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Kontinuierliche Presse
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Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine kontinuierliche
Presse für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, vergüteten Spanplatten,
vergüteten Faserplatten, Laminatplatten u. dgl. Preßgut, - mit unterem Pressenholm,
oberem Pressenholm und in Durchlaufrichtung sowohl um den unteren Pressenholm
als
auch um den oberen Pressenholm endlos geführen Preßbändern, wobei der untere Pressenholm
auf einem an ein Fundament anschließbaren Basisgestell gelagert ist, der obere Pressenholm
mit Hilfe von seitlichen Verbundelementen an seitlichen Anschlußelementen des unteren
Pressenholmes verbunden ist und zwischen Preßtischen am unteren Pressenholm und
am oberen Pressenholm ein Preßspalt gebildet ist, den die Preßbänder und das Preßgut
passieren. - Die hergestellten Spanplatten, Faserplatten, Laminatplatten u. dgl.
können unterschiedliche Dicke aufweisen und werden regelmäßig nach dem Preßvorgang
aufgeteilt. Der Preßspalt ist insofern ein starrer Preßspalt, als Pressenoberholm
und Pressenunterholm zumindest beim Preßvorgang nicht gegeneinander verstellbar
sind. Er bestimmt mit den Preßbändern die Dicke des Preßgutes. Es versteht sich
von selbst, daß die Preßtische und/oder die Preßbänder beheizt sind, was auf bekannte
Weise erfolgt und nicht Gegenstand der Erfindung ist.
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Bei der bekannten gattungsgemäßen Presse (OE-PS 198 131) bilden der
obere Pressenholm, der untere Pressenholm als Abstützelemente eingesetzten Verbundelemente
und als Auflage«lemente ausgebildete Anschlußelemente einen einheitlichen, statisch
starren Pressenrahmen. Die Preßtische sind Preßwalzentische und diese sind in dem
starren Pressenrahmen zur Einstellung des Preßspaltes verstellbar. Das ist eine
verhältnismäßig aufwendige Bauweise, die im Prinzip von der Bauweise von Plattenpressen
übernommen und dort auch erforderlich ist.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei gattungsgemäßen
kontinuierlichen Pressen ein einheitlicher starrer Pressenrahmen aus funktionellen
Gründen nicht erforderlich ist.
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Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße kontinuierliche
Presse anzugeben, bei der ein einheitlicher, starrer Pressenrahmen fehlt. Zur Lösung
dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß an beiden Pressenlängsseiten geschlossene
Verbundrahmen angeordnet sInd, in deren Rahmenfenster oben die Verbundelemente,
unten die Anschlußelemente einfassen, und daß zwischen oberem Pressenholm und unterem
Pressenholm Zylinderkolbenanordnungen vorgesehen sind, mit denen die Verbundrahmen,
die Verbundelemente und die Anschlußelemente untereinander, den Preßspalt definierend,
verspannbar sind. Im allgemeinen sind dabei die Verbundelemente und die Anschlußelemente
als Pratzen des oberen Pressenholms bzw. des unteren Pressenholms ausgeführt. Bei
der erfindungsgemäßen kontinuierlichen Presse ist der ein selbständiges Aggregat
bildende obere Pressenholm mit dem ebenfalls ein selbständiges Aggregat bildenden
unteren Pressenholm gleichsam nur funktionsmäßig durch Verspannung vereinigt. Die
Verspannung verleiht der Presse die erforderliche Stabilität. Ohne weiteres kann
die Breite des Preßspaltes und damit die Dicke des Preßgutes den betrieblichen Verhältnissen
angepaßt werden, und zwar dadurch, daß zwischen den Anschlußelementen und den Verbundrahmen
und/oder zwischen den Verbundelementen und dem Verbundrahmen Beilegeplatten angeordnet
sind und dadurch der Preßspalt einstellbar ist.
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Die bei der erfindungsgemäßen Presse vorgesehenen Zylinderkolbenanordnungen
sind sehr einfache Zylinderkolbenanordnungen
und haben mit der Erzeugung
der Preßkraft und der Preßarbeit nichts zu tun. Sie sind lediglich ausgelegt, um
den oberen Pressenholm anheben zu können und um die beschriebene Verspannung im
Leerlauf bewirken zu können. Läuft das Preßgut ein, so erzeugt es seine Preßkraft
selbst und die Preßkraft vergrößert die Verspannung.
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Die beschriebenen Merkmale eignen sich insbes. für solche kontinuierlichen
Pressen, bei denen zwischen den Preßbändern und ihrem zugeordneten Preßtisch Druckmittelräume
angeordnet sind, die an den Preßbändern anliegende Dichtleisten aufweisen (vgl.
DT-OS 21 o5 575 und DT-OS 24 21 296). Hier definiert der Druck des Druckmittels
in den Druckmittelräumen den Preßdruck und damit die Preß---aft, während, wie erwähnt,
der Preßspalt starr ist. Ein Überlastschutz läßt sich durch Druckaufnehmer an einer
der Antriebs- oder Umlenktrommeln leicht verwirklichen. Bei derartigen Pressen sind
die Dichtleisten Verschleißteile, die der Wartung und Pflege und des häufigen Austausches
bedürfen. Um diesen Austausch einfach durchzuführen, lehrt die Erfindung, daß die
Druckmittelräume beider Pressenholme aus einer Mehrzahl von in Durchlaufrichtung
gereihten Druckmittelkammern gebildet sind, die aus Kammerplatten und begrenzenden,
längslaufenden und querlauf enden Dichtleisten bestehen, und daß die Druckmittelkammern,
ggf.
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nach einseitiger Entfernung der Verbundrahmen, z. B. durch Abklappen,
seitlich herausnehmbar sind. Dabei wird man im allgemeinen die Druckmittelkammern
mit Hilfe von Nutundfeder-oder Schwalbenschwanzführungen an Führungsleisten der
Preßtische führen. Damit beim Austausch dieser Bauteile hinreichend
Platz
zur Verfügung steht, empfiehlt es sich, die Anordnung so zu treffen, daß die Pressenholme
zwei oder mehr als zwei Holmtraversen aufweisen, die an einer Pressenlängsseite
über die Breite der Pressentische vorkragende Betätigungshebelarme besitzen und
daß an die Betätigungshebelarme Zuganker angeschlossen sind, mit denen der obere
Pressenholm gegen den unteren Pressenholm um eine in Durchlaufrichtung verlaufende
Achse maulartig bewegbar ist, wobei die Verbundrahmen an dieser Pressenseite entfernbar
sind. Im allgemeinen wird man zum Austausch der Druckmittelkammern die Preßbänder
spannungsentlasten. Es versteht sich von selbst, daß bei einer erfindungsgemäßen
Presse der Einlauf maulartig erweitert sein kann und daß der Preßspalt auch in Durchlaufrichtung
enger werden kann.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei einer erfindungsgemäßen
kontinuierlichen Presse ein einheitlicher, starrer Pressenrahmen nicht mehr erforderlich
ist. Oberer Pressenholm und unterer Pressenholm sind in statischer Hinsicht und
baulicher Hinsicht gleichsam selbständige Bauteile, die nur funktionell gekoppelt
sind, wobei diese Kopplungsmittel nur so auszulegen sind, wie es für die funktionelle
Kopplung erforderlich ist. Diese Auflösung des Pressenaggregates in selbständige
Bauteile macht es auf einfache Weise möglich, die Presse zu öffnen, um Verschleißteile
auszutauschen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen kontinuierlichen Presse, Fig. 2
einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1, Fig. 3 in gegenüber
den Fig. 1 und 2 wesentlich vergrößertem Maßstab einen Längsschnitt durch den Gegenstand
nach Fig. 1 ausschnittsweise.
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Die in den Figuren dargestellte kontinuierliche Presse dient für die
Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, vergüteten Spanplatten, vergüteten Faserplatten,
Laminatplatten und ähnliches Preßgut. Sie ist in ihrem grundsätzlichen Aufbau ausgerüstet
mit einem unteren Pressenholm 1, einem oberen Pressenholm 2 und in Durchlaufrichtung
3 sowohl um den unteren Pressenholm 1 als auch um den oberen Pressenholm 2 endlos
geführten Preßbändern 4, die dabei über Umlenk- und/oder Antriebswalzen 5 geführt
sind.
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Der untere Pressenholm 1 ist auf einem an ein Fundament 6 anschließbaren
unteren
Basisgestell 7 gelagert. Der obere Pressenholm 2 ist mit Hilfe von seitlichen Verbundelementen
8 mit seitlichen Anschlußelementen 9 des unteren Pressenholmes 1 verbunden. Zwischen
Preßtischen 1o am unteren Pressenholm bzw.
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am oberen Pressenholm 2 ist ein starrer Preßspalt 11 gebildet, den
die Preßbänder 4 und das Preßgut G passieren. Die Dicke des Preßgutes G, welches
die erfindungsgemäße kontinuierliche Presse verläßt, ist unter Zwischenschaltung
der Preßbänder 4 durch den starren Preßspalt 11 bestimmt. Im übrigen sind die Preßbänder
4, die zumeist aus Stahl bestehen, unmittelbar und/oder über die dazu beheizten
Preßtische 1o in an sich bekannter Weise beheizt.
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Insbes. aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 entnimmt
man, daß an beiden Pressenlängsseiten angeschlossene Verbund rahmen 12 angeordnet
sind, in deren Rahmenfenster 13 oben die Verbundelemente 8, unten die Anschlußelemente
9 einfassen. Zwischen oberem Pressenholm 2 und unterem Pressenholm 1 befinden sich
Zylinderkolbenanordnungen 14, mit denen die Verbundrahmen 12, die Verbundelemente
8 und die Anschlußelemente 9 untereinander, den Preßspalt 11 definierend, verspannbar
sind.
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Die Verbundelemente 8 und die Anschlußelemente 9 sind als Pratzen
ausgeführt. Zwischen den Anschlußelementen 9 und den Verbundrahmen 12 und/oder zwischen
den Verbundelementen 8 und den Verbundrahmen 12 können Beilegeplatten 15 angeordnet
sein, um den Preßspalt 11 zu verstellen. Das ist in den Figuren aus Maßstabsgründen
nicht erkennbar, jedoch durch Pfeil angedeutet worden.
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Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
handelt es sich um eine kontinuierliche Presse mit zwischen den Pressenbändern 4
und ihren zugeordneten Preßtischen 1o angeordneten Druckmittelräumen, die an den
Preßbändern 4 anliegende Dichtleisten 16 aufweisen. Diese Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen kontinuierlichen Presse ist von besonderer Bedeutung, denn hier
bestimmt das Druckmittel den Preßdruck, wobei selbstverständlich das Preßgut G auch
auf die Dicke des Preßspaltes 11 abzustimmen ist. Erfindungsgemäß sind hier die
Druckmittelräume beider Pressenholme aus einer Mehrzahl von in Durchlaufrichtung
gereihten Druckmittelkammern 17 gebildet, die aus Kammerplatten und den schon genannten
begrenzenden, längslaufenden und querlaufenden Dichtleisten 16 bestehen, wobei die
Drucknit- ikammern 17 nach einseitiger Entfernung der Verbundrahmen 12 seitlich
herausnehmbar sind.
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Dazu können im Ausführungsbeispiel diese Verbundrahmen 12 seitlich
abgeklappt werden, wozu insbes. auf Fig. 2 verwiesen wird.
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Im übrigen sind, wie insbes. die Fig. 3 erkennen läßt, die Druckmittelkammern
17 mit Hilfe von Nutundfeder- oder mit Hilfe von Schwalbenschwanzführungen 18 an
Führungsleisten 19 der Preßtische 10 geführt. Oberholm 1 und Unterholm 2 können
identisch gleich ausgeführt werden.
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Von besonderer Bedeutung ist, daß die Presse zum Zwecke der Wartung
und Pflege und zum Austausch der Druckmittelkammern 17 um eine Längsachse maulartig
geöffnet werden kann. Dazu weisen die Pressenholme 1, 2 zwei oder mehr als zwei
Holmtraversen 20 auf, die an einer Pressenlängsseite über die Breite der Pressentische
vorkragende Betätigungshebelarme 21 besitzen. An diese
Betätigungshebelarme
21 sind Zuganker 22 angeschlossen. Mit diesen Zugankern 22 ist der obere Pressenholm
2 gegen den unteren Pressenholm 1 um eine in Durchlaufrichtung verlaufende Achse
maulartig bewegbar, wobei die Verbundrahmen 12 an dieser Pressenseite entfernt werden.
Im allgemeinen wird man dabei in der Kippwurzel zwischen oberem Pressenholm 2 und
unterem Pressenholm 1 Kipplagerelemente anordnen und die Preßbänder 4 mit Hilfe
der Spannrollenstühle 23 entspannen.
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