DE205001C

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Publication number: DE205001C
Application number: DENDAT205001D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

f£ 205001 KLASSE 21 e. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Januar 1907 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein auf Ferrarisschem Prinzip beruhendes elektrisches Meßgerät mit zweizinkigem Triebkern, auf dessen Schenkeln Strom- und Spannungsspulen derart angeordnet sind, daß das Spannungsfeld an dem einen Schenkel in Summen- und an dem anderen Schenkel in Differenzwirkung mit dem Stromfeld tritt. Solche Apparate sind in der Form bekannt, daß auf

ίο jedem der beiden Zinken eine Spannungsspule untergebracht ist und die den Hauptstrom führende Spule um die beiden Nebenschlußspulen herum oder je eine Hauptstromspule um je eine der Nebenschlußspulen herumgewickelt ist. Eine besondere Form dieser Anordnung besteht darin, daß die Hauptstromspulen neben die Nebenschlußspulen oder auf das Schlußstück gewickelt sind. Bei Verwendung nur einer Hauptstromspule ist es nicht möglich, Schaltungsvariationen auszuführen. Sind jedoch die Hauptstromspulen um je eine Spannungsspule herumgewickelt, so läßt sich das Spannungsfeld nicht drosseln, ohne auch das Hauptstromfeld zu beeinflussen.

Die vorliegende Anordnung, die in der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist, bietet gegenüber den erwähnten Anordnungen Vorteile.

Auf dem U - förmigen Triebkern 1 sitzen zwei Spannungsspulen 2, über welchen die zwei Stromspulen 3 angeordnet sind. In dem Lufträume zwischen dem Kerne 1 und dem Schlußstück 4 befindet sich die Scheibe 5, welche drehbar gelagert ist. Die beiden Spannungsspulen sind magnetisch wie elektrisch hintereinandergeschaltet, während die 40

beiden Stromspulen hintereinander- oder parallelgeschaltet sind und stets gleiche Pole an den Enden der Magnetschenkel erzeugen. Es bilden sich also an den beiden Zinken zwei in Phase verschobene resultierende Felder, von denen das eine gleich der Summe von Strom und Spannungsfeld ist, während das andere gleich der Differenz aus beiden ist. Zweckmäßig wird zwischen die beiden Magnetschenkel des Kernes 1 über den beiden Spannungsspulen ein Eisenstück 6 gelegt, um den Verbrauch im Spannungsstromkreise klein zu halten.

Durch Verwendung zweier Stromspulen ist eine größere Zahl von Schaltungsvariationen möglich, da man diese Spulen sowohl in Reihe wie parallel oder bei Unterteilung in mehrere Spulen teilweise in Reihe und teilweise parallel schalten kann. Ferner sind sämtliche von den Hauptstromwindungen erzeugte Kraftlinien motorisch wirksam, was bei den erwähnten Anordnungen nicht der Fall ist, und es wird durch den magnetischen Nebenschluß nur das Spannungsfeld gedrosselt: Gleichzeitig bietet aber die neue Anordnung außerdem die auch sonst vorhandenen Vorteile, und zwar zum Teil in erhöhtem Maße, nämlich: daß der Triebkern sehr einfach und billig hergestellt werden und der Zähler selbst sehr kompendiös aufgebaut werden kann, und daß sich die Hauptstromkraftlinien durch eine größere Luftstrecke schließen. Infolgedessen nähert sich die Charakteristik des Hauptstromfeldes der Magnetisierungslinie der Luft, d. h. einer Geraden, so daß die Proportionalität zwischen dem Belastungsstrome und den

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Angaben des Instrumentes in sehr guter Weise erreicht wird.

Zu erwähnen ist noch, daß das Schlußstück 4 vorteilhaft die beiden Schenkel des Kernes i· überragt; dann wird die Zahl der die Scheibe durchtretenden Hauptstromkraftlinien vermehrt und somit das Drehmoment des Zählers vergrößert. Durch Verschieben des Schlußstückes kann leicht das zur Kompensation der Reibung erforderliche zusätzliche Drehmoment erreicht werden.

Claims

Pate nt-Ansprüche:

i. Ferraris-Meßgerät mit U-förmigem · Triebkern, auf dessen Schenkeln Strom- und Spannungsspulen derart angeordnet sind, daß sie in den Schenkeln Summenbzw. Differenzfelder erzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptstromspulen an den äußeren Teilen der Schenkel des U-förmigen Triebkernes angeordnet sind, während die näher beim Joch liegenden Nebenschlußspulen durch einen über ihnen angeordneten magnetischen Nebenschluß in Verbindung stehen.
2. Ferraris-Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlußstück die Schenkel des Elektromagneten überragt, zum Zwecke, das Drehmoment des Zählers zu erhöhen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Berlin. Gedruckt in der reiöhsdrüCkereI.