DE2043774B2 - In 3-Stellung substituierte 1- [p-(2-Acylaminoäthyl)- phenylsulfonyl] -2- iminoimidazolidine, Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneimittel, die aus diesen Verbindungen und einem inerten Trägerstoff bestehen - Google Patents
In 3-Stellung substituierte 1- [p-(2-Acylaminoäthyl)- phenylsulfonyl] -2- iminoimidazolidine, Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneimittel, die aus diesen Verbindungen und einem inerten Trägerstoff bestehenInfo
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Description
in welcher li
Ri einen gegebenenfalls verzweigten Alkylrest mit 2—6 Kohlenstoffatomen, einen Allylrest, einen
Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, 4-Methy'cycIohexyl-
oder 3-Cyclohexen-l-yl-rest,
R2 Wasserstoff, eine Äthyl- oder eine Methylgruppe
und
R3 eine gegebenenfalls verzweigte Alkylgruppe mit 1—4 Kohlenstoffatomen, eine Cyclohexylgruppe,
eine Allylgruppe, eine Phenylgruppe oder 2i
eine Benzylgruppe bedeutet.
SO2-N N-R1
NH
und ihre Additionssalze mit anorganischen oder organischen Säuren.
2. 1 -[p-^-Äthoxycarbonylamino-äthylJ-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclopentyl-imidazoIidin.
3. 1 -[p-(2-Äthoxycarbonylamino-äthyl)-phenyIsulfony]]-2-imino-3-cyc!ohexyl-imidazolidin.
4. Verfahren zur Herstellung rier Verbindungen
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel II
H2N-CH1-CH-
SO2-N N-R,
NH
NH
(U)
in welcher
Ri und R2 die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung
haben, in an sich bekannter Weise mit einer Verbindung der allgemeinen Formel III
R1-O-C-X
(III)
in welcher
die unter der allgemeinen Formel I angegebene Bedeutung hat und
X ein Halogenatom oder eine von einem Monoester der Kohlensäure abgeleitete Acyloxygruppe
bedeutet,
umsetzt und das erhaltene Reaktionsprodukt gewünschtenfalls
in das Additionssalz einer anorganischen oder organischen Säure überführt.
5. Arzneimittel, bestehend aus einer Verbindung gemäß Anspruch 1 und üblichen Hilfs- und Trägerstoffen.
Die Erfindung betrifft in 3-Stellung substituierte I-[p-(2-Acylaminoäthyl)-phcnylsulfonyl]-2-imino-imidazolidinc
der allgemeinen Formel I
Il
R3-O-C- N-CH2-CH2
H
SO2-N N-R1
(I)
NH
in welcher oder 3-Cyclohexcn-l-yl-rest,
hi Rj Wasserstoff, eine Äthyl- oder eine Methylgruppe
Ri einen gegebenenfalls verzweigten Alkylrest mit und
2 — 6 Kohlenstoffatomen, einen Ailylrest, einen R3 eine gegebenenfalls verzweigte Alkylgruppe mit
Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, 4-Methylcyclohexyl- I-4 Kohlenstoffatomen, eine Cyclohexylgruppe,
eine Allylgruppe, eine Phenylgruppe oder eine Benzylgruppe bedeutet,
und ihre Additionssalze mit anorganischen oder organischen
Säuren, sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneimittel, welche aus diesen Verbindungen und
einem inerten Trägerstoff bestehen.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I besitzen blutzuckerspiegelsenkende Wirksamkeit Sie wirken
nicht nur an gesunden Ratten, sondern zeigen im Gugensatz
zu Arylsulfonylharnstoffen wie Tolbutamid und Glibenclamid. aber gleich wie die aus der belgischen
Patentschrift 7 03 946 bekanntgewordenen 3-substituierten l-Sulfanilyl-2-iminoimidazolidine auch an diabetischen
Rauen (Streptozotocin-Diabetes) eine deutliche ι > hypoglykämische Wirkung. Sie zeigen jedoch im Vergleich
zu den Verbindungen dieser belgischen Patentschrift wie dem l-SuIfanilyl^-imino-S-butyl-imidazoüdin
und dem l-Sulfanilyl^-imino-S-cycIopentyl-imidazolidin.
bei gleichen Dosen eine wesentlich stärkere und teilweise bereits in wesentlichen niedrigeren Dosen
eine gleich starke hypoglykämische Wirkung. Demgegenüber ist die Toxizität nur bei einzelnen besonders
wirksamen erfindungsgemäßen Verbindungen und in nur geringem Maß erhöht, so daß sich für die erfindungsgemäßen
Verbindungen ein günstigerer therapeutischer Index ergibt
Versuchsbericht
Hypoglykämische Wirksamkeit an gesunden Ratten Es wurden folgende Substarzen geprüft:
1. l-Sulfanilyl-2-imino-3-n-butyl-imidazolin (gemäß Γ)
belgischer Patentschrift 7 03 946),
2. l-Sulfaniiyl^-imino-S-cyclopentyl-imidazolidin (gemäß
belgischer Patentschrift 7 03 946) und der Verbindungen gemäß vorliegender Anmeldung,
3. l-[p-(2-Äthoxycarbonylamino-äthyl)-phenyl- w
sulfonyl]-2-iinino-3-cyclohexyl-imidazolidin,
4. l-[p-(2-n-Butoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclohexyl-imidazolidin,
5. l-[p-(2-Phenoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclohexyl-imidazolidin,
6. l-[p-(2-Methoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsuIfonyl]-2-imino-3-(4-methylcyclohexyl)-
imidazolidin,
7. 1 -[p-(2-Äthoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsuIfonyl]-2-imino-3-cyclopentyl-imidazolidin,
8. I-[p-(2-Isobutoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyI]-2-imino-3-cyclopentyl-imidazolidin,
9. 1 -[p-(2-Phenoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-n-buty!-imidazolidin.
Substanz | Dosis | Maximale | DL50<) |
Senkung des | |||
Blutzucker | |||
spiegels in % | |||
des Ausgangs | |||
mg/kg | wertes | mg/kg | |
Ratte p.o. | |||
1 | 100 | 17 | 490 |
2 | 100 | 27 | >400 |
3 | 20 | 26 | >400 |
100 | 56 | ||
4 | 100 | 40 | >400 |
5 | 20 | 21 | >400 |
100 | 41 | ||
6 | 100 | 34 | >400 |
7 |
20
100 |
19
52 |
ca. 400·!) |
8 | 100 | 46 | >400 |
g | 100 | 4! | >400 |
!) DL50 der Verbindung 1 wurde in üblicher Weise durch
Verabreichung von verschiedenen Dosen an Gruppen von je 5 oder mehr Ratten (männlich und weiblich) von 120 bis
150 g Gewicht und Ermittlung der DJ. 50 aufgrund der Anzahl der innerhalb 8 Tagen gestorbenen Tiere durch Interpolation auf dem Wahrscheinlichkeitsnetz Schleicher
und Schüll Nr. 298'h bestimmt. Die weiteren Toxizitätsangaben sind aus den Beobachtungen bei den Versuchen
über die Blutzuckersenkung abgeleitet Die Angabe > 400 bedeutet im vorliegenden Bericht, daß bei der betreffenden Dosis keine der 5 Ratten gestorben ist
2) Nach Verabreichung von 400 mg/kg sind 2 von 5 Ratten
gestorben. Die Schätzung »ca. 400« kann als streng bezeichnet werden, da die Nüchternheit und die Blutentnahmen während des Versuchs eine erhebliche zusätzliche
Belastung bedeuten, so daß erfahrensgemäß bereits Dosen letal wirken können, die niedriger sind als die Dosen, bei
welchen in besonderen Toxizitätsversuchen die letale Wirkung beginnt.
In den Verbindungen der allgemeinen Forme! I kann Ri als Alkylgruppe z. B. die Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-,
Butyl-, sek. Butyl-, ten. Butyl-, Isobutyl-, Pentyl-, Isopentyl-,
2,2-Dimethyl-propyl, l-Methyl-butyl-, I-Äthylpropyl-
oder 1,2-Dimethyl-propylgruppe, oder einen geradkettigen
oder verzweigten Hexylrest, beispielsweise die n-Hexyl-, Methyl-pentyl-, Dimethylbutyl- oder
Äthyl-butylgruppe; und der Substituent Rj als Alkylgruppe
die Methylgruppe oder eine der als Beispiele für Ri genannten Alkylgruppen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
bedeuten.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I werden in an sich bekannter Weise hergestellt, indem man eine
Verbindung der allgemeinen Formel II,
Methode
Die Testsubstanzen wurden mit Hilfe von Traganth in Leitungswasser suspendiert und mittels einer Magen·
sonde an Ratten verabreicht, die 6V2 Stunden kein Futter erhalten hatten. Die Blutentnahme erfolgte aus
dem retroorbitalen Venenplexus unmittelbar vor Verabreichung der Substanz und 2, V/2 und 7'/2 Stunden
nach derselben. Der Blutzucker wurde im Auto-analyzer bestimmt.
Die Versuchsergebnisse sind in folgender Tabelle zusammengefaßt:
H2N-
-CH2-CH-
// V
SO2-N N-R
NH
in welcher
Ri und R2 die unter Formel I angegebene Bedeutung
haben, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel Hl
R.3 O C X
(III)
Il
R3-O—C—O—C—OR3
(IIIa)
in welcher R3 die unter der allgemeinen Formel I angegebene Bedeutung hat. Diese Substanzen können beispielsweise
durch Umsetzung von Chlorameisensäureestern mit Alkalisalzen von Monoestern der Kohlensäure
erhalten werden. Es können jedoch auch gemischte Pyrokohlensäureester verwendet werden. In
diesem FaIJ stellt einer der Reste R3 eine Methyl-
oder eine Äthylgruppe dar. W. Thoma, H. Rinke (Liebigs Ann. Chem. 624, 30 [1959]).
Die Umsetzung erfolgt beispielsweise bei Temperaturen zwischen —20° und +20° in einem inerten organischen
Lösungsmittel. Als solche kommen beispielsweise in Betracht: Kohlenwasserstoffe, wie Benzol,
Toluol oder Xylol, Äther, wie Diäthyläthe«·, Dioxan oder
Tetrahydrofuran, chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid und niedere Ketone, wie Aceton oder
Methyläthylketon.
Ein Chlorameisensäureester der allgemeinen Formel III wird erfindungsgemäß vorzugsweise in Gegenwart
eines säurebindenden Mittels umgesetzt. Als solche können anorganische Basen oder Salze, wie beispielsweise
ein Alkalihydroxid, -acetat, -hydrogencarbonat, -carbonat und -phosphat, wie Natriumhydroxid,
-acetat, -hydrogencarbunat, -carbonat und -phosphat oder die entsprechenden Kaliumverbindungen verwendet
werden. Es können ferner auch Calciumoxid, -carbonat sowie -phosphat und Magnesiumcarbonat eingesetzt
werden. Anstelle von anorganischen Basen oder Salzen eignen sich auch organische Besen, wie z. B.
Pyridin, Trimethyl- oder Triäthylamin, Diisopropylamin, oder Kollidin. Diese können, im Überschuß zugefügt,
auch als Lösungsmittel verwendet werden.
Anstelle von Aminen der allgemeinen Formel II können bei der erfindungsgemäßen Umsetzung mit
einem Chlorameisensäureester auch N-Alkalimetallderivate
dieser Verbindungen, wie z. B. Natrium-, Kalium- oder Lithiumderivate eingesetzt werden.
Die Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel II sind ihrerseiti neue Verbindungen und können
z. B. in der Weise hergestellt werden, daß man ein reak-
50
55 tionsfähiges Derivat einer Sulfonsäure der allgemeinen
Formel IV
in welcher
R3 die unter der allgemeinen Formel I angegebene Bedeutung hat und
R3 die unter der allgemeinen Formel I angegebene Bedeutung hat und
X ein Halogenatom oder eine von einem Monoester 1»
der Kohlensäure abgeleitete Acyloxygruppe bedeutet,
umsetzt und das erhaltene Reaktionsprodukt gewünschtenfalls
in ein Additionssalz mit einer anorga- ι, nischen oder organischen Säure überführt.
Als Verbindungen der allgemeinen Formel III kommen insbesondere Chlor- bzw. Bromameisensäureester
in Betracht, in denen R3 die unter der allgemeinen Formel I angegebene Bedeutung hat Geeignete Acyloxyverbindungen
der allgemeinen Formel ü! sind Pyrokohlensäureester der allgemeinen Fc.mel IHa
R — CO —N-CH1-CH,-
SO3H
in welcher
R einen einfachen Alkyl- bzw. Arylrest, beispielsweise
eine Methyl-, bzw. eine Phenylgruppe darstellt, mit 2-Amino-2-imidazolin-derivaten der allgemeinen Formel
V,
(V)
NH2
in welcher Ri und R2 die unter Formel I angegebene Bedeutung
haben, umsetzt und anschließend die Acylschutzgruppe (R-CO-) hydrolytisch abspaltet. Die intermediär erhaltenen,
von der Formel II abgeleiteten N-Acylverbindungen sind ebenfalls bisher nicht in der Literatur
beschrieben worden.
Als reaktionsfähige Derivate einer Sulfonsäure der
allgemeinen Formel V kommen Halogenide, insbesondere Chloride und Anhydride der allgemeinen Formel
IVa,
RCO-N-CH2-C
H
H
SO2
40
(IVa)
in welcher R die unter Formel IV angegebene Bedeutung hat, in Betracht. Die Anhydride der allgemeinen
Formel IVa können in einfacher Weise durch Umsetzung von entsprechenden substituierten Sulfonsäurehalogeniden
mit Salzen von entsprechend substituierten Sulfonsäuren erhalten werden.
Nach einem weiteren Verfahren gelangt man zu Ausgangsstoffen
der allgemeinen Formel H, indem man das p-(2-Aminoäthyi)-benzolsuIfonamid (hergestellt analog
E. M i 11 e r, J. Amer. Chem. Soc. 62, 2101 [1940]) mit
entsprechend der Definition für Ri N-substituierten N-(2-ßromalkyl)-cyanamiden
in alkalischem Medium umsetzt.
Die Darstellung der Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel III erfolgt nach den allgemein bekannten
Darstellungsmethoden für Chlorameisensäureester.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe der allgemeinen Formel I oder die pharmazeutisch annehmbaren Salze
derselben können peroral oder parenteral appliziert werden. Zur Salzbildung können physiologisch unbedenkliche
anorganische oder organische Säuren wie beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Methansulfonsäure, Essigsäure, Milchsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure und
Maleinsäure verwendet werden, aber auch blutzucker-
senkende Sulfonylharnstoffe, wie B. p-Toluolsulfonylbutyl-harnstoff,
p-Chlorbenzol-sulfonyl-propyl-harnstoff
und p-[2-(2-Methoxy-5-chlor-benzamido)-äthyl]-phenylsulfonyl-cyclohexyl-harnstoff.
Die täglichen Dosen liegen zwischen 0,1 und 100 mg/kg Warmblüter.
Geeignete Doseneinheitsformen, wie Dragaes oder Tabletten, enthalten vorzugsweise 10—200 mg eines erfindungsgemäßen
Wirkstoffs, wobei der Wirkstoffgehalt 20—80 Gewichtsprozent beträgt. Zur Herstellung
von Tabletten und Dragees kombiniert man den Wirkstoff zum Beispiel mit festen pulverförmiger Trägerstoffen,
wie Lactose, Saccharose, Sorbit oder Mannit. Stärken, wie Kartoffelstärke, Maisstärke oder Amylopektin,
ferner Laminariapulver oder Citruspulpenpiilver, Cellulosederivaten oder Gelatine, gegebenenfalls
unter Zusatz von Gleitmitteln, wie Magnesium- oder Calciumstearat oder Polyäthylenglykolen von geeigneten
Molekulargewichten. Die Tsbleticri und Drs~cc
Kerne überzieht man beispielsweise mit konzentrierten Zuckerlösungen, welche z. B. noch arabischen Gummi.
Talk und/oder Titandioxid enthalten können oder mit einem in leichtflüchtigen organischen Lösungsmitteln
oder Lösungsmittelgemischen gelösten Lack. Diesen Überzügen können Farbstoffe zugefügt werden, z. B.
zur Kennzeichnung verschiedener Wirkstoffdosen.
Als weitere orale Doseneinheitsform eignen sich Steckkapseln aus Gelatine sowie weiche, geschlossene
Kapseln aus Gelatine und einem Weichmacher, wie Glycerin. Die Steckkapseln enthalten den Wirkstoff
vorzugsweise als Granulat, z. B. in Mischung mit Füllstoffen,
wie Maisstärke, und/oder Gleitmitteln, wie Talk oder Magnesiumstearat, und gegebenenfalls Stabilisatoren,
wie Natriummetabisulfit (NajSjCH) oder Ascorbinsäure.
In weichen Kapseln ist der Wirkstoff vorzugsweise in geeigneten Flüssigkeiten, wie flüssigen Polyäthylenglykolen,
gelöst oder suspendiert, wobei ebenfalls Stabilisatoren zugefügt sein können.
Die folgenden Vorschriften sollen die Herstellung von Tabletten und Dragees näher erläutern:
a) 1000 g l-[p-(2-Butoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-äthyl-imidazolidin
werden mit 500 g Lactose und 270 g Kartoffelstärke vermischt, die
Mischung mit einer wäßrigen Lösung von 8,0 g Gelatine befeuchtet und durch ein Sieb granuliert. Nach dem
Trocknen mischt man 60.0 g Kartoffelstärke. 60.0 g Talk. 10.0 g Magnesiumstearat und 20.0 g kolloidales
Siliciumdioxid zu und preßt die Mischung zu 10 000 Tabletten
von je 200 mg Gewicht und 100 mg Wirkstoffgehalt, die gewünschtenfalls mit Teilkerben zur feineren
Anpassung der Dosierung versehen sein können.
b) Aus 1000 g l-[p-(2-ButoxycarbonyIamino-äthyl)-phenylsulfonylJ^-imino-S-cyclohexyl-imidazolidin.
345.0 g Lactose und der wäßrigen Lösung von 6.0 g Gelatine
stellt man ein Granulat her, das man nach dem Trocknen mit 10,0 g kolloidalem Siliciumdioxid, 40,0 g
Talk, 40.0 g Kartoffelstärke und 5,0 g Magnesiumstearat mischt und zu 10 000 Dragee-Kernen preßt. Diese werden
anschließend mit einem konzentrierten Sirup aus 533.0 g krisL Saccharose, 20.0 g Schellack, 75.0 g arabischem
Gummi. 25Og Talk, 20 g kolloidalem Siliciumdioxid und 1,5 g Farbstoff überzogen und getrocknet
Die erhaltenen Dragees wiegen je 240 mg und enthalten je 100 mg Wirkstoff.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Herstellung
der Verbindungen der allgemeinen Formel ί und
von bisher nicht beschriebenen Zwischenprodukten näher. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Aus einer Lösung von 37,Og l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-äthyl-imidazolidin-dihydtO-chlorid
vom Smp. 242—244" in 50 ml Wasser wird die Base durch Zugabe von 120 ml 2 η-Natronlauge freigesetzt
und dreimal mit je 100 ml Methylenchlorid extrahiert.
Der mit Natriumsulfat getrocknete Extrakt wird mit 11,0g Triethylamin vermischt und in einen Tropftrichter
überführt, der sich an einem kühlbaren, mit Rührer versehenen Reaktionsgefäß befindet. Das
Reaktionsgefäß wird außerdem noch mit einem zweiten Tropftricher versehen, in dem sich eine Lösung von
13,7 g Chlorameisensäurebutylester in 100 ml Methylcnchlorid
befindet. Nun werden die beiden Lösungen * „ „ η ; ·. L
tropft. daß pro Zeiteinheit etwa äquimolare Mengen der Reaktanden zufließen, wobei die Temperatur durch
Kühlen ständig zwischen 0 und +10° gehalten wird. Nach beendigter Zugabe wird die Reaktionslösung eine
Stunde bei Raumtemperatur nachgerührt, mit Wasser gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet und das
Methylenchlorid abdestilliert. Das zurückbleibende. rohe l-[p-(2-Butoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-iminc
■J-äthyl-imidazolidin schmilzt nach dem
Umkristallisieren aus Essigester bei 123—124°.
Die in diesem und den folgenden Beispielen als Ausgangsmaterialien
verwendeten Dihydrochloride von in 3-Stellung verschieden substituierten 1-[p-(2-Aminoäthyl)-phenylsulfonyi]-2-imino-imidazolidinen
der allgemeinen Formel Il können beispielsweise durch Umsetzung entsprechend substituierter 2-Amino-imidazoline
mit p-(2-Acylamido-äthyl)-benzolsulfochloriden und nachfolgende hydrolytische Abspaltung des Acylrestes
mit wäßriger Salzsäure erhalten werden, wie es im folgenden für das p-[2-(Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-butyl-imidazolidin-dihydrochlorid
beschrieben wird:
a) In eine Lösung von 8.5 g Natriumhydroxid in 85 ml
Wasser werden 17,8 g i-Butyl-2-imino-imidazolidinliydrochlorid
eingetragen. Die erhaltene klare Lösung wird dann mit einer Lösung von 26,6 g p-(2-Acetamidoäthyl)-benzolsulfochlorid
in 100 ml Aceton versetzt, wobei Erwärmung auftritt. Die Mischung wird '/2 Stunde
auf 90° erhitzt und dann im Vakuum zur Trockne eingedampft. Das zurückbleibende, rohe 1-[p-(2-Acetamido-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-butyl-imidazolidin
wird aus Essigester umkristallisiert und schmilzt dar.,/ bei 130-131°.
Das p-(2-Acetamido-äthyl)-benzolsu!fochlorid kann
wie folgt erhalten werden:
163 g N-Phenäthyl-acetamid werden unter Rühren in 35,0 g Chlorsulfonsäure eingetragen. Die erhaltene Mischung
wird 2 Stunden bei 60° gerührt und dann auf Eis gegossen, wobei sich das rohe p-(2-Acetamido-äthyl)-benzolsulfochlorid
in kristalliner Form abscheidet Es wird abfiltriert, im Vakuum getrocknet und als Rohprodukt
weiterverarbeitet
b) Eine Lösung von 36,7 g l-[p-{2-Acetamido-äthyl)-phenylsuIfonyl]-2-imino-3-butyl-imidazoIidin
in 370 ml 2 η-Salzsäure wird 6 Stunden am Rückfluß gekocht und anschließend im Vakuum eingedampft Das zurückbleibende
öi wird mit warmem Äthanol aufgenommen. Beim Abkühlen kristallisiert das 1 -£p-(2-Amino-äthyl)-phenyIsuifonyI]-2-imino-3-butyl-imidazolidin-dihydrochlorid
vom SmD. 231—233° aus.
Analog Beispiel 1 werden aus jeweils 39,8 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-butyl-imid-
azolidin-dihydrochlorid vom Smp. 231 —233" erhalten: -,
a) mit 10,9 g Chlorameisensäureäthylester das 1-[p-(2-
Äthoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-butyl-imidazolidin
vom Smp. 119—120° (aus Essigester),
b) mit 12,1 g Chlorameisensäureallylesier das l-[p-(2- '"
Allyloxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-butyl-imidazolidin
vom Smp. 108—109° (aus Essigester),
c) mit 13,7 gChlorameisensäurebutylester das l-[p-(2-
Butoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2- ''
imino-3-butyl-imidazolidin vom Smp. 114—115"
(aus Essigester),
d) mit i3,7 g Chiorameisensäure-isobuiyiesier das
1 -[p-(2-lsobutoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-butyl-imidazolidin
vom Smp. " 137-138°,
e) mit 12,3 g Chlorameisensäure-isopropylester das l-[p-(2-lsopropoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-butyl-imidazolidin
vom Smp. 115-116°,
f) mit 15,7 g Chlorameisensäure-phenylester das
1-[p-(2-Phenoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-butyl-imidazolidin
vom Smp. 145-146°,
g) init 17,1 g Chlorameisensäure-benzylester das "'
g) init 17,1 g Chlorameisensäure-benzylester das "'
l-[p-(2-Benzyloxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-butyl-imidazolidin
vom Smp. 106-108°.
B e i s ρ i e I 3 i">
Analog Beispiel 1 werden aus jeweils 41,0g 1-[p-(2-Aminoäthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclopentyl-
imidazolidin-dihydrochlorid vom Smp. 270° (Zers.) erhalten: 41)
a) mit 10,9 g Chlorameisensäureäthylester das 1-fp-
(2-Ä thoxycarbonylami no-äthyl)- phenylsulf onyl]-2-imino-3-cyclopenty!-imidazolidin
vom Smp. 111 bis 112°,
b) mit 12,3 g Chlorameisensäure-isopropylester das A>
!-[p-p-Isopropoxycarbonylamino-äthyli-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclopentyl-imidazolidin
vom Smp. 167 bis 168°,
c) mit 13,7 g Chlorameisensäure-butylester das 1-[p-
(2-Butoxycarbonylamino-äthyI)-phenylsulfonyl]- '"
2-imino-3-cyclopentyl-imidazolidin vom Smp. 114 bis 115°,
d) mit 13,7 g Chlorameisensäure-isobutylester das
1-[p-(2-Isobutoxycarbonylamino-äthyI)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cycIopentyl-imidazoIidin
vom V1 Smp. 144 bis 145°,
e) mit 12,1 g Chlorameisensäure-aliylester das l-[p-
(2-Allyloxycarbonylamino-äthyI)-phenylsulfonylj-2-imino-3-cyclopentyl-imidazolidin
vom Smp. 113 bis 115°.
Analog Beispiel 1 werden aus jeweils 42,4 g 1 -[p-(2-Aiuinoäriiy!)-pheriylsülfony!]-2-iniiriO-3-cyclohexy!-
imidazolidin-dihydrochlorid vom Smp. 247—250° erhalten:
bO
a) mit 10,8g Chlorameisensäure-äthylester das l-[p-(2-Äthoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclohexyl-imidazolidin
vom Smp. 118 bis 119°,
b) mit 13,7 g Chlorameisensäure-butylester das 1-[p-(2-Butoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-
imino-3-cyclohexyl-imidazolidin vom Smp. 123 bis
124°,
e) mit 15,7 g Chlorameisensäure-phenylester das 1-[p-(2-Phenoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclohexyl-imidazolidin
vom Smp. 151 bis 152°.
Analog Beispiel I werden aus jeweils 43,7 g l-[p-(2-Aminoäthyl)phenylsulfonyl]-2-imino-3-(4-methylcyclohexyll-imidazolidin-flihydrorhlnrid
vom Zprsetyiing":-
punkt 260° erhalten:
a) mit 9,5 g Chlorameisensäure-methylester das
lfp-(2-Methoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-(4-mcthylcyclohexyl)-imidazolidin
vom Smp. 118-120°,
b) mit 10,9 g Chlorameisensäure-äthylester das l-[p-
(2-Äthoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-(4-methylcyclohexyl)-imidazolidin
vom
Beispiel 6
Analog Beispiel 1 werden erhalten:
Analog Beispiel 1 werden erhalten:
a) aus 42,5g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-
2-imino-3-(l,2-dimethy!-butyl)-imidazolidin-dihydrochlorid und 10,9 g Chlorameisensäure-äthylester
das 1 -[p-(2-Äthoxycarbonylamino-äthyl)-phe-
nylsulfonyl]-2-imino-3-(1,2-dimethyl-butyl)-imidazolidin, Smp. 75 — 78°;
b) aus 38,1 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-allylimidazolidin-dihydrochlorid
uno 10,9 g Chlorameisensäure-äthylester das 1-[p-
(2-Äthoxycarbonylamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-allyl-imidazolidin,
Smp. 123—125°;
c) 42,1 g l-[p-(2-Arr.ino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-S^S-cyclohexen-i-ylJ-imidazolidin-dihydrochlorid
und 163 g Chlorameisensäure-cyclohexylester das 1 -[p-(2-Cyclohexyloxycarbonylamino-ätnyl)-
phenylsulfonyl]-2-imino-3-(3-cyclohexen-1-yl)-imidazolidin,
Smp. 146—148°;
d) aus 43,7 g 1-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsu!fonyl]-
2-imino-3-cyclohexyl-4-methylirπidazolidin-dihydrochlorid
und 10,9 g Chlorameisensäure-äthylester das 1 -[p-(2-ÄthoxycarbonyIamino-äthyl)-
phenyIsulfonyl]-2-imino-3-cyclohexyl-4-methylimidazolidin,
Smp. 136—138°;
e) aus 43,7 g l-[p-(2-Amino-äthyI)-phenyIsulfonyl]-
2-imino-3-cyclopentyl-4-äthyl-imidazolidin-dihydrochlorid
und 10,9 g Chlorameisensäure-äthylester das 1-[p-(2-ÄthoxycarbonyIamino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclopentyl-4-äthylimidazolidin,
Smp. 75—77°;
g) aus 40,9 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclopentylimidazolidin-dihydrochlorid
und 13,7 g Chlorameisensäure-isobutylester das
1-[p-(2-isobuioxyearbonyiamino-äthyi)-phenyisulfonyl]-2-imino-3-cyclopentyI-imidazoIidin,
Smp. 144-145'.
Claims (1)
- Patentansprüche:!. In 3-Stellung substituierte l-Cp-il-AcylaminoäthylJ-phenylsulfonyl^-imino-imidaiolidine der allgemeinen Formel IIlR3-O-C-N-CH2-CH2-H
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