-
Die
Erfindung betrifft ein Lagersystem mit einem Regallager und einer
Fördereinrichtung
zum automatischen Be- und Entladen des Regallagers.
-
Lagersysteme
der eingangs genannten Art sind z. B. für die Trocknung und Aufbewahrung
von auszuhärtenden
Betonbauteilen einsetzbar. Derzeit erfolgt die Trocknung der noch
frischen Betonbauteile entweder durch Lufttrocknung oder durch Einsatz von
außen
zugeführter
Prozesswärme,
indem z. B. die noch nicht ausgehärteten Bauteile mit Heißdampf behandelt
werden. Bei der Lufttrocknung werden die frischen Bauteile üblicherweise
in geeignete Behältnisse
eingebracht und mit Folien umschlossen, damit die für die Auskristallisierung
notwendige Luftfeuchtigkeit und Eigenentwicklungswärme möglichst
erhalten bleibt. Da eine gleich bleibend hohe Luftfeuchtigkeit so
in der Regel nicht gewährleistet
werden kann, ist die chemische Reaktion des Abbindeprozesses oft
nicht vollständig.
Dies kann zu schlechter Abriebfestigkeit und Mikrorissen führen, die
wiederum die Frostbeständigkeit
der Betonbauteile herabsetzen. Bei der Behandlung der noch nicht
ausgehärteten Bauteile
mit Heißdampf
wird versucht, den Abbindeprozess möglichst unter optimalen Temperaturen
und Luftfeuchtigkeit stattfinden zu lassen. Hierfür ist allerdings
ein hoher Energieeinsatz und eine aufwändige Mess- und Regelungstechnik
erforderlich. Die hierfür benötigten Bedampfungsanlagen
sind außerdem
relativ wartungsintensiv und können
bei entsprechenden Störungen
zu hohen Produktionsausfällen
führen.
-
Um
eine kostengünstige
und effektive Trocknung der Betonbauteile auch ohne extern zugeführter Energie
unter besonders effektiver Nutzung der Hydratationswärme zu erreichen,
kann die Lagerung der Bauteile in verschließbaren und möglichst
gut gedämmten
Regallagern erfolgen. Allerdings ergibt sich dabei die Problematik,
dass es bei der für
die Ein- und Auslagerung der Bauteile erforderlichen Öffnung des
Regals zu einem Austausch von Wärme
oder Luftfeuchtigkeit mit der Umgebung kommt.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Lagersystem der eingangs genannten Art
zu schaffen, das eine gegenüber
der Umgebung gut abgeschirmte Lagerung mit möglichst geringer Beeinflussung
der innerhalb des Lagers herrschenden Bedingungen durch den Be-
und Entladevorgang ermöglicht.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Lagersystem mit den Merkmalen des Anspruch
1 gelöst.
Zweckmäßige Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass das Regallager eine Isolierung zur
Abschirmung gegenüber
der Umgebung und mehrere aufeinander liegende, in Vertikalführungen
verschiebbar geführte
Abdeckungen mit einem Bedienelement zum Eingriff mit einem an der
Fördereinrichtung
angeordneten Betätigungsmechanismus für das Anheben
bzw. Absenken einer Abdeckung enthält. Durch die Isolierung und
die verschiebbaren Abdeckungen ist das Regallager zur Umgebung hin abgedichtet,
so dass im Regallager spezielle Bedingungen geschaffen und möglichst
stabil gehalten werden können.
Bei einem Einsatz als Trocknungslager für auszuhärtende Betonteile kann so z.
B. der Trocknungsvorgang unter Einsparung extern zuführbarer
Prozesswärme
mit effektiver Nutzung der Hydratationswärme erfolgen. Neben der vollständigen Substitution
von außen
zugeführter
Wärmeenergie können die
Zykluszeiten reduziert, gleichwohl aber die Randfestigkeit der Betonprodukte
durch das schonende, ausschließlich
auf der Eigenentwicklungswärme
der Werkstücke
beruhende Trocknungsverfahren erhöht werden. Die verschiebbaren
Abdeckungen ermöglichen
einen schnellen und räumlich begrenzten
Zugang zum Regallager, so dass es bei der Ein- und Auslagerung der
Werkstücke
zu möglichst
wenigen Wechselwirkungen mit der Umgebung kommt. Die Bedingungen
im Innenraum des Regallagers können
somit möglichst
stabil gehalten werden. Durch die verschiebbare Anordnung der aufeinander liegenden
Abdeckungen werden beim Anheben einer Abdeckung die darüber angeordneten
Abdeckungen automatisch mitgenommen, wobei lediglich eine Kammer
geöffnet
wird und die weiteren Kammern geschlossen bleiben. Durch die Integration
des Betätigungsmechanismus
für das
Anheben bzw. Absenken einer Abdeckung an der Fördereinrichtung wird ein schnelles Öffnen und
Wiederverschließen
ermöglicht,
so dass die Trockenkammern innerhalb des Regallagers selbst bei
einer Vielzahl von Ein- und Auslagerungsvorgängen nur über möglichst kleine Zeiträume geöffnet sind.
Die Fördereinrichtung
mit dem Betätigungsmechanismus
ermöglicht
dabei einen vollautomatischen Betrieb des Lagersystems mit einer
hohen Effizienz.
-
Das
Regallager ist zweckmäßigerweise
als Stahlbaukonstruktion ausgeführt
und durch Seitenwände
und eine Deckwand aus Isolationsmaterial gegenüber der Umgebung isoliert.
-
In
einer konstruktiv einfachen und kostengünstigen Ausführung sind
die Vertikalführungen
als U- und/oder Doppel-T-Träger
ausgeführt,
die mit ihren Seitenprofilen als Führungen für die vertikal verschiebbaren
Abdeckungen dienen. In dem Regallager sind außerdem Horizontalschienen zur
Auflage von plattenförmigen
Werkstückträgern angeordnet.
-
In
einer weiteren zweckmäßigen Ausführung weist
der Betätigungsmechanismus
für das
Anheben bzw. Absenken einer Abdeckung zwei um eine obere und untere
Umlenkrolle geführte
Transportbänder
mit Mitnehmern zum Eingriff mit Bedienelementen an den Abdeckungen
enthält.
Der Betätigungsmechanismus
kann aber auch auf andere Weise ausgeführt sein.
-
Zweckmäßigerweise
sind an der Vorder- und Rückseite
des Regallagers verschiebbar geführte Abdeckungen
vorgesehen. Die verschiebbaren Abdeckungen können aber auch nur an der Vorder- oder
Rückseite
angeordnet sein. Die Abdeckungen sind zur besseren Abschirmung des
Regallagers gegenüber
der Umgebung ebenfalls mit einer Isolierung versehen.
-
Weitere
Besonderheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der
Zeichnung. Es zeigen:
-
1:
ein Lagersystem mit einem Teil eines Regallagers und einer Fördereinrichtung
zum automatischen Be- und Entladen des Regallagers in einer zum
Teil geschnittenen Seitenansicht;
-
2:
ein Regallager in einer Vorderansicht;
-
3:
das Regallager von 2 in einer geschnittenen Draufsicht
und
-
4:
das Regallager von 2 in einer geschnittenen Seitenansicht.
-
In 1 ist
ein Lagersystem mit einem Teil eines in den 2 bis 4 in
unterschiedlichen Ansichten gezeigten Regallagers 1 und
einer Fördereinrichtung 2 zum
automatischen Be- und Entladen des Regallagers 1 in einer
zum Teil geschnittenen Seitenansicht gezeigt.
-
Das
in den 2 bis 4 in unterschiedlichen Ansichten
schematisch dargestellte Regallager 1 ist zur Trocknung
und Aufbewahrung von Produkten aus Beton oder sonstigen zementhaltigen
Bauteilen konzipiert. Es weist ein im Wesentlichen hermetisch verschließbares Gehäuse mit
Seitenwänden 3 und
einer oberen Deckwand 4 aus einem Isolationsmaterial und
vorderen und hinteren plattenförmigen Abdeckungen 5 bzw. 6 auf.
Das z. B. aus Stahl, Aluminium, Kunststoff oder anderen geeigneten
Materialien hergestellte Regallager 1 ist durch voneinander beabstandete
Vertikalführungen 7 und 8 sowie
durch Horizontalschienen 9 in voneinander getrennte Lagerbereiche
unterteilt. Die Vertikalführungen 7 und 8 sind
beim gezeigten Ausführungsbeispiel
als U-Träger
bzw. Doppel-T-Träger
ausgebildet und dienen mit ihrem im Querschnitt U-förmigen Seitenprofil 10 bzw. 11 als
Führungen
für die
als Abdeckplatten ausgeführten
vorderen und hinteren Abdeckungen 5 und 6.
-
In
den Seitenprofilen 10 bzw. 11 der Vertikalführungen 7 und 8 sind
die als Abdeckplatten ausgebildeten, vorderen und hinteren plattenförmigen Abdeckungen 5 und 6 vertikal
verschiebbar geführt.
Die Horizontalschienen 9 sind bei der gezeigten Ausführung als
Auflageschienen zur Auflage von plattenförmigen Werkstückträgern konzipiert.
Hierzu können die
Horizontalschienen 9 z. B. als L-Profile ausgeführt oder
mit seitlich befestigten L-Profilen für die Auflage in das Regallager 1 einsetzbarer,
plattenförmiger
Werkstückträger versehen
sein. Auf die Horizontalschienen 9 sind die plattenförmigen Werkstückträger mit
den darauf befindlichen Betonteilen aufsetzbar. Durch die in das
Regallager 1 eingesetzten plattenförmigen Werkstückträger wird
der Innenraum des Regallagers 1 in einzelne, voneinander
getrennte Kammern unterteilt.
-
Die
Größe der plattenförmigen Abdeckungen 5 und 6 ist
an den seitlichen Abstand der Vertikalführungen 7 und 8 und
den Abstand der Horizontalschienen 9 angepasst. Wird somit
eine der plattenförmigen Abdeckungen 5 oder 6 um
ihre Höhe
angehoben, wird nur eine der Kammern geöffnet Die Abdeckungen 5 und 6 weisen
zum Anheben an ihrer Außenseite
Laschen oder andere geeignete Bedienelemente 12 zum Eingriff
mit einer in Folgenden näher
erläuterten
Betätigungsmechanismus 13 an
der in 1 schematisch dargestellten Fördereinrichtung 2 auf.
-
Der
an der Fördereinrichtung 2 zum
automatischen Be- und Entladen des Regallagers 1 angeordnete
Betätigungsmechanismus 13 weist
zum Anheben bzw. Absenken einer Abdeckung 5 bei dem in 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel
zwei ein um eine obere und untere Umlenkrolle 14 und 15 verlaufende
parallele Transportbänder 16 mit
Mitnehmern 17 zum Eingriff mit den Bedienelementen 12 an
den plattenförmigen
Abdeckungen 5 oder 6 auf. Die motorisch antreibbaren
Transportbänder 16 sind
z. B. als Zahnriemen ausgeführt
und über
entsprechende Antriebsräder
geführt.
Die Transportbänder 16 verlaufen
vertikal über
einen für
die Anhebung der Abdeckungen 5 bzw. 6 erforderlichen
Bereich. Bei der gezeigten Ausführung
erstrecken sich die Transportbänder 16 im
Wesentlichen über
die Höhe
einer Abdeckung 5, so dass diese Abdeckung um ihre Höhe verschoben
und damit eine Kammer geöffnet
werden kann. Wenn allerdings mehrere Kammern z. B. zur Einlagerung
größerer Bauteile
geöffnet
werden sollen, können
die Transportbänder 16 mit
einen entsprechend größeren Verfahrweg
auch über
eine größere Höhe verlaufen.
-
Die
Fördereinrichtung 2 enthält ein entlang des
Regallagers 1 verfahrbares Gestell 18, an dem eine
in der Höhe
verstellbare Auflage 19 angeordnet ist. Die Auflage 19 kann
z. B. an dem Gestell 18 über einen nicht dargestellten
Riemenantrieb als Hubantrieb in der Höhe verstellt werden. An der
zum Regallager 1 gewandten Vorderseite der höhenverstellbaren
Auflage 19 ist der Betätigungsmechanismus 13 mit
den Transportbändern 16 angebracht.
Auf der Auflage 19 ist ein horizontal verfahrbarer Förderwagen 20 verschiebbar
geführt.
Der Förderwagen 20 ist derart
konzipiert, dass er bei geöffneter
Abdeckung 6 zwischen den beiden beabstandeten Transportbändern 16 hindurch
in das Regallager 1 einfahren und dort eine Werkstückaufnahme
ablegen bzw. entnehmen kann.
-
Zur
Ein- und Auslagerung der Werkstücke wird
der Förderwagen 20 durch
Horizontalverschiebung des Gestells 18 und durch Vertikalbewegung des
Trägers 19 zunächst vor
die Abdeckung 5 der zu öffnenden
Kammer des Regallagers 1 verfahren. Dann wird die entsprechende
Abdeckung 5 durch die Öffnungseinrichtung 13 angehoben,
wobei die über der
gewählten
Abdeckung befindlichen Abdeckungen mit verschoben werden. Dennoch
wird nur eine Kammer geöffnet
und die weiteren Kammern bleiben verschlossen, so dass es selbst
bei der Ein- und Auslagerung nur in geringst möglichem Umfang zu einem Austausch
von Wärme
und Luftfeuchtigkeit mit der Umgebung kommt.
-
Bei
dem in den 2 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
weist das Regallager 1 an der Vorder- und Rückseite
verschiebbare Abdeckungen 5 und 6 auf, so dass
die Ein- und Auslagerung an der Vorder- und Rückseite erfolgen kann. Entsprechend kann
an der Vorder- und
Rückseite
jeweils eine vorstehend beschriebene Fördereinrichtung angebracht sein.
Das Regallager 1 kann aber auch nur von einer Seite be-
und entladen werden.
-
Das
vorstehend beschriebene Lagersystem ist nicht nur für die Trocknung
von Betonbauteilen geeignet. Es ist in entsprechender Weise auch
zur Aufbewahrung von Kühlprodukten
oder für
die Lagerung gegen Staub oder anderer Verschmutzungen zu schützender
Produkte einsetzbar. Es ist also überall dort einsetzbar, wo
die Bedingungen innerhalb eines gegen die Umgebung abgeschirmten
Regallagers durch die Ein- und Auslagerungsvorgänge möglichst wenig beeinträchtigt werden
sollen.