DE206057C - - Google Patents

Info

Publication number
DE206057C
DE206057C DE1907206057D DE206057DA DE206057C DE 206057 C DE206057 C DE 206057C DE 1907206057 D DE1907206057 D DE 1907206057D DE 206057D A DE206057D A DE 206057DA DE 206057 C DE206057 C DE 206057C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
water
dissolved
solution
soluble
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE1907206057D
Other languages
English (en)
Filing date
Publication of DE206057C publication Critical patent/DE206057C/de
Application filed filed Critical
Priority to AT41166D priority Critical patent/AT41166B/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/66Arsenic compounds
    • C07F9/70Organo-arsenic compounds
    • C07F9/74Aromatic compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

be-z-
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
206057 KLASSE Mq. GRUPPE
Es wurde gefunden, daß die p-Aminophenylarsinsäure C6H4 (N H2) As O (O H)2 und ihre Abkömmlinge, welche als Derivate der Arsensäure das Arsen in fünfwertigem Zustande enthalten, sich durch Reduktionsmittel in Verbindungen des dreiwertigen Arsens' umwandeln lassen, welche durch ihre therapeutischen Wirkungen wertvoll sind.
Je nach der Natur des angewandten Reduktionsmittels und der eingehaltenen Reduktion sbedingungen entstehen dabei Derivate der arsenigen Säure vom Typus R · A s : O, welche in fixen Alkalien zu salzartigen" Verbindungen löslich sind, oder den Azoverbindungen analoge gefärbte Substanzen, denen als Derivate des Arsenobenzols die allgemeine Formel
R-As:As-R
zukommt, oder es bildet sich durch weitere Reduktion des Aminophenylarsenoxyds ein Derivat, dessen Grundsubstanz die als Dihydroxyarseüobenzol zu bezeichnende Verbindung C1^H5 As (O H) As (O'H) C1. Hb ist. So wird z. B. bei der Einwirkung schwacher Reduktionsniittel, wie Jodwasserstoff oder schweflige Säure, die ρ - Aminophenylarsinsäure in AnilinoarsenoxydNH2C6H4^AsO übergeführt, während sie durch stärker reduzierende Agentien, wie Zinn'und Salzsäure, oder N atrium hydrosulfit in Diaminoärsenobenzol
N H2 . C6 H4 · As : ^s · C6 Hi · N H2
verwandelt wird.
Analoge Verbindungen erhält man durch Reduktion aus den. Derivaten der ρ-Aminophenylarsinsäure, die sich von dieser durch Ersatz eines Wasserstoff atoms der Aminogruppe durch Radikale,, .wie Acyle, Alkyle und CH2COOH, ableiten.
Phenylarsenoxyd und Arsenobenzol sowie verschiedene Derivate derselben sind zwar schon bekannt geworden" (Ber. 14 [i88i], S. 912; 15 [1882J, S. 1952; Ann. 270 [1892], S. 144 bis 147; 320 [1902], S. 275, 299), aber, abgesehen von Dialkylaminophenylarsenoxyd und Tetraalkyldiaminoarsenobenzol, keine AmI-noderivate. Bei der Reduktion von m-(?)^ Nitrophenylarsinsäure wurde Dinitroarsenobenzol und Aminophenylarsensulfid erhalten (Ber. 27 [1894], S. 268, 270), aber »die Reduktion zu einer Aminophenylarsinsäure ist bisher nicht gelungen« (Ann. 320 [1902], S. 277 und 278) und auch weitere Reduktionsprodukte einer solchen wurden nicht aufgefunden. Dieser Tatsache gegenüber ist die ohne Schwierigkeit zu bewerkstelligende Überführung der p-Aminophenylarsinsäure sowie von Derivaten derselben m Phenylarsenoxyd- und Arsenobenzolderivate nicht vorauszusehen gewesen. . :
Die so entstehenden neuen Verbindungen besitzen Eigenschaften, die ihnen dem.p-aminophenylarsinsauren Natrium (Atoxyl) gegenüber einen größeren Wert verleihen. Während das Atoxyl im Reagenzglas in 1 prozentiger Lösung Trypanosomen nicht abtötet und mithin unter diesen Verhältnissen ,so gut wie
keine Wirkung besitzt, ist diese bei den Reduktionsprodukten stets vorhanden, teilweise sogar in allerhöchstem Maße. So wirkt z. B. das Anilinarsenoxyd N H2-C6H4-AsO in einer Verdünnung ι : ioooooo auf die Trypanosomen unter Abtötung. Dementsprechend zeigt sich auch im Tierversuch die Überlegenheit der Reduktionsprodukte. So werden z. B. Mäuse, die mit einer besonders virulenten ίο Rasse von Trypanosomen (Nagano ferox) infiziert sind, noch durch Verdünnungen von 1^600 des p-Arsenophenylglycins
(C O O H - C H2- N H · C6H4- As:)2
zur Heilung gebracht, während Atoxyl selbst bei doppelter Konzentration nur in 5 bis 8 Prozent der Fälle Heilung herbeiführt. Das Arsenophenylglycin vermag auch, was besonders bemerkenswert ist, atoxylfeste Parasiten im Organismus abzutöten. Die oben erwähnten, schon lange bekannten Dialkylanilinderivate sind dagegen therapeutisch ohne Interesse.
Beispiel I.
Reduktion durch Jodwasserstöffsäure.
311 g ρ - aminophenylarsinsaures Natrium und 520 g Jodkalium werden in 1,8 1 Wasser gelöst, ι 1 verdünnte Schwefelsäure (1:5) zugefügt und schweflige Säure bis zum Verschwinden des freigemachten Jods eingeleitet. Hierauf wird konzentriertes Ammoniak bis zur alkalischen Reaktion zugegeben und kristallisieren gelassen. Man erhält schöne weiße Nadeln des Aminophenylarsenoxyds
. NH2-CgJH4-AsO, 2H2O,
die in Ammoniak und Soda schwer, in Natronlauge und verdünnten Säuren leicht löslich sind. Das Aminophenylarsenoxyd wird von Alkohol, Aceton, Eisessig leicht, von Äther, Chloroform, Benzol schwer gelöst. Beim Erhitzen für sich erweicht die Substanz von 80 ° ab unter Wasserabgabe, bei 100° tritt lebhaftes Aufschäumen ein.
Beispiel II.
Reduktion durch schweflige Säure.
62 g p-aminophenylarsinsaures Natrium werden in 100 ecm Wasser heiß gelöst, 420 ecm Salzsäure (spez. Gew. 1,19) zugefügt, vom ausgeschiedenen Chlornatrium abfiltriert und die so erhaltene Lösung mit einem mäßigen Strom schwefliger Säure bis zur vollständigen Sättigung behandelt. Man läßt dann 12 Stunden verschlossen stehen, wobei die Kristallisation gewöhnlich beginnt, sättigt dann unter guter Kühlung mit Salzsäuregas und saugt nach nochmaligem 12stündigem Stehen die ausgeschiedene Substanz ab. Diese wird in etwa 200 ecm kaltes Wasser eingetragen, konzentrierte Natronlage bis zur stark alkalischen Reaktion zugegeben, filtriert und nun mit einer der verwendeten Natronlauge äquivalenten Menge Chlorammonium in kalt gesättigter Lösung versetzt. Nach mehrstündigem Stehen kann die ausgeschiedene Substanz abgesaugt und mit Wasser ausgewaschen werden. Sie ist nach Schmelzpunkt, Löslichkeits-Verhältnissen und sonstigen. Eigenschaft en vollkommen identisch mit dem Produkt der Jodwasserstoffreduktion. Der zunächst erhaltene Zwischenkörper dürfte die Verbindung
C6H4(AsCkJNH2, HCl
Beispiel III.
Reduktion mit Phenylhydrazin. '„
2,2 g ρ - Aminophenylarsinsäure werden mit 3,5 g Phenylhydrazin und 25 ecm Methylalkohol 2 Stunden zum Sieden erhitzt; die bald beginnende Stickstoffentwicklung läßt das Eintreten der Umsetzung erkennen. Hierauf wird der Alkohol abdestilliert, Wasser zugegeben und das Phenylhydrazin mit Äther ausgeschüttelt. In den Äther gehen keine arsenhaltigen Verbindungen. Aus der wäßrigen, durch Eindampfen konzentrierten Flüssigkeit scheidet sich Aminophenylarsenoxyd in Form weißer, glänzender Blättchen ab.
Beispiel IV.
Reduktion durch Zinnchlorür.
In eine Lösung von 250 g ρ - amiriophenylarsinsaurem Natrium in 1,4 1 Wasser gibt man 800 g kristallisiertes Zinnchlorür in 800 ecm Salzsäure (spez. Gew. i,iy) gelöst und digeriert mehrere Tage bei einer 40° nicht übersteigenden Temperatur. Das ausgeschiedene gelbe Zinndoppelsalz wird gut ausgewaschen, dann in der erforderlichen Menge heißer, verdünnter, ungefähr normaler Salzsäure gelöst und in so viel überschüssige Natronlauge eingegossen, daß die Zinnoxyde gelöst bleiben. Die in hellgelben Flocken ausgeschiedene Base ist das Diaminoarsenobenzol
NH2-C6H4As: As-C6H4NH2;.
es schmilzt bei 139 bis 140 °. Es ist in Wasser und den gewöhnlichen organischen Lösungsmitteln außer Eisessig unlöslich; in verdünnter Salzsäure ist es löslich.
Beispiel V.
Reduktion des p-Aminophenylarsenoxyds durch Natriumamalgam.
1,8 Teile ρ - Aminophenylarsenoxyd werden in Methylalkohol gelöst und Natriumamalgam

Claims (1)

  1. eingetragen, bis deutliche Wasserstoff entwicklung stattfindet. Während dieser Zeit scheidet sich das Reduktionsprodukt in blaßgelben Flocken aus. Diese werden abgesaugt, mit Methylalkohol und Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet. Die Farbe wird dabei nicht dunkler. Es ist nach dem Trocknen glatt in verdünnter Salzsäure löslich und schmilzt bei 2270. Analyse und Molekulargewichtsbestimmung ergeben Zahlen, die für die Formel
    NH2. C6H4. As (OH) . As (OH) ■ C6H4.NHz
    des Dihydroxydiaminoarsenobenzols stimmen. In analoger Weise erhält man die Reduktionsprodukte von Derivaten der p-Aminophenylarsinsäure, so z. B.:
    Beispiel VI.
    200 g der durch Kochen des Mononatriumsalzes der p-Aminophenylarsinsäure (1 Mol.) mit Chloressigsäure (2 Mol.) in wäßriger Lösung entstehenden Phenylglycinarsinsäure
    C6H4(NH-CH2-COOH)AsO(OH)2
    werden in 41 siedendem Wasser gelöst und zu einer Lösung von 2 kg Natriumhydrosulfit in 10 1 Wasser gegeben, die vorher durch aufeinanderfolgende Zugabe von 600 ecm zehnfach normaler Natronlauge und 1 kg kristallisiertem Magnesiumchlorid neutralisiert und vom ausgeschiedenen Magnesiumoxyhydrat abfiltriert worden ist. Der Ansatz wird 3J4 Stunden auf dem schwach siedenden Wasserbade erwärmt, der Niederschlag abgesaugt und nach gutem Auswaschen in überschüssiger, sehr verdünnter heißer Soda gelöst. Durch Übersättigen mit Essigsäure erhält man aus der Lösung das Arsenophenylglycin
    (C O O H. C H2. N Η-C6H4. As:),,
    als rotbraunen Niederschlag, der nach dem Trocknen und Zerreiben ein rotbraunes Pulver bildet, das in Soda mit gelber Farbe leicht löslich ist. In Alkohol, Äther, Benzol und in verdünnten Mineralsäuren ist es nicht löslieh; von Anilin und Pyridin wird es gelöst.
    Beispiel VII.
    100 g Oxalylarsanilsäure
    COOH.CO.HN.C6H4-AsO(OH)2
    werden in einer Auflösung von 150 g kristallisiertem Natriumacetat in 500 ecm Wasser gelöst und zu ι 1 gesättigter Kochsalzlösung gegeben. 1 kg Natriumhydrosulfit wird in 4 1 Wasser gelöst und mit 10 1 gesättigter Kochsalzlösung versetzt. Beide Lösungen werden auf —15° abgekühlt, züsammengegeben und 24 Stunden bei —: 150 gehalten. Der entstandene hellgelbe Niederschlag der Arsenooxanilinsäure wird mit Wasser gewaschen; sie ist löslich in Alkalien und wird durch diese beim Erwärmen in eine unlösliche Verbindung übergeführt; in organischen Lösungsmitteln ist sie unlöslich.
    Die Oxalylarsanilsäure, erhältlich durch Erhitzen von p-aminophenylarsinsaurem Natrium mit Oxalsäure, ist ein weißes Kristallpulver,' das bei 360 ° noch nicht schmilzt. Sie ist löslich in heißem Wasser, in Alkalien und Alkalicarbonaten, unlöslich in Säuren und schwer löslich in Methylalkohol.
    Patent-An sijruch:
    Verfahren zur Darstellung von Derivaten des Phenylarsenoxyds und Arsenobenzols, darin bestehend, daß man p-Aminophenylarsinsäure und deren Derivate, mit Ausnahme der Dialkylderivate, mit Reduktionsmitteln behandelt.
    Berlin, gedruckt in der reichsdruckerel
DE1907206057D 1907-04-08 1907-04-08 Expired - Lifetime DE206057C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT41166D AT41166B (de) 1907-04-08 1909-02-03 Verfahren zur Darstellung von Derivaten des Phenylarsenoxyds und Arsenobenzols.

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE212205T

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE206057C true DE206057C (de)

Family

ID=5806837

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1907206057D Expired - Lifetime DE206057C (de) 1907-04-08 1907-04-08
DE1908212205D Expired - Lifetime DE212205C (de) 1908-02-04 1908-02-04

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1908212205D Expired - Lifetime DE212205C (de) 1908-02-04 1908-02-04

Country Status (1)

Country Link
DE (2) DE206057C (de)

Also Published As

Publication number Publication date
DE212205C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1670935A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Methyl-3-carbonsaeureamido-chinoxalin-di-N-oxiden-(1,4)
DE1025881B (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten
DE206057C (de)
DE940292C (de) Verfahren zur Herstellung von Stickstoff und Schwefel enthaltenden Kondensationsprodukten
DE1009623B (de) Verfahren zur Herstellung von ª‡-oxy-1,2,5,6-tetrahydrobenzylphosphiniger Saeure bzw. deren Alkalisalzen
DE532397C (de) Verfahren zur Darstellung polycyclischer Basen
DE2131153A1 (de) Wasserloesliche antibakterielle Verbindungen unterirdischer Stollen
DE1542760A1 (de) Schaedlingsbekaempfungsmittel
DE1795487C3 (de) 5-Nitrofuran-Derivate. Ausscheidung aus: 1445556
DE1695117A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Chloramino-s-triazinen
DE1960026A1 (de) Neue Derivate des 3-Amino-1,2-benzisothiazols und ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Arzneimittel
DE213155C (de)
DE947971C (de) Verfahren zur Herstellung von Hydrazinverbindungen
DE158089C (de)
DE268451C (de)
DE1135478B (de) Verfahren zur Herstellung von 3, 5-Dioxo-1, 2, 4-triazolidinen
AT247331B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Salicylsäuresalzen von Mono- oder Diestern organischer Mono- oder Dicarbonsäuren und 8-Oxychinolinen
DE869066C (de) Verfahren zur Herstellung von substituierten Alkylthioschwefelsaeuren bzw. deren Salzen
DE956226C (de) Verfahren zur Herstellung von biologisch wirksamen Verbindungen des <<Desacetylthiolutins>>
DE1155119B (de) Verfahren zur Herstellung von Derivaten von 2-Nitro-1-aminoaryl-N-sulfonsaeuren
DE270254C (de)
DE935667C (de) Verfahren zur Herstellung von Phenanthridiniumsalzen
DE205617C (de)
DE1470205C (de) 5-Nitropyrrolderivate und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE641598C (de) Verfahren zur Darstellung heterocyclischer Verbindungen