DE2052772A1 - Symmetriereinrichtung für Induktionsofen - Google Patents
Symmetriereinrichtung für InduktionsofenInfo
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Description
MANNHEIM BROWN BOVuHI
Mp.-Nr.: 654/70 Mannheim, den 23. Okt. 1970
PAT/Kh/Hz
Symmetriereinrichtung für Induktionsofen
Die Erfindung betrifft eine Symmetriereinrichtung für einen mehrphasig an das Netz angeschlossenen Induktions-Ofen, dessen
Teilspulen durch Kondensatoren kompensiert sind.
Bei einem derartigen Induktionsofen ist die Wirk- und Blindleistungsaufnahme
vom Püllungs- oder Beschickungsgrad und von
der Leitfähigkeit sowie von der magnetischen Permeabilität des Einsatzgutes abhängig.
Bei dreiphasigem Anschluß eines Induktionstiegelofens an das Netz nach dem in Figur 1 dargestellten Prinzipsschaltbild,
der zum Erreichen einer größeren Badbewegung für die Durchführung metallurgischer Reaktionen bei kleinerer Wirkleistung
vorteilhaft ist, nehmen die 3 angenommenen Teilspulen stark unterschiedliche. Leistungen auf, da sie magnetisch sehr eng
gekoppelt sind. Dabei weisen die einzelnen Teilspulen stark voneinander abweichende Wirkleistungen auf, die unter Umständen
auch negativ 3ein können, also zu Energielieferungen in das Netz führen, wobei natürlich die Gesamtwirkleistung des
Ofens immer positiv ist. Bei einem solchen Ofen wird Jede Teilspule
automatisch kompensiert. Außerdem muß die unsymmetrische Wirkleictungsbelastung des Netzes symmetriert werden.
Die Symmetrierung einer ungleichen Drehstrombelastung ist bekanntlich möglich, indem man entsprechend bemessene Drosseln
bzw. Kondensatoren den einzelnen Teilspulen parallelschaltet.
Die Große und das Vorzeichen der einzelnen Symmetrierleistungen
werden entweder aus den Netzatrömen über Zerlegung
2098 ΐ 97 O Ϊ2Ϊ ~
- 2 - . 654/70
in Mit- und Gegensystem oder noch einfacher, wenn die Einphasenleistungen
zwischen den Außenleitern des Netzes meßtechnisch zugänglich sind, direkt aus diesen einzelnen Wirkleistungen
bestimmt. Um für den letzten Fall auf .die Formeln für die Bestimmung der Symmetrierungs-Blindleistungen zu kommen,
kann man folgenden Weg einschlagen:
Die drei einzelnen Wirkleistungen zwischen je 2 Phasen des
Netzes werden nacheinander in der bekannten Art durch Drossel und Kondensator, symmetriert, wie es in Pig. 2a-c dargestellt
ist, und dann zur Gesamtschaltung überlagert.
Es ergibt sich zwischen R und S
die Wirkleistung Pfis
die Wirkleistung Pfis
P -P
die Symmetrierungsblindleistung QRg = ST TR
(Induktive Blindleistung positiv, kapazitive Blindleistung
negativ gerechnet),
zwischen S und T
die Wirkleistung PgT
die Symmetrierungsblindleistung QST = PTR~PRS
und zwischen T und R
die Wirkleistung TR
die Symmetrierungsblindleistung QTR = PRS~PS3?
Werden mit diesen Bezeichnungen die erforderlichen Symmetrierungsblindleistungen
für verschiedene Ofenzustände berechnet, so bekommt man für jede einzelne Teilspule einen Bereich,
der vom kapazitiven Höchstwert Qcmax über 0 biü zum induk-
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tiven Höchstwert Qimax-geht. Dabei ist für jeden einzelnen
j Ofenzustand die Summe aus induktiven und kapazitiven Symmetrie
rungsblindleistungen gleich O.
Bei den bisher bekannten Symmetriereinrichtungen waren immer
zusätzliche Kondensatoren und Drosseln erforderlich. Dies machte einen zusätzlichen Aufwand an teuren Teilen notwendig«
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bisher benötigten Kondensatoren und Drosseln einzusparen.
Pur die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß die zur Symmetrierung erforderlichen Blindleistungen durch die Umschaltbarkeit eines Teils der Kompensationskondensatoren
verfügbar sind.
Dabei ist es nach der Erfindung auch noch möglich, daß die von den erforderlichen Symmetrierblindleistungsbereichen der
Teilspulen abhängigen Teile der Kompensationsbatterien zu Symmetrierbatterien zusammengefaßt sind, aus denen der aus
Kompensation und Symmetrierung resultierende Restkondensatorbedarf der einzelnen Teilspulen gedeckt wird.
Weiterhin können erfindungsgemäß auch noch die Istwerte für
Symmetrierung und Kompensation durch Gegen- bzw. Umschalten
einer kapazitiven Blindleistung so verfälscht werden, daß eine Trennung der Regelbereiche von Kompensation und Symmetrierung
erfolgt, trotzdem aber Symmetrierung und Kompensation voll erreicht werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Schaltung nach Pig. 3 nachfolgend besprochen.
Die einzelnen Teilspulen des Ofens sind durch die Wirkwiderstände R1-R, und durch die Blindwiderstände X1-Xv dargestellt.
C1-CU sind die Pestkondensatoren und C.-Cg die schaltbaren
Kondensatoren der einzelnen Teilspulen. An die Stromwandler
- 4 2 0 9a19/Π 2 2 1
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f-j-f, sind die nicht dargestellten Kompensationsregler und an
die Stromwandler f^-fg die nicht gezeigten Symmetrierregler
angeschlossen. C-.Q und C-,·, sind ein Teil der insgesamt erforderlichen Kondensatoren für die Symmetrierung, die jeder für
sich durch die Schalter S^-Sg auf eine der Teilspulen ge-"
schaltet werden können. Die Leistung der Kondensatoren C^-Cq
entspricht dem Betrag von Qimasjder jeweiligen Teilspule.
Wenn man bei den folgenden Betrachtungen von dem üblichen Fall ausgeht, daß die Blindleistung der Teilspulen voll auskompensiert
ist, so ergibt aich für die obere Teilepule folgendes Bild»
Der nicht dargestellte Kompensationsregler bekommt vom Stromwandler
f, einen Strom als Istwert, in dem der Strom des Kondensators
C™ doppelt enthalten ist. Der Regler regelt also
von den Meßwerten her auf Q=O, tatsächlich jedoch auf Q=Qimax.
Es ist selbstverständlich auch möglich, die Schaltmarken des Reglers auf Qimax einzustellen und den Strom vom Kondensator C
nicht doppelt durch f1 zu führen. Dann würde der Regler jedoch
beim Absenken der Betriebsspannung, wie es im Ofenbetrieb häufig vorkommt, auf die konstante Blindleistung Qimax regeln,
also Kondensatoren abschalten. Das ist jedoch unerwünscht, da sich dadurch der Gesamtleistungsfaktor des Ofens verschlechtern
würde. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 werden die Schaltmarken des Reglers auf Q«Q eingestellt. Bei einer Spannungsabsenkung
ändert sich der Zeigerausschlag nicht und ea werden auch keine Kondensatoren geschaltet.
Der nicht gezeigte Symmetrierregler erhält seinen Istwert aus dem Stromwandler t.t durch den der Strom vom Kondensator C~
in umgekehrter Richtung, also induktiv wirkend, geführt ist. Wird vom Symmetrierregier z.B. die Symmetrierblindleistung 0
angefordert, so werden Kondensatoren mit einer Leistung von Qimax an die obere Teilspule angeschaltet. Damit ist die
resultierende Durchflutung vom Stromwandler f1*0, er gibt also
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auch den Ietwert 0 ab. Tatsächlich ist jedoch von der Symmetrierkondensatorbatterie
die Kondensatorleistung Qimax an die obere Teilspule angeschlossen. Die Gesamtblindleistung
ist also an der oberen Teilspule = 0, wie es sein soll.
Wenn die Symmetrierblindleistung kapazitiv sein muß, werden weitere Kondensatoren zugeschaltet, dagegen aber bei induktiver
Symmetrierblindleistung abgeschaltet.
Soll der Ofen i-nduktiv gefahren werden, wird durch den Stromwandler
f-, , f2 und I1, ein entsprechend höherer Kondensatorstrom
von O7, Cg und Cq geführt. Dieser erhöhte Strom darf
jedoch nicht auch durch f., f,- und fg fließen!
Es ist immer die ganze Symmetrierkondensatorbatterie eingeschaltet,
geändert wird nur die Verteilung auf die einzelnen Teilspulen.
Die Symmetrierkondensatorbatterie hat einen erheblichen Aufwand an Schaltgeräten, da man ja jeden Kondensator an jeder
Seilspannung betreiben muß. Es sind daher entsprechend umfangreiche
Verriegelungseinrichtungen erforderlich, um Fehlschaltungen zu vermeiden.
Wenn man diesen aufwendigen Aufbau vermeiden will, kann man jeder Teilspule eine Symmetrierkondensatorbatterie mit einer
Leistung von Qimax-Qcmax zuordnen.(Induktive Blindleistung
positiv, kapazitive Blindleistung negativ gerechnet.) Der Mehraufwand an Kondensatoren ist dann gleich der Summe aller
Qcmax. Auch bei dieser vereinfachten Schaltung werden also immer noch Syrametrierleistungsglieder gespart gegenüber den
bekannten Einrichtungen.
Der nicht wiedergegebene Syrametrierregler kann z.B. mit 3 leiatungsmeßwerken auf gemeinsamer Welle ausgeführt sein.
Der Faktor
der sich aus den vorangehenden Gleichungen
ergibt, muß dann bei der Auslegung der Meßwerke berücksichtigt
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werden. Die Schaltwerke werden auf Q=O eingestellt, bei Spannungsänderungen
wird also genau wie beim Kompensationsregler nichts geschaltet. Es ist selbstverständlich auch möglich, die
Leistungen mit Meßwertumformern in Gleichströme umzuformen und den Leistungsvergleich nicht mechanisch - wie oben beschrieben
- sondern elektrisch durch galvanische Überlagerung der 3 Ströme in einem einfachen-Gleichstromregler vorzunehmen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß für -die Symmetrierung die Kondensatoren, die zur
Kompensation sowieso vorhanden sind, anders auf die Teilspulen verteilt, verwendet werden, ohne daß dabei die Kompensationswirkung beeinträchtigt wird. Weiterhin wird durch zweckmäßige
Schaltungsmaßnahmen erreicht, daß trotz der Doppelfunktion eines Teils der Kondensatoren die automatische Kompensationsund
Symmetrierregelung unabhängig voneinander arbeiten.
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Claims (3)
- - 7 - 654/70Patentansprüche:Symmetriereinrichtung für einen mehrphasig an das Netz angeschlossenen Induktionsofen, dessen Teilspulen durch Kondensatoren kompensiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Symmetrierung erforderlichen Blindleistungen durch die Umsehaltbarkeit eines Teils der Kompensationskondensatoren verfügbar sind.
- 2. Symmetriereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von den erforderlichen Symmetrierblindleistungsbereichen der Teilspulen abhängigen Teile der Kompensationsbatterien zu Symmetrierbatterien (Ci0* ^11^ zusammengefaßt sind, aus denen der aus Kompensation und Symmetrierung resultierende Restkondensatorbedarf der einzelnen Teilspulen gedeckt ist.
- 3. Symmetriereinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Istwerte für Symmetrierung und Kompensation durch Gegen- bzw. Umschaltung einer kapazitiven Blindleistung so verfälscht sind, daß eine Trennung der Regelbereiche von Kompensation und Symmetrierung erfolgt, trotzdem aber Symmetrierung und Kompensation voll erreicht ist.
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