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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Vergnügungsgerät und hier
insbesondere eine Achterbahn nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Vergnügungsgeräte und insbesondere Achterbahnen
sind seit langem bekannt und erfreuen sich auf Volksfesten, Jahrmärkten und
in Vergnügungsparks
großer
Beliebtheit. Obwohl es demgemäss
natürlich
bereits eine große
Vielzahl an sog. Fahrgeschäften
mit unterschiedlichsten Fahreffekten gibt, gibt es ein Bestreben
diese Geräte
ständig
weiterzuentwickeln. Zum einen soll dadurch dem Bedürfnis der
Fahrgäste
nach immer neuen Attraktionen Rechnung getragen werden und zum anderen
soll durch entsprechende Weiterentwicklungen die Herstellung und
der Betrieb solcher Anlagen effektiver gestaltet werden.
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ein Vergnügungsgerät und insbesondere eine
Achterbahn bereitzustellen, das den Fahrgästen ein neues, aufregendes
Fahrgefühl
ermöglicht
und darüber
hinaus technische und wirtschaftliche Vorteile beim Betrieb und
der Herstellung des Geräts
liefert. Insbesondere soll eine Achterbahn bereit gestellt werden,
die einen insgesamt geringeren Platzbedarf erfordert und eine rationelle
Antriebstechnik für
die Fahrzeuge ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
ein Vergnügungsgerät mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der abhängigen
Ansprüche.
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Üblicherweise
sind Achterbahnen so gestaltet, dass ein in sich geschlossener Fahrweg
vorhanden ist, bei dem die Fahrgäste
in einem ebenerdigen Bahnhof in die Fahrzeuge ein- und aussteigen.
Nach dem Einsteigen werden die Fahrzeuge mittels einer Beförderungseinrichtung über eine
schräge
Rampe nach oben befördert,
um dann den restlichen Fahrweg mit steilen Abfahrten, Kurven, Loopings
und dgl. lediglich aufgrund der Schwerkraft zurückzulegen.
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Durch diesen Aufbau ist ein hoher
Platzbedarf erforderlich, der zu einer insgesamt sehr großen Anlagengröße führt. Zwar
sind auch bereits Achterbahnen bekannt, bei denen die Fahrzeuge
entlang eines Turmes senkrecht nach oben fahren, um so Platz einzusparen.
Diese Anlagen weisen jedoch andere Probleme auf, da insbesondere
die Abfahrt dann entsprechend weit ausladend gestaltet werden muss oder
es einen erheblichen technischen Aufwand erfordert, die Dimensionen
klein zu halten, wie bei einer Anlage, bei der die Abfahrt an demselben
Mast senkrecht nach unten erfolgt, wie die Auffahrt, wobei jedoch
die Überfahrt
am Mastende entsprechend technisch aufwändig gestaltet werden muss.
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Die Erfinder haben nun erkannt, dass
es technisch hinsichtlich des Platzbedarf als auch bezüglich des
Fahrgefühls
und des Erlebniseffekts vorteilhaft ist, wenn die Auffahrt über Kopf
verlassen wird, da dies zum Einen den Nervenkitzel erhöht und die
weitere Steckenführung
hinsichtlich des Platzbedarfs optimiert werden kann. Entsprechend
weist das erfindungsgemäße Vergnügungsgerät einen
Auffahrtsabschnitt auf, der, zumindest teilweise im wesentlichen
vertikal verläuft,
wobei jedoch die Fahrgäste
nicht wie in einem Aufzug oder Lift parallel zur Transportrichtung
angeordnet sind, sondern senkrecht zum Fahrweg. Dies ist bei Achterbahnen
ohne Problem möglich,
da die Fahrgäste üblicherweise
im Fahrzeug so gesichert sind, dass sie auch in steilen Abfahrten
oder Loopings nicht aus dem Fahrzeug herausfallen können. Entsprechend
werden die Fahrgäste
in dem vertikalen Auffahrtsabschnitt mit dem Rücken auf der Sitzlehne liegend
befördert,
was zusätzlich
ein besonderes Fahrgefühl
vermittelt und die Attraktivität
des Vergnügungsgeräts erhöht. Dies kann
noch dadurch verstärkt
werden, dass der Auffahrtsabschnitt teilweise überhängend verläuft, d. h., dass das Fahrzeug
mit den Fahrgästen
leicht nach hinten überhängend in
Richtung Über-Kopf-Stellung nach oben
fährt.
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Durch die senkrechte Ausbildung des
Auffahrtsabschnitts wird erreicht, dass der große Platzbedarf, der für schräge Auffahrtsrampen
erforderlich ist, stark verringert wird. Auf diese Weise ist es
möglich,
ein entsprechendes Vergnügungsgerät mit konstanter
Fahrweglänge
und entsprechend ungefähr gleich
langen Fahrzeiten auf einer viel kleineren Grundfläche vorzusehen,
was bei hohen Standmieten für
transportable Achterbahnen auf Volksfesten und Jahrmärkten oder
den aufzuwendenden Grundstückspreisen
für stationäre Vergnügungsparks
auf Grund des geringen Platzbedarfs einen deutlich wirtschaftlicheren
Betrieb ermöglicht.
Dies wird noch dadurch verstärkt,
dass erfindungsgemäß der Auffahrtsabschnitt
an seinem oberen Ende so gekrümmt ist,
dass die Fahrzeuge den Auffahrtsabschnitt nach hinten wegkippend,
also in einer Über-Kopf-Stellung verlassen.
Dies erhöht
den Nervenkitzel und den Fahrspaß für die Fahrgäste deutlich, da bei der üblicherweise
relativ langsamen Auffahrt die Spannung auf die bevorstehende Abfahrt
stetig wächst
und die Fahrgäste
aber durch das Nachhintenkippen nicht erkennen können, wann es tatsächlich abwärts geht.
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Durch die vertikale Ausrichtung des
Auffahrtsabschnitts ist es auch möglich vielfältige neue Antriebstechniken
aus dem Aufzugs- bzw. Liftbereich einzusetzen und insbesondere bei
der Auffahrt von Fahrzeugen Gegengewichte einzusetzen, die sich nach
unten bewegen, um die Belastung für den Antrieb zu vermindern.
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Da das erfindungsgemäße Gerät sowohl
für konventionelle
Fahrzeuge, die sich bei horizontaler Fahrt oberhalb des Fahrwegs
befinden, also auch für sog.
inverted Fahrzeuge, die sich bei horizontaler Fahrt unterhalb des
Fahrwegs befinden, geeignet ist, kann das Fahrzeug beim Verlassen
des Auffahrtsabschnitts über
Kopf sich entweder an der Innenseite des gekrümmten Fahrwegs oder an der
Außenseite des
gekrümmten
Fahrwegs befinden.
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Vorzugsweise bilden der Auffahrtsabschnitt und
der sich an den Auffahrtsabschnitt anschließende Abfahrtsabschnitt zusammen
ein Looping, so dass durch das Zurückführen des Fahrwegs in Richtung
des Auffahrtsabschnitts der Platzbedarf für das Vergnügungsgerät stark vermindert wird, wobei gleichzeitig
ein großer
Fahrspaß gerade
durch die Führung
des Fahrwegs in einen Looping garantiert ist. Vertikaler Auffahrtsabschnitt
und Abfahrtsabschnitt gehen hierbei kontinuierlich ineinander über, ohne
dass es hierfür
einer Weiche oder einer sonstigen Einrichtung für die Umsetzung des Fahrzeugs bedürfte. Ein
wesentlicher Aspekt ist nämlich
für den effektiven
und wirtschaftlichen Betrieb, dass sich das Fahrzeug kontinuierlich
vom Auffahrtsabschnitt direkt in den Abfahrtsbereich bewegen kann.
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Weitere Vorteile, Kennzeichen und
Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung mehrere Ausführungsbeispiele anhand der
beigefügten
Zeichnungen deutlich. Die Zeichnungen zeigen dabei in rein schematischer
Weise in
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1 einen
Teil einer Achterbahn mit einer erfindungsgemäßen Auffahrt;
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2 eine
weitere Teilansicht einer Achterbahn in einer anderen Ausführungsform;
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3 eine
weitere Teilansicht einer Achterbahn in einer weiteren Ausführungsform;
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4 eine
Teilansicht einer Achterbahn in noch einer weiteren Ausführungsform;
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5 eine
Teilansicht einer weiteren Achterbahn;
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6 eine
perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Achterbahn;
und in
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7 eine
Detailansicht aus der 6.
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In 1 ist
eine schematische Darstellung eines Teils eines Fahrwegs 1 einer
Achterbahn gezeigt. In dem dargestellten Teil des Fahrwegs 1 ist eine
nahezu senkrechte, leicht überhängend geneigte
Auffahrt 2 vorgesehen, wobei die Fahrzeuge wie im unteren
Teil der Abbildung zu erkennen ist, konventionelle Fahrzeuge (nicht
gezeigt) sind, bei der also in der Horizontalen die Fahrzeuge oberhalb
des Fahrwegs angeordnet sind. Entsprechend befinden sich die Fahrzeuge
in der Auffahrt 2 rechts vom Fahrweg 1, so dass
sie am Ende des Auffahrtabschnitts in der Krümmung 5 auf den Kopf
gestellt werden.
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Am Ende des Auffahrtsabschnitts 2,
welches mit dem Bezugszeichen 4 gekennzeichnet ist, geht der
Fahrweg 1 kontinuierlich in die Abfahrt 3 über, wobei
Auffahrtsabschnitt 2 und Abfahrt 3 eine Art Looping
ausbilden.
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Eine ähnliche Ausführungsform
eines Teils eines Fahrwegs 1 einer Achterbahn ist in 2 dargestellt, wobei sich
diese Ausführungsvariante
von der in 1 nur dadurch
unterscheidet, dass die Abfahrt 3 unterschiedlich geformt
ist. Das Looping, welches durch den Auffahrtsabschnitt 2 und
die Abfahrt 3 zusammen gebildet wird, ist bei der Ausführungsform
der 2 etwas breiter ausgestaltet,
wobei im oberen Bereich der Abfahrt 3 eine gerade Schräge vorgesehen
ist, die erst im mittleren bzw. unteren Bereich der Abfahrt 3 in
eine Krümmung übergeht.
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In der 3 ist
eine weitere Ausführungsvariante
dargestellt, die ähnlich
zu denjenigen der 1 und 2 ist. Die Ausführungsvariante
der 3 unterscheidet
sich von den 1 und 2 lediglich darin, dass durch
die Abfahrt 3 bezüglich
dem Auffahrtsabschnitt 2 kein Looping ausgebildet wird,
sondern die Abfahrt 3 im wesentlichen gerade schräg nach unten
verläuft,
wobei entlang der Fahrwegsachse bei 6 eine Verdrillung
des Fahrwegs vorliegt, so dass die Fahrgäste ungefähr in der Mitte der Abfahrt 3 von
der Überkopfstellung
in die normale Fahrtstellung überführt werden.
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Der Teilabschnitt des Fahrwegs 1,
der in 4 für eine weitere
Variante einer Achterbahn gezeigt ist, ist ähnlich der Ausführungsform
der 3. Sie unterscheidet
sich lediglich darin, dass der Auffahrtsabschnitt 2 nicht
nur durch im wesentlichen zwei Bereiche, nämlich einen langen geraden
nahezu senkrechten Abschnitt 7 und einen gekrümmten Abschnitt 5 am
Ende des Auffahrtsabschnitts 2 gekennzeichnet ist, sondern
durch im wesentlichen drei Bereiche. Am oberen Ende des Auffahrtsabschnitts 2 ist,
wie bereits erwähnt,
eine Krümmung 5 vorgesehen,
so dass in normaler Ausrichtung auf dem Fahrweg 1 sich
bewegende Fahrzeuge (also in der Horizontalen oberhalb des Fahrwegs,
im Gegensatz zu inverted Fahrzeugen, die sich in der Horizontalen
unterhalb des Fahrzeugs befinden) über Kopf aus dem Auffahrtsabschnitt 2 in
den Abfahrtsabschnitt 3 bewegt werden. Darüber hinaus
ist auch, wie ebenfalls bereits erwähnt, ein nahezu vertikaler
Auffahrtsbereich 7 vorgesehen, der sich in einem mittleren
Bereich des Auffahrtsabschnitts 2 befindet. Am Beginn des
Auffahrtsabschnitts 2 ist ein überhängender Bereich 8 vorgesehen,
bei dem der Fahrweg 1 aus der Vertikalen geneigt ist, so
dass die Fahrgäste
bereits leicht in Richtung einer Über-Kopf-Stellung geneigt sind,
also sich in einer Art Überhang
befinden.
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In der 5 ist
in einer perspektivischen Darstellung eine Teilansicht einer weiteren
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Achterbahn dargestellt,
bei der der Auffahrtsabschnitt 2 im wesentlichen wieder
aus einem unteren senkrechten Bereich und einem gekrümmten oberen
Bereich 5 sowie einer unteren Einfahrtskrümmung 12 besteht.
Allerdings ist bei dieser Ausführungsform
der Abfahrtsabschnitt 3 unterschiedlich zu den vorangegangen Ausführungsformen
ausgebildet. Der Abfahrtsabschnitt 3 windet sich nämlich spiralförmig um
den senkrechten Teil 7 des Auffahrtsabschnitts 2 und
bildet dadurch eine Wendel aus. Dies ist eine besonders platzsparende
Variante, da sowohl Auffahrt als auch Abfahrt auf einer sehr kleinen
Grundfläche
angeordnet werden können,
ohne dass die Länge
des Fahrwegs und das Fahrvergnügen
zu stark eingeschränkt
werden müssten.
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Die 6 zeigt
in einer perspektivischen Darstellung eine Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Achterbahn 13,
bei der ein Auffahrtsabschnitt 2 mit einem vertikalen Teil 7 und
einem gekrümmten Bereich 5 vorgesehen
ist, so dass die Fahrzeuge den Auffahrtsabschnitt 2 über Kopf,
also auf den Kopf gestellt, verlassen. Die Achterbahn 13 der 6 weist zudem einen Hochbahnhof 10 auf,
der sich nicht im Bereich des tiefsten Punktes der Achterbahn befindet,
sondern in einer mittleren Höhe.
Von diesem Bahnhof 10 werden die Fahrzeuge über den
Auffahrtsabschnitt 2 zum höchsten Punkt der Achterbahn
bei 4 hochbefördert,
bei dem auch die Verbindung zwischen Auffahrtsabschnitt 2 und
Abfahrtsabschnitt 3 ist.
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Die 7 zeigt
in einer Detailansicht der 6 die
Ausfahrt eines konventionellen Achterbahnfahrzeugs, welches sich
in der Horizontalen oberhalb des Fahrwegs befindet bei der Ausfahrt
aus dem Auffahrtsabschnitt 2 bzw. der Einfahrt in den Abfahrtsabschnitt 3.
Wie deutlich zu erkennen ist, verlässt das Fahrzeug 11 den
Auffahrtsabschnitt 2 über Kopf,
so dass die Fahrgäste,
nachdem sie bei der Auffahrt mit dem Rücken auf den Sitzlehnen liegend nach
oben befördert
worden sind, die Vertikale nach hinten kippend verlassen. Dies erzeugt
ein besonders aufregendes Fahrgefühl, da die Fahrgäste einerseits
erkennen können,
dass es nun demnächst zwar
bergab gehen muss, aber die Strecke durch das Nachhintenkippen nicht
einsehen können.