Vergnügungsgeräte mit einem in sich geschlossenen
Fahrweg, entlang dem sich Fahrzeuge, insbesondere Züge, Gondeln
und dgl. bewegen, also insbesondere Achterbahnen oder dgl., sind
seit langem bekannt. Diese Geräte
zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass entlang eines geschlossenen Fahrwegs,
z.B. einer Kreisbahn, die Fahrzeuge sich in bestimmen Intervallen
bewegen. Dabei wird üblicherweise
von den Fahrzeugen immer der gleiche Weg zurückgelegt. Das Vergnügen für die Benutzer entsteht
dadurch, dass der Weg steile Abfahrten, wie bei der Achterbahn,
plötzliche
Richtungsänderungen und
dgl. aufweist.
Eine derartige Gestaltung eines gattungsgemäßen Vergnügungsgeräts bietet
jedoch aufgrund seiner grundsätzlichen
Struktur nur eingeschränkte Möglichkeiten
von besonderen Effekten oder einer variablen Nutzung.
So sind zwar bspw. Loopings, Verdrillungen des
Fahrwegs und dgl. aus dem Stand der Technik zur Erhöhung des
Fahrvergnügens
und zur Erzielung besonderer Fahreffekte bekannt. Diesen ist jedoch gemeinsam,
dass sich das Fahrzeug trotzdem in einer gleichmäßigen, relativ kontinuierlichen
Bewegung entlang des in sich geschlossenen Fahrwegs fortbewegt.
Diese ständige, relativ gleichmäßige und
intervallartige Bewegung von Fahrzeugen entlang der Fahrstrecke
hat jedoch auch den Nachteil, dass die für den Betreiber betriebswirtschaftlich
notwendigen Durchsatzzahlen an Benutzern durch die Fahrzeiten, die
erforderlichen Abstände
usw. vorgegeben sind. Variable, veränderte Abläufe der Fahrzeugbewegungen
sind aufgrund der dadurch bedingten Erniedrigung des Personendurchsatzes
in diesen Anlagen nicht möglich.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, die gattungsgemäßen Vergnügungsgeräte derart
weiterzuentwickeln, dass einerseits eine variablere Nutzung des
Vergnügungsgerätes ohne
Herabsetzung des Personendurchsatzes und andererseits eine Verstärkung der
Fahreffekte ermöglicht wird.
Dabei soll das Vergnügungsgerät jedoch
weiterhin einfach aufgebaut und einfach zu bedienen sein sowie die
Sicherheit der Benutzer gewährleistet
sein.
Die o.g. Aufgabe wird gelöst durch
ein Vergnügungsgerät mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der abhängigen
Ansprüche.
Gemäß der Erfindung wird ein gattungsgemäßes Vergnügungsgerät mit einem
in sich geschlossenen Fahrweg, entlang dem sich Fahrzeuge, insbesondere
Züge, Gondeln
und dgl. bewegen, dadurch verbessert, dass in dem Fahrweg mindestens eine
Weiche vorgesehen ist, die wenigstens zwei Streckenabschnitte miteinander
verbindet. Damit ist es möglich,
innerhalb der Fahrstrecke entweder die Fahrtrichtung zu ändern oder
alternative Streckenabschnitte zu befahren. Die Richtungsumkehr
der Fahrtrichtung bietet dabei einen besonderen Fahreffekt, während eine
oder mehrere alternative Streckenführungen ebenfalls den Fahrspaß erhöhen aber
zudem auch die Variabilität
der Benutzung des Vergnügungsgerätes erhöhen.
So kann nach einem ersten Aspekt
der Erfindung mittels mindestens einer Weichenanordnung, mit der
eine zweite parallele Fahrstrecke entweder als Stichstrecke oder
als Durchgangsstrecke bereitgestellt wird, diese zur Bereitstellung
eines zusätzlichen
Sonderbahnhofes genutzt werden. Ein derartiger Sonderbahnhof, der
zusätzlich
zu dem normalerweise bereits vorhandenen Bahnhof zum Ein- und Aussteigen
der Benutzer vorgesehen ist, kann in der Weise ausgestattet sein,
dass dieser besonders auf die Bedürfnisse von behinderten, älteren oder
gebrechlichen Menschen ausgerichtet ist, die für das Ein- und Aussteigen einen
längeren
Zeitraum benötigen
und deshalb sich oft den Wunsch einer Fahrt in einem derartigen
Vergnügungsgerät nicht
erfüllen können. Bspw.
können
an einem derartigen Sonderbahnhof an einer alternativen Streckenführung in
Foren einer Stichstrecke oder Durchgangsstrecke Maßnahmen
getroffen werden, die es Behinderten oder gebrechlichen Menschen
ermöglichen,
das Fahrzeug einfacher, sicherer und in ruhiger Weise zu besteigen.
Im Extremfall kann sogar ein besonderes Sonderfahrzeug an dieser
Alternativstrecke bereit gestellt werden, welches bspw. Menschen
mit körperlichen
Behinderungen, z.B. Rollstuhlfahrern, die Mitfahrt ermöglicht.
Andererseits können durch zusätzliche
alternative, parallel zueinander angeordnete Fahrstrecken zusätzliche
Fahreffekte, wie erhöhte
Variabilität der
Streckenführung,
Standzeiten mit Vorführungen und
dgl., realisiert werden.
Nach einem weiteren Aspekt kann eine
erfindungsgemäße Weichenanordnung
in einem geschlossenen Fahrweg eines gattungsgemäßen Vergnügungsgeräts zur Fahrtrichtungsänderung
eingesetzt werden. Dies erhöht
den Fahrspaß,
da dann plötzlich
die Fahrgäste
rückwärts durch
das Vergnügungsgerät bewegt
werden.
Hierbei hat es sich insbesondere
bewährt, eine
derartige Weiche, die vorzugsweise als Drehweiche oder translatorische
Weiche ausgebildet ist, wobei an der Weiche ein Streckenabschnitt
vorgesehen ist, der zwischen den zu verbindenden Streckenabschnitten
bewegbar, insbesondere verschiebbar oder drehbar ist, und der ein
Fahrzeug komplett aufnehmen kann, geneigt zur Horizontalen auszubilden. Auf
diese Weise ist es dann bspw. möglich,
einen Zug einer Achterbahn durch seine Eigengeschwindigkeit auf
eine Weiche auflaufen zu las sen, wobei durch die hierbei vorgesehene
Steigung der Zug automatisch abgebremst wird. Zusätzlich können hierzu
auch Bremsanlagen vorgesehen werden. Danach kann der Zug dann auf
der Weiche arretiert werden und die Weiche kann den zu bewegenden
Streckenabschnitt, auf dem sich das Fahrzeug befindet, zu dem Streckenabschnitt
bewegen, an dem die Fahrt fortgesetzt werden soll. Dort kann es
dann durch die Schwerkraft automatisch weiterbewegt werden oder
durch Antriebe entsprechend angetrieben werden.
Vorzugsweise kann eine derartige
Drehweiche oder translatorische Weiche in Form einer Pyramide ausgebildet
sein, wobei das Fahrzeug an einer Pyramidenseite nach oben bewegt
wird, die Weiche durch die Pyramidenspitze gebildet wird und das Fahrzeug
dann anschließend
auf einer anderen Pyramidenseite wieder nach unten bewegt wird.
Statt einer Pyramide sind auch Kegel, Kuppen oder ähnliche
Gebilde denkbar, wobei auch ein längeres Verweilen des Fahrzeugs
auf der Weiche vorstellbar ist.
Umgekehrt kann die Weiche auch in
einer Mulde, Senke oder ähnlichem
vorgesehen sein.
Selbstverständlich können die verschiedenen Aspekte
der vorliegenden Erfindung auch miteinander kombiniert werden. So
ist es bspw. möglich, eine
Weiche auf einer Kuppe vorzusehen, wobei die Fahrt des Fahrzeugs
nach Drehung der Drehweiche oder Verschiebung der translatorischen
Weiche auf einem alternativen Streckenabschnitt fortgesetzt wird,
ohne dass es hierbei zu einer Änderung
der Fahrtrichtung kommt.
Statt dem Vorsehen eines Sonderbahnhofs in
einer alternativen Streckenführung
können
die Weichenanordnungen gemäß der Erfindung
auch zur Beschickung verschiedener alternativer, paralleler Streckenführungen
verwendet werden, die sich lediglich durch eine andere Fahrtroute,
andere Effekte usw. auszeichnen.
1 zeigt
in einer perspektivischen Darstellung einen Teil eines erfindungsgemäßen Vergnügungsgeräts. Der
dargestellte Teil stellt eine Drehweiche 1 in Form einer
Pyramide dar. Zu der Pyramide führt
auf einer Seite der Streckenabschnitt 2 des Fahrwegs, der
in der schematischen Darstellung der 1 als
Gleis dargestellt ist. Der Streckenabschnitt 2 führt auf
einer Seite des Pyramidenstumpfs 5 nach oben in Richtung
Spitze der Pyramide. Die obere Pyramidenspitze 6 ist drehbar
gegenüber
dem unteren Pyramidenstumpf 5 ausgebildet, wobei wiederum
auf einer Seite der Pyramidenspitze 6 ein Streckenabschnitt 3 angeordnet
ist, der durch Drehung der Pyramidenspitze 6 in Verbindung
mit dem Streckenabschnitt 2 sowie einem weiteren Streckenabschnitt 4 auf
einer anderen Seite des Pyramidenstumpfs 5 gebracht werden
kann. Die Drehachse der Pyramidenspitze 6 ist hierbei mit
8 bezeichnet. In der gezeigten Stellung der 1 ist der Streckenabschnitt 3 so
in Verbindung mit dem Streckenabschnitt 2 ausgerichtet,
dass ein Fahrzeug, welches sich auf dem Vergnügungsgerät bewegen kann, über den
Streckenabschnitt 2 und den Streckenabschnitt 3 entlang
einer Seite der Pyramide nach oben zur Spitze fahren kann. Der Streckenabschnitt 3 ist
in seiner Dimension so ausgebildet, dass ein komplettes Fahrzeug
des Vergnügungsgerätes (nicht
gezeigt) auf dem Streckenabschnitt 3 Platz findet. Wenn
sich das Fahrzeug auf dem Streckenabschnitt 3 befindet,
wird die Pyramidenspitze 6 um die Drehachse 8 gedreht,
so dass der Streckenabschnitt 3 in Verbindung mit dem Streckenabschnitt 4 gelangt.
Wenn dies der Fall ist, kann das Fahrzeug rückwärts wieder auf dem Streckenabschnitt 3 herunterfahren
und über
den Streckenabschnitt 4 seinen Weg auf dem Vergnügungsgerät fortsetzen.
Die Pyramide funktioniert somit als Drehweiche 1, wobei
die Weiche jedoch nicht in der horizontalen Ebene angeordnet ist,
sondern sich dadurch auszeichnet, dass das Fahrzeug entlang einer Pyramidenseite
nach oben geführt
wird, dort gedreht wird und dann wieder auf der anderen Pyramidenseite
herunterfährt.
Somit kann bspw. die in 1 dargestellte
Drehweiche 1 in einer Achterbahn eingesetzt werden, wobei
der Achterbahnzug mit seinem Schwung bis auf den Streckenabschnitt 3 gelangen kann,
dort durch eine Bremse festgestellt wird und nach der Drehung aufgrund
der Schwerkraft wieder über
den Streckenabschnitt 4 weiterbewegt wird. Da sich hierbei
zusätzlich
die Fahrtrichtung ändert,
führt dies
zu einer überraschenden
Fortsetzung der Fahrt für
die Benutzer der Achterbahn.
Um bspw. behinderten oder gebrechlichen Personen
die Mitfahrt in einer Achterbahn zu ermöglichen, ist es nach dieser
Anwendung der Weichenanordnung möglich,
eine zusätzlichen
Sonderbahnhof einzurichten, bei dem die Verweildauer eines Fahrzeugs
besonders groß und
den Bedürfnissen
der entsprechenden Nutzer angepasst ist. Um jedoch durch die Länge der
Ein- und Ausstiegszeiten die übrige Fahrstrecke
nicht zu blockieren, ist der Sonderbahnhof an einer zu der normalen
Streckenführung,
hier Streckenabschnitt 3' parallelen
Streckenführung,
hier dem Streckenabschnitt 4, angeordnet. Der Sonderbahnhof
S befindet sich somit in einer Art Bypass zur normalen Streckenführung. Damit
ist es möglich
einerseits den Durchsatz an Benutzern des Vergnügungsgerätes hoch zu halten und andererseits
Menschen, die eine längere
Ein- und Ausstiegszeit benötigen,
die Benutzung des Vergnügungsgeräts zu ermöglichen.
Alternativ ist natürlich
auch ein Sackbahnhof möglich.