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Vorrichtung zur Erleichterung und Beschleunigung des Ein- und Aussteigens
von Fahrgästen in an Leitmitteln geführten Beförderungsmitteln von Vergnügungsbahnen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erleichterung und Beschleunigung des
Ein- und Aussteigens von Fahrgästen in an Leitmitteln geführten Beförderungsmitteln
von Vergnügungsbahnen. In derartigen Vergnügungsbahnen werden einzelne Transportmittel,
wie Wägelchen oder dgl., einzeln oder gruppenweise in Reihen zusammengekoppelt an
Leitmitteln, Vie beispielsweise Schienen oder Geleise, geführt. Die Transportmittel
werden an einer Haltestelle angehalten, um die Fahrgäste aus- und einsteigen zu
lassen. Bei bekannten Vergnügungsbahnen ist es nachteilig, daß zum Ein- und Aussteigen
der Fahrgäste eine lange Zeit benötigt wird, während der die Anlage nicht genutzt
werden kann. Bekannte Anlagen arbeiten diskontinuierlich, so daß sich bei großem
Andrang von Fahrgästen Warteschlangen bilden, ohne daß die Anlage voll ausgenutzt
wird.
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Die Wartezeiten der Fahrgäste lassen sich abkürzen und die Nutzung
der Anlage läßt sich erhöhen, wenn die durch das Ein-und Aussteigen des Publikums
bedingten Totzeiten der Anlage
verkürzt oder ausgeschaltet werden.
Diese Totzeiten haben ihre Ursache darin, daß die Transportmittel für eine ausreichend
lange Zeit angehalten werden müssen, um dem Publikum das Ein- und Aussteigen zu
gestatten. Bei bekannten Anlagen treten nicht nur diese nachteiligen Totzeiten auf,
die die Wirtschaftlichkeit der Anlage beeinträchtigen, sondern auch das Ein- und
Aussteigen ist für das Publikum unbequem und für die Bedienungspersonen beschwerlich.
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Zweck der Erfindung ist es daher, die Totzeiten von Vergnügungsbahnen
zu vermindern und dadurch deren "Produktivität" zu erhöhen. Weiterhin soll den Fahrgästen
eine ausreichende Zeit zum Ein- und Aussteigen geboten werden. Die durch das Aus-
und Einsteigen der Fahrgäste bedingten Totzeiten sollen nicht nur vermindert werden,
es soll weiterhin auch ein fortdauernder Fahrbetrieb gewährleistet sein, der nicht
durch das Aus- und Einsteigen der Fahrgäste aus den Transportmitteln unterbrochen
wird. Ein weiterer Zweck der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die
sich einfach und leicht bedienen sowie wirtschaftlich nutzen läßt und die die erforderliche
Sicherheit für die Fahrgäste gewährleistet.
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Die durch die vorbezeichneten Zwecke gekennzeichnete Auf gabe der
Erfindung wird bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß je ein Beförderungsmittel oder je eine Gruppe von Beförderungsmitteln
an der Ein- und Aussteigestation aus den Leitmitteln heraus und in die Leitmittel
hinein bewegbar sind. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung läßt
sich eine durch Leitmittel gebildete Fahrstrecke für zwei oder auch mehrere einzelne
oder in Reihen miteinander gekoppelte Transportmittel benutzen.
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Die Fahrtdauer der einzelnen oder in Gruppen zusammengekoppelten Transportmittel
wird zum Aus- und Einsteigen der Fahrgäste dadurch ausgenutzt, daß ein Transportmittel
oder eine Gruppe von
Transportmitteln aus der geschlossenen Fahrstrecke
ausgerückt sind. Dadurch, daß sich immer ein oder mehrere Fahrzeuge auf der Fahrstrecke
befinden und ein oder mehrere Fahrzeuge aus dieser ausgerückt sind, wird die zum
Aus- und Einsteigen erforderliche Zeit gewonnen und eine höhere Nutzung der Anlage
erzielt.
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In einer vereinfachten Form läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
in Anlagen üblicher Abmessung und Leistung verwenden, in denen nur ein Paar oder
zwei Gruppen von Fahrzeugen vorgesehen sind, die sich zum Einlauf in die Fahrbahn
und zum Ein- und Aussteigen der Fahrgäste in eine außerhalb der Fahrbahn befindliche
Strecke einschalten lassen. Das Gleisstück, das jeweils in die Fahrbahn eingerückt
wird, schließt diese ohne wesentliche Betriebsunterbrechung, so daß es möglich ist,
die gleiche Strecke mit einem oder mit einer Gruppe von Fahrzeugen je nach den Umständen
zweimal oder öfter zu befahren.
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Die Erfindung läßt sich durch eine Vorrichtung verwirklichen, die
die notwendigen Verstellungen der Gleisstücke zur Fahrbahn ermöglicht, bei der zwei
oder mehrere Schienenstücke auf einer Unterlage angeordnet sind, die so verstellbar
ist, daß der jeweilige Schienenteil sich in die Fahrstrecke ein- oder ausrücken
läßt.
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Die Vorrichtung hat vorzugsweise die Gestalt einer kreisförmigen
Plattform, die sich um eine Achse dreht, die vorzugsweise in der Mitte zwischen
den sich gegenüberliegenden Gleisen angeordnet ist. Die Gleise bilden gleich lange
Sehnen der kreisförmigen Plattform und ergänzen im in die Fahrbahn eingerückten
Zustand die Fahrstrecke, auf der sich ein oder mehrere Transportmittel bewegen,
ohne Unterbrechung. Auf dem dem in die Fahrbahn eingerückten Gleisstück gegenüberliegenden
Gleisstück können die Transportmittel zum Aus- und Einsteigen der Fahrgäste bereitgestellt
werden.
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Anhand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung beschrieben. In der Zeichnung zeigt: Figur 1 eine schematische und vereinfachte
Darstellung einer Vergnügungsbahn mit einer Vorrichtung zum Ein- und Aussteigen
von Fahrgästen und Figur 2 eine schematische Darstellung der Vorrichtung zum Ein-
und Aussteigen von Fahrgästen.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Plattform 10, die
die Haltestelle zum Aus- und Einsteigen der Fahrgäste darstellt und daher für das
Publikum zugänglich ist.
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Die Fahrstrecke 11 beginnt und endet auf der Plattform 10. Sie ist
aus Leitmitteln, wie beispielsweise Schienen oder Gleisen, sowie ergänzendem Zubehör
12 und Konstruktionen gebildet, an oder auf denen die Fahrstrecke 11 befestigt ist.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist auf der Plattform 10, die die Haltestelle
zum Aus- und Einsteigen der Fahrgäste bildet, eine weitere, beispielsweise scheibenförmige
Plattform 13, angeordnet, die sich um ihre eigene geometrische Achse 14 dreht und
beispielsweise auf Rollen oder Rädern 14 rotiert. Auf dieser Plattform sind im gezeigten
Aus führung sbeispiel zwei Leitmittel vorgesehen, die die Strecke 11 schließen.
Diese Leitmittel sind beispielsweise aus zwei Gleisen 16 und 17 gebildet und liegen
im gleichen Abstand von der Achse 14 einander gegenüber. Jedes Gleis bildet eine
gleichlange Sehne der kreisförmigen Plattform 13. Durch eine geeignete Drehung der
Plattform 13, im dargestellten Beispiel jedesmal um 1800, ist jede Strecke 16 oder
17 abwechselnd in die Fahrstrecke 11 eingeschaltet oder aus dieser nach außen so
ausgerückt, daß das Publikum in die auf diesem Gleisstück befindlichen Wagen aus-
und einsteigen kann. Auf dem Gleisstück 16 sind Transportmittel bereitgestellt.
Das Gleisstück 17 ist in die Fahrbahn 11 eingeschaltet und ermöglicht so einen ununterbrochenen
Fahrbetrieb.
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Die Betriebsweise der Vorrichtung ist einfach und sicher.
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Befinden sich beispielsweise in der auf der Gleisstrecke 17 stehenden
Wagengruppe 18 Fahrgäste, die die Fahrt beendet haben, und auf der auf dem Gleitstück
16 stehenden Wagengruppe 19 Fahrgäste, die den Fahrtverlauf noch vor sich haben,
so läßt sich durch eine Drehung der Plattform 13.um 1800 die Reihe der Fahrzeuge
19 in die Strecke 11 einschalten und umgekehrt das Gleitstück 17 aus der Strecke
11 ausrücken. Die Wagengruppe 19 kann sodann die Fahrt beginnen und die Fahrgäste
können bequem aus der Wagengruppe 18 aus- und einsteigen. Das Aus- und Einsteigen
findet auf diese Weise zu einer Zeit statt, in der die Wagengruppe 19 sich bereits
in ihrer Fahrt befindet.
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Läuft die Wagengruppe nach Fahrtbeendigung auf die Gleisstrecke 16
auf der Plattform 13 ein, wird sie durch geeignete Mittel (nicht dargestellt) angehalten.
Eine weitere Drehung der Plattform 13 in 1800 rückt die Wagengruppe wiederum aus
der Strecke 11 aus und gestattet den Einlauf der Wagengruppe 18 in die Strecke 11.
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Die Vorrichtung zum Aus- und Einsteigen von Fahrgästen kann je nach
Größe und LeistungsfAhiCkeit der Anlage, nach der Länge der Strecke 11 und nach
der vorgesehenen Fahrzeit verändert oder erweitert werden. Wenn mehr als zwei Beförderungsmittel
vorgesehen sind, kann die Plattform 13 oder sinne entsprechende Auflagerung mit
mehreren Leitstrecken ausgestattet werden, die der Reihe nach in die Fahrstrecke
11 eingeschaltet werden können.
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Die Abfahrts- und Ankunftsstationen brauchen nicht identisch zu sein
und können auseinanderfallen. Um die Wagen von einer Station zur anderen überzuleiten
kann daher eine zusätzliche Drehbewegung der Plattform 13 erforderlich sein. Die
erfindungsgemäß. Vorrichtung läßt zahlreiche Variationen für praktische Lösungen
zu. Wenn ein auf der Drehscheibe 13 angeordnetes Schienenstück oder sonstiges Leitmittel
den Anfang und das Ende
der Fahrstrecke 11 verbindet, kann die Strecke
11 mehr als einmal durchfahren werden, indem die vorgesehenen Bremsmittel ausgeschaltet
werden.
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Im Sinne des Erfindungsgedankens braucht die Drehscheibe nicht kreisförmig
ausgebildet zu sein. Es ist weiterhin nicht erforderlich, daß die Drehachse im Mittelpunkt
angebracht ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch so ausgebildet sein,
daß die ein- und ausschaltbaren Leitmittel seitlich versetzbar sind.