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' Verfahren zur Herstellung von Saccharoseestern Sacchar seester zeichnen
sich durch eine geringe Toxizität, eine hohe Wasserlöslichkeit und eine geringe
Schäunineigung aus und finden daher verbreitete Anwendung als Emulgatoren und Netzmittel
in der Nahrungs- bzw. Futtermittelindustrie, swie in Kosmetika und der pharmazeutischen
Industrie.
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Weiterhin werden Saccharoseester von Mikroorganismen leicht und rasch
abgebaut und daher als ideale Detergentien angesehen, weil sie kein Abwasserbeseitigungs
bzw. Reinigungsproblem darstellen bzw. hervorrufen.
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Saccharoseester werden nach bekannten Verfahren durch Umsetzen von
Saccharose mit Estern höherer Fettsäuren in Gegenwart eines Katalysators in einem
Lösungsmittel hercrestellt, dass beide Ausgangsmatcrialien löst, worauf man nach
beendeter Umsetzung 1) das Lösungamittel durch Verdampfen entfernt und das Produkt
unter Verwendung eines anderen Lösungsmittels umkristallisiort, oder 2) dem Reaktionsproduktgemisch
ein nioht polares Lösungsmittel zusetzt und nicht umgesetzte Saccharose duroh Ausfällen
ababtrennt.
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Die bei diesem bekannten Verfahren verwendeten Reaktionslösungsmittel
besitzen jedoch im allgemeinen hohe Siedepunkte und neigen beim Erhitzen zur Zersetzung,
sodass nur ein verhältnismässig geringer Prozentsatz gewonnen bzw. wiedergewonnen
wird.
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Ausserdem stellt die iliedergewinnung ein schwerwiegendes wirtsehaftliches
Problem dar, da diese Lösungsmittel teuer sind. Diese bekannten Verfahren sind ausserdem
mit dem Nachteil behaftet, dass die dabei anfallenden Saccharoseester und die nicht
unter setzte Saccharose dazu neigen, sich infolge von Zersetzung beim Erhitzen zu
verfärben und daher bezüglich der Qualität des Endprodukts verbesserungsbedürftig
sind.
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Zur Aufarbeitung des bei der Ver- bzw. Uinesterungsreaktion anfallenden
ReaktionsJroduktgemisches ist es bekannt; 1. nach Abdestillation des bei der Umesterrungreaktion
verwendeten Lösungsmittels aus einem Alkohol oder einem Keton in Kombination mit
Wasser umzukristallisieren (vgl. britische Patentschrift 826 801); 2. das Reaktionsproduktgemisch
zu destillieren und den Rückstand in Wasser zu lösen, worauf man die Lösung mit
einem Keton oder einem raster extrahiert, um das Endprodukt auszukristallisieren
(vgl. USA.-Patentschrift 2 948 716); 3. Ein Umesterrungsreaktionsproduktgemisch
zu destillieren und den Rückstand in einem Cyclohexan-Butanol-gemisch zu lösen und
aus dieser lösung das Endprodukt zu gewinnen (vgl. USA.-Patentschrift 3 054 789);
4.
das Umesterungsreaktionsproduktgemisch mit einem Kohlenwas-Serstof oder einem halogenierten
Kohlenwasserstoff zu versetzen und anschliessend Zucker wiederzugewinnen (vgl. USA.-Patentschrift
3 251 829); und 5. das Umesterungsreaktionsproduktgemisch mit Toluol zu versetzen
und anschliessend Zucker wiederzugewinnen.
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Erfindungsgemäss vird demgegenüber ein insbesondere bezüglich der
Aufarbeitung des Reaktionsproduktgemisches und der Reingewinnung der gewünschten
Saccharnseester verbessertes Verfahren zur Herstellung von Saccharoseestern höherer
Fettsäuren vorgeschlagen, dass dadurch gekennzeichnet ist, dass man mindestens ein
Glycerid einer der mehrerer höherer Fettsäuren und/oder mindestens einen Ester höherer
Fettsäuren mit einem niederen Alkohol in einem Lösungsmittel, vorzugsweise in Gegenwart
eines Natalysators, mit Saccharose umsetzt, die Saccharosekonzentration im RealCtionsproduktgemisch
nach beendeter Umsetzung auf 25 bis 40 % einstellt, das flüssige Reaktionproduktgemisch
mit einem Extraktionsmittel aus a) mindestens einem Keton mit 5 bis 9 C-Atomen und/oder
b) mindestens einem aliphatischen Carbonsäureester mit 4 bis 14 C-Atomen, sowie
gegebenenfalls c) einem oder metlreren aliphatischen oder aromatischen kohlenwasserstoff(en)
und/oder Aceton und/oder Metyläthylketon und/der Diäthylketon und/oder Methylacetat
extrahiert, mit der Hassgabe, dass das verwendete Extraktionsmittels
höchstens
ebensoviel zur Gruppe c) gehörende(s) Lösungsmittel, wie Lösingsmittel der Gruppe
a) und/oder b) enthält, und aus dem dabei erhaltenen Extrakt den bzw. die gewünschten
Saccharoseester gewinnt, während das Raffinat gegebenenfalls zur Ver- bzw. Umesterungsreaktion
zurückgeführt wird.
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Als Lösungsmittel der Gruppe a) werden erfindungsgemäss vorzugsweise
Ketone der Formel
verwendet, in der R1 ein Allylrest mit 1 bis 4 und R2 ein Alkylrest mit 3 oder 4
C-Atomen ist.
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Als Lösungsmittel der Gruppe b) verwendet man vorzugsweise Carbonsäureester
der allgemeinen Formel R3COOR4 (II) in der R3 ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest
mit 1 bis 5 C-Atomen und R4 ein Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen ist.
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Es wurden Saccharoseester durch Umesterungsreaktion zwischen Saccharose
und einem Glycerid einer höheren Fettsäure oder eines Esters einer solchen Säure
mit einem niederen Alkohol in Gegenwart eines Katalysators in einem Lösungsmittel,
das die genannten Ausgangsmaterialien löst, hergestellt. Bei dieser Umsetzung bilden
sich Monoester, Diester und Polyester, d.h. Saccharoseester, bei welchen an ein
Saccharosemolekül, 1, 2, 3 oder mehr Fettsäuremoleküle gebunden sind, und es stellt
sich ein ciiemisches Gleichgewicht zwischen diesen Estern nnd nicht umgesetzter
Saccharose
ein.
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Um somit die Ausbeute an Saccharosemonoester, für den ein grosser
Bedarf besteilt, zu verbessern, wird somit die Saccharose im Überschuss über die
theoretisch erf.rderliche Menge in das Verfahren eingesetzt. Dabei bleibt jedoch
eine grosse Menge licht ungesetzter Saccharose nach beendeter Umsetzung im Reaktionsproduktgemisch
zurück, was zu einer Reihe von Schwierigkeiten führt, nämlich beispielsweise folgenden:
1) Beim Abtrennen des Reaktionslösungsmittels durch Des-tillieren wird die Viskosität
der Reaktionsflüssigkeit hoch, so dass der Prozentsatz an wiedergewonenem Lösungsmittel
nur gering ist.
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2) Bin grosser Teil des gebildeten Saccharoseesters und der nicht-umgesetzten
Saccharose geht durch thermische Zersetzung verloren, wobei ausserden eine erhebliche
Verfärbung auftritt.
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3) Die Abtrennung und Reinigung des Saccharosecsters aus dem nach
der Abtrennung des Reaktionslösungsmittels zurückbleibenden Rückstand und die Viedergewinnung
der nicht-umgesetzten Saccharose sind kompliziert.
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Diese Schwierigkeiten und Nachteile der bekannten Verfahren werden
durch das vorstehend angegebene Verfahren der Erfindung überwunden, desuen grundlegender
allgemeiner Gedanke, der im Zuge einer umfangreichen @@rschungs- und Entwicklungsarbeit
aufgefunden wurde, darin besteht, die bei der Umesterungsreaktion gebildaten Saccharoseester
aus dem Reaktionsprodukt durch Flüssig-Flüssig-Extraktion zu gewinen. Bei dem schliesslich
zum Verfahren der Erfindung fulirenden Forschungen wurde zunächst festgestellt,
dass
Saccharoseester aufgrund des Saccharosemolekülteils eine gewisse Polarität besitzen,
so dass ein Extraktionslösungsmittel, das polar und mit dem Reaktionsproduktgemisch,
aus dem die Saccharoseester extrahiert werden sollen, nicht mischbar ist, erforderlich
ist, um sie extrahieren zu können.
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Bei der Untersuchung von Verbindungen mit polaren Gruppen im Molekül
wurde überraschenderweise gefunden, dass sich bestimmte Ketone und Ester für den
genannten Zweck eignen. ei diesen Untersuchungen zeigte sich, dass Ketone und fester
mit zu vielen Kohlenstoffatomen im Molekül zuwenig hydrophil sind und daher ein
verringertes Lösungsverniögen für Sacchar 'seester besitzen, während andererseits
Ket-)ne und Ester mit einer zu geringen Anzahl von Kohlenstoffatomen im Molekül
mit dem zu extrahierenden Reaktionsprodultgemischt mischbar sind, so dass keines
dieser Lösungsmittel als Extraktionsmittel für die Zwecke der Erfindung brauchbar
ist.
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Es wurde schliesslich überraschenderweise gefunden, dass zur Lösung
der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe bzw. als Extraktionsmittel für das
Verfahren der Erfindung Ketone, wie Methylpropylketon, Methylisobutylketon, Diisopropylketon,
Diisobutylketon und Dib tylketon sowie Ester, wie Ameisensaureamyl-und -octyl-,
Essigsäureäthyl-, -amyl- und -heptylester, Propionsäurepropyl- und -amylester, Buttersäureäthylester,
Valeriansäuremethylester, Capronsäuremethyul-, -propyl- und -octylester geeignet
siiid.
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Weiterhin wurde gefunden, dass als Extraktionsmittel Gemische aus
ein oder mehreren solchen Ketonen und/oder Estern und den vorstehend unter c) aufgeführten
Lösungsmitteln verwendet werden
können, die jedoch, wie bereits
erwäirnt, höchstens ebensoviel Lösungsmittel der unter c) aufgeführten Art enthalten
dürfen, wie Ester und/oder Ketone der unter a) aufgeführten Art.
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Als aliphatiscKle bzw. aromatische Kohlenwasserstoffe können für die
Zwecke der Erfindung als Tösungsmittel der Gruppe c) beispielsweise n-lIexan, Cyclohexan,
Heptan, Petrolather, Petrolbenzin, Ligroin, Benzin, Kerosin, Naphta, Benzol, Toluol
und/ oder Xylol verwendet werden.
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Es wurde gefunden, dass, wenn als Extraktionsmittel ein mindestens
einen aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoff enthaltendes Lösungsmittelgemisch
verwendet wird, 1) im Vergleich zur Verwendung eines kein derartiges Kohlenwasserstofflösun&-smittel
enthaltenden Extraktionsmittels eine gute Trennung zwischen Extrakt und Raffinat
zu erzielen ist, 2) das Verhältnis von extrahiertem Polyester zu - und 3) das Verhältnis
von extrahiertem IIonoester abnimmt.
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Wenn beispielsweise ein aus einem Polyester bestehendes Saccharoseesterprodukt
erhalten werden soll, und wenn es erforderlich ist, vor dem Extrahieren von Iiono-
und Diestern Polyester zu entfernen, und wenn man den Extrakt rasch vom Raffinat
abtrennen will, so kann man dies dadurch erreichen, dass man dem Extraktionsmittel
ein Kohlenwasserstofflösungsmit tel zumischt. Dies hat jedoch notwendigerweise zur
Folge, dass der aus dem Reaktionsproduktgemisch extrahierte Teil hauptsächlich aus
Polyestern besteht und dass umsoweniger Saccharose -monoester aus dem Reaktionsproduktgemisch
extrahiert wird, je mehr Kohlenwasserstofflösungsmittel man dem Extraktionsmittel
zumischt.
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Verwendet man als Extraktionsmittel ein Gemisch aus mindestens einem
Lösungsmittel der Gruppe a) und/zder mindestens einem Lösungsmittel der Gruppe b)
sowie Aceton und/oder Methyläthylketon und/oder Diätnylketon und/oder Essigsäuremethylester,
so nimmt das Extraktionsverhältnis von Mono- und Diester zu, jedoch wird dabei die
Trennung zwischen Extrakt und Raffinat beeinträchtigt. Dementsprechend darf man.
dem Extraktionsmittels höchstens ebensoviel Kohlenwasserstofflösungsmittel und/oder
Aceton und/ader Methyläthylketon und/oder Diäthylketon und/oder Methylacetat zumischen,
wie die darin enthaltene Ilenge an Lösungsmittel (n) der Gruppe a) und/oder b).
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Es wurde weiterhin festgestellt, dass die erfindungsgemäss durchgeführte
Extraktion wirksam durchgeführt werden kann, indem man die Saccharosekonzentration
in zu extrahierenden Reaktionsproduktgemisch erhöht. Wenn die Saccharosekonzentration
bei der Extraktion erhöht wird, erfolgt die Abtrennung des Extraktionslösungsmittels
bzw. des bzw. der Saccharoseester(s), die vergleichsweise weniger hydrophil sind,
in Folge der ausgeprägten hydrophilen Eigenschaften der Saccharose glatt.
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Bei der erfindungsgemässen Extraktion von Saccharoseestern nimmt der
Extraktionseffekt nicht überraschend bzw. sprunghaft zu, wenn die Saccharonsekonzentration
einen bestimmten Wert erreicht, sondern wird mit zunehmender Saccharosekonzentration
irn zu extrahierenden Reaktionsproduktgemisch allmählich besser. Eine zu hohe Saccharosekonzentration
verringert jedoch die Fliessfäligkeit des Raffinats und macht dieses schwer handhabbar.
Die
Saccharosekonzentration soll daher im Hinblick auf die Extraktionsstufe
des Verfahrens der erfindung soweit wie möglich erhöht werden. Im allgemeinen wird
die Saccharosekonzentration im zu extrahierenden Reaktionsproduktgemisch ver dem
Extrahieren auf 25 bis 40 % eingestellt.
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Bei der Horstellung von Saccharoseestern, d.h., bei der Umesterungereaktion
ist die Saccarosekonzentration im Ausgangsmaterial gewöhnlich sa niedrig wie möglich
und betrügt in der Regel etwa 10 bis 20 %. Die Extraktion wird daher zweckmässig
erst nach dem Entfernen eines Teils des Reaktionslösungsmittele durch Abdestillieren
nach beendeter Umesterungsreaktion durchgeführt, oder nachdem man die Saccharosekonzentration
des Reaktionsproduktgemisches durch Zuseten von Saccharose auf 25 bis 40 " einbestellt
hat.
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Die Extraktion von Saccharoseestern nach decyl Vorfahren der .rfindung
kann nach einer beliebigen an sich bekannten Extraktionsmethode durchgeführt werden,
z.B. ein- oder mehrstufige chargenweise Extraktion oder als kontinuierliche Gegenstr@mextraktion,
Die extraktion wird bei höchstens 150°C durchgefürt, da bei dieser Temperatur die
Zersetzung der Saccharoseester und der Saccharose heftig wird, jedoch arbeitet man
beim Extrahieren oberhalb des Schmelzpunkts des zu extrahierenden Reaktionsproduktgemisches
und des Extraktionslösungsmittels. Die Temperatur beim Extrahieren liegt in der
Regel zweckmässigerwelse zwischen 10 und 90°C. Die anzunwendende Extraktionsmittelmenge
ist nicht kritisch, beträgt Jedoch gewöhnlich weniger als din 100-fache der Benge
an zu extrahierendem Saccharoseester.
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Der auf diese Weise extrahierte Saccharoseester kann nach einem folgender
Verfahren gewonnen werden 1) Abdestillieren des im Extrakt enthaltenen Extraktionsmittels,
wobei man den bzw. die Saccharoseester als Destillationsrückstand erhält (Destillationsmethode).
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2) Abkühlen des Extraktes, sa dass der bzw. d.e Saccharoseester auskristallisiert
bzw. -kristallisieren (Kristallisationsmethode).
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Da die beim Verfahren der Erfindung verwendeten Extraktionslösungsmittel
niedrigere Siedepunkte besitzen, als die bei der Umesterungsreaktion verwendeten
Lösungsmittel und weniger zersetzlich sind, ist die vorstehend unter 1) genannte
Destillationsmethode vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen, vorzuziehen. Die
vorstehend unter 2) erwähnte Kristallisationsmethode beruht auf der Tatsache, dass
die Löslichkeit der Saccharoseester in den Extraktionslösungsmitteln mit der Temperatur
stark schwankt. Diese Iiethode eignet sich zum Gewinnen von Saccharoseestern mit
hoher Qualität, da bei ihr nur eiiie geringe thermische Zersetzung und Verfärbung
auftritt.
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Nachstehend werden die Unterschiede zwischen deIl Verfahren der Erfindung
und den vorstehend erwähnten bekannten Verfahren kurz erörtert.
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Die britische Patentschrift 826 801 und die USA.-Patentschriften 2
948 716 und 3 054 789 beziehen sich auf Verfallren, bei welchen Saccharose mit einem
Diester einer h(iheren Fettsäure in einem Lösungsmittel in Gegenwart eines Katalysators
umgesetzt, der grösste Teil des Reaktionslösungsmittels durch Destillieren
entfernt
und hierasf das auf diese Weise erheltene Produkt mit verschiedenen Lösungsmitteln,
wie Alkoholen, Ketonen in Kombination mit Wasser und Cyclohexan-Butanol-Gemischen
behandelt wird.
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Diese Paten@schriften beziehen sich samit nicht auf eine BinstellunG
des Saccharosegehaltes, wi£ sie nach der Lehre der erfindung erforderlicht ist.
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Das Verfahren nach der USA.-Patentschrift 3 251 829 wendet als Extraktionslösungsmittel
Kohlenwasserstoffe oder halogenierte Kohlenwassenstoffe an und unterscheidet sich
somit von Verfahren der Erfindung bezüglich des verwendeten Extraktionslösungsmittels.
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Beim Verfahren nach der USA.-Patentskrift 3 231 562 wird Toluol allein
als Lösungsmittel zugesetzt, so dass sich diese Patentschrift auf ein Verfahren
zur Entfernung von Saccharose bezieht und sich somit erheblich vom Verfahren der
erfindung unterscheidet.
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Das Verfahren der Erfindung weist gegenüber dem bekannten Verfahren
den Vorteil auf, dass das bei der Extraktion anfallende Raffinat entweder direkt
oder nach einer entsprechenden xinstellung seiner Saccharosekonzentration für eine
nachfolgende Umesterungsreaktion wiederverwendet werden kann.
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Wie vorstehend geschildert, werden somit durch das Verfahren der Erfingung
die Kachteile der bekannten Verfahren überwunden und zusätzlich zahlreiche weitere
Vorteile erzielt. Das Verfahren der Erfindung bietet beispielsweise folgenge Vorteile:
1)
Das Abdestillieren des bei der Umesterung verwendeten Reaktionslösungsmittels nach
vollendeter Umsetzung kann gewünschtenfalls entfallen.
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2) Die Wiedergewinnung von nicht umgesetzter Saccharose kann vereinfacht
werden.
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3) Der Prozentsatz an wiedergewonnenem Reaktionslösungsmittel wird
gesteigert.
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4) Das Verhältnis von Saccharose zu Xettsäureester(n) wird erhöht
und die Ausbeute an Saccharasemonoester dadurch gesteigert.
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5) Die thermische Zersetzung und Verfärbung des erhaltenen Saccharoseesters
kann durch Vereinfachung des Erhitzungsschrittes vermieden werden.
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6) Das bei der Extraktion anfallende Raffinat kann zur Wiederverwendung
im Kreislauf zurückgeführt werden.
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Das Verfahren der Erfindung ist sonit den bekannten Verfahren sowohl
in wirtschaftlicher als auch in technischer Hinsicht überlegen und ermöglicht die
Herstellung von Saccharoseestern mit sehr hoher Qualität.
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Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung, die jedoch nicht
auf die speziellen Ausführungsbeispiele beschränkt ist.
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Beispiel 1 In einen Reaktor werden 300 Teile Dimethylsulfoxid, 100
Teile Saccharose und 2 Teile Kaliumcarbonat gegeben und zur Entfernung einer kleinen
Menge darin enthaltenen Wassers 30 Minuten unter einem Druck von 100 bis 120 Torr
auf 60 bis 70°C erhitzt.
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Dann werden 30 Teile auf 800C vorerhitztes Methylstearat zugegeben,
worauf
man die Reaktion 6 Stunden R)ei 9500 und unter einem Druck von 100 Torr laufen lässt.
Nach beendeter Umsetzung worden 27 Teile Saccharose zum Reaktionsproduktgemisch
zugegeben, worauf man das auf diese Weise erhaltene Reaktionsproduktgemisch in einen
Extraktionstank iiberführt, indem es mit 60 Teilen Methylisobutylketon versetzt
und gründlich verrührt wird. Dabei wird das das gewünschte Produkt darstellende
Saccharosestearat in die Methylisobutylketonphase (Extrakt) extrahiert. Die beiden
flüssigen Phasen werden voneinander mittels eines "Sharples-Zentrifugierscheiders"
voneinander getrennt. Die Dimethylsufloxidphase (Raffinat) wird im Kreislauf als
Ausgangsmaterial zur Erzezung von Saccharoseester zurückgeführt. Das Methylsobutylketon
und eine kleine Menge von darin gelöstem Dimethylsulfoxid werden aus dem Extrakt
unter vermindertem Druck abdes-tilliert.
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Man erhält auf diese Weise 45 Teile hellgelbes Saccharosestearat,
das etwa 15 ,§ nicht umgesetzte Saccharose enthält.
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Das Verhältnis von Monoester zu Diester im Produkt beträgt 60 : 4(3.
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Beispiel 2 Das nach Beispiel 1 erhaltene Raffinat wird mit geeigneten
Mengen Dimethylsulfoxid, Saccharose und Katalysator versetzt, soda man ein Ausgangsreaktionsgemischt
mit der gleichen Zusammensetzung wie in Beispiel 1 erhält, das unter den gleiche
Bedingungen wie in Beispiel 1 umgesetzt wird. Nach beendeter Umsetzung gibt man
27 Teile Saccharose zu, wodurch man ein Reaktionsproduktgemisch mit eingestelltem
Saccharosegehalt erhält, das dann mit@@ Teilen Bethylisobutylketon mittels einer
Gegenstromextraktionsvorrichtung extrahiert wird. Aus dem Extrakt erhält ma
50
Teile Saccharosestearat. Das Verhältnis von Monoester zu Ciester im Produkt beträgt
60 ; 40, beispiel 3 Analog Beispiel 1 werden unter den gleichen Bedingungen in 300
Teilen Dimethylformamid und in Gegenwart von 3 Teilen Kaliumcarbonat 150 Teile Saccharose
und 30 Teile Methylstearat miteinander umgesetzt. nach beendeter Umsetzung gibt
man zur Einstellung des Saccharosegehalts des Reaktionsproduktgemisches 40 Teile
Saccharose zu und extrahiert das Reaktionsproduktgemisch dann mit 600 Teilen Diisobutylketon
bei 6000 mittels einer Gegenstromextraktionsvorrichtung. Der Extrakt wird auf 5°C
abgekühlt wodurch man 50 Teile Saccharosestearat erhält, das 3 Teile nicht umgesetzte
Saccharose enthält, Das Verhältnis von Monoester zu Diester im Produkt beträgt 75
: 25.
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Beispiel 4 In 300 Teilen N-Methylpyrrolidon und in Gegenwart von
1,5 Teilen Kallumearbonat werden 85 Teile Saccharose bei 50 Torr und 90°C 6 Stunden
miteinander umgesetzte Nach beendeter Ifmsetzung destilliert man unter vermindertem
Druck 150 Teile N-Methylpyrrolidon ab. Das auf diese Weise erhaltene Reaktionsproduktgemisch
wird bei 80°C mit 100 Teilen eines Gemisches aus Mexylbutyrat und Kerosin n in einem
Mischungsverhältnis von 1 : 1 extrahiert. Der Extrakt wird abgekühlt, wobei man
9 Teile Saccharosepalmitat orhält. Das Verhältnis von Monoester zu Diester im Produkt
beträgt 25 ; 75.
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Das Raffinet wird ferner mit 100 Teilen eines Gemisches aus Diisobutylketon
und Methyläthylketon (Mischungsverhältmis 8 : 2),
extrahiert, die
Extrakte vereinigt und dann abgekühlt. lian erhält 24 Teile Saccharosepalmitat,
das 2,5 Teile nicht umgesetzte Saccharose enthält. Das Verhältnis von Monoester
zu Diester in diesem Produkt beträgt 88 : 12.
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Beispiel 5 Unter den in Beispiel 1 angegebenen Bedingungen werden
in 400 Teilen Dimethylsufoxid und in Gegellwart von 2,5 Teilen Kaliumcarbonat 120
Teile Saccharose mit 110 Teilen Methyloleat ungesetzt, Nach beendeter Umsetzung
destilliert man 250 Teile Dimethylsulfoxid unter vermindertem Druck ab und extrahiert
das auf diese Weise eingeengte Reaktionsproduktgemisch mit 200 Teilen eines Eiisobutylketon-Octylbutyrat-Kerosin-Gemisches
(Nischungsverhältins 3 : 4 1). Der Extrakt wird abgekühlt, wobei man 170 Teile Saccharoseoleat
erhält, das hauptsächlich aus Saccharosepolyester besteht.
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B e i a p i e 1 6 Beispiel 1 wird wiederholt, wobei man abweichend
davon das zunächst erhaltene Reaktiosnproduktgemisch zur rinstellung des Saccharosegehaltes
mit 130 Teilen Saccharose versetzt und das auf diese !leise erhaltene llealctionsproduktgemisch
mit eingestelltem .Saccharosegehalt dann jeweils mit einem der aus der nachstehenden
Tabelle I zu ersehenden Lösungsmittelgemische extrahiert. Das Lösungsmittel wird
aus den Extrakt jeweils unter verminderten Druck abdestilliert, wobei man Saccharosestearat
in der aus der Tabelle I zu ersehenden Menge erhält. Die Ergebnisse dieser Versuche
sind in der nachstehenden Tabelle I aufgeführt.
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Tabelle I Art und Zusammensetzung des Verwendete Erhaltene Saccharose-Extraktionsmittels
Menge Saccharo- sterat: (Teile sesterat- Monoester menge, Diester (Teile) Diisobutylketone-(a)
Xylol 500 40 55 : 45 (60:40) Nethylisobutylketon (b) Diisobutylketon- 500 45 62
: 38 Aceton (4:4:2) Erste Extraktion Amylbutyrat-Ligroin 250 20 21 : 79 (1 : 1)
(c) Zweite Extraktion Amylbutyrat-Methyläthylketon 250 23 83 : 17 ( 6 : 4) Erste
Extraktion Äthylacetat- 250 @ 21 24 : 76 Xylol (6 : 4) (6:4) (d) Zweite Extraktion
Isopropylacetatliethylacetat- 250 25 80 : 20 Diäthylke ton (7 : 1 : 2) Beispiel
7 Ein Gemisch aus 300 Teilen Dimethylsulfoxid, 150 Teilen Saccharose und 3 Teilen
Kaliumcarbonat wird auf 90°C erhitzt.
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Dann versetzt rnn das erhitzte Gemisch mit einer Lösung von Teilen
Methyl-hydroxi-sterat in 200 Teilen Kerosin und
lässt die dabei
stattfindende Umsetzung 8 Studen bei 9000 und 100 Torr laufen. Nach der Umsetzung
lässt man das Reaktionsproduktgemisch stehen und trennt die sich dabei abscheidende
ob Schicht (Kerosinschicht) ab. Aus der unteren Schicht werden unter vermindertem
Druck 200 Teile Dimethylsulfoxid abdestilliert. Dann wird die untere Schicht mit
200 Teilen eines fiethylisobutylketon-Diisobutylketon-Gemische (Mischungsverhältnis
1 : 1) extrahiert, wodurch man 80 Teile Saccharose-12-hydroxystearat erhält. Das
Verhältnis von Monoester zu Diester im Produkt beträgt 80 : 20.
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Besipiel 8 Ein Gemisch aus 500 Teilen Dimethylformamid, 150 Teilen
Saccharose und 3 Teilen Kaliumcarbonat wird auf 900C erhitzt und dann mit einer
Lösung von 90 Teilen Methyl-12-hydroxystearat in 200 Teilen Kerosin versetzt, worauf
man die stattfindende Umsetzung 8 Student bei 90°C und 100 Torr laufen lässt, Nach
beendeter Umsetzung wird die sich abscheidende obere Schicht (Kerosinschicht) mittels
eines Zentrifugalscheiders abgetrennt.
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Aus der unteren Schicht werden unter vermindertem Druck 300 Tei-10
Dimethylformamid abdestilliert. Durch Versetzen bzw. Extrahle ren der eingeengten
unteren Schicht mit 200 Teilen Hexylacetat ethält man 75 Teile Saccharose-12-hydroxystearat.
Das Verhältnis von @@@@ester zu Diester im Produkt beträgt 76 : 24.