DE2057322C3

DE2057322C3 - Betätigungsvorrichtung für eine Teilbelag-Scheibenbremse

Info

Publication number: DE2057322C3
Application number: DE2057322A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm 6380 Bad Homburg Knapp
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1970-11-21
Filing date: 1970-11-21
Publication date: 1981-03-12
Also published as: DE2057322A1; GB1343357A; JPS5035996B1; DE2057322B2; BR7107735D0; IT940665B; ZA717509B; FR2115903A5; US3741350A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Betätigungsvorrichtung für eine Teilbelag-Scheibenbremse der im Oberbegriff des Patentanspruchs angegebenen Art.

Bei einer bekannten Betätigungsvorrichtung dieser Art (FR-PS 1487 560) ist in der Rückseite des am Bremssattelgehäuse befestigten Deckels quer zur Kolbenachse eine Ausnehmung vorgesehen, in der ein plattenförmig ausgebildeter Bremshebel auf einer die Ausnehmung durchquerenden Achse schwenkbar gelagert ist. In geringem Abstand von seiner Schwenkachse weist der Bremshebel eine Kalotte auf, in der eine Kugel zur Übertragung der Bremskraft auf die Nachstellspindel angeordnet ist. Das Ende der Nachstellspindel ist ebenfalls mit einer Kalotte versehen und ist über die Kugel am Bremshebel gelagert. Diese bekannte Betätigungsvorrichtung ist kompliziert in ihrem Aufbau und aufwendig und teuer in der Herstellung. Die Lagerung der Nachstellspindel macht es erforderlich, diese außerhalb des mit Druckmittel gefüllten Raums anzuordnen, so daß eine zusätzliche

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Dichtung zum Abdichten des Druckraums erforderlich ist.

Bei einer anderen bekannten Betätigungsvorrichtung für eine Teilbelagscheibenbremse (GB-PS 1172 5 80) ist der Betätigungshebel an einer im Deckel des Bremssattelgehäuses gelagerten Welle befestigt. Von der Welle, die eine exzentrische Ausnehmung aufweist, wird die mechanische Betätigungsknft über einen Stößel auf einen Zwischenhebel übertragen. Eine axiale Lagesicherung der Welle wird durch den Stößel jedoch nicht erreicht.

Es ist weiterhin eine hydraulische und mechanische Betätigungsvorrichtung für eine Teilbelag-Scheibenbremse bekannt (US-PS 3517777), bei der der Betädgungshebel an einer im Gehäuse gelagerten Welle befestigt ist, die über einen zylindrischen Stößel mit halbkugelförmigen Enden auf eine im Gehäuse gelagerte Nachstellspindel einwirkt. Zur Sicherung der Welle in axialer Richtung ist auf der Welle eine Anschlagscheibe befestigt, die in einem erweiterten, mit einem Deckel verschlossenen Abschnitt der Gehäusebohrung angeordnet ist. Zur Verdrehsicherung und Rückstellung der Nachstellspindel ist ein achsparallel zur Nachstellspindel angeordnetes Ritzel vorgesehen, welches in eine Stirnverzahnung in der Nachstellspindel eingreift. Diese bekannte Ausbildung der Betätigungsvorrichtung isi daher aufwendig und teuer.

Es ist auch bekannt (DE-OS 1965268), bei einer Betätigungsvorrichtung für eine Teilbelag-Scheibenbremse zur Übertragung der mechanischen Betätigungskraft quaderförmige Druckstücke zu verwenden, die in Schlitzen des Bremsrahmens angeordnet sind und mit ihren zylindrischen Enden in entsprechend ausgebildete Ausnehmungen in der Welle des Betätigungshebels und im Bremskolben eingreifen. Eine Verdrehsicherung ist hiermit jedoch nicht beabsichtigt, da die mit dem Bremskolben in Wirkverbindung stehende Nachstellvorrichtung zur Ausführung eines Nachstellschritts keine Drehi ?wegung ausführt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Betätigungsvorrichtung für eine Teilbelag-Scheibenbremse der eingangs genannten Art zu schaffen, die durch Mehrfachfunktion ihrer Einzelteile billig herzustellen und einfach zu montieren ist. Diese Aufgabe wird durch die in ι Patentanspruch angegebene Erfindung gelöst.

Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Betätigungsvorrichtung wird erreicht, daß zur axialen Lagesicherung der Welle des Bremshebels und zur Sicherung der Nachstellspindel gegen Verdrehen keine zusätzlichen Bauteile erforderlich sind. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in der einfachen Rückstellung der Nachstellvorrichtung beim Belagwechsel. Nach dem Lösen des am Sattelgehäuse befestigten Deckels kann mit einem in die Nut der Nachstellspindel eingreifenden Schraubenzieher die Nachstellspindel zurückgedreht werden. Es sind hierzu keine Spezialwerkzeuge erforderlich. Durch die Anordnung der Welle und der zylindrischen Rolle in dem vom Deckel und Bremssattelgehäuse umschlossenen Raum sind diese Teile vor Slaub, Schmutz und Feuchtigkeit geschützt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen Axialschnitt durch die Betätigungsvorrichtung einer Teilbelag-Scheibenbremse,

Fig. 2 einen Radialschnitt in Blickrichtung AB und

Fig. 3 einen Radialschnitt in Blickrichtung CD.

Die dargestellte Betätigungsvorrichtung besteht aus einem bremsträgerfesten Bremssattelgehäuse 1, an dem mittels zweier Befestigungsschrauben 2 ein Deckel 3 angeflanscht ist. Der Deckel 3 weist an seiner dem Gehäuse 1 zugewandten Stirnseite etwa in seinem mittleren Bereich eine halbzylindrische Führungsbahn 4 auf, in der eine mit einem Bremshebel 16 fest verbundene, als Halbzylinder ausgebildete Welle 5 gelagert ist. Die Welle 5 weist exzentrisch zu ihrer Zylinderachse eine zylindrische Mulde 6 auf, in die eine zylindrische Rolle 7 eingepaßt ist. Die Rolle 7 ragt mit einem aus der Mulde 6 hervorstehenden Teil in eine Nut 9 in der dem Deckel 3 zugewandten Stirnseite einer Nachstellspindel 8 hinein, die innerhalb einer Führungsbohrung 10 im Gehäuse 1 angeordnet ist, so daß der herausstehende Teil der Rolle 7 sich auch innerhalb der Führungsbohrung 10 befindet. Durch eine über einen Federteller 12 am Gehäuse 1 abgestützte Druckfeder 11 wird die Nachstellspindel 8 gegen die Rolle 7 und diese in die Mulde 6 der Welle 5 gedruckt, so daß ein spielfreies Aneinanderfügen dieser Teile gewährleistet ist.

An seinem Umfang weist der Deckel 3 an der dem Gehäuse 1 zugewandten Seite einen Absatz auf, in den eine Schutzkappe 13 aus einem Elastomer eingreift. Die Schutzkappe 13 umschließt den Deckel 3 vollständig und schützt die Betätigungsvorrichtung vor dem Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit.

Aus den Fig. 2 und 3 ist zu ersehen, daß die axiale Länge der Rolle 7, die axiale Breite der Mulde 6 und

der Durchmesser der Führungsbohrung 10 aufeinander abgestimmt sind. Durch das Hineinragen in die Fuhrungsbohrung 10 ist die Rolle 7 gegen axiale Verschiebung gesichert. Diese Lagesicherung dient gleichzeitig zur Halterung der Welle S in axialer Richtung, da die Rolle 7 in der Mulde 6 der Welle 5 ebenfalls axial unverschieblich gehalten ist. Auf diese Weise sind keine zusätzlichen Bauteile zur Sicherung der Welle 5 gegen axiale Verschiebung erforderlich. Durch den Eingriff der Rolle 7 in die Nut 9 wird weiterhin eine Sicherung der Nachstellspindel 8 gegen Verdrehen erreicht.

Um den Deckel 3 in verschiedenen Einbaulagen am Gehäuse 1 befestigen zu können, sind im Gehäuse 1 mehrere, jeweils diametral gegenüberliegend angeordnete Gewindebohrungen 15 für die Befestigungsschrauben 2 vorgesehen. Die Lage des Bremshebels 16 kann dadurch den jeweiligen Einbauverhältnissen der Bremse besser angepaßt werden.

Die Wirkungsweise der Betätigv-,^vorrichtung ist folgende: Bei Betätigung verdreht der Rremshebel 16 die Welle 5 in ihrer Führungsbahn 4 im Deckel 3. Diese Drehbewegung bewirkt eine Bewegung der exzentrisch zur Führungsbahn 4 angeordneten Rolle 7 in Richtung auf die Nachstellspindel 8, wodurch diese über die Nachstellvorrichtung den Bremskolben in Richtung auf die Bremsbacke bewegt. Die Breite der Nut 9 in der Nachstellspindel 8 ist so bemessen, daß bei der Kraftübertragung von der Rolle 7 auf die Nachstellspindel 8 möglichst keine Querkräfte auftreten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentanspruch:

Betätigungsvorrichtung für eine Teilbelag-Scheibenbremse, mit einem im Bremssattelgehäuse geführten, druckmittelbetätigbaren Bremskolben, einem mechanisch betätigbaren Bremshebel, der in einem lösbar am Bremssattelgehäuse befestigten Deckel mittels einer senkrecht und versetzt zur Kolbenachse liegenden Welle drehbar gelagert ist, weiterhin mit einer zwischen Bremskolben und Bremshebel angeordneten selbsttätigen Nachstellvorrichtung, deren koaxial zum Bremskolben liegende Nachstellspindel in Bremslöserichtung federbelastet ist und mit einem zur Druckübertragung der mechanischen Betätigungskraft vom Bremshebel auf die Nachstellspindel vorgesehenen Wälzkörper, der in einander gegenüberliegenden und seinen Abmessungen angepaßten Mulden in einer Stirnseite der Nachstellspindel und im Bremshebel gehalten ist, gekennzeichnet durch die Kobination folgender Merkmale:

a) der Wälzkörper ist in an sich bekannter Weise eine zylindrische Rolle (17);

b) die mit dem Bremsheb'il (16) fest verbundene Welle (5) ist in an sich bekannter Weise als Halbzylinder ausgebildet, der an einer komplementären halbzylindrischen Führungsbahn (4) im Deckel (3) gehalten ist;

c) die Na.hstellspinde! (8) ist in an sich bekannter Weise in einer Fühn-ngsbohrung (10) des Bremssattelgehäuses (1) axial verschieblich gelagert;

d) die in der Nachstellspindel (8) vorgesehene Mulde ist als senkrecht zur Spindelachse offene Nut (9) ausgebildet;

e) die zylindrische Rolle (7), deren Länge etwa dem Durchmesser der Führungsbohrung (10) entspricht, ragt mit ihrem aus der Mulde (6) der Welle (5) herausstehenden Teil in die Führungsbohrung (10) hinein.