gemisches aus Steinkohlenteerpech und Steinkohlenteeröl eines 0 Siedebeginns > 280 C besteht.
  • Das Gemisch aus Steinkohlenteerpech und Steinkohlenteeröl kann entweder dadurch erhalten werden, daß man Steinkohlenteerpech mit Teerölen eines Siedebeginns > 2800C z.B. im Verhältnis 1 : 1 mischt oder daß man Rohteer bis zum gewünschten Siedebeginn ausdestilliert.
  • Der Gehalt an Steinkohlenteerpech und Steinkohlenteeröl im Bindemittel soll erfindungsgemäß 15 bis 30 Gew.-, bezogen auf Gesamtbindemittel, betragen. Er wird zweckmäßigerweise so hoch wie möglich gewählt und durch die Mischbarkeit von geblasenem Bitumen und Steinkohlenteer begrenzt.
  • Das geblasene Bitumen soll einen Erweichungspunkt, gemessen mit Ring und Kugel, von 60 bis 900C haben. Hieraus ergibt sich bei einem Penetrationsindex von + 3 eine Obergrenze für die Penetration bei 25 0C von etwa 100 und eine Untergrenze von etwa 15.
  • Das erfindungsgemäße Bindemittelgemisch zeigt überraschend gute Kälteplastizität und gute Standfestigkeit im normalen Temperaturbereich und ist im Temperaturbereich der Verarbeitung ausreichend dünnflüssig, um ein bequemes Mischen und Einbauen zu ermöglichen. Außerdem bedingt der hohe Teerzusatz eine gute Benetzung der Mineralien und eine verringerte Wasserempfindlichkeit, so daß der Zusatz besonderer Benetzungs- und Haftmittel nicht unbedingt notwendig ist.
  • Der Gegenstand vorliegender Erfindung soll durch das folgende Beispiel noch näher erläutert werden: Beispiel 75 Gewichtsteile eines geblasenen Bitumens vom Erweichungspunkt 75 0C (gemessen mit Ringbund Kugel) und der Penetration von ca. 45 werden mit 25 Gewichtsteilen eines präparierten Teers, bestehend aus 50 Gew.-% Steinkohienteerpech vom Erweichungspunkt 55°C (bestimmt nach Krämer-Sarnow) und 50 Gew.-% Steinkohlenteeröl vom Siedebereich 280 bis 4000C gemischt. Man erhält ein Bindemittel der Penetration um 200.
  • 8,4 Gewichtsteile dieses Bindemittels werden mit 100 Gewichtsteilen Mineralgemisch, bestehend aus 40 Gew.-% Splitt 2/5 mm, 30 Gew.-% Brechsand 0/2 mm, 20 Gew.-% Grubensand und 10 Gew.-% Füller, auf einer üblichen Mischanlage für Asphaltbeton gemischt. Das erhaltene Mischgut wird mit einem normalen Schwarzdeckenfertiger in einer Schichtstärke von durchschnittlich 35 kg/qm und mit einer Temperatur von ca. 1200C eingebaut, wobei mit je einer Glattradwalze und einer Gummiradwalze bei Temperaturen um 80 bis 1000C verdichtet wird. Es ergibt sich ein Belag, der bei einer durchschnittlichen Marshall-Stabilität um 800 ein Porenvolumen von 2 bis 3 % aufweist.

Claims (2)

Patentansprüche
1. )Bindemittel zur Herstellung dünnschichtiger Asphaltbeläge, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus einer Mischung von geblasenem Bitumen mit einem Penetrationsindex von mindestens + 3 und, bezogen auf Bindemittel, 15 bis 30 Gew.-% eines Gemisches aus Steinkohlenteerpech und Steinkohlenteeröl eines Siedebeginns > 2800C besteht.
2. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das geblasene Bitumen einen Erweichungspunkt, gemessen mit Ring und Kugel, von 60 bis 900C hat.
DE19702061011 1970-12-11 1970-12-11 Bindemittel zur Herstellung duennschichtiger Asphaltbelaege Pending DE2061011A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2352862A1 (fr) * 1976-05-26 1977-12-23 Ruetgerswerke Ag Brai de goudron de houille plastifie pour melange avec des bitumes petroliers et application du melange

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2352862A1 (fr) * 1976-05-26 1977-12-23 Ruetgerswerke Ag Brai de goudron de houille plastifie pour melange avec des bitumes petroliers et application du melange

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