DE2044765B2 - Fertigbauteil aus stahlbeton und unter verwendung derartiger fertigbauteile hergestellte lagergestelle und lagerhallen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Fertigbauteil aus Stahlbeton zur Errichtung von Lagergestellen, Lagerhallen u. dgl., das mit seitlich vorstehenden Tragrippen zum Auflegen des insbesondere auf Paletten ruhenden Lagergutes versehen ist. Die Erfindung betrifft weiterhin aus derartigen Fertigbauteilen hergestellte Lagergestelle und Lagerhallen.

Gemäß der OE-PS 1 62 765 sind Fertigbauteile dieser Art bekannt, bei denen es sich um Formsteine handelt, aus denen Säulen zusammengesetzt werden. Diese Formsteine bzw. Säulen weisen seitliche Einkerbungen oder Tragrippen auf, so daß jeweils zwischen zwei benachbarten Säulen mehrere Tragbretter für Käse übereinander auf den Tragrippen abgelegt werden können. Wenn mit diesen bekannten Formsteinen Lagerhallen oder Lagergestelle größerer Höhe errichtet werden sollen, sind zusätzliche Aussteifungsmaßnah-S men erforderlich, was einen erhöhten technischen Aufwand zur Folge hat und auch zusätzlichen Raum, der nicht für Lagerzwecke genutzt werden kann, beansprucht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Fertigbauteile der angegebenen Art zu schaffen, die zum Aufbau von Lagergestellen und Lagerhallen für beliebige Waren und in beträchtlicher Größe geeignet sind, wie es für moderne Lagerbauten erforderlich ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Fertigbauteil dadurch gekennzeichnet, daß es in der Draufsicht H- oder U-förmig ausgebildet ist, die Wände des Fertigbauteiles zwei Lagerflächen bzw. ein Lagerfach umschließen und die Tragrippen am oberen Rand aller die Lagerfächer begrenzenden Wandflächen angeordnet sind.

Mit einem derartigen Fertigbauteil wird gegenüber dem Stand der Technik der technische Fortschritt erreicht, daß durch Aufeinandersetzen der Fertigbauteile Lagergestelle bzw. Lagerhallen errichtet werden können, die auch bei größerer Höhe ohne weitere Aussteifungsmaßnahmen die erforderliche Eigensteifigkeit aufweisen. Außerdem werden ohne weitere Baumaßnahmen Lagerfächer gebildet, die mit Ausnahme der Beschickungsseite auf allen Seiten durch Wände abgeschlossen sind.

Weitere vorteilhafte Ausbildungen des Fertigbauteiles sind Gegenstand der Ansprüche 2 und 3.

Das erfindungsgemäße Lagergestell ist dadurch gekennzeichnet, daß jeweils mehrere Fertigbauteile übereinander gesetzt und mit Hilfe von Befestigungsschrauben miteinander verbunden sind.

Die Lagerhalle kennzeichnet sich dadurch aus, daß zu Säulen zusammengesetzte und miteinander verschraubte Fertigbauteile in Reihen nebeneinander aufgestellt sind, wobei die Stege von in der Draufsicht U-förmigen Fertigbauteilen einen Teil der Wandflächen der Lagerhalle bilden.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Lagerhalle sind Gegenstand der Ansprüche 6 und 7.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 in der Draufsicht eine Ausführungsform eines Fertigbauteiles,

F i g. 2 eine Schnittansicht des in F i g. 1 dargestellten Fertigbauteiles,

F i g. 3 eine perspektivische Ansicht des Fertigbauteiles von oben gesehen,

F i g. 4 eine perspektivische Ansicht des Fertigbauteiles von unten gesehen,

Fig.5 den Grundriß einer aus Fertigbauteilen herstellbaren Lagerhalle,

Fig.6 die Lagerhalle nach Fig.5 in der Seitenansicht,

F i g. 7 eine Schnittansicht einer abgewandelten vereinfachten Ausführungsform eines Fertigbauteils,

F i g. 8 eine Schnittansicht einer regulierbaren Befestigungsanordnung zur Befestigung von zwei übereinander angeordneten Fertigteilbauteilen,
F i g. 9 eine Schnittansicht gemäß der Linie A-A in Fig. 8,

Fi g. 10 eine Schnittansicht gemäß der Linie B-B in F i g. 8 und

Fig. 11 einen teilweisen Grundriß einer Lagerhalle, die unter Verwendung des in Fig. 7 dargestellten Fertigbauteils hergestellt ist.

Das Fertigbauteil gemäß den F i g. 1 bis 4 weist vier endseitige Verstärkungsrippen 1 und zwei mittlere Verstärkungsrippen 2 auf; die mittleren Verstärkungsrippen 2 sind mittels eines Verbindungsstegs 3 miteinander und mittels Wänden 3' mit den Verstärkungsrippen 1 verbunden. Die oberen Längsränder der Wände 3' werden durch Tragrippen 4 begrenzt. Die Wände 3' weisen Durchbrüche 5 (Fig.3 und 4) zur Aufnahme von Balken oder Latten auf, die aus einem beliebigen geeigneten Material bestehen und zur Lagerung von Paletten, Untergestellen oder zur direkten Einlagerung von Waren dienen können. Die Zwischenräume zwischen den Tragrippen 4 ein- und desselben Fertigbauteiles oder zwischen den Tragrippen 4 von zwei angrenzenden Fertigbauteilen können durch Ziegel od. dgl. ausgefüllt sein, um eine ausgedehntere kontinuierliche Auflagefläche zu bieten.

Das in Fig. 7 dargestellte H-förmige Fertigbauteil 7' stellt eine vereinfachte Ausführungsform der Erfindung dar. So sind gegenüber der an Hand der F i g. 1 bis 4 beschriebenen Ausführungsform der Erfindung die Verstärkungsrippen 1 und 2 fortgelassen, und es sind lediglich Stahlbetonwände 3a, 3b vorhanden, die an ihren oberen Enden mit Tragrippen 4' versehen sind. Diese Fertigbauteile T lassen sich ebenfalls gemäß der in den F i g. 5 und 6 beschriebenen Anordnung zu etagenförmigen, selbsttragenden Säulen oder Stapeln übereinanderschichten.

F i g. 5 zeigt, wie sich die erfindungsgemäßen Fertigbauteile 7 bzw. T im Grundriß anordenen lassen, um Reihen von H-förmigen Stapeln oder Säulen zu bilden, wobei zum seitlichen Abschluß U-förmige Fertigbauteile 6 zugeordnet werden, um zusammen mit Verschlußwänden 8 beispielsweise die Außenwände einer Lagerhalle od. dgl. zu bilden. Gemäß F i g. 6 sind beispielsweise acht Fertigbauteile 7 zur Bildung einer Lagerhalle etagenförmig übereinandergeschichtet; in gleicher Weise lassen sich auch die Fertigbauteile T und die U-förmigen Fertigbauteile 6 übereinanderschichten.

Zur Verankerung von zwei jeweils übereinanderliegenden Fertigbauteilen sind vorzugsweise in jedes Fertigbauteil 7 bzw. T, aus Profileisen gefertigte schachtelförige Befestigungsorgane 15 und 16 eingeformt bzw. eingebettet (siehe Fig. 8, 9 und 10). Dieses Einformen der Befestigungsorgane findet vorzugsweise bereits bei der Herstellung der Fertigbauteile statt.

Das in das obere Bauteil T (F i g. 8) eingeformte schachteiförmige Befestigungsorgan 15 besteht im einzelnen aus zwei L-Profilen 10 und 11, deren kürzere Schenkel nach außen gerichtet sind; der längere Schenkel des L-Profils 11 ist mit einem Langloch 12 für eine Befestigungsschraube 13 versehen, die außerdem durch ein Langloch 14 einer Metallplatte des darunterliegenden, metallenen, schachtelfcrmigen Befestigungsorgans 16 hindurchgesteckt ist. Die Längsachse dieses Langlochs 14 liegt lotrecht zur Längsachse des Langlochs 12 des Befestigungsorgans 15. Infolge der Langlöcher 12 und 14 ist die Verankerung

ίο von zwei übereinanderliegenden Fertigbauteilen T oder 7 sehr einfach, wobei auch die Ausrichtung zwischen zwei übereinanderliegenden Fertigbauteilen leicht durchzuführen ist, da das eine Fertigbauteil sich gegenüber dem anderen in zwei orthogonalen Richtungen verschieben läßt.

Nachdem die Befestigung der Befestigungsschraube 13 an den beiden schachteiförmigen Befestigungsorganen 15 und 16 für jedes Befestigungsorgan mittels zweier Muttern vorgenommen worden ist, läßt sich, wie es aus F i g. 8 hervorgeht, auch die Höheneinstellung zwischen zwei übereinanderliegenden Fertigbauteilen in sehr einfacher Weise vornehmen.

Fig. 11 zeigt ausschnittsweise den Grundriß einer Lagerhalle die unter Verwendung der in Fig. 7 dargestellten Bauteile T hergestellt ist. Fig. 11 zeigt, wie die Bauteile T mit ihren vorspringenden Tragrippen 4' als Unterlage für Paletten, Auflagen und dergleichen zur Einlagerung irgendwelcher Waren angeordnet sind. Die Zahl der die einzelnen Säulen bildenden übereinanderliegenden Fertigbauteile T läßt sich an die jeweiligen Erfordernisse anpassen; die Verankerung von übereinanderliegenden Fertigbauteilen erfolgt nach dem oben an Hand der Fig.8 bis 10 beschriebenen System.

Aus Fig. 11 sind auch die die Seitenwände einer Lagerhalle bildenden Fertigbauteile 17 ersichtlich. Die Fertigbauteile 17 sind U-förmig gestaltet, wobei jedoch der Steg des U-Profils mit sich zu beiden Seiten erstreckenden Abschnitten 27 versehen ist, die praktisch

•»ο die Funktion der in F i g. 8 dargestellten Verschlußwände 8 haben und außerdem eine leichte Befestigung mit einer entsprechenden Abdichtung zwischen nebeneinanderliegenden Fertigbauteilen 17 ermöglichen. Man erkennt, wie mittels der erfindungsgemäßen Fertigbauteile, insbesondere aus Eisen- bzw. Stahlbeton, Lagerhallen für beliebiges Lagergut in einfacher und wirtschaftlicher Weise errichtet werden können, wobei bei Verwendung von Stahlbeton die Lagerhallen auch brandsicher sind. Falls erwünscht, kann der Innenraum einer Lagerhalle, wie sie in den F i g. 5 und 6 dargestellt ist, auch in mehrere selbständige Abteilungen aufgeteilt werden, in dem man sich der Verschlußwände 8 bedient.

Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Fertigbauteil aus Stahlbeton zur Errichtung von Lagergestellen, Lagerhallen u. dgl., das mit seitlich vorstehenden Tragrippen zum Auflegen des insbesondere auf Paletten ruhenden Lagergutes versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Fertigbauteil (6, 7, 7; 17) in der Draufsicht H- oder U-förmig ausgebildet ist, die Wände des Fertigbauteils zwei Lagerfächer bzw. ein Lagerfach umschließen und die Tragrippen (4,4') am oberen Rand aller die Lagerfächer begrenzenden Wandflächen angeordnet sind.

2. Fertigbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel des in der Draufsicht H- oder U-förmigen Fertigbauteils (6, 7) im Bereich ihrer Enden und ihres quergerichteten Verbindungssteges (3) Verstärkungsrippen (1, 2) aufweisen.

3. Fertigbauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung mit einem gleich ausgebildeten Fertigbauteil in die Oberseite und Unterseite der Schenkel nut- oder schachteiförmige Befestigungsorgane (15, 16) eingeformt bzw. eingebettet sind, welche der Aufnahme von Befestigungsschrauben (13) dienende Langlöcher (12, 14) aufweisen.

4. Lagergestell, das aus Fertigbauteilen nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils mehrere Fertigbauteile übereinandergesetzt und mit Hilfe von Befestigungsschrauben (13) miteinander verbunden sind.

5. Lagerhalle, die aus Fertigbauteilen nach einem der Ansprüche 1 bis 3 aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß zu Säulen zusammengesetzte und miteinander verschraubte Fertigbauteile (6, 7; T, 17) in Reihen nebeneinander aufgestellt sind, wobei die Stege von in der Draufsicht U-förmigen Fertigbauteilen (6; 17) einen Teil der Wandflächen der Lagerhalle bilden.

6. Lagerhalle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung einer Wandfläche zwischen benachbarten Stegen der in der Draufsicht U-förmigen Fertigbauteile Verschlußwände (8) vorgesehen sind.

7. Lagerhalle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußwände durch über die Schenkel der in der Draufsicht U-förmigen Fertigbauteile (17) hinaus nach außen verlängerte Abschnitte (27) der Stege derselben gebildet sind.