DE4239904C2 - Verfahren zur Herstellung von Methanol - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MethanolInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur katalytischen
Erzeugung von Methanol aus einem die Komponenten H2, CO
und CO2 enthaltenden Synthesegas, das in einem
Synthesereaktor am Katalysator bei Temperaturen von 220
bis 300°C und einem Druck im Bereich von 20 bis 120 bar
zu einem Methanoldampf enthaltenden Produktgemisch
umgesetzt wird, das man aus dem Synthesereaktor
abzieht und auf Temperaturen im
Bereich von 20 bis 60°C kühlt, wobei ein Wasser,
Methanol und Methylformiat enthaltendes Kondensat und
ein H2, CO und CO2 enthaltendes Gasgemisch entsteht, worauf
man das Gasgemisch mindestens teilweise in den
Synthesereaktor zurückleitet und aus dem Kondensat
destillativ Methanol abtrennt.
Diese Art der Methanolsynthese ist bekannt und z. B. in
Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry,
5. Auflage (1990), Band A 16, Seiten 469 bis 475 sowie
in den US-Patenten 3 920 717, 3 962 300 und 4 348 486
beschrieben. Aufgabe der Erfindung ist es, das
Synthesegas besser auszunutzen und die Ausbeute an
produziertem Methanol weiter zu steigern.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe beim eingangs
genannten Verfahren dadurch gelöst, daß man aus dem
Wasser, Methanol und Methylformiat enthaltenden
Kondensat eine Methylformiat enthaltende Fraktion mit
einem Gehalt an Methylformiat von 10 bis 100 Gew.-%
abtrennt und diese Fraktion dem zum Synthesereaktor
geführten Synthesegas zumischt. Auf diese Weise wird
das Methylformiat im Synthesereaktor am Katalysator mit
dem stets im Überschuß vorhandenen Wasserstoff zu
Methanol nach folgender Reaktionsgleichung hydriert:
HCOOCH3 + 2H2 → 2CH3OH
Bei den im Synthesereaktor herrschenden Bedingungen
wird ein weitgehender Umsatz des zurückgeführten
Methylformiats zu Methanol erreicht. Die
Methanolsynthese erfolgt üblicherweise an einem
Kupferkatalysator, der zumeist daneben noch Zink
enthält. Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch
nicht auf einen speziellen Kupferkatalysator
eingeschränkt.
Bisher hatte man bei der destillativen Nachbehandlung
des aus dem Synthesereaktor kommenden Produktgemisches
die Leichtsieder, vor allem Dimethylether,
Methylformiat und Aceton, abgetrennt und für die
Unterfeuerung, z. B. in der Synthesegaserzeugung,
benutzt. Beim Verfahren der Erfindung wird nun dafür
gesorgt, daß eine Leichtsieder-Fraktion mit einem
Gehalt an Methylformiat von 10 bis 100 Gew.-% und
vorzugsweise mindestens 30 Gew.-% anfällt, die man
zurück in die Methanolsynthese leitet, wodurch die
Ausbeute an produziertem Methanol erhöht wird. Diese
Fraktion mit dem Gehalt an Methylformiat von 10 bis
100 Gew.-% wird vorzugsweise durch Destillation aus dem
Kondensat abgetrennt. Diese destillative Trennung
erfolgt üblicherweise bei einem Druck im Bereich von 1
bis 7 bar.
Es empfiehlt sich, dafür zu sorgen, daß die 10 bis
100 Gew.-% Methylformiat enthaltende Fraktion vom
Wasser, Methanol und Methylformiat enthaltenen
Kondensat als Flüssigkeit abgetrennt wird. Dadurch wird
es möglich, diese Flüssigkeit kostengünstig durch eine
Pumpe auf den Druck des Synthesegases zu bringen und
sie in das Synthesegas hinein zu versprühen. Es ist
ferner vorteilhaft, die Methylformiat enthaltende
Fraktion dem Synthesegas zuzugeben, bevor man das
Synthesegas auf die Eintrittstemperatur von 170 bis
240°C erhitzt, mit welcher das Synthesegas in den
Synthesereaktor geleitet wird. Die gemeinsame Erhitzung
der Methylformiat enthaltenden Fraktion mit dem
Synthesegas führt zur guten Durchmischung des
Synthesegases mit dem Methylformiat-Dampf. Der
Siedepunkt des Methylformiats bei 1 bar liegt bei 32°C
und bei 7 bar liegt dieser Siedepunkt bei 97°C.
Weitere Einzelheiten des Verfahrens werden mit Hilfe
der Zeichnung erläutert, die ein vereinfachtes
Fließschema zeigt.
Durch die Leitung (1) wird dem Synthesereaktor (2)
Synthesegas mit Eintrittstemperaturen üblicherweise im
Bereich von 170 bis 240°C zugeführt. Das Synthesegas
weist einen Wasserstoff-Überschuß auf und enthält die
Komponenten H2, CO und CO2 in molaren Konzentrationen,
die der Beziehung H2 : (2CO + 3CO2) = 1,2 bis 4,0
genügen. Im Reaktor (2) erfolgt die Umsetzung am
Kupferkatalysator, der z. B. in Röhren angeordnet ist,
die zur Kühlung von siedendem Wasser umgeben sind. Am
Katalysator herrscht bei Temperaturen von 220 bis 300°C
ein Druck im Bereich von 20 bis 120 bar und
vorzugsweise 40 bis 100 bar. Der Katalysator kann im
Unterschied zum Röhrenreaktor auch in einem oder
mehreren Festbetten angeordnet sein.
In der Leitung (3) wird aus dem Reaktor (2) ein
Produktgemisch abgezogen, das neben Methanoldampf noch
zahlreiche andere Komponenten wie unreagiertes
Synthesegas, Wasserdampf und Methylformiat enthält.
Eine erste Kühlung dieses Produktgemisches erfolgt im
Wärmeaustauscher (4) gegen das in der Leitung (5)
herangeführte kalte Synthesegas. Das Produktgemisch
strömt dann durch die Leitung (6) zu einem Kühler (7)
und gelangt mit Temperaturen von 20 bis 60°C durch die
Leitung (8) zu einem Abscheider (9). Durch die
Leitung (10) verläßt ein Gasgemisch den Abscheider (9),
das die Synthesegaskomponenten H2, CO und CO2 enthält.
Ein Teil dieses Gasgemisches wird durch die
Leitung (11) aus dem Gaskreislauf entfernt. Ein
Kompressor (12) verdichtet das restliche Gasgemisch in
die Leitung (5) hinein. Frisches Synthesegas, das in
einer an sich bekannten, nicht dargestellten Anlage
erzeugt wurde, wird in der Leitung (14) herangeführt.
Ein Wasser, Methanol und Methylformiat sowie weitere
Bestandteile enthaltendes Kondensat wird aus dem
Abscheider (9) abgezogen und durch die Leitung (16)
einer ersten Destillationskolonne (17) zugeführt. In
der Kolonne (17) herrscht üblicherweise ein Druck im
Bereich von 1 bis 7 bar. Niedriger als Methanol und
Wasser siedende Bestandteile werden über Kopf aus der
Kolonne (17) abgezogen, wobei es sich um eine Fraktion
mit einem Gehalt an Methylformiat von 10 bis 100 Gew.-%
handelt. Diese Fraktion, die flüssig ist, wird durch
die Leitung (18) mit Hilfe der Pumpe (19) zur
Leitung (5) geführt und dort in das Synthesegas hinein
versprüht. Zusätzlich kann ein aus fremder Quelle
kommender Strom, der Methylformiat enthält, durch die
Leitung (24) herangeführt und mitverarbeitet werden.
Ein Methanol-Wasser-Gemisch zieht man durch die
Leitung (20) ab und gibt das Gemisch der zweiten
Destillationskolonne (21) auf, wo die Trennung erfolgt.
Wasser wird in der Leitung (22) und Methanol in der
Leitung (23) abgezogen. Die Trennung von Wasser und
Methanol kann auch mehrstufig erfolgen, wie das in der
oben erwähnten Ullmann's Encyclopedia of Industrial
Chemistry, Seite 474, dargestellt ist.
In einer der Zeichnung entsprechenden Laborapparatur,
aber ohne die Kolonne (21), wird folgendermaßen
gearbeitet: Ein durch siedendes Wasser gekühlter
Röhrenreaktor (2) enthält 100 g eines handelsüblichen
Cu-Zn-Katalysators. Bei einer Temperatur von 250°C und
50 bar Druck werden stündlich 900 Nl Synthesegas,
bestehend aus
CO2 | 3 Vol.-% |
CO | 10 Vol.-% |
H2 | 70 Vol.-% |
CH4 + N2 | 17 Vol.-% |
hindurchgeleitet. Nach Erreichen des stationären
Zustandes wird in einem ersten Versuchsabschnitt aus
der Leitung (16) in einem Zeitraum von 1 Stunde ein
kondensiertes Produkt entnommen, welches 85,94 g
Methanol und 0,65 g Methylformiat enthält. In einem
zweiten Versuchsabschnitt wird das kondensierte Produkt
der Leitung (16) kontinuierlich zum mittleren Boden der
Destillationskolonne (17) geleitet, die bei
Atmosphärendruck betrieben wird. Das mit einer
Temperatur von 60°C aus der Kolonne (17) abgezogene
dampfförmige Kopfprodukt wird auf 20°C gekühlt und
dabei kondensiert. Das flüssige Kopfprodukt, das zu
30 Gew.-% aus Methylformiat besteht, wird mittels einer
Pumpe (19) dem Synthesegas der Leitung (1) zugegeben.
Dadurch steigt die stündliche Methanolproduktion auf
86,65 g.
In der Laborapparatur gemäß Beispiel 1 werden dem
Synthesereaktor (2) pro Stunde 900 Nl eines
Synthesegases zugeführt, das wie folgt zusammengesetzt
ist:
CO2 | 3 Vol.-% |
CO | 10 Vol.-% |
H2 | 75 Vol.-% |
CH4 + N2 | 12 Vol.-% |
Die Methanolsynthese wird bei 80 bar und 250°C am
Cu-Zn-Katalysator des Beispiels 1 durchgeführt. Dem
Methylformiat enthaltenden Kopfprodukt der Kolonne (17)
wird aus fremder Quelle stündlich 10 g Methylformiat
zugemischt und das Gemisch mit dem Synthesegas in der
Leitung (1) in den Reaktor (2) geführt. Durch das
Methylformiat aus fremder Quelle erhöht sich die
Methanolproduktion von 113,9 g/h auf 120,4 g/h.
Claims (6)
1. Verfahren zur katalytischen Erzeugung von Methanol
aus einem die Komponenten H2, CO und CO2
enthaltenden Synthesegas, das in einem
Synthesereaktor am Katalysator bei Temperaturen von
220 bis 300°C und einem Druck im Bereich von 20 bis
120 bar zu einem Methanoldampf enthaltenden
Produktgemisch umgesetzt wird, das man aus dem
Synthesereaktor abzieht und
auf Temperaturen im Bereich von 20 bis 60°C kühlt,
wobei ein Wasser, Methanol und Methylformiat
enthaltendes Kondensat und ein H2, CO und CO2
enthaltendes Gasgemisch entsteht, worauf man das
Gasgemisch mindestens teilweise in den
Synthesereaktor zurückleitet und aus dem Kondensat
destillativ Methanol abtrennt, dadurch
gekennzeichnet, daß man aus dem Wasser, Methanol und
Methylformiat enthaltenden Kondensat eine
Methylformiat enthaltende Fraktion mit einem Gehalt
an Methylformiat von 10 bis 100 Gew.-% abtrennt und
diese Fraktion dem zum Synthesereaktor geführten
Synthesegas zumischt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die 10 bis 100 Gew.-% Methylformiat
enthaltende Fraktion als Flüssigkeit in das
Synthesegas hinein versprüht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man die 10 bis 100 Gew.-%
Methylformiat enthaltende Fraktion dem Synthesegas
zugibt, bevor man das Synthesegas auf die
Eintrittstemperatur von 170 bis 240°C erhitzt, mit
welcher das Synthesegas in den Synthesereaktor
geleitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Methylformiat enthaltende
Fraktion zu mindestens 30 Gew.-% aus Methylformiat
besteht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die 10 bis 100 Gew.-%
Methylformiat enthaltende Fraktion bei einem Druck
von 1 bis 7 bar durch Destillation vom Kondensat
abgetrennt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man dem zum Synthesereaktor
geführten Synthesegas zusätzlich einen aus fremder
Quelle kommenden, Methylformiat enthaltenden Strom
zugibt.
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