DE2058434B2 - Verfahren zum Herstellen von freifließenden, leicht benetzbaren Acetylsalicylsäure enthaltenden Arzneimittelteilchen zur Bereitstellung von brausenden Zubereitungen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von freifließenden, leicht benetzbaren Acetylsalicylsäure enthaltenden Arzneimittelteilchen zur Bereitstellung von brausenden ZubereitungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von freifließenden, leicht benetzbaren Acetylsalicylsäure
enthaltenden Arzneimittelteilchen zur Bereitstellung von brausenden Zubereitungen, die sich vollständig in
Wasser auflösen.
Zum Auflösen in Wasser bestimmte Acetylsalicylsäure-Zubereitungen
wurden bisher in zwei verschiedenen Formen im Handel angeboten, nämlich in der sogenannten »löslichen Form« und in der sogenannten
»brausenden Form«. Grundsätzlich basieren beide Formen auf der Auflösung von Acetylsalicylsäure durch
Bildung eines wasserlöslichen Salzes der Acetylsalicylsäure. wenn die Acetylsalicylsäure enthaltende Zubereitung
in Wasser dispergiert wird. Beide Formen unterscheiden sich jedoch in der Art und Weise, nach
de. die Dispersion in Wasser erzielt wird.
Die »lösliche Form« enthält in der Regel Acetylsalicylsäure. Calciumcarbonat, Citronensäure und ein
Zerfallhilfsmittel, wie Stärke. Bei der Zugabe zu Wasser reagieren Calciumcarbonat und Citronensäure unter
Bildung von Calciumnitrat, das dann mit der Acetylsalicylsäure reagiert unter Bildung von löslichem Calciumacetylsalicylat.
Die Mengenanteile an Calciumcarbonat und Citronensäure reichen zwar aus, um die Acetylsalicylsäure
in Calciumacetylsalicylat zu überführen, dabei tritt jedoch nur ein schwaches Brausen auf, das nicht
ausreicht, um die Tablette rasch zerfallen zu lassen. Dies wird durch das Zerfallhilfsmittel bewirkt, das nicht
wasserlöslich ist und daher zur Bildung einer trüben Dispersion führt. Diese »löslichen« Tabletten sind in der
Regel nicht viel größer als konventionelle, nicht-lösliche Acetylsalicylsäure-Tabletten und wiegen etwa 600 mg.
Die »brausende Form« enthält in der Regel Acetylsalicylsäure, Natriumbicarbonat und Citronensäure
und das Gewicht der Tablette beträgt in der Regel etwa 3 g, obwohl sie nur den gleichen Mengenanteil an
Acetylsalicylsäure wie die »lösliche Form« enthält. Dieses stark erhöhte Gewicht der Brausetablette ist auf
die Gegenwart einer solchen Menge an Natriumbicarbonat und Citronensäure zurückzuführen, die ausreicht,
um bei der Zugabe zu Wasser ein heftiges Brausen zu erzeugen, so daß die Tablette zerfällt und die
Aeetylsalieylsäure in ihr lösliches Natritimsalz überführt
wird. Diese Brausciablettcn bilden eine völlig klare
Lösung, die stark carbonathaltig ist und eine verhältnismäUig
hohe Konzentration an Natriumionen aufweist.
Aus W. A. Ritschcl. »Die Tablette«. Editio Cantor KG,
Aulendorf 1966. und aus »Grundstoffe und Verfahren der Arzneibereitung« von F. Gstirncr, Stuttgart I960, ist
es bekannt. Wirkstoffgranulatc mit einem Zucker oder Zuckeralkohol, gegebenenfalls unter Zusatz von sogenannten
Hydrophilisierungsmitteln, zu behandeln. Wie aus dem weiter unten beschriebenen Beispiel 1
hervorgeht, ist es unter Anwendung der in den beider Vorveröffentlichungen beschriebenen Verfahren nichi
möglich, Acetylsalicylsäure als Wirkstoff enthaltende Brausetabletten herzustellen, die sich innerhalb von 1
Minute in Wasser vollständig auflösen.
In der US-Patentschrift 32 84 489 wird daraul hingewiesen, daB Acetylsalicylsäure durch Umsetzung
ίο mit einem Calciumsalz und Glycin in ein wasserlösliches
stabiles Salz der Acetylsalicylsäure überführt werder
kann, dieses Salz ist jedoch als Ersatz für die seit vieler Jahrzehnten in der Therapie bewährte Acetylsalicylsäure
ungeeignet, weil dadurch dem Patienten zusätzlich Calciumionen zugeführt werden, was häufig unerwünscht
ist
Aus den britischen Patentschriften 9 02 3t.:), 8 99 9OC
und 8 99 098 sind Verfahren zum Beschichten vor Wirkstoffteilchen bekannt, die dafür verwendeter
?n Beschichtungssubstanzen sind jedoch nicht wasserlöslich, sondern stellen lediglich Hilfsstoffe zur Verbesse
rung der Zerfallseigenschaften der Wirkstoffteilcher dar, ohne deren Löslichkeit zu verbessern. Sie eigner
sich daher auch nicht für die Herstellung vor Acetylsalicylsäure enthaltenden Brausetabletten, die
sich schnell und rückstandsfrei in Wasser auflöser lassen. Das gilt auch für das in der US-Patentschrifi
32 93 132 beschriebene Verfahren, bei dem eine freifließende Form der Ascorbinsäure hergestellt wire
jo durch Sprühtrocknen von Ascorbinsäure zusammen mil
einem Kohlenhydrat und einem filmbildenden Bindemittel. Da Ascorbinsäure aber in Wasser sehr viel leichtei
löslich ist als Acetylsalicylsäure treten dabei die von dei Herstellung von Acetylsalicylsäure enthaltenden Brau
Γ) setabletten bekannten Probleme nicht auf. Die in diesel
Patentschrift bese riebenen Zusätze dienen vielmehi
der Verbesserung der Vcrpreßbarkeit von Ascorbinsäure zu Tabletten. In der französischen Patentschrifi
4 824 M sind Gemische aus Acetylsalicylsäure, Sorbii
.id und gegebenenfalls Glycin beschrieben, hierbei diener
jedoch die Zusätze der Erzielung einer synergistischer Wirkung auf die Acetylsalicylsäure und nicht dei
Herstellung von freifließenden, leicht benetzbaren Acetylsalicylsäure enthaltenden Brausetabletten, die
4"> sich schnell und rückstandsfrei in Wasser auflöser
lassen. Auch in der Literaturstelle B. Helwig, »Moderne Arzneimittel«, 1967, Seite 27, ist ein Präparat beschrieben,
das Acetylsalicylsäure und Glycin enthält, ohne daC es sich dabei um eine Salicylsäure enthaltende
κι Brausetablette handelt. Ohne daß nähere Angaber
hieiiiber darin enthalten sind, ist anzunehmen, daß da<
darin beschriebene Präparat mit einem in Wasser unlöslichen Überzug versehen ist, da verhindert werder
soll,daß es sich im Mund auflöst.
ν-, Aufgabe der Erfindung war es nun, ein Verfahren zur
Herstellung von Acetylsalicylsäure als Wirkstoff enthaltende Brausetabletten zu entwickeln, die sich innerhalt
eines kurzen Zeitraumes, insbesondere innerhalb eines Zeitraumes von höchstens I Minute, rückstandsfrei ir
mi Wasser auflösen lasser, ohne daß es erforderlich ist
allzu große Mengen an Gas entwickelnden Zusätzen zt verwenden, wie dies bei den bisher bekannter
Brausetabletten der Fall ist.
Acelylsalicylsiiure enthaltende lirausetabletten wer-
ι,-, den nämlich im großen Umfange für therapeutische Zwecke verwendet und zu ihrer Verabreichung werden
sie in Wasser gegeben und sollen darin möglichst schnell zerfallen und sich vollständig auflösen. Die Zeit, die zum
Auflösen erforderlich ist, sollte dabei möglichst 1 Minute nicht Oberschreiten. Außerdem sollen sie einen
Gehalt an Aceiylsalicylsäure von etwa 300 mg besitzen,
da dies der erforderlichen wirksamen Dosis entspricht Um nun 300 mg Acetylsalicylsäure innerhalb eines
kurzen Zeitraumes vollständig aufzulösen, mußten bisher erhebliche Mengen an Brausemitteln verwendet
werden (vgl. das weiter unten folgende Beispiel 7, aus dem hervorgeht, daß zum Auflösen von etwa 325 mg
Acetylsalicylsäure innerhalb von 1 Minute mindestens 1770 mg Brausemittel sowie weitere übliche Zusatz- und
Trägerstoffe erforderlich waren), so daß das Gesamtgewicht der Brausetablette in der Größenordnung von 3 g
liegt Das heißt, der Wirkstoff in der Brausetablette macht nur etwa 10% des Gesamtgewichtes der
Brausetablette aus, was den Nachteil hat, daß große Mengen an teuren Zusätzen erforderlich sind und
verhältnismäßig große Massen transportiert und gehandhabt werden Jiüssen, was sich ungünstig auf die
I !eräteüungskostcn auswirkt.
Es wurde nun gefunden, daß durch Verwendung von freifließenden, leicht benetzbaren, Acetylsalicylsäure
enthaltenden Arzneimittelteilchen, die aus einem Kern aus Acetylsalicylsäure und aus einer Hülle aus Mannit,
Sorbit, Inosit oder Glycin im Gemisch mit einem Netzmittel und/oder einem Filmbildner bestehen,
Acetylsalicylsäure als Wirkstoff enthaltende Brausetabletten hergestellt werden können, die weniger als 1,5 g
wiegen und dennoch etwa 300 mg Acetylsalicylsäure enthalten und sich Innerhalb von 1 Minute in Wasser
vollständig auflösen.
Gegenstand dev Erfindung ist ein Verfahren zum
Herstellen von freifließenden, leicht benetzbaren Acetylsalicylsäure enthaltenden Arz.:,eimitteiteilchen
zur Bereitstellung von brausenden Zubereitungen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Suspension
von Acetylsalicylsäure in einer Mannit, Sorbit, Inosit oder Glycin enthaltenden wäßrigen Lösung erzeugt,
wobei die Suspension noch ein Netzmittel und/oder ein filmbildendes Mittel enthält, und diese Suspension dem
Sprühtrocknen unterwirft
Vorzugsweise setzt man die Bestandteile der Suspension in einem solchen Mengenverhältnis ein, daß
bei der Sprühtrocknung Arzneimittelteilchen gebildet werden, die einen aus Acetylsalicylsäure bestehenden
Kern enthalten, der im wesentlichen von einer Schicht aus den genannten Zusätzen umschlossen ist.
Aus den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten, Acetylsalicylsäure enthaltenden Arzneimittelteilchen
lassen sich brausende Zubereitungen herstellen, die wesentlich weniger Zerfallhilfsmittel
enthalten als die bekannten Brausezubereitungen, d. h. ein beträchtlich geringeres Gewicht besitzen, aber
dennoch die gleichen Wirkstoffkonzentrationen enthalten ur.d sich in wäßrigen Lösungen schnell und
vollständig auflösen. Auf diese Weise lassen sich nicht nur die Herstellungskosten, sondern auch die Verpakkungs-
und Transportkosten von Acetylsalicylsäure enthaltenden Arzneimitteln beträchtlich vermindern.
Die auf diese Weise erhaltenen brausenden Zubereitungen,
vorzugsweise Brausetabietten, weisen bei gleichem Wirkstoffgehalt ein wesentlich geringeres
Gewicht auf oder sie enthalten bei gleichem Gewicht wie die konventionellen Zubereitungen, insbesondere
Tabletten, eine wesentlich höhere thernpeutische Dosis an Acetylsalicylsäure.
Die dabei erhaltenen Arzneimittclteilclien, die aus
einem Kern aus Acetylsalicylsäure und einem wasserlöslichen Überzug bestehen, weisen vorzugsweise einen
Überzug mit einem Schmelzpunkt von mindestens 105, insbesondere von mehr als 150° C auf, der vorzugsweise
Mannit, Inosit oder Glycin enthält Zusätzlich kann er noch die Zuckersaccharose und Lactose sowie polymere
Zucker, beispielsweise Arabino-Galacton-Polymere, und Gemische davon enthalten.
Das Gewichtsverhältnis zwischen dem Acetylsahcylsäurekern und dem Überzug in dem erfindungsgemäß
ίο hergestellten Arzneimittelteilchen kann bis zu 9:1
betragen, vorzugsweise beträgt es 7:1 bis 1:1. Es können auch niedrigere Gewichtsverhältnisse von bis zu
1:10 angewendet werden, beispielsweise bei der Her.teilung von dispergierbaren Acetylsalicylsäure-Brausetabletten
für die Verabreichung an Kinder. Um eine gute Dispergierbarkeit der erfindungsgemäß
behandelten Arzneimittelteilchen zu gewährleisten, sollten sie eine solche Größenverteilung aufweisen, daß
mindestens 95 Gew.-% eine Teilchengröße von 150 μπι
>,·, oder weniger, vorzugsweise von 105 >μ.π\ oder weniger
haben.
Außer Mannit, Sorbit, Inosit oder Glycin wird zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens noch
ein pharmazeutisch verträgliches Netzmittel und/oder
r, ein wasserlösliches filmbildendes Mittel verwendet, das die Dispergierbarkeit in Wasser verbessert
Netzmittel, die in Mengen bis zu etwa 5 Gew.-%, vorzugsweise jedoch unter 1 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Arzneimittelteilchen, vorliegen
«ι können, können solche vom kationischen, anionischen
oder nicht-ionischen Typ sein. Beispiele für verwendbare Netzmittel vom kationischen Typ sind quaternäre
Ammoniumhalogenide, wie Benzalkoniumchlorid, Beispiele für verwendbare Netzmittel vom nicht-ionischen
Γι Typ sind Polyoxyäthylen- und Polyoxyäthylensorbitanmonooleate,
-monolaurate und -monopalmitate, und Beispiele für verwendbare Netzmittel vom anionischen
Typ sind Alkyl- und Alkylarylsulfate. -sulfonate und -sulfocussinate, wie Natriumdioctylsulfosuccinate, Na-
w triumlaurylsulfat und Dodecylbenzolsulfonat.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare filmbildende Mittel, die in Mengenanteilen bis zu 10 Gew.-%,
vorzugsweise jedoch unter 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Arzneimittelteilchen, vorliegen
■r, können, sind Cellulosederivate, wie Hydroxyäthylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose und Natriumcarboxymethylcellulose, sowie natürliche und synthetische
Gummis, wie lösliche Stärken, Dextrin, Dextran, Akaziengummi, Traganthgummi und Polyvinylpyrrolidin
don.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Verfahren im einzelnen wie folgt
durchgeführt:
Die Acetylsalicylsäure wird in einer wäßrigen Lösung
Vi des Netzmittels suspendiert und die dabei erhaltene
Suspension wird durch Zugabe eines ersten Anteils einer bestimmten Menge einer wäßrigen Lösung des
Überzugsmaterials (Mannit, Sorbit, Inosit oder Glycin) und/oder eines filmbildenden Mittels in eine weiche
no Paste überführt. Der Rest dieses Lösungsanteils wird
der Paste zugesetzt unter Bildung einer Suspension, die unter ständigem Rühren in eine Sprühtrocknungsvorrichtung
eingeführt wird. Die bei der Herstellung der Acetylsalicylsäure-Suspension verwendete Wassermen-
h"i ge ist nicht kritisch, sie muß jedoch ausreichen, um das
Einführen der Suspension in den Sprühtrockner zu ermöglichen. Da das gesamte Wasser in dem Sprühtrockner
entfernt werden muß, sollte ein unnötig hoher
Anteil an Wasser vermieden werden. Es wurde gefunden, daß das erfindungsgemäße Verfahren in
zufriedenstellender Weise durchgeführt werden kann, wenn das zur Herstellung der Suspension von
Acetylsalicylsäure verwendete Wasser in einer Gewichtsmenge vorliegt, die etwa dem 1- bis etwa 5fachen
des Gewichtes des Gesamtfeststoffgehaltes der Suspension entspricht
Bei dem verwendeten Sprühtrockner kann es sich um einen solchen vom konventionellen Typ handeln, der
mit einem geeigneten Zentrifugalzerstäuber oder einer geeigneten Düse ausgestattet ist, welche die Fähigkeit
hat, Tröpfchen der Suspension in einen Strom eines heißen Gases, in der Regel Luft, zu versprühen. Die
Eintrittstemperatur des Sprühtrockners kann innerhalb des Bereiches von etwa 125 bis etwa 3000C liegen und
sie beträgt vorzugsweise etwa 1.50 bis etwa 3000C1 je
nach dem in der Suspension enthaltenen Überzugsmittel, während die Austrittstemperatur in der Regel etwa
50 bis etwa 1800C beträgt Um eine für das
Sprühtrocknen geeignete Suspension zu erhalten, hat die in der Suspension verwendete Acetylsalicylsäure
vorzugsweise eine Teilchengröße von 10 bis 300 μπι,
insbesondere sollten 70 Gew.-% der Acetylsalicylsäure eine Teilchengröße von weniger als 75 μιτι haben.
Das nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltene, freifließende, leicht benetzbare
Pulver kann zur Herstellung von in Wasser dispergierbaren oder löslichen Acetylsalicylsäure-Brausezubereitungen,
insbesondere -Brausetabletten oder -Brausepulver, verwendet werden. Die auf diese Weise hergestellten
Brausezubereitungen enthalten in der Regel die Hälfte oder weniger als die Hälfte der Menge an
Brause-Zusätzen, die konventionelle Acetylsalicylsäure-Brausetabletten enthalten bzw. sie können das Doppelte
oder mehr als das Doppelte der Gewichtsmenge an Wirkstoff (Acetylsalicylsäure) enthalten, ohne daß ihr
Gesamtgewicht höher ist als bei den konventionellen Acetylsalicylsäure-Brausetabletten. Vorzugsweise ist
das Gewichtsverhältnis von Acetylsalicylsäure zum Gesamtgewicht der Zubereitung größer als 1 :8,
besonders bevorzugt liegt es zwischet. 1 :6 und 1 :3. Da
in konventionellen Acetylsalicylsäure-Brausetabletten dieses Verhältnis 1:10 oder noch weniger beträgt,
ergibt sich daraus ohne weiteres, daß durch Verwendung der erfindungsgemäß behandelten Arzneimittelteilchen
eine beträchtliche Kostenersparnis nicht nur im Hinblick auf die Ersparnis durch die geringeren Mengen
an gasbildenden Zusätzen, sondern auch im Hinblick auf eine geringere Tablettengröße, geringere Verpackungskosten
und geringere Transportkosten erzielt werden kann. Eine konventionelle Acetylsalicylsäure-Brausetablette,
die 300 mg Acetylsaiicylsäure enthält, wiegt beispielsweise in der Regel etwa 3 bis etwa 3,6 g,
während eine aus erfindungsgemäß behandelten Acetylsalicylsäureteilchen hergestellte Brausetablette, die
ebenfalls 300 mg Acetylsalicylsäure enthält, nur ein Gewicht von etwa 1,1 bis etwa 1,3 g aufwies. Hinzu
kommt, daß die unter Verwendung der erfindungsgemäß behandelten Arzneimittelteilchen hergestellten
Brause-Zubereitungen stabiler als konventionelle Brause-Zubereitungen
sind.
Als gasentwickelnde Zusätze, die zur Herstellung von Brause-Zubereitungen verwende! v/erden können, können
eine pharmakologisch vertragliche Säure und ein Alkali im Gemisch verwendet werden, die bei der
Berührung mit v*. .user unter Freisetzung von Kohlendioxid
reagieren und auf diese Weise das Auflösen der Zubereitung in Wasser und eine Anreicherung der
resultierenden Lösung mit Kohlendioxid bzw. Carbonat bewirken. Zu geeigneten Säuren, die für sich allein oder
in Kombination verwendet werden können, gehören -, insbesondere Citronensäure, Fumarsäure, Adipinsäure,
Apfelsäure und Weinsäure sowie deren Monoalkal'.ialze. Zu geeigneten Alkalien gehören insbesondere die
Carbonate und Bicarbonate von Ammonium, Alkalimetallen und Erdalkalimetallen sowie Gemische davon,
ίο insbesondere Natrium- und Kaliumcarbonat oder
-bicarbonat
Zur Herstellung von pharmazeutischen Brausezubereitungen, insbesondere solchen, die in Wasser schnell
und rückstandsfrei löslich sind, werden die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten freifließenden,
leicht benetzbaren Acetylsalicylsäureteilchsn in Kombination mit einem pharmazeutisch geeigneten
Träger für diese Teilchen verwendet Der Träger kann als Trägermaterial oder Verdünnungsmittel für die
Teilchen dienen und er kann ^.st, halbfest oder flüssig
sein. Beispiele für geeignete Trigermaterialien sind
Stärke, Lactose, Mannit, Sorbit, Saccharose, Sirup B.P.,
Akaziengummi, Traganthgummi, Stearat?, Talkum, Methyl- und Propyl-p-hydruxybenzoat und Süßungsmit·
tcl.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
jo Freifließende, beschichtete Acetylsalicylsäure-Teilchen
wurden aus folgenden Bestandteilen in folgender Weise hergestellt:
Mannit | 1000g |
Acetylsalicylsäure | 3000 g |
Polyvinylpyrrolidon | 6,5 |
Natrium-di(2-äthylhexyl)- | |
sulfosuccinat | 0.5 |
destilliertes Wasser | Q. S. |
Das Mannit wurde in 6 I Wasser gelöst. Polyvinylpyrrolidon und Sulfosuccinat wurden jeweils in 100 ml
heißem Wasser gelöst. Die Lösungen von Mannit und Polyvinylpyrrolidon wurden miteinander vermischt und
.}5 mit Wasser auf 101 verdünnt. Die Acetylsalicylsäure
wurde durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,39 mm gesiebt, um harte Aggregate zu entfernen
(75 Gew.-°/o des gesiebten Materials hatten eine Teilchengröße von weniger als 70 μπι) und wurde
so danach mit der Sulfosuccinatlösung und 21 der
Mannit-Polyvirylpyrrolidon-Lösung unter Bildung einer weichen Paste vermischt. Die Paste wurde dann
gründlich mit dem Rest der Mannit-Lösung gemischt und unter ständigem Rühien in einen Sprühtrockner
gepumpt, der mit einem zentralen Zerstäuber ausgestattet
war, der mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 24 000UpM rotierte. Die Acetylsalicylsäure-Lösung
wurde in einem durch den Trockner fließenden Heißluftstrcn zerstäubt. Die Eintrittstemperatur der
Luft betrug 200°C und ihre Austrittstemperatur betrug
100cC. 98 Gew.-% der erzielten trockenm, freiflieöenden,
beschichteten Acetylsalicylsäur steilchen passierten
ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,15 mm.
d. h.. diese Teilchen hatten eine Größe von weniger als
hi 150 μπι. Die Analyse der gesiebten Teilchen zeigte, daß
etwa 99 Gew.-% eine Größe von weniger als 105 μπι
und etwa 93 Gew.-°/o eine Größe von weniger als 75 μηι
hatten.
Beispiel 2
l'reifließende überzogene Acctylsalicylsäureteilchcn
wurden nach dem in Beispiel I beschriebenen Verfahren, jedoch unter Verwendung der folgenden
Bestandteile, hergestellt:
Acetylsalicylsäure 3000 g
Glycin 3000 g
Natriumcarboxymethylcellulose 25 g
Polyoxyäthylen-sorbitan-monolaural 5 g
destilliertes Wasser 12 1
Die erhaltenen Teilchen hatten eine ähnliche Korngrößenverteilung, wie sie in Beispiel I erzielt
wurde.
Freifließende, beschichtete Acetylsalicylsäure-Teilchen
wurden aus folgenden Bestandteilen in nachstehend beschriebener Weise hergestellt:
Acelylsalicylsäure
Inosit
Inosit
Akaziengummi
Natriumlaurylsulfat
destilliertes Wasser
Natriumlaurylsulfat
destilliertes Wasser
450Og
500 g
50 g
15g
q. s.
Die AuflöMingsdaiicr d>*r in diesem Beispiel hergestellten
Acetylsalicylsäure Hrausetabletten in Wasser betrug zwischen 60 und 90 Sekunden, das ist dieselbe
Dauer, wie bei konventionellen Brausetablctten. die 300 mg Acetylsalicylsäure enthalten. Die letztgenannten
Tabletten wiegen jedoch gewöhnlich mindestens J g und sind daher weit größer als die Tabletten dieses
Beispiels.
Durch Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten Acetylsalicylsäurc-Teilchen zur Herstellung von
Brausezubereitungen können bedeutende Ersparnisse im Hinblick auf Verpackungskosten und auch unter
Berücksichtigung der Herstellungskosten der Acetylsalicylsäure-Teilchen,
im Hinblick auf Rohmaterialkosten erzielt werden. Da die Tagesdosis von Acetylsalicylsäure-Brausetabletten
gewöhnlich in der Weise beschränkt ist. daß die Aufnahme an Natriumionen etwa 200
Inosit, Akaziengummi und Natriumlaurylsulfat wurden in 51 Wasser gelöst. Die Acetylsalicylsäure
(Teilchengröße 10 bis 150μπι) wurde unter heftigem
Rühren der erzielten Lösung zugesetzt und die Lösung wurde dann mit Wasser auf 10 1 verdünnt. Unier
ständigem Rühren wurde die Acetylsalicylsä'ure-Suspension
der mit 30 000UpM rotierenden Zerstäuberscheibe eines Sprühtrockners zugepumpt. Die Eintritts
temperatur des Sprühtrockners betrug 230°C, die Austrittstemperatur betrug I20eC. Nach dem anfänglichen
Sieben der beschichteten Teilchen durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0.15 mm wurde
festgestellt, daß 98 Gew.-% der Teilchen eine Größe von weniger ais 90 μπι hatten.
Beispiel 4
Acetylsalicylsäure-Teilchen wurden wie in Beispiel 1
hergestellt, mit der Ausnahme, daß Mannit durch Sorbit (700 g) und Lactose (300 g) ersetz! wurde.
Beispiel 5
Brausetabletten wurden nach der folgenden Rezeptur durch konventionelle Methoden hergestellt:
mg Täbl.
Acetylsalicylsäure-Teilchen*)
(aus Beispiel 1) 400 mg
(aus Beispiel 1) 400 mg
Citronensäure 450 mg
Natriumbicarbonat 495 mg
Natriumsaccharin 2 mg
Gesamtmenge 1347 mg
*) Die Acetylsalicylsäure-Teilchen aus Beispiel 1 wurden anaiysiert. Es wurde festgestellt, daß sie 300 mg Acetylsalicylsäure
in einem Gesamt-Teilchengewicht von knapp unter 400 mg enthielten. Aus Gründen der Bequemlichkeit wurde das
Gewicht durch Zugabe von Mannit auf 400 mg gebracht. Der erhöhte prozentuale Anteil an Acetylsalicylsäure in den
beschichteten Teilchen über den Anteil, der theoretisch vorliegen könnte, ist auf einen geringen Verlust an Überzugsmittel
durch Haften an den Wänden des Sprühtrockners zurückzuführen.
nirht iihprcrhrpitpt MO \tt
Tabletten enthalten insgesamt 3,0 g Acetylsalicylsäure). kann mit Hilfe der in diesem Beispiel hergestellten
Tabletten eine erhöhte Tagesdosis an Acetylsalicylsäure erzielt werden, da der Gehalt an Natriumionen knapp
über 8 Milliaquivalent liegt. Das bedeutet, daß bis zu 24 Tabletten mit einem Gehalt an 7,2 g Acetylsalicylsäure
täglich verabreicht werden können, was eine bedeutende Erhöhung der Dosierung über die Menge darstellt,
die bisher -vt konventionellen Acetylsalicylsäure-Brausetabletten
erreichbar war.
Beispiel 6
Brausetabletten wurden durch konventionelle Methoden nach folgender Rezeptur hergestellt:
1) Acetylsalicylsäure-Teilchen
(aus Beispiel 2)
(aus Beispiel 2)
2) Apfelsäure (beschichtet)
3) Natriumbicarbonat
4) Natriumcarbonat (behandelt)
5) Natriumsaccharin
Gesamtmenge
mg/Tabl.
600 mg
500 mg
510 mg
35 mg
5 mg
1650 mg
Der Bestandteil (1) wurde erhalten, indem ein Gewichtsanteil an Acetylsalicylsäure-Teilchen verwendet
wurde, der entsprechend der Analyse 300 mg Acetylsalicylsäure enthielt und dieser Anteil durch
Zugabe von Glycin auf 600 mg ergänzt wurde.
Der Bestandteil (2) wurde durch Vermischen ν η
10 kg Apfelsäure in halbgelöster Form mit einer Natriummalat-Masse in Wasser, die aus 8 kg Apfelsäure
und 2 kg Natriumhydroxid erhalten wurde, hergestellt. Das Vermischen wurde 5 Minuten fortgesetzt und das
Gemisch getrocknet, wobei Apfelsäure erzielt wurde. die eine feine Überzugsschicht aus Natriummalat
aufwies.
Der Bestandteil (4) wurde durch Erhitzen von wasserfreiem Natriumcarbonat während 3 Stunden
unter Vakuum auf 17O0C erhalten.
In den beschriebenen Beispielen 5 und 6 stellen die erfindungsgemäß überzogenen Acetylsalicylsäure-Teilchen
den einzigen therapeutischen wirksamen Bestandteil dar. Die erfindungsgemäß behandelten AcetylsalicyiSäüFc-TcnCncn
können jedoch äüCu ifi änderen Typen
von Acetylsalicylsäure-Zubereitungen verwendet werden,
um unbehandelte Acetylsalicylsäure ganz oder teilweise zu ersetzen. Dazu gehören Zubereitungen, die
außer Aeetylsalicylsäure noch andere therapeutisch wirksame Bestandteile enthalten, wie
Codein,Coffein. Phenacetm, Paracetamol.
Phenylephrin.Chlorpheniramin,
Amphetamin. Dexamphetamin, Allobarbiton.
Butobarbiton, Phenobarbiton, Meprobamat, Phenolphthalein, Methocarbamol, Vitamin C,
Vitamin Kund Dihydrocodein.
Beispiel 7
(Vergleichsbeispiel)
(a) Bestimmung der Auflösungsgeschwindigkeit von Acetylsalicylsäure-Brausetabletten mit
unterschiedlichen Mengen an Brausemittel
Dir im fnlgpndpn hrsrhrirhrnrn VrrMirhe wnrdp.n
durchgeführt, um den Einfluß der Menge an Hrausemittcl
bei einem gegebenen Acetylsalieylsäuregehalt auf die l.ösungsgeschwindigkeit von Aeetylsalicylsäure-Brausetabletten.
die nichlbeschichtete Acetylsalicylsäu re-Teilchen enthalten, n\ untersuchen. Die Lösungsge
schwindigkeit ist die Zeit, die vergeht, bis eine in wesentlichen vollständige Lösung erhalten wird unc
eine klare Lösung vorbanden isi.
Bei diesen Versuchen wurden verschiedene Tablet tenansätze hergesiellt, wobei man übliche, bekannte
Kompressionsverfahrer anwendete und Massen ein setzte, die im wesentlichen aus einer Vormischung au«
gleichen Gewichtsteilen Aeetylsalicylsäure und Mannii
und einem Brausemittel bestanden, das Citronensäure als saures Mittel unH Natriutnbicarbonat al;. Quelle füi
Kohlendioxid enthielt. Es wurden fünf Ansätze vor Tabletten hergestellt, wobei die Tabletten jeweil·
324 mg Aeetylsalicylsäure (ASS) enthielten. Die Tablet ten wurden auf eine Härte von 7 bis 7,5 kg eingestellt
wobei man bei allen Versuchen die gleichen Materialier iinil Vprf;ihrpn<,wpkpn vrrwpnHptp. Dip Vprstirhf
unterschieden sich voneinander nur in (Irr Menge ar Brausemittcl. Die folgenden Ansätze wurden herge
stellt:
Anvil/ Nr.
I 2
ASS/Mannit | 655.0 | 657.0 | 657.0 | 657.0 | 657.0 |
(mg pro Tablette) | |||||
Brausemittel | 2660.0 | 1773,0 | 1330.0 | X 86.0 | 472,0 |
(mg pro Tablette) | |||||
Rest | 5.0 | 5,0 | 5.0 | 5.0 | 5,0 |
(mg pro Tablette) | |||||
Summe (mg) | 3320.0 | 2435,0 | IW 2,0 | 1548,0 | 1134,0 |
Proben der jeweiligen, zuvor erwähnten Ansätze
wurden getrennt zu 100 ml destilliertem Wasser bei Zimmertemperatur gegeben und ihr Lösungsverhalten
wurde beobachtet.
In allen Fällen fingen die Tabletten an zu brausen, und
innerhalb von 1 Minute löste sich die Hauptmasse der Tablette. Innerhalb von 1 Minute ergaben jedoch nur die
Tabletten der ersten und zweiten Ansätze klare Lösungen. Die Tabletten der anderen drei Versuche
hinterließen nach 1 Minute nichtgelöstes Material, vermutlich ASS, die sich nur dann loste, wenn man die
Lösungen einige Minuten hin- und herschüttelte.
Aus diesen Versuchen ist klar erkennbar, daß es nicht möglich ist, Tabletten, die weniger als 2 g wiegen und
300 mg ASS enthalten und die sich in 1 Minute lösen, herzustellen.
(b) Einfluß des Brausemittels auf den pH-Wert der zuvor erwähnten Lösungen
Um zu zeigen, daß die Abnahme der Lösungsgeschwindigkeit
bei den ASS-Tabletten hauptsächlich durch die geringeren Mengen an Brausemittel bedingt
ist, wurde ein sechster Versuch durchgeführt und Tabletten wurden wie zuvor beschrieben hergestellt,
wobei man die gleichen Bestandteile, jedoch einen höheren Gehalt an Natriumbicarbonat in dem Brausemittei
verwendete. Bei diesem Versuch enthielt jede Tablette 600mg ASS/Mannit-Prämischung (d.h. etwa
300 mg ASS) und 1300 mg des modifizierten Brausemittels.
Wurden diese Proben einzeln, wie oben, in destilliertes Wasser gegeben, so löste sich die
Hauptmasse der Tabletten innerhalb von 1 Minute wobei man Lösungen erhielt, die einen pH-Wert hauen
der gleich war wie der pH-Wert, den man mit der Tabletten des ersten Versuchs erhielt, d. h. ein pH-Wer
von 5,7 bis 5,8. In der Lösung verblieben jedocl·
Teilchen, die sich innerhalb von einigen Minuten untei Schütte!', der Lösungen lösten.
Aus diesen vorherigen Versuchen ergibt siel· eindeutig, daß man ASS-Brausetabletten unter Verwen
dung von Mannit als Verdünnungsmittel nur mit einerr Gewicht von 2 g oder hoher herstellen kann und daß e:
nicht möglich ist. Tablet ten herzustellen, die weniger al; J g wiegen. Verringert man die Menge an Brausemittel
so lösen sich die Tabletten nur während längerer Zei und sind daher für den Gebrauch ungeeignet.
(c) Verwendung von Glycin als Arzneimittelträger
zur Herstellung von ASS-Tabletten
zur Herstellung von ASS-Tabletten
Um zu zeigen, daß man anstelle von Mannit auct
Glycin verwenden kann, ohne daß man dabei Tabletter erhält, die sich leicht lösen, wurden Tabletten untei
Verwendung von Aminosäureglycin hergestellt
In diesem Versuch wurden drei Ansätze au:
1600-mg-Tabletten hergestellt, wobei man auf gleichs
Weise wie oben beschrieben arbeitete und anstelle dei
tviannit/ASS-Mischung eine ASS-ZGiycin-rviischunj
verwendete. Die Tabletten wurden nur auf eine Härts von 2,5 kg eingestellt, damit sie sich schneller lösten. Di(
folgenden Zusammensetzungen wurden verwendet:
Il
ASS/Cilycin
(SO : 50 Vormischung) (mg)
Brauseniittel (mg/
Zusätzliches, extrafeines
Natriumcarbonat (mg)
Natriumcarbonat (mg)
Summe (mg)
Ansalz-Nr.
I 2 .1
600 600 600
1000 850 700
150 300
1600 1600 1600
Wurden Tabletten aus den obigen Ansätzen einzeln in 100 ml destilliertes Wasser bei Zimmertemperatur
gegeben, so löste sich die Hauptmasse jeder Tablette innerhalb ungefähr I Minute. Fs blieb jpdnrh pinp
unannehmbare Menge an unlöslichem Material zurück. Die Menge an unlöslichem Material nahm mit erhöhtem
Natriumbicarbonat-Gehalt ab, aber die Tabletten waren für einen Gebrauch ungeeignet.
(d) Herstellung verschiedener
ASS-Brausetabletten
ASS-Brausetabletten
Es wurden zahlreiche Versuche durchgeführt, um Brause-ASS-Tabletten unter Verwendung der erfindungsgemäß
beschichteten ASS-Teilchen herzustellen. Die ASS-Teilchen waren mit Mannit in einer Menge von
15 bis 50%, bezogen auf die beschichteten Teilchen, beschichtet, und als Brausemittel wurden ein saures
Mittel (üblicherweise, aber nicht immer, Citronensäure) und Natriumbicarbonat verwendet. In allen Fällen
beobachtete man eine starke Verkürzung in der Auflösungszeit, verglichen mit der Auflösungszeit von
entsprechenden ASS-Tabletten, die den gleichen ASS-Gehalt besaßen, wobei die Teilchen aber nicht mit
Mannit überzogen waren. Man beobachtete weiterhin eine starke Verminderung in der Auflösungszeit von
ASS-Brausetabletten, wenn man Glycin anstelle von Mannit verwendete und wenn man die ASS-Teilchen
zuerst mit diesem Verdünnungsmittel überzog.
Bei weiteren Versuchen wurden ASS-Brausetabletten mit einem Gewicht von 1,4 g, die ungefähr 300 mg ASS
enthielten, hergestellt, indem man eine Masse, die im wesentlichen ASS und Mannit in einem Verhältnis von
70:30, ausgedrückt durch das Gewicht, und als Brausemittel Citronensäure als saures Mittel und
Natriumbicarbonat als Quelle für Kohlendioxid enthielt, komprimierte. Im ersten Versuch wurde die ASS mit
Mannit beschichtet, indem man eine Suspension der ASS in einer wäßrigen Lösung des Mannits, die 0,15%
(bezogen auf Gesamtmenge an ASS und Mannit) Polyvinylpyrrolidon als fiimbildendes Mittel und 0,125%
Natrium-di-(2-äthylhexyl)-sulfosuccinat als Benetzungsmittel enthielt, sprühtrocknete. Bei den anderen
Versuchen wurden die ASS und das Mannit auf die verschiedenen Arten, wie im folgenden ausgeführt,
miteinander vermischt. Wurden die Tablettierungsverfahren geändert, so ist dies im folgenden ebenfalls
angegeben. Die folgenden Versuche wurden durchgeführt.
(1) Mit Mannit beschichtete, sprühgetrocknete ASS wurde mit Brausemittel vermischt und auf eine
Härte von 6,5 kg komprimiert
(2) ASS und Mannit wurden vermischt, komprimiert, auf 0,83 mm granuliert, mit Brausemittel vermischt
und aui 6,0 kg Härte rekomprimiert.
(3) ASS und Mannit wurden mit 0,1% Natriumlaurylsulfat
vermischt, komprimiert, auf 0,31 mm granuliert, mit Brausemittel vermischt und auf 11,6 kg
Härte rekomprimiert.
(4) ASS und Mannit wurden mit 0,1% Natriumlaurylsulfat
vermischt, komprimiert, auf 0,15 mm granuliert, mit Brausemittel vermischt und auf eine
I lärte von 6,5 kg rekomprimiert.
(5) Mannit wurde auf eine Teilchengröße unter 0,074 mm gemahlen, mit ASS vermischt, komprimiert,
auf eine Teilchengröße von 0,83 mm granuliert, mit Brausemittel vermischt und auf
eine Härte von 9.5 kg rekomprimiert.
(6) ASS und Mannit wurden zusammen auf weniger
iiU Γ) 074 mm vprmahlpn mit Rraiispmittpl vpr-
inischt. aufgeschlämmt, auf 0,83 mm granuliert und auf eine Härte von 14 kg rekomprimiert.
(7) Wie Ansatz (6), aber rekomprimiert auf eine Harte
von 11 kg.
(8) ASS wurde in einer Walzenmischvorrichtung mit 0.15% Polyvinylpyrrolidon und 0,0125% Netzmittel
in Methylenchlorid beschichtet, auf ca. 0,42 mm granuliert, mit Mannit gemischt, bei 35"C
getrocknet, mit dem Brausemittel vermischt und auf eine Härte von 15,5 kg komprimiert.
(9) ASS und Mannii werden in einer Walzenmischvorrichtung
vermischt, mit 0,15% Polyvinylpyrrolidon und 0,0125% Netzmittel in Methylenchlorid
besprüht, bei 350C getrocknet, mit Brausemittel vermischt und auf eine Härte von 5,7 kg
komprimiert.
(10) Wie Ansatz (9), das Granulat wurde jedoch durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von ca.
0,42 mm gegeben, bevor es mit Brausemittel vermischt wurde, und anschließend wurde es auf
eine Härte von 6,2 kg komprimiert.
(11) ASS und Mannit wurden zusammen ?.uf eine
Teilchengröße unter 0,074 mm gemahlen, mit 0,15% Polyvinylpyrrolidon und 0,0125% Netzmittel
in Methylenchlorid besprüht, bei 350C getrocknet, mit Brausemittel vermischt und auf
eine Härte von 11,5 kg komprimiert.
Proben der obigen Tabletten wurden jeweils einzeln in 100 ml destilliertes Wasser gegeben und die Zeiten bis
zur vollständigen Auflösung wurden bestimmt, außerdem wurde der pH-Wert der entstehenden Lösung
gemessen. Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
Versuch Nr. | Auflösung-izeii | pH-Wert |
1 | 49 Sekunden | 5,5 |
2 | 30 Minuten | 5,9 |
3 | 20 Minuten | 5,7 |
4 | >3'/: Minuten | 5,7 |
5 | 25 Minuten | 5.6 |
6 | >5 Minuten | 5,4 |
7 | >3 Minuten | 5,4 |
ö | 3 Minuten | 5,5 |
9 | 2'/2 Minuten | 5,6 |
10 | 3'/2 Minuten | 5,8 |
11 | 2V: Minuten | 5.0 |
Π 14
Aus diesen Versuchen ist ersieht lieh, daß das dcrweise kann man ASS-Brausetabletien die 1.4 g
Beschichten der ASS mit Mannit oder Glycin die wiegen und 300 mg ASS enthalten und eine Auflösungs-
Auflösungsgeschwindigkeit der Aspirin-Brai'setablettcn zeit besitzen, die geringer ist als ungefähr 1 Minute,
mit relativ hohem ASS-Gehalt wesentlich verbessert. herstellen, wenn man das erfindungsgcmäß beschichtete
verglichen mit den bekannten Tabletten. Überraschen- , ASS verwendet.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen von freifließenden, leicht benetzbaren Acetylsalicylsäure enthaltenden Arzneimittelteilchen zur Bereitstellung von brausenden Zubereitungen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Suspension von Acetylsalicylsäure in einer Mannit, Sorbit, Inosit oder Glycin enthaltenden wäßrigen Lösung erzeugt, wobei die Suspension noch ein Netzmittel und/oder ein filmbildendes Mittel enthält, und diese Suspension dem Sprühtrocknen unterwirft
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