DE975968C - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Gemischen aus Essigsaeure und Methylacetat - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Gemischen aus Essigsaeure und Methylacetat

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DE975968C
DE975968C DEB11736A DEB0011736A DE975968C DE 975968 C DE975968 C DE 975968C DE B11736 A DEB11736 A DE B11736A DE B0011736 A DEB0011736 A DE B0011736A DE 975968 C DE975968 C DE 975968C
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DE
Germany
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nickel
catalyst
acetic acid
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methanol
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DEB11736A
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English (en)
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Edmund Harry Alcock
Edward Boaden Thomas
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Acordis UK Ltd
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British Celanese Ltd
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J27/00Catalysts comprising the elements or compounds of halogens, sulfur, selenium, tellurium, phosphorus or nitrogen; Catalysts comprising carbon compounds
    • B01J27/06Halogens; Compounds thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/10Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reaction with carbon monoxide
    • C07C51/12Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reaction with carbon monoxide on an oxygen-containing group in organic compounds, e.g. alcohols

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Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Gemischen aus Essigsäure und Methylacetat Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Gemischen aus Essigsaure und Methylacetat durch Umsetzung voll Kohlenoxyd mit Methanol bei einer Temperatur oberhalb des Siedepunktes des Endproduktes und unterhalb 2500 C in der Dampfphase und in Gegenwart voll mit Nickeljodid imprägnierter Aktivkohle als E4atalysator.
  • Die Herstellung von Essigsäure durch Umsetzung zwischen Kohlenmonoxyd und Methanol ist seit vielen Jahren bekannt. Nach einer bekannten Verfahrensweise wird die Umsetzung in Gegenwart einer anorganischen Säure oder einer eine organische Gruppe aufweisenden anorganischen Säure ausgeführt. Hierbei kann die Säure als solche oder in Form eines sauren Salzes Anwendung finden. Bei dieser Arbeitsweise liegt der bevorzugte Temperaturbereich bei 300 bis 4000 C, und zur Erzielung bester Ergebnisse müssen bei dieser Verfahrensweise erhebliche Überdrücke in der Größenordnung von 100 bis 300 at angewandt werden. Es sind zahlreiche Vorschläge unterbreitet worden, die sich in Verbindung mit dieser Verfahrensweise insbesondere auf die in Anwendung kommenden Katalysatoren beziehen. Es ist jedoch immer festgestellt worden, daß am besten hohe Drücke Anwendung finden, die in der Größenordnung von 100 bis 300 at oder darüber liegen.
  • Es wurde ferner ein Verfahren zur Herstellung von Carbonsäuren und deren Estern durch Um- setzen hydroxylgruppenhaltiger Verbindung mit Kohlenoxyd bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck in Gegenwart von Katalysatoren vorgeschlagen, das sich dadurch auszeichnet, daß man auf Alkohole oder Phenole Kohlenoxyd in Gegenwart von Halogeniden der Metalle der Eisengruppe einwirken läßt. An Stelle der Halogenide der Metalle der Eisengruppe können auch die Metalle selbst oder deren Verbindungen in Gegenwart von Halogen oder Halogenverbindungen als Katalysatoren verwendet werden. Auch bei diesem Verfahren wird die untere Grenze des verwendeten Druckes mit 100 bis 200 at angegeben.
  • Bezüglich des Katalysatorsystems ist die Anwendung von Nickeljodid oder die gemeinsame Anwendung eines Metallcarbonyls und Jod für die Katalysierung der Umsetzung zwischen Kohlenmonoxyd und Methanol vorgeschlagen worden.
  • Obgleich diese Katalysatoren gewisse Verbesserungen bedingen, ist deren Anwendung jedoch mit Nachteilen behaftet. Hierbei ist insbesondere die Flüchtigkeit des Nickelcarbonyls und Methyljodids zu nennen, die unabhängig von der Form, in der das Nickel und das Jod in die Umsetzungszone gebracht werden, in erheblichen Mengen in den Abgasen auftreten. Um diese Verfahrensweise wirtschaftlich zu gestalten, müssen diese Verbindungen zurückgewonnen werden. Dies bedingt jedoch erhebliche zusätzliche Probleme.
  • Alle diese vorbekannten Verfahrensweisen werden diskontinuierlich durchgeführt, und nach einer anderen bekannten Arbeitsweise arbeitet man mit Metallhalogeniden als Katalysator, die ohne einen Träger Anwendung finden, wobei Temperaturen von 230 bis 3400 C und ein Druck von i8o bis 230 at Anwendung findet. Jedenfalls werden hier Drücke in Betracht gezogen, die erheblich über 100 at liegen.
  • Demgegenüber setzt sich das neuartige Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Gemischen aus Essigsäure und Methylacetat aus einer Reihe einzelner und teilweise vorbekannter Arbeitsschritte in Form einer neuartigen Kombination zusammen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß man bei einem Druck von weniger als 50 at arbeitet und das während der Umsetzung verlorengegangene Nickel und Jod des Katalysators in an sich bekannter Weise wieder ersetzt.
  • Weitere vorteilhafte Merkmale des neuartigen Verfahrens bestehen darin, daß man einen Katalysator verwendet, der zu Beginn der Reaktion nicht mehr als I Mol Nickeljodid je Liter granulierter Aktivkohle enthält.
  • Weiterhin ist es erfindungsgemäß bevorzugt, daß man das dem Katalysator verlorengegangene Nickel durch Zuführen von Nickelcarbonyl und das verlorengegangene Jod durch Methyljodid während des Verfahrens wieder ersetzt. %zweckmäßig hat es sich weiterhin erwiesen, daß man die Reaktion in Gegenwart äquimolekularer Mengen Kohlenmonoxyd und Wasserstoff durchführt.
  • Neuartig ist bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise somit, daß man Nickeljodid auf Aktivkohle als Träger bei einer kontinuierlichen Verfahrensweise allwenden soll, die bei relativ ge ringen Drücken und Temperaturen durchgeführt werden kann. Die Aktivkohle wirkt als Träger für Nickel und Jod, und ihre Anwendung ermöglicht es, daß das Verfahren mit wesentlich kleineren Verlusten an Nickel und Jod als bisher und auch unter wesentlich geringerer Korrosion der Anlage durchgeführt wird, als wenn die Umsetzung wie bisher in flüssiger Phase ausgeführt wird.
  • Zur nicht beanspruchten Herstellung des Katalysators verfährt man so, daß die zweckmäßigerweise gekörnte Aktivkohle mit einer wäßrigen Lösung von Nickeijodid imprägniert wird und sodann das so erhaltene imprägnierte Produkt getrocknet wird, bis dessen Wassergehalt entsprechend reduziert ist. Im allgemeinen werden zufriedenstellende Ergebnisse dann erhalten, wenn man ein Produkt mit nicht mehr als 6 oder 7 Mol Wasser je Mol wasserfreies Nickeljodid anwendet.
  • Gegebenenfalls kann jedoch auch wesentlich weniger Wasser vorliegen, wobei auch ein praktisch wasserfreier Katalysator zu zufriedenstellenden Ergebnissen führt. Es ist nicht notwendig, die Aktivkohle mit einer großen Menge an Nickeljodid zu beladen, und es führen auch Mengen von o,5 bis I Mol Nickeljodid je Liter granulierte Aktivkohle zu ausreichenden Ausbeuten. Selbst geringere Mengen können Anwendung finden.
  • Während des Verfahrens tritt ein geringer Verlust an Nickeljodid aus der Aktivkohle ein, und dieser Verlust kann durch laufende oder absatzweise Zuführung weiteren Nickels und Jods, z. E3. in Form einer Lösung von Nickeljodid, und bzw. oder durch die Einführung von flüchtigen Verbindungen des Nickels und Jods, z. B. von Nickelcarbonyl und Methyljodid, ersetzt werden. Nickel und Jod gehen während der Reaktion gewöhnlicll nicht in stöchiometrischen Mengen verloren, sondern in einem bestimmten Zeitraum tritt im allgemeinen ein eher etwas größertq,nVerlust an Jod als an Nickel ein. Dementsprechend wird vorzugsweise immer etwas Jod während des Verfahrens in die Reaktionszone eingeführt, das zweckmäßig als aus den Verfahrensprodukten gewonnenes Methyljodid eingeführt wird. Falls während des Verfahrens sowohl Nickel als auch Jod eingeführt werden, ist es wünschenswert, das Verhältnis von Nickel zu Jod so einzustellen, daß eine fortlaufende Anreiche -rung der aktiven Kohle mit Nickel vermieden wird.
  • Wasser kann sowohl in den in die Reaktionszone eingeführten Reaktionsteilnehmern wie auch in der mit Nickeljodid beladenen Aktivkohle vorhanden sein. Die Anwesenheit von Wasser in den Reaktionsteilnehmern bewirkt, daß die Entstehung von Methylacetat, das bei dem Verfahren ebenfalls entsteht, unterdrückt wird, und die Ausbeute an freier Essigsäure zunimmt. Es wurde indessen gefunden, daß die Einführung großer Wassermengen zu erhöhten Verlusten an Nickel und Jod führen kann, und zwar besonders bei einem kontinuierlich arbeitenden Verfahren, wo das Wasser die Mengen der die Reaktionszone durchlaufenden dampfförmigen Stoffe erhöht. Es wurde gefunden, daß die Anwendung von 5 bis IO Mol Methanol, insbesonderc etwa von 8 Mol Methanol, je Mol Wasser im allgemeinen befriedigende Resultate ergibt.
  • Ein weiteres wichtiges Merkmal des erfindungsgemäßen Verfah.rens besteht darin, daß die Essigsäuresynthese unter der gekoppelten katalytischen Wirkung voil Nickel und Jod bei wesentlich geringerem Druck durchgeführt werden kann, als dies bisher der Fall war. Wirtschaftlich brauchbare Umsetzungen und Ausbeuten erhält man bei Drücken, die wesentlich unter 50 at, z. B. bis zu 30 at, liegen; auf diese Weise werden die sehr hohen Anlagekosten unnötig, die bei Benutzung von Drücken über Ion ast erforderlich sind. Sogar bei Atmosphärendruck ist es möglich, mit Nickeljodid imprägnierte Aktivkohle als Katalysator zu belintzen und dabei Umsetzungsgrade von Methanol zu Essigsäure über 30'0/0 je Durchgang zu erzielen Ganz abgesehen von der Benutzung einer weniger kostspieligen Anlage besteht ein zusätzlicher Vorteil des Verfahrens darin, daß bei Anwendung niedriger Drücke auch niedrige Realitionstemperaturell angewandt werden können, ohne daß die gebildete Essigsäure sich auf dem Katalysator kondensiert; auf diese Weise kann bei niedrigen Temperaturen kontinuierlich gearbeitet werden. Die Anwendung solcher niedrigen Temperaturen ermöglicht die Durchführung des Verfahrens in Gegenwart von u asserstoff, ohne daß eine übermäßige WIethanbildung eintritt, die bekanntlich bei Anwesenheit von Wasserstoff bei Temperaturen wesentlich oberhalb 2000 C auftritt. Auf diese Weise kann die Essigsäure direkt aus den Produkten erzeugt werden. die durch Reaktion von Kohlenmonoxyd mit Wasserstoff in Gegenwart eines methanolbildenden Katalysators entstehen, ohne daß eine vorherige Abtrennung des Methanols erforderlich wird.
  • Bei dem Verfahren nach der Erfindung können die angewandten Temperaturen in der Nähe von oder sogar unter 2000 C, Z. B. zwischen I30 und 1900 C, liegen, und ein kontinuierlich arbeitendes Verfahren kann bei diesen Temperaturen bei einen Druck von IO bis 30 at mit guten Ausbeuten und Umsetzungen durchgeführt werden. Die Reaktion findet jedoch mit dem auf Aktivkohle aufgetragenen Katalysator auch schon bei niedrigeren Temperaturen statt, und eine brauchbare Umsetzung kann sogar hei IOO bis IIoOC unter dem verhältnismäßig niedrigen Druck von 50 at erhalten werden.
  • Im allgemeinen werden jedoch etwas höhere Temperaturen angewendet und dadurch höhere Umsetzungen je Durchgang erzielt, obwohl in keinem Falle die Temperatur beträchtlich über 2000 C ansteigen darf und die maximale Arbeitstemperatur vorzugsweise bei 2300 C liegt.
  • Die I(ontaktzeit kann innerhalb eines ziemlich weiten Bereiches schwanken. Zum Beispiel bei kontinuierlichem Arbeiten darf sie zwischen O,I und 0,2 Minuten liegen, obwohl längere Kontaktzeiten von z. B. I bis 3 Minuten bevorzugt sind und gewünschtenfalls sogar noch längere Zeiten von z. B.
  • 5 oder mehr Minuten angewandt werden können.
  • Die Bildung von Methanol erfolgt durch Reaktion von 2 Mol Wasserstoff mit I Mol Rohlenmonoxyd. Nach einer Ausführungsform kann ein kom-I>iniertes Verfahren durchgeführt werden, indem zunächst Methanol gebildet und die Produkte der Methanoisynthese direkt zur Erzeugung von Essigsäure benutzt werden. Die Methanolsynthesestufe wird anfänglich mit einem Kohlenoxyd und Wasserstoff in dem angegebenen Verhältnis enthaltenden Gasgemiscll durchgeführt, aber danaclwird das Verfahren so fortgeführt, daß aus der Essigsäurestufe abströmendes unverändertes Gas zusammen mit Kohlenmonoxyd und Wasserstoff in äcíuimolelSularem Verhältnis enthaltendem Frischgas im Kreislauf zuriickgeleitet wird. Das Frischgas kann hinter der Methanolstufe und vor Eintritt der aus dieser Stufe kommenden Produkte in die Essigsäurestufe eingeführt werden, oder es wird vor Eintritt des Kreislaufgases in die Methanolstufe oder auch an beiden Punkten zugeführt. Diese Arbeitsweise hat den Vorteil, daß sobald das Verfahren einmal angelaufen ist - als Ausgangsgas Wassergas bei'nutzt werden kann, das nur in passender Weise gereinigt zu werden braucht, aber nicht in seinem Mengenverhältnis einzustellen ist, um es mit dem einen oder anderen seiner Hauptbestandteile anzureichern. Diese Arbeitsweise kann auch so durchgeführt werden, daß der Essigsäurestufe ein Gemisch von Methanoldainpf und Wassergas zugeführt und das abströmende Gas nach Entfernung kondensierbarer Bestandteile in einer Alethanolsvntllesestufe verwendet wird. Wo die Uunvandlung von lSohlenoxyd in der Essigsäurestufe sehr hoch ist, kann das abströmende Gas sehr geeignet sein, um in der Methanolstufe zu verwendendes Wassergas mit Wasserstoff anzureichern. Es sei bemerkt, daß es wünschenslvert ist, in der Essigsäurestufe so zu arbeiten, daß eine hohe Umwandlung von Kohlenmonoxyd und damit eine Volumenahnahme der aus der Reaktionskammer abströmenden Gase erzielt wird, da auf diese Weise die weggeführte Nickel- und Jodmenge niedrig gehalten wird.
  • Wie bereits ausgeführt, verringert die Anwesengleit von aktiver Kohle in der Reaktionszone die Menge der katalytischen wirksamen- Stoffe, die aus der Reaktionszone mit den abströmenden Gasen entweichen, in beträchtlichem Maße. Es ist jedoch wünschenswert, eine Wiedergewinnung der abgeführten Katalysatormengen vorzusehen. Dies läßt sich durch Überleiten der abströmenden Gase über auf tieferer Temperatur als in der Reaktionszone gehaltene Aktivkohle erreichen. Wenn diese Aktivkohle eine genügende Katalysatormenge, die eine Wiedergewinnung lohnt, absorbiert hat, kann diese Wiedergewinnung durch Ausdämpfen der Aktivkohle oder durcll Waschen mit einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. Methanol, erfolgen. Es können auch mehrere mit Aktivkohle beschickte und in Reihe angeordnete Behälter abwechselnd benutzt werden, wobei der erste als Reaktionsgefäß dient. während der zweite zur Absorption des aus dem Reaktionsgefäß entweichenden Katalysators be- nutzt wird, nachdem vorher kondensierbare Bestandteile, wie Essigsäure und unverändertes Methanol, aus den Abgasen des Reaktionsbehälters entfernt wurde. Durch Anordnung geeigneter, mit Ventilen versehener Leitungen kann der Gasstrom umgekehrt werden, so daß der zweite Behälter als Reaktions- und der erste als Absorptionsbehälter wirkt, sobald die Katalysatorkonzentration auf der Aktivkohle in den beiden Behältern ein passendes Maß erreicht hat.
  • Unter den Bedingungen, die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens angewendet werden, zeigen Nickelchlorid und Nickelfluorid sowie die Halogenverbindungen anderer Metalle, einschließlich der anderen Eisenmetalle, wenig oder gar keine katalytische Wirksamkeit. Weiterhin scheint nur aktive Kohle für das Verfahren brauchbar zu sein, während andere als Katalysatorträger oft benutzte Substanzen Resultate ergeben, die vom wirtschaftlichen Standpunkt unbrauchbar sind. Das folgende Beispiel erläutert diese Einzelheiten: Beispiel I Eine Mischung von Methanol, Wasserdampf, Kohlenmonoxyd und Wasserstoff im Molverhältnis von annähernd 4 : I: 8 : 8 wurde durch einen Reaktionsbehälter geleitet, der abwechselnd mit den unten angegebenen Katalysatoren beschickt war.
  • Während jedes Versuches wurde die Temperatur des Reaktionsbehälters bei I95 bis 2I50 C gehalten, während der benutzte Druck 14 kg/cm2 und die Kontaktzeit 2,5 Minuten betrug. In jedem Fall enthielt der Katalysator anfänglich je Liter granulierter Trägersubstanz annähernd 2 Mol Wasser und 1 Mol (wasserfreies) Metallhalogenid. Die angegebenen Umsetzungen, die bei einmaligem Überleiten über den Katalysator erhalten wurden, beziehen sich auf die gesamte gebildete Essigsäure, von der ein Teil immer als Methylacetat erhalten wurde.
    Metallhalogenid | Träger | Umsetzung
    NiJ2 Aktive Kohle 50,5 Olo
    NiJ2 Silikagel 4<)/o
    NiJ2 Aktives
    Aluminiumoxyd 40/0
    NiCI2 Aktivkohle o, I °/0
    NiF2 Aktivkohle 6,5 ovo
    CoJ£ Aktivkohle 3,7 ovo
    CoBr2 Aktivkohle o,8 Olo
    FeJ2 Aktivkohle 8,2 0/o
    CuJ2 Aktivkohle 0,5 °/e
    Die Erfindung wird weiter durch das nachfolgende Beispiel veranschaulicht: Beispiel 2 Die benutzte Apparatur umfaßt einen rohrförmigen, senkrecht angeordneten Reaktionsbehälter, der innen mit Rohren und einem Außenmantel für die Zirkulation von (Sl ausgerüstet ist, sowie Heiz-und Kühleinrichtungen für das Ö1, um die Temperatur in der Reaktionszone auf einen gewünschten Wert zu bringen und dabei zu halten. Der Behälter ist nahe seinem oberen Ende mit einem Einlaß für die Reaktionsteilnehmer und nahe dem Boden mit einem Auslaß für die Reaktionsprodukte versehen und weist innen, gerade oberhalb des Auslasses einen Tragrost für die Katalysatorschicht auf.
  • Innerhalb der von dem Katalysator eingenommenen Zone sind Thermoelemente angeordnet, so daß die Temperaturen in verschiedenen Höhen des Katalysators bestimmt und die Bildung örtlicher Wärmenester erkannt werden können.
  • Der Behälter wird mit einem Katalysator beschickt, der durch. Imprägnieren einer hochabsorptionsfähigen Aktivkohle von 3,9 bis 4,8 Maschen je Zentimeter Korngröße mit einer starken Nickeljodidlösung und durch teilweises Trocknen durch Erhitzen auf 70 bis 800 C während I6 bis 20 Stunden erhalten wurde; die Menge und Konzentration der benutzten Imprägnierlösung ist so gewählt, daß ein Produkt erhalten wird, welches etwa I Mol Nickeljodid je Liter des teilweise getrockneten Katalysators enthält. Der Katalysator wird dann durch Durchleiten von Stickstoff von oben nach unten durch den Behälter während 6 Stunden weitergetrocknet, wobei die Temperatur der Katalvsatorschicht auf etwa 1800 C erhöht wird.
  • Der Stickstoffstrom wird sodann durch einen Strom von Wassergas ersetzt, das Kohlenmonoxyd und Wasserstoff im Verhältnis von etwa 1 : 1,1 enthält, und gleichzeitig wird ein Gemisch aus Methanol, Wasser und Methyljodid eingeführt. das aus 85 bis go Gewichtsteilen Methanol, 4,75 Gewichtsteilen Methyljodid und auf 100 Gewichtsteile aufgefülltem Wasser besteht. Die Zufuhr voll Wassergas und Methand wird so eingestellt, daß etwa 2 Mol Kohlenmonoxyd je Mol Methanol eingeleitet werden. Die Reaktionsteilnehmer werden in dem Maße eingeführt und die Reaktionsprodukte so abgezogen, daß sich eine Kontaktzeit von etwa 2,5 Minuten ergibt.
  • Die exotherme Reaktion wird so geregelt, daß die Temperatur in der Reaktionszone auf etwa 2000 C ansteigt, darauf wird die Temperatur und Strömungsgeschwindigkeit des Öls durch die erwähnten Rohre und Heiz- lzw. Kühlmäntel so einreguliert, daß die Temperatur in der Reaktionszone zwischen 200 und 2300 C gehalten wird. Der Druck in der Reaktionszone wird auf etwa 14 kg/cm2 gehalten.
  • Bei Abkühlung der die Reaktionszone verlassenden Gase und Dämpfe wird Essigsäure und Methylacetat in annähernd gleichem Verhältnis und in einer Menge erhalten, die einer Umwandlung des Methanols in Gesamt-Essigsäure von mehr als 50°/o während eines Zeitraums von etwa 200 Stunden - oder mehr entspricht, die jedoch gegen das Ende des Zeitraums auf 300/0 oder etwas weniger abfällt.
  • Die Kondensationsprodukte enthalten auch Methyljodid und unverändertes Methanol, die abgetrennt und in den Prozeß zurückgeführt werden können, während die gasförmigen Produkte Kohlenmonoxyd und Wasserstoff zusammen mit etwas Methan, wenig Nickelcarbonyl und nichtkondensiertes Methyljodid enthalten; Nickelcarbonyl und Methyljodid können durch Absorption an Aktivkohle oder durch starke Kühlung, z. B. mit fester Kohlensäure, wiedergewonnen werden. Das bei dieser Arbeitsweise erhaltene Gemisch aus Kohlenoxyd und Wasserstoff ist an Wasserstoff beträchtiich angereichert und kann für die Synthese von Methanol verwendet werden.
  • Nach einer Laufzeit von etwa 200 bis 250 Stunden wird die Aktivkohle erneut mit Nickeljodid beladen, indem man den Reaktionsbehälter abkühlen, den Druck auf 0,5 Atmosphären absinken läßt und dann eine 7,5 n-Lösung von Nickeljodid in einer Menge von I40 bis I50 cm3 je Liter Katalysator in zwei gleichen Teilen in den oberen Teil des Behälters einführt; man läßt jeden dieser Teile etwa 20 Minuten einlaufen und zwischen den beiden Teilen einen Zeitraum von 20 Minuten verstreichen.
  • Der Katalysator wird dann durch Durchleiten eines Stickstoffstromes durch die Reaktionszone getrocknet, während man die Temperatur auf I800 C ansteigen läßt, wobei für diesen Schritt etwa 6 Stunden benötigt werden. Dann werden wieder Methanol, Kohlenmonoxyd und Wasserstoff eingeleitet und die Erzeugung von Essigsäure wieder aufgenommen.
  • PATENTANSPR0CHE I. Verfahren zur kontinuieflichen Herstellung von Gemischen aus Essigsäure und Methylacetat durch Umsetzung von Kohlenoxyd mit Methanol bei einer Temperatur oberhalb des Siedepunktes des Endproduktes und unterhalt, 2500 C in der Dampfphase und in Gegenwart von mit Nickelj odid imprägnierter Aktivkohle als Katalysator, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem Druck von weniger als 50 at arbeitet und das während der Umsetzung verlorengegangene Nickel und Jod des Katalysators in an sich bekannter Weise wieder ersetzt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, der zu Beginn der Reaktion nicht mehr als I Mol Nickeljodid je Liter granulierter Aktivkohle enthält.
    3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das dem Katalysator verlorengegangene Nickel durch Zuführung von Nickelcarbonyl und das verlorengegangene Jod durch Methyljodid während des Verfahrens wieder ersetzt.
    4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart äquimolekularer Mengen Rohlenmonoxyd und Wasserstoff durchführt. ~~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: W. Repp e, » Neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Chemie, des Acetylens und Kohlenoxyds« (1949), S. 95, IOI, I02, IIO; Ziegler, »Naturforschung und Medizin in Deutschland«, Teil 1, Bd. 36 (I948), »Präparative Chemie«, S. II5; TOM-Mikrofilm Nr. I65.
DEB11736A 1949-11-04 1950-10-03 Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Gemischen aus Essigsaeure und Methylacetat Expired DE975968C (de)

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