-
Aufspannvorrichtung für Formwerkzeuge an Pressen
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur lösbaren Befestigung eines
Formrahmens am U-förmigen Formtisch, insbesondere einer Steinpresse, an dessen Schenkeln
horizontal gegenüberliegende Führungsnuten zur Aufnahme der mit dem einschiebbaren
Formrahmen verbundene Führungsleisten vorgesehen sind, und die jeweils einen in
die Führungsnuten zur Verankerung des Formrahmens eintreibbaren konischen Keil aufweist.
-
Das Auf- bzw. Einbringen eines Formrahmens bei einer Steinpresse erfolgt
normalerweise mit einem Hubstapler oder anderen Hebegeräten, die den Formrahmen
auf die Höhe zweier am Formtisch einander horizontal gegenüberliegender Führungslängsnuten
anhebt und in diese einschiebt.
-
Der rahmenförmige Formtisch der Steinpresse ist zu diesem Zwecke als
-ein zur Bedienungsseite hin offenes U-Profil ausgebildet.
-
Aufgrund der unpräzisen Vorgehensweise beim Auf- bzw. Einbringen des
Formrahmens sind die seitlich am Formtisch nach hinten verlaufenden und sich konisch
verjüngenden Führungsnuten gegenüber der am Formrahmen vorgesehenen, einzuführenden
Führungsleisten mit einer erheblich grösseren Weite ausgestattet.
-
Zur Verspannung von Formrahmen und Formtisch wird jeweils ein Keil
in den von der Führungsleiste und der Führungsnute gebildeten Spalt getrieben. Es
entsteht durch die flache Ausbildung des Keils Selbsthemmung, worauf zum Wechseln
der Form eine Abzugvorrichtung für den Keil benötigt wird.
-
Funktionell hat sich diese Befestigungsart bewährt.
-
Der Formwechsel erfordert andererseits beim Pressen von Formlingen
kleiner Seriengrösse relativ lange Umrüstzeiten und durch die Häufigkeit des Wechselns
erhöht sich mithin die Unfallgefahr, die ohnehin bei der Einfuhrung des Formrahmens
bzw. beim Verspannen der Vorrichtung mit den Keilen auftritt.
-
Mit einer seitlich am Formrahmen anbringbaren Vorrichtung aus einem
gabelförmigen Doppelhebel, der mittels Hydraulikzylinder betätigt wird, wurde versucht,
die oben beschriebenen Nachteile zu beheben. Es hat sich aber gezeigt, dass das
Anbringen einer solchen Vorrichtung zusätzlichen Raum erfordert und somit eine entsprechende
Verteuerung durch die Erweiterung bestehender Maschinenteile nach sich zieht. Zudem
wird die Schaden- und Unfallgefahr nicht gemindert, da die Verspannung durch einen
unter Druck gesetzten Hydraulikzylinder erfolgt, der beispielsweise bei Stromausfall
unbemerkt zu folgenschweren Schäden beim Bedienungspersonal, an der Presse und den
Formlingen führen kann.
-
Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine Vorrichtung zu schaffen,
mit der die oben beschriebenen Nachteile weitestgehend behoben werden.
-
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die jeweils über
zwei Formträger am Formtisch abgestützten Führungsleisten in der Betriebslage des
Formrahmens durch jeweils einen zwischen die unteren Anstellflächen der Führungsnuten
und die Unterseite der Formtrcger eingelegten Keile an den oberen Anstellflächen
der Führungsnuten anliegen.
-
Diese Vorrichtung erweist sich besonders vorteilhaft, wenn die Unterseite
der Formträger mit einer geneigt verlaufenden Keilfläche versehen ist, an welche
die Keile anliegend eingeschoben werden.
-
Vorteilhaft liegen die den Formrahmen aufnehmenden Formträger vertikal
verschiebbar in Ausnehmungen an der Rückwand der Führungsnuten an, wodurch sie nach
aussen hin geschützt sind.
-
Es ist vorzugsweise vorzusehen, dass die Formträger mit einer vertikal
wirksamen Führungsanordnung versehen sind.
-
Dazu sind die Formträger von mindestens einer im Formtisch angeordneten
Führungsstange durchsetzt.
-
Zur Verbesserung der Zuführung des Formrahmens von aussen in die Führungsnuten
am Formtisch sind mindestens annähernd auf die Länge einer Führungsnute verteilt
wenigstens zwei um horizontale Achsen frei drehbare Tragrollen am Formtisch vorstehend
angeordnet, deren oben liegende Laufflächen bei gelöstem Keil bzw. bei Ausserbetriebslage
des Formrahmens die obere Auflagefläche am Formträger überragen.
-
Es ist besonders vorteilhaft, wenn vor und hinter jedem Formträger
eine Tragrolle vorgesehen ist.
-
Vorzugsweise sind vor dem vordersten Formträger mehrere Tragrollen
angeordnet, von denen mindestens eine einen aussenliegenden Spurkranz aufweist,
wodurch ein seitliches Anstossen des Formrahmens am Formtisch weitgehend verhindert
wird.
-
Um den Formrahmen wie oben in die Führungsnuten ohne seitliches Versetzen
einschieben zu können, sind auch die übrigen Tragrollen mit Spurkränzen, jedoch
geringerer Höhe versehen.
-
Die den Formrahmen aufnehmenden Tragrollen sind vorzugsweise auf Wellen
gelagert, die zu ihrer Befestigung im Formtisch Gewinde aufweisen.
-
Vorzugsweise werden die Keile zur Vermeidung von Unfällen mittels
einer am Formtisch befestigten hydraulischen oder pneumatischen Zylindereinheit
in die Führungsnuten eingeschoben bzw. von diesen gelöst.
-
Zur Vereinfachung der Fertigung ist die FGhrungsnutenanordnung vorteilhaft
als Einheit am Formtisch lösbar befestigt.
-
Weitere vorteilhafte Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus der anschliessenden Beschreibung sowie der Zeichnung, auf die bezüglich
aller nicht im Text beschriebenen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird.
-
Es zeigen: Fig. 1 einen vertikalen Längsschnit durch den Formtisch
einer Steinpresse bzw. eine Ansicht einer Führungsnutenanordnung, Fig. 2 eine Draufsicht
der Vorrichtung gemäss Fig. 1, Fig. 3 einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach
der Linie III-III in Fig. 2 in vergrösserter Darstellung, Fig. 4 einen Querschnitt
durch die Vorrichtung nach Linie IV-IV in Fig. 2 in vergrösserter Darstellung, Fig.
5 in vergrösserter Darstellung einen Querschnitt durch eine vordere Tragrolle der
Vorrichtung und Fig. 6 einen Querschnitt durch eine hintere Tragrolle der Vorrichtung.
-
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zur lösbaren Befestigung eines Formrahmens
12 (nicht sichtbar) am U-förmigen Formtisch 11 einer Steinpresse dargestellt. Der
Formtisch ist an der Bedienungsseite bzw. Vorderseite der Maschine offen und an
den Schenkeln 17 mit jeweils einer Führungsanordnung für den einschiebbaren Formrahmen
12 mit prismatischen Führungsnuten 15 versehen. Aufgrund einer kostengünstigeren
bzw. einfacheren Herstellung ist der Formtisch 11 mit Aufspann- bzw. Anlageflächen
13 für separate, mit Führungsnuten 15 versehene Führungsorgane 14 ausgebildet (siehe
Figuren 3 und 4). Diese Führungsnuten 15 verlaufen horizontal über annähernd die
gesamte Innenseite 16 eines Schenkels 17 und des als U-förmiger Rahmen ausgebildeten
Formtisches 11. Der Formtisch 11 bzw. die Führungsorgane 14 weisen mit ihren Führungsnuten
15 eine obere 18 und untere Anstellfläche 19 für den auf liegenden Formrahmen 12
bzw. den in die Führungsnuten 15 einbringbaren konischen Keil 20 auf.
-
Die Verbindung der Führungsorgane 14 mit dem Formtisch 11 erfolgt
mittels Schrauben 21, die in den Figuren z.T. auch als strichpunktierte Linien angedeutet
sind.
-
In der Rückwand 22 der Führungsnuten 15 sind im Führungsorgan 14 bzw.
im Formtisch 11 Ausnehmungen 23 als vertikale Führungsbahn für die an den Formträgern
24 angeordneten Gleitsteine 25 vorgesehen. Letztere sind von einer vertikalen Führungsstange
26 durchsetzt, die von oben in die Führungsorgane 14 eingeführt und durch eine Verschraubung
gesichert ist. An diesen Führungsstangen 26 werden die Formträger 24 mit dem Keil
20 angehoben bzw. abgesenkt.
-
Zu diesem Zwecke sind die Formträger 24 an ihrer Unterseite bzw. Auflagefläche
am Keil 20 mit einer in Keilvorschubrichtung verlaufenden geneigten Ebene versehen,
die gemäss den Figuren 3 und 4 jeweils in einer Keilbahn 27 vorgesehen ist.
-
Die Keile 20 werden von einer hydraulischen und pneumatischen Zylindereinheit
28 in den Führungsnuten 15 angetrieben und pressen den Formrahmen mit den seitlichen
Führungsleisten 29 gegen die oberen Anstellflächen 18 der Führungsnuten 15. Es liegt
somit eine spielfreie Verkeilung des Formrahmens 12 in den Führungsnuten 15 vor.
-
Bevor der Verkeilungsvorgang vollzogen wird, wird der Formrahmen 12
auf den in den Führungsanordnungen vorstehenden Tragrollen 30 in die Führungsnuten
15 eingefahren.
-
Diese Tragrollen 30 sind so angeordnet, dass ein abkippen des Formrahmens
12 zwischen den Schenkeln 17 des Formtisches 11 ausgeschlossen wird, d.h. vor und
hinter jeden Formträger 24 ist jeweils mindestens eine Tragrolle 30 vorgesehen.
-
Im vorderen Bereich der Führungsanordnung 17 ist jeweils mindestens
eine Tragrolle 30 mit einem aussen liegenden Spurkranz 31 ausgebildet, dessen seitliche
Führungsflanke 32 zur Lauf fläche 33 der Tragrolle 30 hin schräg abfällt, so dass
der einzuführende Formrahmen 12 für seine rollende Zuführung eine bestimmte Lage
einnehmen kann.
-
Die Tragrollen 30 sind vorteilhaft wälzgelagert und ihre Wellen 34
sind mittels einseitigem Gewinde 35 im Führungsorgan festgeschraubt, derart, dass
bei ausgezogenem bzw.
-
gelöstem Keil 20, d.h. in Ausserbetriebsstellung der Presse, die obere
Lauffläche 33 der Tragrollen 30 die Auflagefläche
für die Führungsleisten
29 an den Formträgern 24 nach oben hin überstehen.
-
Die Entlastung der Tragrollen 30 erfol.gt bei eingeschobenem Keil
20, der die Formträger 24 nach oben stösst.
-
Die hinteren Tragrollen 30 sind mit glatten Lauf flächen 33 ausgebildet
oder benötigen einen niedrigeren Spurkranz, der reine Seitenführungseigenschaften
aufweist.
-
Anhand aller Figuren sei abschliessend die Funktionsweise der Vorrichtung
festgehalten.
-
Der mit einem Hebegerät hergebrachte Formrahmen 12 wird bei herausgezogenem
bzw. gelöstem Keil 20 bzw. bei abgesenkten Formträgern 24 auf die vorderen Tragrollen
30 in die Führungsnuten 15 eingeschoben. Durch die schräg abfallenden Spurkränze
31 wird die horizontale Seitenlage des Formrahmens 12 bestimmt und anschliessend
wird letzterer über die Tragrollen 30 in die Endposition gerollt.
-
Danach werden die Tragrollen 30 mit der Zylindereinheit 28 durch einpressen
der Keile 20 in die Führungsnuten 15 entlastet bzw. die Formträger heben den Formrahmen
12 mit dessen Führungsleisten 29 pressend an die unteren Anstellflächen 19 in der
Führungsnute 15.
-
Letztendlich wird in einer Verriegelungsvorrichtung 37 eine Verriegelungsstange
38 sichernd vor den Formrahmen 12 gelegt.
-
Zur Entnahme des Formrahmens 12, werden nach dem Entfernen der Verriegelungsstange
38 die von hinten eingefahrenen Keile 20 mit der Zylindereinheit gelöst, ohne dass
sie die Führungsnuten 15 verlassen. Der Formrahmen 12 senkt sich bis auf die Tragrollen
30 ab und kann anschliessend rollend aus den Führungsnuten 15 gefahren werden.
-
Der besseren Zugänglichkeit wegen, werden die Keile 20 von hinten
in die Führungsnuten 15 eingepresst.
-
Beiläufig sei noch bemerkt, dass das Einbringen bzw.
-
Lösen beider Keile 20 zusammen die Beanspruchung der erforderlichen
Teile erheblich reduziert und die Unfallgefahr stark mindert.
-
BE ZUGSZE ICHENLISTE 11 Formtisch 12 Formrahmen 13 Aufspann- bzw.
Anlagefläche 14 Führungsorgan 15 Führungsnute 16 Innenseite 17 Schenkel 18 obere
Anstellfläche 19 untere Anstellfläche 20 konischer Keil 21 Schraube 22 Rückwand
23 Ausnehmungen 24 Formträger 25 Gleitstein 26 Führungsstange 27 Keilbahn 28 Zylindereinheit
29 Führungsleisten 30 Tragrollen 31 Spurkranz 32 Führungsflanke 33 Lauffläche 34
Welle 35 Gewinde 36 Auflagefläche 37 Verriegelungsvorrichtung 38 Verriegelungsstange
Leerseite