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Nachrichtenübertragungssystem mit tfbertragungskanalen zur Übertragung
mehrerer Einseitenband-Übertragungsbander in ein und demselben Primärgruppenkanal
eines Trägerfrequenz-Fernsprechsystems Die Erfindung betrifft ein Nachrichtenübertragungssystem
mit Übertragungskanälen zur Übertragung mehrerer etwa 10 kHz breiter, insbesondere
für Tonprogrammübertragung vorgesehener, Einseitenband-Übertragungsbänder ohne Träger,
die in ein und demselben Primärgruppenkanal eines Trägerfrequenz-Fernsprechsystems
jeweils den Platz von drei Fernsprechkanälen einnehmen.
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Bei Urägerfrequenz-Fernsprechsystemen ist es üblich, jeweils zwölf
für die Sprachübertragung vorgesehene Frequenzbänder in einer sog. Gruppe zusammenzufassen,
die eine Breite von 48 kHz hat. Dabei werden die Gruppen in der Prequenzlage 12
kHz bis 60 kllz und 60 kllz bis 108 kllz, insbesondere die Gruppe 60 kHz bis 108
kllz als Grundgruppe bzw. Primärgruppe bezeichnet. Sie enthält vier gleich breite,
durch Fernßprech-Dreiergruppen gebildete sogen. Vorgruppen.
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Nach den Empfehlungen des CCITT kann man in Trägerfrequenzsystemen
pro Primärgruppe einen Tonkanal einrichten, der 10 kllz Bandbreite besitzt. So ist
nach der CCITT-Empfehlung J. 22 für die Rundfunkprogramm-Übertragung das Frequenzband
84 bis 96 kHz vorgesehen, wobei die virtuelle Trägerfrequenz 95,5 kllz beträgt.
Diese ilrequenzlage kann sowohl in Übertragungseinrichtungen mit Kompander als auch
bei
solchen ohne Kompander Verwendung finden.
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Aus der deutschen Auslegeschrift 1 299 333 ist ferner bereits ein
Übertragungssystem zur Stereo-Tonprogramm-Ubertragung bekannt, bei dem im Primärgruppenkanal
eines Trägerfrequenz-Fernsprechsyetems jeweils zwei Einseitenband-Tonfrequenzbänder
ohne Träger derart übertragen sind, daß das eine Tonfrequenzband in Kehr- und das
andere Tonfrequenzband in Regellage übertragen ist und daß die beiden Tonfrequenzbänder
symmetrisch zur Kitte des Primärgruppenkanales liegen. Dabei können die Tonfrequenzbänder
beispielsweise eine Bandbreite von 10 kllz oder 15 kHz aufweisen.
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Bei diesem Übertragungssystem kann man beide Tonfrequenzbänder ausgehend
von der ursprünglichen Frequenzlagezunächst mit einem Träger von 95,5 kHz in die
Kehrlage umsetzen. werner ist es dabei möglich, die niederfrequenten Tonfrequenzbänder
über eine oder mehrere Zwischenfrequenzlagen in die endgültige Übertragungslage
zu bringen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Nachrichtenübertragungssystem zu
schaffen, mit dessen Hilfe es möglich ist, in ein und demselben Primärgruppenkanal
eines Trägerfrequenz-Fernsprechsystems bei möglichst großer tbertragungsqualität
mehr als zwei Nachrichtenübertragungsbänder, insbesondere für Tonprogrammübertragung,
einzurichten.
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Gemäß der Erfindung wird das Nachrichtenübertragungssystem mit Ubertragungskanälen
zur tbertragung mehrerer Einseitenband-8bertragungsbänder in ein und demselben Primärgruppenkanal
eines Trägerfrequenz-Fernsprechsystems zur Lösung dieser Aufgabe derart ausgebildet,
daß im NachrichtenUbertragungssystem vier derart ausgebildete Nachrichtenübertragungskanäle
vorgesehen
sind, daß sich die darin übertragenen Übertragungsbänder abwechselnd in Kehr- und
in Regellage befinden. Vorzugsweise wird das tbertragungssystem dabei so ausgebildet,
daß in den vier Bereichen einer Vorgruppe jeweils ein tbertragungskanal eingerichtet
ist. In den flbertragungskanälen wird insbesondere jeweils ein Nachrichtenband übertragen,
das in der Niederfrequenzlage von 0 bis 10 kHz reicht.
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Durch diese Maßnahmen ergibt sich der Vorteil, daß bei Belegung mit
drei oder vier Übertragungskanälen auch dann, wenn in zwei Kanälen das gleiche Programm
auftritt, in einem dritten Übertragungskanal derselben Primärgruppe kein verständliches
Nebensprechen durch Ditferenztöne dritter Ordnung auftreten kann. Das Nachrichtenübertragungssystem
läßt sich unter weitgehender Beibehaltung der darin vorgesehenen Einrichtungen auf
vielerlei Art, z.B. auch zur Ubertragung eines einzelnen 10 kllz breiten Tonfrequenz-Ubertragungsbandes
in der vom CM MITT empfohlenen Frequenzlage III im Frequenzband 84 bis 96 kHz verwenden,
wobei dann ii selben Primärgruppenkanal noch neun Fernsprechkanäle untergebracht
werden können. Ferner kann man im Primärgruppenkanal auch zwei Tonfrequenz-Ubertragungsbänder
zusammen mit sechs Fernsprechkanälen oder einem 24 kHz breiten Kanal, z.B. für Datenübertragung,übertragen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird das Nachrichtenübertragungssystem
derart ausgebildet, daß bei einer Frequenzlage 60 bis 108 kHz der Primärgruppe wenigstens
eie der Frequenzen 71,5 kHz, 72,5 kHz, 95,5 kHz und 96,5 kHz die virtuelle Trägerfrequenz
eines der Übertragungebänder ist. Dabei dienen vorzugsweise zugleich alle vier genannten
Frequenzen als virtuelle Trägerfrequenzen.
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In Weiterbildung der Erfindung ist das im Teilband 84 bis 96 kHz gelegene
Übertragungsband mit der virtuellen Trägerfrequenz 95,5 kflz als Zwischenfrequenzlage
für die weiteren Nachrichtenübertragungsbänder gewählt. Dabei kann man die weiteren
Nachrichtenübertragungsbänder ausgehend von der Zwischenfrequenzlage durch doppelte
Umsetzung bilden. Durch diese Maßnahmen ergibt sich der Vorteil, daß für alle Übertragungskanäle
die zur ersten Umsetzung erforderlichen Einrichtungen, die den größten Anteil am
Gesamtaufwand erfordern, einheitlich und in üblicher Weise ausgebildet werden können.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung lassen sich die vorgesehenen
Umsetzungen dadurch auf besonders einfache Weise realisieren, daß ausgehend von
der Zwischenfrequenzlage ein erstes Ubertragungeband mit Hilfe der Trägerfrequenzen
312 kHz und 336 kHz, ein zweites Ubertragungeband mit Hilfe der Trägerfrequenzen
504 kHz und 336 kHz und ein viertes Ubertragungsband mittels der Trägerfrequenzen
312 kHz und 504 kHz umgesetzt ist.
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Die bei Kompandierung der zu übertragenden Nachrichten erforderlichen
Dehner bzw. Presser sind zweckmäßigerweise in den Einrichtungen zur Bildung der
zwischenfrequenten Nachrichtenübertragungsbänder enthalten und können dabei in vorteilhafter
Weise ebenfalls einheitlich ausgebildet werden.
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Die Erfindung wird anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt das Blockschaltbild der Sendeeinrichtung eines Ubertragungssystems,
bei dem innerhalb ein und desselben Primärgruppenkanales vier 10 kHz-Ubertragungskanäle
für Tonprogranübertragung untergebracht sind.
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In Fig. 2 ist ein Frequenzplan für die in Fig. 1 gezeigte Sendeeinrichtung
dargestellt.
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Bei der in Fig. 1 gezeigten Sendeeinrichtung sind die Einrichtungen
für die einzelnen Übertragungskanäle im eingangsseitigen Teil A jeweils in gleicher
Weise aufgebaut. Dem Tonfrequenz-Übertragungsband 0 bis 10 kHz wird jeweils in der
Gabel 1 der Pilot 10,611 kHz zugesetzt. Daran anschließend wird das Übertragungsband
mit Hilfe der Trägerfrequenz 95,5 kHz in die erste Zwischenfrequenzlage umgesetzt.
Der Bandpaß 3 läßt jeweils das bei der Modulation entstehende untere Seitenband
85,5 kHz bis 95,5 kHz durch, das jeweils dem Presser 4 zugeführt wird. Dabei ist
für die erste Umsetzung bzw. Einseitenbandherstellung und Kompander, die einen großen
Teil des Gesamtaufwandes erfordert, in vorteilhafter Weise eine einheitliche Ausrüstung
vorgesehen.
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Im darauffolgenden Teil B der Sendeeinrichtung werden die Übertragungsbänder
mit Ausnahme des Ubertragungskanales II, bei dem keine weitere Umsetzung des zwischenfrequenten
Übertragungabandes vorgesehen ist, ausgehend von der Zwischenfrequenzlage, zweifach
umgesetzt.
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Im ersten Übertragungskanal I wird das zwischenfrequente Ubertragungsband
im Umsetzer 5 mit der Trägerfrequenz 312 kHz umgesetzt. Der Bandpaß 6 läßt das dabei
entstehende obere Seitenband 397,5 bis 407;5 kH-z durch, das im Umsetzer 14 mit
der Trägerfrequenz 504 kHz umgesetzt wird.
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Der nachgeschaltete Bandpaß 15 läßt das Frequenzband 96,5 kHz bis
106,5 kllz an die Gabel 13 gelangen.
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Im dritten Ubertragungskanal III wird das zwischenfrequente Ubertragungsband
im Umsetzer 5 mit der Trägerfrequenz 504 kHz umgesetzt. Der Bandpaß 10 läßt das
dabei
entstehende untere Seitenband 408,5 bis 418,5 kliz durch,
das im Umsetzer 11 mit der Trägerfrequenz 336 kHz umgesetzt wird. Der nachgeschaltete
Bandpaß 12 läßt das Frequenzband 42,5 kHz bis 82,5 kHz an die Gabel 13 gelangen.
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Im vierten ffbertragungsk'analIV wird das zwischenfrequente bertragungsband
im Umsetzer 5 mit der Trägerfrequenz 312 kHz umgesetzt. Der Bandpaß 6 läßt das dabei
entstehende obere Seitenband 397,5 kHz bis 407,5 kHz durch, das im Umsetzer 7 mit
der Trägerfrequenz 336 kHz umgesetzt wird. Über den Bandpaß 8 gelangt das Frequenzband
61,5 bis 71,5 kHz an die Gabel 13.
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Alle Übertragungskanäle sind mit Hilfe der Gabel 13 zusammengefaßt.
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Die vorstehend beschriebene Umsetzung der niederfrequenten Übertragungsbänder
in Teilbänder des Frequenzbandes 60 kflz bis 108 kHz eines Primärgruppenübertragungskanales
ist in dem Frequenzplan nach Fig. 2 näher dargestellt, wobei die anhand von Fig.
1 für die Übertragungskanäle I bis IV beschriebenen Umsetzungen der einzelnen Niederfrequenzbänder
gezeigt sind. Dabei sind die vorgesehenen Pilote der besseren Übersicht wegen nicht
mit eingezeichnet. Der gezeigte Frequenzplan für vier 10 kHz Kanäle in der Primärgruppe,
wonach im Primärgruppenkanal je ein Kanal im Bereich einer Vorgruppe eingerichtet
ist, ist für Modulation und Übertragung besonders vorteilhaft. Es ist vorgesehen:
für Kanal I: virtuelle Trägerfrequenz 71,5 kHz, Kehrlage für Kanal II: virtuelle
Trägerfrequenz 72,5 kHz, Regellage für Kanal III: virtuelle Trägerfrequenz 95,5
kHz, Kehrlage (= Frequenzlage Nr. III nach CCITT) für Kanal IV: virtuelle Trägerfrequenz
96,5 kHz, Regellage
Wie aus den Figuren hervorgeht, lassen sich
die Übertragungsbänder für die Kanäle I, III und IV leicht erzeugen, indem man die
CCITT-Frequenzlage Nr. III als erste Zwischenfrequenzlage vorsieht und die gewünschten
Übertragungslagen von dort aus durch wenig aufwendige doppelte Umsetzungen erreicht.
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Die Empfangseinrichtung des Ubertragungssystems wird entsprechend
der in Fig. 1 gezeigten Sendeeinrichtung aufgebaut und wird von den Signalen in
umgekehrter Richtung durchlaufen. An die Stelle der Presser 4 treten dabei die entsprechenden
Dehner. Zweckmäßigerweise besitzt die Empfangsgabel vier entkoppelte Ausgänge für
die vier tbettragungskanEle .
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Die Übertragungskanäle dienen vorzugsweise zur Tonprogrnmmübertragung.
Sie können jedoch auch vorteilhaft andere 10 kHz Kanäle sein, die nicht zur Übertragung
von Tonsignalen, sondern für verschiedene andere Dienste, z.B.
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für Faksimileübertragung oder für Fernsteuerzwecke behutzt werden
sollen und dann gegebenenfalls ohne den bei Tonübertragung vorzugsweise vorgesehenen
Kompander betrieben werden können.
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Das Nachrichtenübertragungssystem bietet die Möglichkeit, vier 10
kHz-Übertragungskanäle in ein und derselben Primärgruppe einzurichten. Bei teilweiser
Belegung mit derartigen Kanälen kann zusammen mit einem 10 kHz-2bertragungsband,
das dann vorzugsweise die vom CCITT empfohlene Frequenzlage III bei virtuellem Träger
95,5 kllz hat, neun Ferneprechkanäle vorgesehen sein. Dabei kann für den 10 kltz
Kanal im Bedarfsfalle ein Kompander vorgesehen werden.
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Ferner lassen sich auch z.B. zwei Tonkanäle von 10 kHz Bandbreite
mit sechs Fernsprechkanälen oder einem 24 kHz breiten Kanal in ein und demselben
Primärgruppenkanal gemeinsam übertragen.
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6 Patentansprüche 2 Figuren