DE2055039A1 - Wasserlösliche Salze von Bern steinsauretocopherylestern mit basischen Aminosäuren und Verfahren zu ihrer Her stellung - Google Patents
Wasserlösliche Salze von Bern steinsauretocopherylestern mit basischen Aminosäuren und Verfahren zu ihrer Her stellungInfo
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Description
Wasserlösliche Salze von Bernsteinsäuretocopherylestern
mit basischen Aminosäuren und Verfahren zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft wasserlösliche Salze von Bernsteinsäuretocopherylestern
mit basischen Aminosäuren sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es ist bekannt, daß !Tocopherole verschiedene physiologische Wirkungen sowie in lebenden Körpern eine antioxydative
bzw. oxydationshemmende Wirkung besitzen. Sie aktivieren die Hypophyse und Nebennieren und fördern deren wohl ausgewogene
Hormonausscheidung. Sie verbessern die Blutzirkulation und unterstützen die Verteilung verschiedener Nährstoffe
und frischen Sauerstoffes durch den Körper. Weiterhin beeinflussen sie die Funktion des vegetativen Nervensystem,
das die Blutgefäße, die lokomotorischen Organe, das Wahrnehmungs- bzw. Gefühlssystem, das Verdauungssystem usw. steuern,
und gewähren auch die Sexualfunktionen, fördern die Spermienbildung und steigern die Beweglichkeit der Spermien.
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Deshalb werden sie seit kurzem nicht nur in pharmazeutischen Präparaten für Menschen und Tiere, sondern auch als
Komponente in verschiedenen Nahrungsmitteln und Tierfutterstoffen verwendet. Weiterhin werden derzeit weitere Anwendungsmöglichkeiten
für Tocopherole entwickelt.
Es ist wohl bekannt, daß Tocopherole lipophile bzw. fettlösliche ölige Stoffe sind und sich in Wasser nicht
lösen. Lipoidlösliche Stoffe werden im lebenden Körper in der Hegel weniger stark resorbiert als wasserlösliche
Stoffe. Man hat daher mit erheblichem Aufwand versucht, Tocopherole wasserlöslich zu machen.
Bislang sind u.a. folgende wasserlösliche Tocopherolderivate bekannt.:
Polyäthylenglycol-oC-tocopherylphosphat, das durch Umsetzen
von Tocopheryldihalogenphosphat mit Polyäthylenglycol hergestellt wird (vgl. japanische Patentveröffentlichung
Nr. 35/1958)* Tocopherylpolyoxyalkylenäther, die durch Umsetzen von Tocopherol mit Alkylenoxyd (vgl. japanische
Patentveröffentlichung Nr. 1218/1958) hergestellt werden, Tocopherylpolyäthylenglycolsuccinat, das durch
Umsetzen von Bernsteinsäuretocopherylestern mit Polyäthylenglycol hergestellt wird (vgl. USA-Patentschrift
2 680 74-9)· In den vorstehend genannten Verbindungen ist
der Anteil des Tocopherols im Verhältnis zur Nichttoeopherolkomponente
gering, überdies ist die Herstellung dieser Verbindungen nur nach komplizierten Verfahren
möglich und außerdem langwierig.
Es wurde nun gefunden, daß bestimmte neue Additionssalze von Bernsteinsäuretocopherylestern mit basischen
Aminosäuren in Wasser leicht löslich sind.
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Gegenstand der Erfindung sind somit wasserlösliche Salze von Berasteinsäuretocopherylestern mit basischen
Aminosäuren.
Diese neuen wasserlöslichen Bernsteinsäuretocopherylestersalze
basischer Aminosäuren lassen sich durch Umsetzen von Bernsteinsäuretocopherylestern mit basischen
Aminosäuren herstellen, die nicht nur ungiftig sind, sondern sogar selbst einen hohen Nährwert besitzen.
In 1 ml Wasser lösen sich unter Bildung einer opaleszenten Flüssigkeit jeweils 100 mg des L-Lysinsalzes, L-Ornithinsalzes
oder L-Argininsalzes des Bernsteinsäure-dl-«£-
tocopherylesters bzw. des L-Lysinsalzes, L-Omithinsalzes
oder L-Argininsalzes des Bernsteinsäure-d-e^-tocopherylesters,
die jeweils nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
sind. Es wurde festgestellt, daß diese wäßrigen Salzlösungen sich während einer zweimonatigen Lagerung bei Kaumtemperatur
nicht verändern.
In den erfindungsgemäß hergestellten Bernsteinsäuretocopherylestersalzen
basischer Aminosäuren beträgt das Gewichtsverhältnis von Bemsteinsäuretocopherylester zu basischer Ami- "
nosäure beispielsweise 1OO:27i5 beim Lysinsalz, 100:32,8 beim
Argininsalz und 100^:24,9 beim Ornithinsalz. Aus dem Vorstehenden
ist ohne weiteres ersichtlich, daß die erfindungsgemäßeaBernsteinsäuretocopherylestersalze
basischer Aminosäuren im Vergleich zu den bislang bekannten wasserlöslichen
Tocopherolderivaten einen höheren Anteil von Tocopherol abgeleiteten Molekülteilen enthalten. Die erfindungsgemäßen
Tocophero!derivate können in Form injizierbarer Lösungen,
die durch Lösen von 100 bis 150 mg Tocopherolderivat in 2 ml
Kochsalzlösung hergestellt werden, intramuskulär injiziert werden. Die erfindungsgemäße Tocophero!derivate enthaltenden
109821/2?
pharmazeutischenPräparate können in Form wäßriger Lösungen, in Tablettenform oder in Form anderer gängiger Arzneipräparatarten
hergestellt werden.
Zur Herstellung erfindungsgemäßer Tocopherolderivate der vorstehend beschriebenen Art kann man beliebige Arten
von Tocopherolen verwenden, z.B. d- oder dl-ct-, $-, 0O-
oder O-Tocopherol. Für die Zwecke der Erfindung können
außerdem beliebige bekannte basische Aminosäuren verwendet werden. Sowohl natürliche als auch synthetische basische
Aminosäuren sind für die Zwecke der Erfindung geeignet, z.B. L-Arginin, L-Lysin, L-Ornithin und die optischen
Isomeren dieser Aminosäuren, sowie die Racemate.
Die erfindungsgemäße Umsetzung von Bernsteinsäuretocopherylester
mit einer basischen Aminosäure wird durchgeführt, indem man den Bernsteinsäuretocopherylester in einem niederen
Alkohol, wie Methanol oder Äthanol, löst und die Lösung mit einer wäßrigen Lösung der entsprechenden basischen Aminosäure
versetzt. Die Umsetzung erfordert in der Hegel etwa 50 Min bis 2 h bei der Rückflußtemperatur des Reaktionsgemisches.
Nach beendeter Umsetzung kann das gewünschte Produkt nach herkömmlichen Trennverfahren, z.B. durbh Filtrieren
oder Verjagen des Lösungsmittels, isoliert werden. Erforderlichenfalls wird das Produkt aus einem Lösungsmittel,
wie Methanol oder Äthanol, umkristallisiert.
Die Vitamin-E-Aktivität von Tocopherol bleibt in den
erfindungsgemäßen Salzen von Bernsteinsäuretocopherylestern mit basischen Aminosäuren vollständig erhalten, wie durch
Tests an Ratten, bei welchen mit Dialursäure eine Hämolyse gesetzt wurde, bestätigt werden konnte.
109821/224 1
Weiterhin besitzen die erfindungsgemäßen neuen Verbindungen eine außerordentlich geringe akute Toxizität,
wie durch den. folgenden Versuch gezeigt wird:
Als Versuchstiere werden männliche 1,5 Monate alte Wister-Eatten
mit einem Körpergewicht von 140 bis 160 g sowie männliche, 1,0 Monate alte DDN-Mäuse mit einem Körpergewicht von
12 bis 16 g in Gruppen von je zehn Tieren verwendet. Den Versuchstieren
wird jeweils eine möglichst große Menge (bei den Ratten 4g/kg, bei den Mausen 8g/kg) einer pro ml jeweils f
0,4 g des L-Lysin-, L-0rnithin- bzw. L-Argininsalzes von
dl-^Tocopherylsuccinat enthaltenden wäßrigen Lösung oral
verabreicht. Bei diesem Versuch starb keines der Versuchstiere und bei der Autopsie ergab sich keine histologische
Verände rung «
Die oben stehenden Versuchsergebnisse zeigen, daß die
neuen Salze der Erfindung praktisch völlig ungiftig sind.
Die Beispiele erläutern die Herstellung bevorzugter erfindungsgemäßer wasserlöslicher Salze von Bernsteinsäuretocopherylestern
mit basischen Aminosäuren. ä
In 150 ml Methylalkohol werden 12 g d-^-Tocopherylsuccinat
gelöst, worauf man diese Lösung mit 2,6 g L-Ornithin, gelöst
in 15 al Wasser, versetzt· Dieses Gemisch wird 1 h unter
Rückfluß erhitzt. Dann läßt man das Gemisch abkühlen und filtriert die dabei ausgeschiedene Fallung ab, wobei nan
11,7 g rohes L-Ornithinsalz von d-e^-Tocopherylsuccinat
in Fora eines weißen Pulvers erhält· Durch Umkristallisieren des rohen Salzes aus Methanol erhält man das reine Salz,
109821/2241
dae bei 145 bis 146° C schmilzt. In 1 ml destilliertem
Wasser lassen sich 100 mg dieses ]>-Ornithinsalzes lösen.
Analyse - C38H66°7N2 (Molgew. 662,96)
0 HN
Ber.: 68,84% 10,03% 4,23%
Gef.: 68,75 % 9,96 % 4,05 %
Beispiel 1 wird wiederholt, wobei Jedoch abweichend davon 12,0 g dl-oO-Tocopherylsuccinat verwendet werden und das
Heaktionsgemisch nur eine halbe Stunde am Rückfluß erhitzt
wird. Man erhält 11,2 g L-Ornithinsalz von dl-t^-Tocopherylsuccinat
als weißes Pulver. Nach dem Umkristallisieren aus Methanol schmilzt das gemnigte Salz bei 142 bis 144° C.
In 1 ml destilliertem Wasser lassen sich 100 mg dieses L-Ornithinsalzes lösen.
Analyse - C38H66°7N2 (Molgew. 662,96)
C | H | N | |
Ber.: | 68,84 % | 10,03 % | 4,23 |
Gef.: | 68,95% | 10,10 % | 4,07 |
Beispiel | ? -·■■·: |
Eine Lösung von 12 g d-wii'-IPocopherylsuccinat in 150 al
Methanol wird mit einer Lösung von 3»5 g L-Arginin in 15
Wasser versetzt, worauf man das Genie eh unter Rückfluß 2 h
109821/22
am Sieden hält. Das Reaktionsgemisch wird hierauf unter
vermindertem Druck zur Entfernung des Lösungsmittels destilliert.
Das restliche Wasser wird hierauf durch azeotrope Destillation mit Äthanol entfernt.
Ilan erhält 15»4 g rohes L-Argininsalz von d-CK-Tocopherylsuccinat
in Form eines blaßgelben Wachses. Fach zweimaligem Umkristallisieren aus Methanol erhält man das gereinigte
L-Argininsalz als hellgelbes Pulver mit einem Schmelzpunkt von 139 bis 140° C.
In 1 ml destilliertem Wasser lösen sich 100 mg des L-Argininsalzes.
Analyse - °39Η68°Ά (Molgew. 705,00)
Ber.: Gef.:
C | 4 | H | (d. /0 | N | 95 |
66,44 % | 9, | 95 % | 7, | 68 | |
66,31 % | 9, | 7, | |||
Beispiel | |||||
Beispiel 3 wird wiederholt, wobei man abweichend davon
jedoch dl-oO-Tocopherylsuccinat verwendet. Man erhält
12,9 g rohes L-Argininsalz von dl-oO-Tocopherylsuccinat
in Form eines blaßgelben Wachses. Nach mehrmaligem Umkristallisieren aus Methanol erhält man das gereinigte
Salz in Form eines weißen Pulvers, das bei 135 bis 1360C
schmilzt.
In 1 ml destilliertem Wasser lassen sich 100 mg dieses L-Argininsalzes lösen.
109821/2 241
Analyse - C39H68°7Ii4 (Molgew.- 705,00)
C HN
Ber.: Gef.:
66,44 % | 9, | 72 % | 7 | ,95 |
66,21 % | 9, | 95 % | 7 | ,37 |
Beispiel 5 |
Beispiel 3 wird wiederholt, wobei man abweichend davon jedoch
an Stelle des L-Arginins 2,9 6 L-Lysin, gelöst in
15 nil Wasser verwendet. Man erhält 14,8 g L-Lysinsalz von
d-^Tocopherylsuccinat als blaßgelbes Wachs. Nach dreimaligem
Umkristallisieren aus Methanol erhält man ein gereinigtes L-Lysinsalz, das bei 139. his 141° C schmilz-t.
In 1 ml destilliertem Wasser lassen sich 100 mg dieses L-Lysinsalzes lösen.
Analyse - C39H6807N2 (Molgew. 676,99)
C H :■; N
Ber.: 69,19 % 10,12 % 4,14 %
Gef.: 69,25 % 10,34 % 4,00 %
- Patentansprüche -
1 0 ü Ϊ ? 1 / 2 2 4 1
Claims (11)
1. Wasserlösliche Salze von Bernsteinsäuretocopherylestern
mit basischen Aminosäuren.
2. Wasserlösliche Salze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Salze von dl-oO-Toco
pherylsuccinat oder d-oO-Tocopherylsuccinat sind·
3. Wasserlösliche Salze nach Anspruch Λ oder 2, dadurch
gekennzeichnet , daß es Salze von Diaminomonocarbonsäuren
sind.
4-. Wasserlösliche Salze nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3>
dadurch gekennzeichnet, daß es Salze von Arginin, Lysin oder Ornithin
sind.
5. Wasserlösliche Salze nach Anspruch 2 und 4, dadurch
gekennzei chnet , daß es Salze des L-Ornithins oder L-Arginins sind.
6. Wasserlösliches Salz nach Anspuch 4, dadurch gekennzeichnet , daß es das L-Lysinsalz von
d.-oo -To copheryl sue cinat ist.
7· Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Salze nach
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Bernsteinsäuretocopherylester
mit einer basischen Aminosäure umsetzt.
1 098?1/2241
- ίο -
8. Verfahren nach Anspruch 7T dadurch gekennzeichnet , daß man als basische Aminosäure
Arginin, Lysin oder Ornithin verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß man den Bernsteinsäure
tocopherylester in einem niederen Alkohol
diese Lösung mit der in Wasser gelösten basischen Aminosäure versetzt und das Gemisch zur Bildung des
Salzes unter Rückfluß erhitzt, worauf man es abkühlen läßt und das ausgefallene Salz in an sich bekannter
Weise isoliert.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man als niederen Alkohol Methanol
oder Xthanol verwendet.
11. Verwendung von wasserlöslichen Salzen basischer Ami-
■ nosäuren mit Bernsteinsäuretocopherylestern nach mindestens
einem der Ansprüche 1 bis 6 als Wirkstoffkomponente
in Arzneipräparaten in Form wäßriger Lösungen oder Tablettenform.
10 9 8 2 1/2241
Applications Claiming Priority (1)
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US5041278A (en) * | 1985-10-15 | 1991-08-20 | The Liposome Company, Inc. | Alpha tocopherol-based vesicles |
US4861580A (en) * | 1985-10-15 | 1989-08-29 | The Liposome Company, Inc. | Composition using salt form of organic acid derivative of alpha-tocopheral |
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