DE2046748A1 - Petrolatum - Google Patents
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Description
zur Eingabe vom 28. AUgUSt 197omy/ Name d. Anm. CHESEBROUGH-POND ' S INC.
C 48/5
Petrolatum
Festes Petrolatum beziehungsweise Petroleumgelee -im folgenden wird nur die Bezeichnung Petrolatum verwendet- ist als Gleit-,
Weichmachungs- und Hautpflegemittel bekannt; es hat daher auch weitgehend Anwendung als therapeutisches Mittel zur äusserliehen
Behandlung von Wunden, Verbrennungen und Infektionen gefunden.
Petrolatum besteht aus einem Gemisch von Kohlenwasserstoffen, einschliesslich Mineralöl und mikrochristallinen Kohlenwasserstoffwachsen
solcher Art, dass geschmolzenes Petrolatum beim Abkühlen auf Raumtemperatur sich zu einer durchscheinenden,
amorphen beziehungsweise gallartartigen Masse verfestigt.
In der U.S. Pharmacopeia (U.S.P.) wird die Bezeichnung weisses
Petrolatum beziehungsweise weisser Petroleumgelee für ein gereinigtes Gemisch aus halbfestem, aus Petroleum erhaltenen, vollständig
oder nahezu entfärbten Kohlenwasserstoffen verwendet. Es wird ferner dahingehend gekennzeichnet, dass es einen Schmelzpunkt
im Bereich von 38 - 6o° C und eine nach der U.S.P. Methode
bestimmten Konsistenz von weniger als loo und nicht mehr als 275 hat. Ein weniger entfärbtes Petrolatum wird in dem Natijial
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Formulary (N.P.) als ein gelbes Produkt beschrieben, das frei
beziehungsweise nahezu frei von Geruch und Geschmack ist.
Zu den vielen wertvollen Eigenschaften von Petrolatum, die seine örtliche Anwendung so vorteilhaft machen rechnen: Verhinderung
des Zutrittes von Wasser; Wasser-abweisend ist, gegenüber Wasser waschfest sowie physiologisch und chemisch inert und stabil ist
und dass es ferner eine Konsistenz und Viskosität aufweist, die eine leichte Anwendbarkeit ermöglicht und wünschenswerte, filmbildende
Eigenschaften besitzt.
Der wesentliche Nachteil von Petrolatum zur Anwendung als Salbe ist seine Fettigkeit und seine Festigkeit gegenüber Waschen mit
kalter Seife und Lösungen von Detergentien.
Vorliegender Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde 3 die aufgezeigten
Nachteile von Petrolatum, ohne dass seine guten Eigenschaften beeinträchtigt werden, zu überwinden; vorliegend e Erfindung betrifft
insbesondere ein modifiziertes Petrolatum und ein Verfahren zu seiner Herstellung, dassi bei der Anwendung auf der Haut
sich weniger fettig anfühlt und weniger fettig erscheint, als üblicher Petroleumgelee.
Eine weitere Aufgabe vorliegender Erfindung besteht in der Herstellung
eines verbesserten , modifizierten Petrolatums sowie ein solches Petrolatum selbst, das die filmbildenden und wasserfesten
Eigenschaften von Petroleumgelee haben, aber weniger
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fest als diese gegen Waschen mit kaltem Wasser und Lösungen von Detergentien sind. Eine weitere Aufgabe vorliegender Erfindung ist
die Herstellung eines verbesserten Petrolatums und ein solches Petrolatum selbst, das die oben angegebenen vorteilhaften
Eigenschaften des bekannten Petrolatums besitzt und das Wachstum von Bakterien auf der Haut nicht fördert.
Es wurde gefunden, dass man die Aufgabe vorliegender Erfindung in der Weise lösen kann, dass man einer Petroleumgelee enthal- '
tenden Salbe hydrophobe· Stärke als einen wesentlichen Bestandteil einverleibt. Hydrophobe Stärke ist bekanntlich eine mit
hydrophoben Gruppen modifizierte Stärke, so dass die Stärke im Gegensatz zu der hydrophilen nicht modifizierten Stärke hydropho
wird. Hydrophobe Stärken sind in vielen wissenschaftlichen Veröffentlichungen
und Patentschriften beschrieben, zum Beispiel
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Wurzburg, 0.& Herbst, W "Key Properties of "
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Specialties 7 -16 (Feb.1966)
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8/5 109818/?
USA-Patentschriften:·
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2 661 349 Caldwell et al December I9 1953
2 864 743 Kottler et al December 16,1958
2 852 4o4 Satterthwaite September 16,1958
2 961 339 Wolff November 22,1960
3 071 492 Satterly Januar 1, 1963
Jede der in den vorgenannten Veröffentlichungen beschriebene hydrophobe Stärke kann zur Formulierung der erfindungsgemässen
Mittel verwendet werden.
Die bekanntesten Arten hydrophober Stärke sind hydrophobe Gruppen enthaltende Stärkeester und komplexe Stärkeäther. Hydrophobe
Stärken dieser Art werden nicht leicht durch Wasser gequollen, sondern absorbieren eine beachtliche Menge Wasser, ohne dass eine
Paste gebildet wird.
Besondere Beispiele hydrophober Stärken sind die im Handel unter den Namen "ANM STARCH" und DRY PLO" bekannt.
?ANM STARCH" ist ein komplexer Stärkeäther, der durch Einwirkung
von Tetramethylolacetylen-di-harnstoff in Gegenwart geringer Mengen
von sauer reagierenden Mitteln und anschliessendem kurzen Erhitzen
auf höhere Temperaturen hergestellt wird. Dieser Stärkeäther quillt nicht in heissem Wasser, er ist sogar ein stärker
absorbierender Stoff als unbehandelte Stärke.
"DRY PLUO" ist ein Aluminiumsalz eines hydrophobe Gruppen aufweisenden,niedrig
substituierten Octenbernsteinsäurehalbesters von Stärke. Dieses Salz ist äusserst widerstandsfähig gegen
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eine Benetzung durch Wasser aber die Fähigkeit der Stärke,Wasser
ohne Quellung zu absorbieren, ist erhalten. Diese Stärke ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass sie sogar nach der Absorption
einer beträchtlichen Menge Wasser freifliessend ist. .
Die Mittel vorliegender Erfindung fühlen sich Hae beim Anwenden
auf der Haut weder fettig an noch erscheinen sie fettig. Sie haben die filmbildenden und wasserfesten Eigenschaften des Petroleumgelees
, aber sie sind weniger fest gegenüber Waschen mit kalter Seife und Lösungen von Detergentien. Die Eigenschaft
hydrophober Stärke, Wasser zu absorbieren, obwohl sie Wasser abweist, ergibt einen Film des erfindungsgemäss verbesserten
Petrolatums, das eine bessere Ausdünstung gewährleistet als Petroleumgelee
allein.
Da die in dem erfindungsgemässen Mittel enthaltene hydrophobe
Stärker wasserunlöslich ist, bildet sie auch in Gegenwart von Feuchtigkeit, Schweiss oder Harn keine Paste. Das erfindungsgemässe
Mittel fördert nicht das Wachstum von Bakterien auf der Haut.
Bei Vergleichsvers^uchen mit einem Mittel vorliegender Erfindung
beziehungsweise mit einem nicht modifizierten Petrolatum ergab sich, dass das erfindungsgemässe Mittel weniger fettig
ist, eine bessere Struktur aufweist, viel einfacher anzuwenden und leichter zu entfernen ist, obwohl es so wirksam beziehungs-
109818/7231
weise noch wirksamer als Petrolatum ist, was das Lindern von
Schmerzen, das Weichmachen und den Schutz der Haut angeht.
Obwohl vorliegende Erfindung nicht auf irgendeiner Theorie hinsichtlich
der Wirkung des erfindungsgemässen Mittels beruht, kann die Verringerung des fettigen Aussehens und Anfühlens wohl
damit erklärt werden, dass die hydrophoben Stärkekörner eine Grosse haben, die als einzelne Teilchen nicht mehr erkannt werden
können, wenn das Mittel auf die Haut aufgebracht wird, weil dann die Stärketeilchen die Lichtreflektion von Petroleumgelee
absorbieren. Die Haut sieht sich info^dessen weniger fettig an. Die hydrophobe Stärke absorbiert Feuchtigkeit, ohne eine klebrige
Masse zu bilden, wodurch das warme, schwere Anfühlen von Petrolatum alleine gemildert wird, und die Haut fühlt sich weniger
fettig an.
Die Menge vorliegender hydrophober Stärke hängt von der Grosse
der Verringerung der Fettigkeit und der Festigkeit gegenüber Wachen mittels kalter Seife und Lösungen von Detergentien ab,
die erwünscht ist. Die Menge hydrophober Stärke steigt in dem Maße,wie die Fettigkeit und die Festigkeit gegenüber Waschen
mit kalter Seife und Lösungen von Detergentien vergrössert werden soll. Die Höchtsmenge hydrqfaober Stärke wird durch die gewünschte
Konsistenz des Endproduktes bestimmt. Es liegt ein gutes Gleichgewicht der gewünschten Eigenschaften vor, wenn die
hydrophobe Stärke in einer Menge von 30 - 60 Gew.-% der gesamten
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Mischung vorliegt, wobei die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn die hydrophobe Stärke in einer Menge von 4o-5o Gew.-%
der gesamten Mischung vorliegt.
Für den Fachmann ist es selbstverständlich, dass in Petrolatum üblicherweise vorliegende modifizierende Mittel auch für die
erfindungsgemassen Mittel eingesetzt werden können, um die Konsistenz
oder den Schmelzpunkt des Gemisches zu modifizieren, bei solchen Mitteln handelt.es sich zum Beispiel um Mineralöl,
mikrokristalline Wachse, Silikonöle.
Wie bereits ausgeführt, sind Petrolatumgemische bekannt, zum
Beispiel aus der englischen Patentschrift 882 742 und der USA
Patentschrift 2 661 318.
Für örtliche Anwendungen bei Menschen werden Petrolatum beziehungsweise
Petroleumgelee aus asphaltfreiem rohem,Petroleum dadurch
gewonnen, dass die flüchtigeren Fraktionen abdestilliert werden und ein nicht destillierter Rückstand verbleibt. Solches Petrolatum
enthält demnach eine grosse Menge öl mit einem weiten Bereich von Viskositäten und Molekulargewichten und mehr oder weniger
verhältnismässig groben, kristallinen Paraffins, das dem handelsüblichen
Paraffinwachs ähnlich beziehungsweise mit diesem identisch ist.
G 48/5 109818/7231
Seit einigen Jahren wird Petrolatum synthetisch in der Weise hergestellt, dass man mineralisches öl und mikrokristalline
Wachse und/oder paraffinische Wachse mischt, derart, dass man ein halbfestes Gemisch von Kohlenwasserstoffen erhält, das nach
der Entfärbung den physikalischen Anforderungen des U.S.P. und
N.P. für weisses Petrolatum beziehungsweise Petrolatum entspricht.
Der für die Zwecke vorliegender Erfindung formulierte Vaseline-Petroleum-Gelee ist eine solche entfärbte, synthetische
Mischung, die Mineralöl mit einer Viskosität von 2oo SSU oder mehr bei 37,80C und 3o# oder mehr mikrokristallines Wachs und/
oder paraffinisches Wachs enthält.
In den folgenden Beispielen sind Formulierungen des verbesserten Petrolatums angegeben:
ko% Vaseline-Petroleum-Gelee 4o 2ANM Stärke
2o ^Mineralöl (Viskosität 175 - 185 SSU)
Dry PIo Stärke
36,7? Vaseline-Petroleum-Gelee 18,3? Mineralöl (Viskosität 175 - 185 SSU) C48/5 109818/7231
36,7? Vaseline-Petroleum-Gelee 18,3? Mineralöl (Viskosität 175 - 185 SSU) C48/5 109818/7231
Beispiel | III | IV | % | » | Vaseline-Petroleum -Gelee | SSU) |
3o | % | .ANM Stärke | ||||
39 | Mineralöl (Viskosität 175-185 | |||||
loj | ' 555Silikonöl | |||||
112 | ||||||
Beispiel | ||||||
4o % Vaseline-Petroleum-Gelee
l\o% Dry-Flo-Stärke
9,9% Mineralöl (Viskosität 175-185 SSU))
lo* //555Silikonöl
o. 1/5 Riechstoff
54,9 % Vaseline-weisses Petroleum-Gelee 45* Dry-Plo Stärke
o,l* Riechstoff
54,9%
o.l*
Vaseline-weisses Petroleum-Gelee
ANM Stärke
Riechstoff
10 9 818/7231
-lo-Beispiel VII
54,9 % Vaseline-gelbes Petroleum-Gelee
k5% Dry-Flo-Stärke
ο,Ι % Riechstoff
ο,Ι % Riechstoff
Das erfindungsgemässe Petrolatum kann in der Weise hergestellt werden, dass man die erforderliche Menge Petroleumgelee schmilzt,
auf etwa 710C erhitzt und in einem Waring Mischer bei langsame
Rühren mit hydrophober Stärke in einem langsamen Strom zur Vermeidung von Klumpen und gegebenenfalls auch Mineralöl versetzt,
das langsam zugegeben wird, wenn die Särke völlig dispergiert ist, dann den Mischer auf vollen Touren bringt und ungefähr
3 Minuten rührt, wobei darauf zu achten ist, dass die Temperatur &Ί0 nicht überschreitet, worauf das Rühren wieder verlangsamt
wird und man Abkühlen lässt, nach dem Abfallen der Temperatur auf etwa 390C wird ein Riechstoff zugesetzt und 1 Minute mit
höchster Geschwindigkeit gerührt; schliesslich wird das Produkt zweimal durch eine von Hand betriebene Homogenisiervorrichtung
geführt und dann abgefüllt.
Patentanspruch
1098 18/7231
Claims (3)
1. Festes Petrolatum, gekennzeichnet durch einen Gehalt von etwa 3o - 60 Gew.-% an hydrophober Stärke
2. Petrolatum nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an einem Stär^eäther, der durch die Umsetzung
von Stärke mit der Methylolverbindung des Acetylendiharnstoffs
hergestellt worden ist.
3. Petrolatum nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Gehalt an dem Aluminiumsadz eines hydrophobe?!" Gruppen
aufweisenden, niedrig substituierten Octenbernsteinsäurehalbesters
von Stärke.
109818/7231
INSPECTeO
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