-
Kontinuierliche Presse
-
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine kontinuierliche
Presse für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, vergüteten Spanplatten,
vergüteten Faserplatten, Laminatplatten u.
-
dgl. Preßgut, - mit unterem Pressenholm, oberem Pressenholm und in
Durchlaufrichtung sowohl um den unteren Pressenholm als auch um den oberen Pressenholm
endlos geführten Preßbändern,
wobei sowohl der untere Pressenholm
als auch der obere Pressenholm einlaufseitig und auslaufseitig Umlenk- bzw. Antriebstrommeln
sowie Druckmittelkammern mit Dichtleisten für die daran anliegenden Preßbänder aufweisen,
wobei ferner die Preßbänder seitlich über die Dichtleisten vorstehen und das Preßgut
im Preßspalt bis in den Bereich der seitlichen Dichtleisten reicht. - Bei derartigen
Pressen arbeiten die Dichtleisten unter Zwischenschaltung der Preßbänder und des
Preßgutes gegeneinander. Die Preßbänder sind unmittelbar oder über zugeordnete Preßtische
beheizt. Sie bestehen zumeist aus Stahl. Beim Preßvorgang ändert sich der Preßspalt
nicht. Das Druckmittel bestimmt den Preßdruck, den das Preßgut erfährt, welches
im übrigen auf den Preßspalt abgestimmt ist.
-
Bei den bekannten kontinuierlichen Pressen der beschriebenen Gattung
(DT-OS 24 21 296) ragt das Preßgut im Preßspalt bis in den Bereich der seitlichen
Dichtleisten, greift jedoch über diese hinaus. Folglich entsteht ein fertiggepreßtes
Preßgut mit ungepreßtem oder nicht ausreichend gepreßtem Rand, der abgetrennt und
verworfen werden muß. Ein solcher Rand könnte vermieden werden, wenn das Preßgut
genau unter den Preßleisten endet.
-
Zwar läßt sich aus Toleranzgründen erreichen, daß das Preßgut eine
größere Breite nicht aufweist, dann kann jedoch, eben aus Toleranzgründen, nicht
ausgeschlossen werden, daß auch kleinere Preßgutbreiten einlaufen. In einem solchen
Falle würde im Bereich der Dichtleisten auf die Preßbänder ein Moment ausgeübt werden,
und zwar je nach Preßdruck bis zur bleibenden Verformung der Preßbänder. Aber auch
dann, wenn nur eine elastische Verformung auftritt, kann diese so erheblich sein,
daß die Dichtleisten ihre Abdichtungsfunktion nicht mehr oder nicht mehr ausreichend
erfüllen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Presse
so weiter auszubilden, daß im Bereich der Dichtleisten auch bei ungünstiger Breite
des Preßgutes die Preßbänder nicht mehr in störender Weise verformt werden können.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß in dem freien seitlichen
Preßspalt zwischen den Preßbändern an jeder Pressenseite ein Abstützschwert angeordnet
ist und dadurch ein auf die Preßbänder im Randbereich wirkendes Biegemoment aufnehmbar
ist. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind die Abstützschwerter orthogonal
zur Durchlaufrichtung verstellbar und damit auf unterschiedliche Breite des Preßgutes
einstellbar. Um die Reibung klein zu halten, empfiehlt die Erfindung, daß die Abstützschwerter
mit in Durchlaufrichtung verlaufenden Gleitrippen versehen sind. Die Gleitrippen
bestehen aus einem Gleitwerkstoff, der den auftretenden Temperaturbeanspruchungen
gewachsen ist, und sind auswechselbar.
-
Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei einer erfindungsgemäßen
kontinuierlichen Presse zwischen den Preßbändern ein seitlicher freier Preßspalt,
der bei ungünstiger Breite des Preßgutes durch die Dichtleisten verformt werden
könnte, nicht mehr vorhanden ist. Die freien Preßspalte sind vielmehr durch die
Abstützschwerter ausgefüllt, die störende Verformungen verhindern. - Arbeitet man
mit einer erfindungsgemäßen Presse, so wird man der Presse regelmäßig ein Preßgut
zuführen, dessen maximale Breite eindeutig beschränkt ist, und zwar so, daß das
Preßgut bei maximaler Breite möglichst genau unter den Dichtleisten endet und über
diese nach außen nie vorstehen kann. Toleranzbedingte Breitenschwankungen können
sich
dann nur gleichsam nach innen hin auswirken und die dadurch auftretenden Biegemomente
werden an den Abstützschwertern abgestützt.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen kontinuierlichen Presse, Fig.
2 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1 und Fig. 3 den
vergrößerten Ausschnitt B aus dem Gegenstand nach Fig. 2.
-
Die in den Figuren dargestellte kontinuierliche Presse dient für die
Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, vergüteten Spanplatten, vergüteten Faserplatten,
Laminatplatten und ähnlichem Preßgut. Sie ist in ihrem grundsätzlichen Aufbau ausgerüstet
mit einem unteren Pressenholm 1, einem oberen Pressenholm 2 und in Durchlaufrichtung
3 sowohl um den unteren Pressenholm 1 als auch um den oberen Pressenholm 2 endlos
geführten Preßbändern 4, die dabei über Umlenk- und/oder Antriebstrommeln 5 geführt
sind.
-
Der untere Pressenholm 1 ist auf einem an ein Fundament 6 anschließbaren
unteren Basisgestell 7 gelagert. Der obere Pressenholm 2 ist mit Hilfe von seitlichen
Verbundelementen 8 mit seitlichen Anschlußelementen 9 des unteren Pressenholmes
1 verbunden. Zwischen Preßtischen lo am unteren Pressenholm 1 bzw.
-
am oberen Pressenholm 2 ist ein starrer Preßspalt 11 gebildet, den
die Preßbänder 4 und das Preßgut G passieren. Die Dicke des Preßgutes G, welches
die erfindungsgemäße kontinuierliche Presse verläßt, ist unter Zwischenschaltung
der Preßbänder 4 durch den starren Preßspalt 11 bestimmt. Im übrigen sind die Preßbänder
4, die zumeist aus Stahl bestehen, unmittelbar und/oder über die dazu beheizten
Preßtische 10 in an sich bekannter Weise beheizt.
-
Insbes. aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 entnimmt
man, daß an beiden Pressenlängsseiten angeschlossene Verbundrahmen 12 angeordnet
sind, in deren Rahmenfenster 13 oben die Verbundelemente 8, unten die Anschlußelemente
9 einfassen. Zwischen oberem Pressenholm 2 und unterem Pressenholm 1 befinden sich
Zylinderkolbenanordnungen 14, mit denen die Verbundrahmen 12, die Verbundelemente
8 und die Anschlußelemente 9 untereinander, den Preßspalt 11 definierend, verspannbar
sind.
-
Die Verbundelemente 8 und die Anschlußelemente 9 sind als Pratzen
ausgeführt. Zwischen den Anschlußelementen 9 und den Verbundrahmen 12 und/oder zwischen
den Verbundelementen 8 und den Verbundrahmen 12 können Beilegeplatten 15 angeordnet
sein, um den Preßspalt 11 zu verstellen. Das ist in den Figuren aus Maßstabsgründen
nicht erkennbar, jedoch durch Pfeil angedeutet worden.
-
Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine kontinuierliche Presse
mit zwischen den Pressenbändern 4 und ihren zugeordneten Preßtischen 1o angeordneten
Druckmittelräumen, die an den Preßbändern 4 anliegende Dichtleisten 16 aufweisen.
Diese Ausführungsform einer kontinuierlichen Presse ist von besonderer Bedeutung,
denn hier bestimmt das Druckmittel den Preßdruck, wobei selbstverständlich das Preßgut
G auch auf die Dicke des Preßspaltes 11 abzustimmen ist. Die Druckmittelräume beider
Pressenholme sind aus einer Mehrzahl von in Durchlaufrichtung gereihten Druckmittelkammern
17 gebildet, die aus Kammerplatten und den schon genannten begrenzenden, längslaufenden,
und querlaufenden Dichtleisten 16 bestehen, wobei die Druckmittelkammern 17 nach
einseitiger Entfernung der Verbundrahmen 12 seitlich herausnehmbar sind. Dazu können
im Ausführungsbeispiel diese Verbundrahmen 12 seitlich abgeklappt werden, wozu insbes.
auf Fig. 2 verwiesen wird.
-
Von besonderer Bedeutung ist, daß die Presse zum Zwecke der Wartung
und Pflege und zum Austausch der Druckmittelkammern 17 um eine Längsachse maulartig
geöffnet werden kann. Dazu weisen die Pressenholme 1, 2 zwei oder mehr als zwei
Holmtraversen 20 auf, die an einer Pressenlängsseite über die Breite der Pressentische
vorkragende Betätigungshebelarme 21 besitzen. An diese Betätigungshebelarme 21 sind
Zuganker 22 angeschlossen. Mit diesen Zugankern 22 ist der obere Pressenholm 2 gegen
den unteren Pressenholm 1 um eine in Durchlaufrichtung verlaufende Achse maulartig
bewegbar, wobei die Verbundrahmen 12 an dieser Pressenseite entfernt werden. Im
allgemeinen wird man dabei in der Kippwurzel zwischen oberem Pressenholm 2 und unterem
Pressenholm 1 Kipplagerelemente anordnen und die Preßbänder 4 mit Hilfe der Spannrollenstühle
23 entspannen.
-
Insbesondere aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 2 und 3
entnimmt man ferner, daß Druckkammern 24 mit Dichtleisten 16 für die daran anliegenden
Preßbänder 4 vorgesehen sind. Dabei stehen die Preßbänder 4 seitlich über die Dichtleisten
16 vor. Das Preßgut G reicht im Preßspalt bis in den Bereich der seitlichen Dichtleisten
16. Im übrigen erkennt man, daß in den freien seitlichen Preßspalt zwischen den
Preßbändern 4 ein Abstützschwert 25 angeordnet ist. Das gilt für beide Pressenseiten.
Durch diese Abstützschwerter 25 ist ein auf die Preßbänder 4 im Randbereich wirkendes
Biegemoment aufnehmbar, wenn dieses auftreten sollte, weil das Preßgut G schmaler
ist als in Fig. 3 gezeichnet, so daß unter den Dichtleisten 16 freie Teile der Preßbänder
4 liegen. Die Abstützschwerter 25 sind orthogonal zur Durchlaufrichtung 3 verstellbar
und damit grundsätzlich auf unterschiedliche Preßgutbreite einstellbar.
-
Diese Verstellung erfolgt über geeignete Verstelltriebe, z. B.
-
mittels Spindeln und ist in der Figur lediglich durch Doppelpfeil
26 angedeutet. Die Verstellung kann auch automatisch erfolgen, z. B. mit Abtastung
der Breite des Preßgutes. Im übrigen sind im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung die Abstützschwerter 25 mit in Durchlaufrichtung 3
verlaufenden Gleitrippen 27 versehen. Diese besehen aus einem geeigneten Gleitwerkstoff.
-
Leerseite