DE204459C - - Google Patents

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DE204459C
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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10DSTRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G10D3/00Details of, or accessories for, stringed musical instruments, e.g. slide-bars
    • G10D3/02Resonating means, horns or diaphragms

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Multimedia (AREA)
  • Stringed Musical Instruments (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 204459 KLASSE 51 c. GRUPPE
JULIUS POST in HAMBURG.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Januar 1907 ab.
Die Erfindung betrifft die Vorbereitung von Holzplatten zur Herstellung von Musikinstrumenten, insbesondere von Streichinstrumenten. Um diesen Platten eine erhöhte Spannung zu geben, ist es zweckmäßig, sie mit einer spannenden Schicht zu überziehen. Es werden dann der Widerstand der Holzplatte gegen das Durchbiegen und die Spannung der aufgetragenen Schicht sich das Gleichgewicht
ίο halten.
Solche Platten sind gegen andere biegende Einflüsse möglichst zu schützen, damit sie gegen Schallwellen ihre volle Empfindlichkeit behalten, d. h. durch die Schwingungen der Saiten leicht in Mitschwingung gebracht werden können.
Die Verbindung zwischen beiden sich gegenseitig in Spannung haltenden Schichten wird praktisch so hergestellt, daß eine Vermengung der beiden Schichten möglichst ausgeschlossen ist, daß also z. B. die auf das Holz aufgetragene Schicht möglichst wenig in das Holz eindringt, vielmehr sich glatt auf dessen Oberfläche lagert.
Als aufzutragende Schicht eignet sich nicht nur die Auflösung von Leim, Gelatine, Gummi u. dgl., sondern auch eine Membran. Man kann die letztere, z. B. eine Blase, spannen und in dieser Spannung auf das Holz aufkleben. Einfacher ist jedoch, aufgelöste Stoffe aufzutragen, welche beim Eintrocknen sich zusammenziehen, wie z. B. aufgelöste Membranen, Leim u. dgl.
Man kann hier folgendermaßen verfahren: Um ein Eindringen des Leims o. dgl. in das Holz zu verhüten, wird die Platte vorher durchfeuchtet — bei Anwendung von Leim mit heißem Wasser — und sofort die heiße Schicht aufgetragen. Vorzuziehen aber ist, die Decke in gleicher Weise vorher zu beizen, d. h. auch die Beize durch vorheriges Tränken des Holzes mit Wasser auf der Oberfläche zu erhalten.
Wenn man eine Beize anwendet, welche mit Leim eine unlösliche Verbindung eingeht, wie z. B. doppeltchromsaures Kali, dann kann man die Platte nach der 3eize erst vollständig trocknen lassen, ehe man den Leim aufträgt. Der aufgetragene Leim wird dann schon durch die Schicht der Beize verhindert, weiter in das Holz einzudringen, wozu er im übrigen um so weniger Neigung hat, je konzentrierter er ist.
Es können mehrere Schichten nacheinander aufgetragen werden. Die getrocknete Oberfläche läßt sich nachträglich mit elastischen dünnen Ziehklingen sehr glatt abschaben, worauf dann noch eine dünne Überlackierung stattfinden kann.
Die Leimschicht läßt sich auch nachträglich mit einer sie unlöslich machenden Schicht, wie z. B. chromsaurem Kali, überziehen. Ein solches Mittel kann auch· dem Leim zugesetzt werden, was aber nicht zu empfehlen ist.
Bei Anfertigung von Streichinstrumenten werden, um Spannungen durch die Anleimung auf die Wände nach Möglichkeit" auszuschließen, die Auftragungen von Leim besser auf die dafür ausersehenen Teile vor dem Anleimen der letzteren auf die Zargen vorgenommen und die Flächen der Ränderauflagen, soweit sie sich durch den Leim verändert haben, vor dem Anleimen zu einer genauen
ίο Ebene abgeschlichtet.
,Da durch die Saitenspannung ein neuer Druck mittels des Steges auf die Deckplatte ausgeübt wird, so erfordert dieser Umstand eine Nachbesserung. Der Druck des Steges wirkt nämlich in derselben Richtung streckend wie der Leim, und die Wirkung der Leimspannung wird dadurch größtenteils oder ganz aufgehoben. Die auf der Zeichnung dargestellten Fig. ι bis 3 mögen dies verdeutlichen.
Fig. ι zeigt den Querschnitt der Holzdecke ohne Leim. Fig. 2 den Querschnitt der Holzdecke mit Leimüberzug. Der Leim streckt die Mitte c-d; die Hohlkehlen a-c und d-b vertiefen sich. Durch das Aufdrücken des Steges s (Fig. 3) nach der Besaitung wird die Spannung, welche in der Leimschicht sitzt, aufgehoben. Dieser Umstand nun soll eine vollständige Mattigkeit des vorher guten Klanges der Decke bewirken. Daher ist es nötig, die vorher glattgeschabte Leimschicht unter vollem Druck der gestimmten Saiten nochmals aufzuweichen, was durch Abwaschen mit heißem Wasser leicht zu erzielen ist. Man könnte zwar auch von vornherein auf das besaitete Instrument den Leim auftragen, aber diese Maßnahme ist wenig bequem. Nach dem Wiederanfeuchten und Trocknen der Leimschicht wirkt diese dann auf die durch die Saiten bespannte Decke in derselben Weise wie früher auf die unbespannte, d. h. sie vermehrt diese Spannung um genau so viel, als sie selbst in Spannung gerät.
Da auch der voll getrocknete Leim eine große Elastizität bewahrt, ist es nicht unbedingt nötig, ein Mittel zuzusetzen, wie z. B. Glyzerin, um die Härte des Leims zu mildern, aber es erscheint trotzdem zweckmäßig, weil der Klang des Resonanzkörpers kurz vor dem vollständigen Trocknen der Leimschicht am stärksten ist.
Der zähere Lederleim zeigt sich besser als Knochenleim oder Gelatine; Hausenblase ist ohne Wirkung.
Die Holzdicken sind im. allgemeinen schwäeher zu halten.
Wie schon zu Anfang gesagt, soll die Eigenspannung der Platten oder deren Gleichgewicht durch das Aufleimen in keiner Weise gestört werden; die Platten sollen also hierbei keine anderen Biegungen erhalten, auch in dem Falle nicht, wenn sie erst nachträglich, nach dem Aufleimen, mit Leim überzogen werden, was aber nicht so empfehlenswert ist.
Daher ist es zweckmäßig, die Decke so zu formen, daß in den Querschnitten die Wölbungen nach innen möglichst gleich sind den Wölbungen nach außen. Dadurch wird bei Leimaufstrich die Entfernung von α nach b (Fig. 4). nicht verändert, denn die Wölbung a-c, welche durch Leimauftrag stärker wird, verkleinert die Strecke a-c um so viel, wie die Entfernung c-e sich durch Leimauftrag und dadurch bedingte Streckung vergrößert.
Bei Anstrich von unten sind die Wirkungen entgegengesetzt, und nur wenn man c-d von unten anstreicht, a-c und b-d von oben, verkürzt sich a-b, während, wenn man a-c von unten und c-d von oben anstreicht, die Strecke a-b sich verlängert. Indessen ist wegen der Regelung des Saitendruckes durch nochmaliges Anfeuchten der Leimschicht das Auftragen des Leims ausschließlich auf die Oberfläche vorzuziehen.
Die Zargen lassen sich ohne weiteres durch entsprechende Leimauftragung (s. Fig. 5), die Seite der Auftragung ist hier durch dicken Strich angedeutet, biegen und in diesem Falle sogar aus Tannenholz herstellen, dessen Jahresringe (Adern) dann senkrecht zu Decke und go Boden laufen. Die stärker zu biegenden Teile der Zargen bleiben dünn, die anderen Teile dicker. Die Dickenverhältnisse sind leicht auszuprobieren; regelbar sind die Biegungen des Ganzen noch durch Vermehrung oder Verringerung des Leimanstriches auf den entsprechenden Stellen. Natürlich sind solche Zargen nur vollständig getrocknet zu verwenden, und damit der Feuchtigkeitsgehalt der Luft keine Änderungen verursacht und durch Eintrocknen Risse erzeugt werden, ist ein Abschluß der Luft von innen und außen durch geeignete Mittel, Lack u. dgl., zu bewirken.
Es lassen sich auch bereits zusammengeleimte Instrumente in dieser Weise mit Leim behandeln, nur ist darauf zu achten, daß die Holzwandungen im allgemeinen dünner geschabt werden müssen, weil sie sonst zu steif werden.
Auch zur Ausführung kleiner Nachbesserungen kann man wieder Leim oder Lack benutzen, indem man hierdurch bestimmte Stellen dicker macht. Jedenfalls soll der Klang eines solchen durch Leim in Spannung gebrachten Resonanzkörpers ein beträchtlich stärkerer und energischerer sein als der eines nur mit Lack behandelten oder auch ganz unlackierten.
Überall, da, wo überhaupt Holz als Klangkörper zur Verwendung gelangt, können auch

Claims (1)

  1. solche mit Leim u. dgl. überzogene Platten \ von Musikinstrumenten, insbesondere von
    Verwendung finden. i Streichinstrumenten, dadurch gekennzeich-
    ! net, daß diese Teile einseitig oder wech-
    Patent-Anspruch: j selseitig mit einer sich zusammenziehenden
    Verfahren zur Biegung von hölzernen i und eine Spannung hervorrufenden Schicht
    Platten und Zargen für Resonanzböden j überzogen werden.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
    iHCitUN. GKDHUCKT IN DER liEICHSDRL'CKEREi.
DENDAT204459D Active DE204459C (de)

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DE (1) DE204459C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5217274A (en) * 1991-09-27 1993-06-08 John Ilchuk Tree mover
US5348361A (en) * 1991-09-27 1994-09-20 John Ilchuk Tree mover

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5217274A (en) * 1991-09-27 1993-06-08 John Ilchuk Tree mover
US5348361A (en) * 1991-09-27 1994-09-20 John Ilchuk Tree mover

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