-
Xontinuierlich arbeitende Presse ========================= Die Erfindung
betrifft eine kontinuierlich arbeitende Presse zur Herstellung von Preßplatten o.
dgl., bestehend -aus zwei einander gegenüberliegenden endlosen Stahlbändern mit
innerhalb ihrer Umlaufbahn vorgesehenen Walsenkörperketten, die sich an fest angeordneten
Abstützkörpern abwälzen und beide Stahlbänder auf den einander zugewandten Seiten
der Umlaufbahn gegeneinander drücken.
-
Solche Pressen sind bekannt. Sie weisen den Vorteil auf, daß der Preßdruck
nicht durch die mögliche Zugspannung in den Stahlbändern begrenzt ist und daß die
Stahlbänder selbst gleichzeitig auch als Fördereinrichtungen für das zu pressende
Material dienen. Dadurch werden die Nachteile von Pressen anderer Art vermieden,
bei denen feststehende Preßstempel o. dgl. auf die Stahlbänder drücken und dadurch
hohe Reibungskräfte hervorrufen, wenn der Preßdruck nicht unter einem gewissen Wert
gehalten wird.
-
Die bekannten Pressen mit Walzenkörperketten und Abstützkörpern weisen
jedoch den Nachteil auf, daß die Lagerung der Abstützkörper im Pressenober- und
-unterteil auf Schwierigkeiten stößt, weil die Abstützkörper jeweils nur seitlich
im Pressengestell gelagert werden können, wenn ein Umlauf der Walzenkörperkette
gewährleistet sein soll. Das führt insbesondere dann, wenn hohe Preßdrücke verwirklicht
werden sollen, dazu, daß die Tragkonstruktion des Pressenober- und -unterteiles
sehr schwer und stabil ausgelegt werden muß, wenn eine Durchbiegung der Abstützkörper
und damit der Walzenkörper und der daran laufenden Stahlbänder sicher vermieden
werden soll. Es hat sich insbesondere gezeigt, daß bei der Herstellung von Preßplatten,
bei der ein relativ langer Behandlungsweg für das zu pressende Material vorgesehen
sein muß, Tragkonstruktionen für die Abstützkörper vorgesehen sein müssen, die sehr
aufwendig und daher teuer sein müssen, wenn die Gewähr dafür gegeben sein soll,
daß eine bestimmte Stärke des Endproduktes eingehalten wird.
-
Dazu kommt auch noch, daß bei den bekannten Pressen der eingangs erwähnten
Art die Stärke des aufzubringenden Preßdruckes nicht immer einwandfrei vorausgesagt
werden kann, insbesondere dann nicht, wenn sich auf der Zufuhrseite für das zu pressende
Material die Schichtstärke ändert, was bei den bekannten KOnstruktionen dazu führt,
daß durch die starre Anordnung des oberen und des unteren Stahlbandes eine stärkere
Pressung des durchlaufenden Materiales eintritt, was aus verfahrenstechnischen Gründen
nicht in allen Fällen wünschenswert ist.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile
zu vermeiden und eine Stahlbandpresse zu schaffen, die bei relativ geringen Tragkonstruktionsab
messungen
und daher geringem Gewicht auch für sehr hohe Preßdrücke einsetzbar ist.
-
Die Erfindung besteht bei einer Presse der eingangs genannten Art
darin, daß die Abstützkörper an mehreren, in Laufrichtung der Stahlbänder zueinander
versetzten Stellen beidseitig über in ihrer Länge verstellbare Verbindungsstücke
miteinander verklammert sind. Durch diese Ausgestaltung wird es möglich, die von
den Stahlbändern her auf die Abstützkörper im oberen und unteren Stahlband einwirkenden
Kräfte aufzufangen, ohne daß größere Biegemomente in die Tragkonstruktion eingeleitet
werden. Die Dimension der Längsträger der Presse kann daher wesentlich geringer
sein als bei bekannten Pressenbauarten. Damit wird das Gewicht der Presse geringer
und die Montagemöglichkeit wesentlich erleichtert.
-
Eine besonders einfache Ausführungsform der Erfindung ergibt sich,
wenn die Abstützkörper vorzugsweise zusammen mit den Umlenkrädern für die Andruckwalzenketten
an Querträgern befestigt sind, die mit den Verbindungsstücken in Wirkverbindung
stehen. Das kann in einfacher Weise dadurch erreicht werden* daß die Querträger
mit den Walzenkörperketten und den Abstützkörpern zusammen als Baueinheit an seitlichen
Rahmenträgern angebracht werden, an denen die Verbindungsstücke angeordnet sein
können. Es läßt sich auf diese Weite auch eine Möglichkeit schaffen, die Abstützkörper
mit Querträgern und Rollenketten als Baueinheit seitlich aus der Presse herauszuziehen,
so daß kein größerer Umbau für Reparaturen o. dgl. notwendig wird, der erforderlich
wäre, wenn auch die beiden Stahlbänder mit ausgebaut werden müssten.
-
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn als Verbindungs stücke Schraubenbolzen
vorgesehen sind, die in Laschen gehalten sind, die an den Rahmenträgern angebracht
sind. Dabei
können die Schraubenbolzen mindestens an einem Ende
über Druckfedern an den Laschen abgestützt sein, so daß die Abstützkörper und damit
die Stahlbänder nur jeweils mit einer Kraft gegeneinander gedrückt werden, die der
Kraft der Druckfedern entspricht; treten größere Druckkräfte zwischen den Stahlbändern
und dem zu pressenden Material auf, so geben die Druckfedern nach. Es hat sich bei
dieser Ausführungsform als besonders einfach und zweckmäßig erwiesen, wenn zwischen
den Rahmenträgern Distanstücke einsetzbar sind, deren Länge den Abstand der Rahmenträger
und der Abstützkörper im unbelasteten Fall bestimmt. Dadurch kann nämlich der erforderliche
Preßdruck eingestellt werden, der sich beim Durchlaufen des Materiales unter der
Wirkung der mehr oder weniger zusammengepreßten Druckfedern ergibt. Diese Ausgestaltung
ermöglicht somit eine genaue Vorherbestimmung des von der Presse auf das Material
ausgeübten Druckes, was insbesondere dann, wenn beim Preßvorgang bestimmte Verfahrensbedingunoen,
wie z.B. Druck und temperatur eingehalten werden müssen, von entscheidender Bedeutung
ist.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
-
Es zeigen: Fig. 1 eine erfindungsgemäße Presse in einer perspektiviachen
schematischen Darstellung und Fig. 2 einen Querschnitt durch die Presse längs der
Ebene II-II in der Fig. 1.
-
Die in der Fig. 1 gezeigte Stahlbandpresse 1 besteht aus vier senkrechten
Stützsäulen 2, an denen eine Rahmentrag konstruktion 3 in der Höhe verstellbar angebracht
ist. Fest verbXlnden mit den Säulen 2 ist bei d(L' gezeigten Ausi
Tuhrungsbeispiel
der Querträger 4b und der Träger 4a. An dem oberen Tragrahmen 3 und zwischen den
unteren Trägern 4a und 4b sind in nicht naher dargestellter Weise Umlenkrollen 5
bzw. ó für ein oberes Stahlband 7 und ein unteres Stahlband 8 angeordnet, die jeweils
über eine in Richtung der Träger 3 bzw. 4a verschiebbare Lagerung 9 gespannt werden
können. Die beiden Bänder 7 und 8 werden über den schematisch dargestellten Antrieb
10 angetrieben. Für das obere Stahlband 7 ist außerdem noch eine zusätzliche Spannrolle
11 vorgesehen, die von oben auf das obere Trum des Stahlbandes 7 drückt.
-
Wie aus Fig.I und im Einzelnen näher aus Fig. 2 entnommen werden kann,
sind sowohl innerhalb der Umlaufbahn des unteren Stahlbandes 8 als auch innerhalb
der Umlaufbahn des oberen Stahlbandes 7 über Umlenkräder 12 geführte und mit Walzenkörpern
13 versehene Ketten angeordnet, die jeweils innen an den Stahlbändern 7 bzw. 8 anliegen,
zwischen denen das Preßgut 14 durchläuft. Die innerhalb der Umlaufbahn des oberen
Stahlbandes 7 angeordneten Walzenkörper 13 rollen dabei im Preßbereich an Abstützkörpern
16 ab, die jeweils über Querträger 17 an den Längsträgern 3 bzw. 4b abgestützt und
an diesen befestigt sind. Durch diese Ausgestaltung ist der aufzubringende Preßdruck
nicht durch die Zugspannung der Stahlbänder 7 bzw. 8 begrenzt und es können sehr
hohe Drucke gefahren werden.
-
Um nun die Dimension der Preßträger 3 bzw. 4b, welche die Druckkräfte
von den Rollen 13 und den Abstützkörpern 15 bzw.
-
16 her aufnehmen müssen, bei hohen Drücken nicht zu aufwendig und
damit teuer gehalten zu müssen, sind die Träger 3 und 4b beidseitig über Schraubbolzen
18 miteinander verklummert-, die in den Gelenken 19 bzw. in am Tragrahmen 3 angeschweissten
Laschen 20 angeordnet sind. Vier solcher Schraubbolzen 18 sind auf beiden Seiten
der Presse in Laufrichtung der Bänder 7 und 8 versetzt zur Laufrichtung jeweils
mit
gleichem Abstand angeordnet. Trotz der relativ großen Länge der Presse 1 kann durch
diese Ausgestaltung erreicht werden, daß die über die Abstützkörper 15 und 16 auf
den Tragrahmen 3 bzw. auf die Träger 4b ausgeübten Kräfte keine allzu großen Biegemomente
in den Trägern hervorrufen können. Der Tragrahmen 3 bzw. die Träger 4b können daher
wesentlich geringer dimensioniert werden, als das ohne die Verklammerung durch die
Schraubbolzen 18 der Fall gewesen wäre. Diese Ausgestaltung führt daher zu einer
relativ leichten Presse, die aber dennoch in der Lage ist, sehr hohe Pressdrücke
zu fahren.
-
Die Schraubbolzen 18 sind an ihrem oberen, mit Gewinde versehenen
Ende mit Kontermuttern 21 ausgerüstet; die über mehrere übereinandergeschichtete
Tellerfedern 22 auf die Lasche 20 und damit auf den Tragrahmen 3 drücken. Diese
Ausgestaltung bringt den Vorteil mit sich, daß zum Einstellen der notwendigen preßstErke
Distanzstücke 23 verwendet werden können, die seitlich auf die Träger 4b aufgesetzt
werden und als Anschlag für den Tragrahmen 3 des oberen Stahlbandes 7 dienen. Der
zunächst hochgefahrene Tragrahmen 3 liegt bei dieser Art der Einstellung der Preßstärke
nach dem Absenken auf den Distanzstücken 23 auf und es können dann die möglicherweise
zunächst abgeschwenkten Schra.ubbolzen 18 um die Gelenke 19 Jeweils hochgeschwenkt
und mit Hilfe der Muttern 21 und der Tellerfedörn 22 befestigt werden. Zu diesem
Zweck werden alle Tellerfedern 22 mit Hilfe der Muttern 21 gleichmäßig belastet
und die Presse ist anschliessend betriebsfertig.
-
Wird nun das zu pressende Material auf dem unteren Stahlband 8 im
Sinne des Pfeiles 24 der Fig. 1 in die Presse eingegeben, 80 wird es von dem oberen
auf den unteren Rand in ien Pressbereich hereingezogen und übt auf den oberen Preserahmen
3 eine Kraft aus, deren Grösse sich nach der eingegebenen Materialstärke und der
Ma,terialbeschaffnheit richtet. Der Tragrahmen 3, der nur durch die Kraft der Pedern
22 nach
unten gedrückt wird, kann daher um ein bestimmtes Mass nachgeben,
und zwar gerade so weit, daß das zu behandelnde Material über die Tellerfedern 22
einem ganz bestimmten Druck ausgesetzt wird, der sich vor Beginn des Pressvorganges
aufgrund der Eigenschaft des zu pressenden Materials, der zu erreichenden Endstärke
des zu pressenden Materials, der für die Einstellung der Presse verwendeten Distanzstücke
23 und der Vorspannung der Tellerfedern 22 exakt bestimmen lEsat. Durch die Erfindung
wird es somit einmal mölich,die Abmessungen und das Gewicht einer Stahlbandpresse
bei sehr hohen Drücken niedrig zu halten, zum andern ist es aber auch möglich, das
zu behandelnde Material auch über eine längere Behandlungßpresutrecke hinweg einem
genau definierten Pressdruck auszusetzen, was bei manchen Materialien von entscheidender
Bedeutung ist. Selbstverständlich können im Pressbereich auch bekannte Wärmebehandlungen
o. dgl. vorgenommen werden, die jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind.
-
Die Erfindung bringt auch noch einen weiteren wesentlichen Vorteil
mit sich. Es ist nämlich vorgesehen, daß die Umlenkrollen 12 mit den Walzenkörperketten
13 an den Querträgern 17 gelagert sind. Es wird daher möglich, daß jeweils alle
Querträger 17 mit den Andrückwalzen 13 und den Umlenkrollen 12 einschliesslich der
Abstützkörper 15 bzw. 16 aus der Presse ausgebaut werden können, ohne daß ein Ausbau
der Stahlbänder erforderlich wird. Es genügt dazu, beispielsweise das Stahlband
7 zu lockern, den Tragrahmen 3 an den Säulen 2 hochzufahren und nach dem Lösen der
Träger 17, an denen die Umlenkrollen 12 angeordnet sind, die gesamte Baueinheit
mit Abstützkörpern 15 und Andrückwalzenkette zunächst nach unten und dann seitlich
bei abgeschraubten Schraubbolzen 18 aus der Umlaufbahn des Stahlbandes 5 heraus
zu ziehen. Analog ist das für das untere Stahlband möglich.
-
Ausserdem ist es selbstverständlich auch denkbar, die Stahlbänder
7 und 8 einschliesslich der Umlenkrollen 5 und 6 nicht an dem Tragrahmen 3 bzw.
den Trägern 4b, sondern an gesonderten Längsträgern zu lagern, die aber keine Druck-oder
Biegekräfte aufzunehmen haben. In diesem Fall würden dann die im Ausführungsbeispiel
gezeigten Träger 3 und b als gesonderte Einheit zusammen mit den Andrückrollenketten
13 und den Umlenkrädern 12 in die Stahlbänder eingesetzt und könnten Jeweils als
Ganzes wieder ausgebaut werden. Die Druokkräfte während des Pressvorganges werden
in diesem Fall von den miteinander verklammerten Rahmen der Träger 3 bzw.
-
4b aufgenommen und das übrige Pressengestell wäre nur als Traggestell
für diesen eigentlichen Presarahmen auszulegen.