DE2043027A1 - Verfahren zur Herstellung von Tetrafluordibromäthan - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von TetrafluordibromäthanInfo
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- A62D1/0028—Liquid extinguishing substances
- A62D1/0057—Polyhaloalkanes
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description
Kali-Chemie Hannover, den 28. August 1970
Aktiengesellschaft Pat.Dr.Ha/Hp
Patentanmeldung
Verfahren zur Herstellung
von Tetrafluordibromäthan
Tetrafluordibromäthan findet unter der Bezeichnung "Halon 2402" j
als Feuerlöschmittel Anwendung. Es wird weiterhin als Lösungsmittel, Wärmeübertragungsflüssigkeit sowie - aufgrund seiner
relativ hohen Dichte von 2,18 bei 20 C und seiner guten chemischen
Beständigkeit - als inerte Flüssigkeit für die verschiedensten Zwecke verwendet.
Die Darstellung von Tetrafluordibromäthan erfolgt durch Bromaddition
an Tetrafluoräthylen (G-. Locke et. al. J. Amer. Chem.
Soc. £6,, Seite 1726 (1934). Üblicherweise wird die Reaktion so
durchgeführt, daß gasförmiges Tetrafluoräthylen in flüssiges Brom bis zur Entfärbung eingeleitet wird. Die Reaktion
CF2 = CF2 + Br2 » CF2Br - CF2Br *
ist exotherm (* H0 = 71,6 kcal/Mol); die Reaktionsmischung
muß daher gekühlt werden. Infolge der relativ niedrigen Siedepunkte von Tetrafluordibromäthan (+ 47,5° C) und Brom
(+ 58,8° C) sind Verluste an diesen beiden Stoffen insbesondere dann nicht zu vermeiden, wenn das Tetrafluoräthylen
größere Mengen an Gasen enthält, die sich bei den Reaktionsbedingungen gegenüber Brom inert verhalten. Weiterhin nimmt
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die Reaktionsgeschwindigkeit in dem Maße ab, wie die Bromkonzentration
in der Reaktionsmischung sinkt; dieses hat zur Folge, daß im Verlaufe der Reaktion entweder die Durchsatzmenge
an Tetrafluoräthylen gesenkt werden muß oder daß der Tetrafluoräthylenumsatz laufend sinkt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Tetrafluordibromäthan durch Reaktion von Tetrafluoräthylen
mit Brom, das die oben erwähnten Nachteile vermeidet. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß Tetrafluoräthylen
mit einer Lösung von Brom in Tetrafluordibromäthan bei Temperaturen zwischen 0 und 50° C, vorzugsweise zwischen
20 und 40° C, in Kontakt gebracht wird. Die Anwesenheit von Tetrafluordibromäthan als Lösungsmittel erlaubt schon
zu Beginn der Umsetzung eine schnelle Abführung der Reaktionswärme und somit die Einstellung einer konstanten Reaktionstemperatur. Der Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt aber darin, daß sich unter Verwendung von Tetrafluordibromäthan als Lösungsmittel für Brom ein kontinuierliches
Verfahren aufbauen läßt, welches auch im technischen Maßstab mit hohen Ausbeuten durchgeführt werden kann.
G-emäß der bevorzugten Ausführungsform für die kontinuierliche
Herstellung von Tetrafluordibromäthan wird in einer Apparatur, bestehend aus einem Hauptreaktor und einem vorgeschalteten
Reaktor, der am unteren Ende einen Einlaß für das Tetrafluoräthylen besitzt, so daß Tetrafluoräthylen über den Vorreaktor
in den Hauptreaktor gelangt, Tetrafluoräthylen im Gegenstrom in zwei Stufen mit einer Lösung von Brom in Tetrafluordibromäthan
in Kontakt gebracht, wobei im Hauptreaktor soviel Brom zugeführt wird, daß Brom stets im Überschuß von mindestens
0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf die mit dem eingeführten Tetrafluoräthylen stöchiometrisch umsetzbare Menge
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Brom, vorliegt, das neu gebildete, noch Brom enthaltende Tetrafluordibromäthan in den Vorreaktor übergeführt, in
diesem das restliche Brom mit dem hier im stöchiometrisehen
Überschuß anwesenden Tetrafluoräthylen vollständig umgesetzt und Tetrafluordibromäthan kontinuierlich abgezogen. Die erfindungsgemäße
Reaktionsführung hat den Vorzug, daß die Umsetzung mit gleichbleibender Reaktionsgeschwindigkeit verläuft
und sowohl Tetrafluoräthylen als auch Brom quantitativ umgesetzt werden. Da zudem der für die Umsetzung günstigste
Temperaturbereich eingestellt werden kann, fallen bei der Umsetzung praktisch keine Nebenprodukte an.
Die gesamte Umsetzung kann bei etwa Atmosphärendruck durchgeführt werden. Es ist aber auch ohne weiteres möglich, etwa
zur Vermeidung von Tetrafluordibromäthanverlusten mit dem Abgas oder zur Erhöhung der Raum-Zeit-Ausbeute, die Umsetzung
bei höheren Drücken durchzuführen.
Es hat sich ferner als günstig erwiesen, das den Hauptreaktor verlassende Abgas in einem Nachreaktor mit einem Teilstrom
des den Vorreaktor verlassende Tetrafluordibromäthans zu behandeln. Das Abgas enthält zwar in der Hauptsache die im
Tetrafluoräthylen Vorhandenen,unter den Reaktionsbedingungen
gegenüber Brom inerten Gasanteile, daneben aber - den Partialdrücken entsprechend - Brom und Tetrafluordibromäthan.
Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß das den Nachreaktor verlassende Abgas praktisch bromfrei ist. Die dabei im Nachreaktor
entstehende Bromlösung wird in den Hauptreaktor zurückgeführt.
Die Durchführung der Reaktion kann in beliebigen, für die Umsetzung geeigneten Reaktoren erfolgen. Als vorteilhaft
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hat es sich erwiesen, die Reaktion in Gegenstromwäschern, die als Füllkörperkolonnen ausgeführt sind, durchzuführen.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens ist in der
beigefügten Zeichnung schematisch veranschaulicht.
Die Durchführung der Umsetzung von Tetrafluoräthylen mit einer Lösung von Brom in Tetrafluordibromäthan erfolgt
in einer Apparatur, die aus dem Hauptreaktor 4, welcher mit der Vorrichtung 8 zur Kreislaufführung des stets mindestens
0|5 Gewichtsprozent Brom enthaltenden Tetrafluoräthylens
ausgestattet ist, und dem Vorreaktor 2 besteht. Der Hauptreaktor 4 ist mit dem Vorreaktor 2 über die Flüssigkeitsleitung
3 und die Gasleitung 7 verbunden. Die Einführung des Tetrafluoräthylens - meist inerte Gase enthaltend
- erfolgt über die Zuleitung 1 am unteren Ende des Vorreaktors. Brom wird über die Zuleitung 9 in die Vorrichtung
8 eingeführt und am Kopf des Hauptreaktors 4 zugeführt. Zu Beginn der Umsetzung wird in der gesamten Apparatur
mindestens 0,5 Gewichtsprozent Brom enthaltendes Tetrafluordibromäthan
vorgelegt. Tetrafluoräthylen und Brom werden dann kontinuierlich im stöchiometrischen Verhältnis in
die Apparatur eingeführt. Die Aufteilung der Reaktionszone auf zwei Reaktoren hat zur Folge, daß im Vorreaktor 2 Tetrafluoräthylen
im stöchiometrischen Überschuß gegenüber Brom vorliegt und so das Brom vollständig mit diesem zu Tetrafluordibromäthan
reagiert. Das nicht umgesetzte Tetrafluoräthylen gelangt über die Leitung 7 in den Hauptreaktor 4 und
liegt nun im Unterschuß gegenüber Brom vor. Das neu gebildete, noch bromhaltige Tetrafluordibromäthan wird über die Leitung
3 dem Reaktor 2 zugeführt. Dadurch wird erreicht, daß über die Leitung 5 bromfreies Tetrafluordibromäthan entnommen
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und aus dem Hauptreaktor 4 über die Grasableitung 10 ein Gasgemisch abgezogen werden kann, welches nur noch die
gegenüber Brom inerten Gase enthält.
Der Nachreaktor 15 und der damit verbundene Kühler 13 (Kühltemperatur zwischen -30 und -70° C) dienen dazu, die
den Partialdrücken entsprechend mit den inerten Gasen abziehend enBrom- und Tetrafluordibromäthananteile zurückzuhalten
und in die Reaktion zurückzuführen. Als Waschflüssigkeit wird über die Leitung 6 Tetrafluordibromäthan dem
Nachreaktor 15 zugeführt. Das Abgas verläßt über die Lei- ä
tung 16 die Apparatur. ^
Die eingesetzte Apparatur entsprach im Prinzip der Yorrichtung^
der Abbildung. Der Vorreaktor 2 war eine mit Raschigringen gefüllte Glaskolonne mit einem Durchmesser
von 100 mm und einer Länge von 1000 mm, die mit einem 10 1 fassenden Dreihalskolben als Flüssigkeitssammler verbunden
war. Als Hauptreaktor 4 und Nachreaktor 15 diente eine vierteilige Glaskolonne mit aufgesetztem Rückflußkühler 13· Jeder
IColonnenteil hatte einen Innendurchmesser von 100 mm und eine Länge von 1000 mm. Die unteren drei Abschnitte der Glas- f
kolonne hatten die Funktion des Hauptreaktors 4. Der Hauptreaktor konnte durch eingelegte Kühlschlangen gekühlt werden.
Der obere Kolonnenteil diente als Nachreaktor 15. Die gesamte Kolonne war mit Raschigringen gefüllt. Der untere Teil
der Kolonne war mit einem 10 1 fassenden Dreihalskolben verbunden, der einen Bodenablaß besaß. Dieser Kolben diente als
Sammler für das aus dem Hauptreaktor kommende bromhaltige
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Tetrafluordibromäthan. Von diesem Flüssigkeitssammler aus wurde ein Teilstrom des bromhaltigen Tetrafluordibromäthans
über die Kreislaufleitung 8 in den Hauptreaktor zurückgeführt
und ein Teilstrom über die Leitung 3 auf den Kopf des Vorreaktors gefördert. Das bromfreie Endprodukt wurde aus
dem Vorreaktor über die Leitung 5 in ein Vorratsgefäß übergeführt; aus der Leitung 5 wurde zudem ein Teilstrom abgezweigt
und über die Leitung 6 dem Kopf des Nachreaktors zugeleitet. Die Regulierung der Flüssigkeitsmengen in den
Leitungen 8 und 6 erfolgte über Ventile und wurde durch Schwebekörperströmungsmesser kontrolliert. Die Teilströme
der Leitungen 3 und 5 wurden so eingestellt, daß in den Flüssigkeitssammlern das Niveau konstant blieb. Das Brom
wurde über eine in der Leitung 9 eingebaute Dosierpumpe in die Leitung 8 gefördert. Tetrafluoräthylen wurde gasförmig
mit geringem Überdruck in den Flüssigkeitssammler des Vorreaktors 2 über einen Strömungsmesser eingeleitet.
Zu Beginn der Umsetzung wurde die Anlage mit 10 1 Tetrafluordibromäthan
gefüllt. Nach Inbetriebsetzen der Umlaufpumpen wurde Tetrafluoräthylen in einer Menge von 550 NL/h über
die Leitung 1 eingeleitet. Das Tetrafluoräthylen hatte folgende Zusammensetzung (Volumenprozent): C2F4:95 $; C,F/-:2,6 /£;
..:1,0 #; CHF9C1:O,8 a/o\ Inertgase: 0,6 ?ί.
Gleichzeitig wurden über die Leitung 8 dem Hauptreaktor 3,6 kg/h Brom zugeführt. Nach einer Anfahrzeit von etwa
2 Stunden waren konstante Betriebsbedingungen erreicht.
Die im Hauptreaktor umgepumpte Flüssigkeitsmenge betrug
30 l/h; der Gehalt an freiem Brom im Flüssigkeitasammler
des Hauptreaktors hatte sich auf etwa 0,8 Gewichtsprozent
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eingestellt. Durch die Wasserkühlung des Hauptreaktors wurde die Temperatur auf Y/erte zwischen 40° C im unteren
Reaktorteil und 25° G im oberen Reaktorteil eingestellt. Der iiachreaktor wurde mit 10 l/h Endprodukt beschickt.
Die Temperatur des Rückflußkühlers betrug -40 C. Die Abgasmenge betrug 18 bis 20 l/h, das Abgas war bromfrei
und enthielt nur etwa 2 1 CpF
Aus dem Vorreaktor wurden kontinuierlich 6,1 kg/h Endprodukt
der Zusammensetzung (Gewichtsprozent) C2iYBrpi97 $>
C^FgBr2:2,8 °f>
und sonstige Gase: 0,2 C,O abgezogen. Das Endprodukt
enthielt kein freies Brom. Die Gesamtausbeute betrug Λ
mehr als 98 "/» der Theorie.
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Claims (3)
- Patentansprüche/il Verfahren zur Herstellung von Tetrafluordibromäthan durch Umsetzung von Tetrafluoräthylen mit Brom, dadurch gekennzeichnet, daß Tetrafluoräthylen mit einer Lösung von Brom in Tetrafluordibromäthan bei Temperaturen zwischen O und 50° C, Vorzug
in Kontakt gebracht wird.sehen 0 und 50° C, vorzugsweise zwischen 20 und 40° C, - 2. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Tetrafluordibromäthan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Apparatur, bestehend aus einem Hauptreaktor und einem vorgeschalteten Reaktor, der am unteren Ende einen Einlaß für das Tetrafluoräthylen besitzt, so daß Tetrafluoräthylen über den Vorreaktor in den Hauptreaktor gelangt, Tetrafluoräthylen im Gegenstrom in zwei Stufen mit einer Lösung von Brom in Tetrafluordibromäthan in Kontakt gebracht wird, wobei im Hauptreaktor soviel Brom zugeführt wird, daß Brom stets im Überschuß von mindestens 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf die mit dem eingeführten Tetrafluoräthylen stöchiometrisch umsetzbare Menge Brom, vorliegt, das neu gebildete, noch Brom enthaltende Tetrafluordibromäthan in den Vorreaktor übergeführt, in diesem das restliche Brom mit dem hier im stöchiometrischen Überschuß anwesenden Tetrafluoräthylen vollständig umgesetzt und Tetrafluordibromäthan kontinuierlich abgezogen wird.
- 3. Verfaliren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daßdas den Hauptreaktor verlassende Gasgemisch mit bromfreiem Tetrafluordibromäthan bromfrei gewaschen und das so gebildete bromhaltige Tetrafluordibromäthan in den Reaktor zurückgeführt wird.209810/ 1847
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