DE2041526B2 - Zugglied fuer einen verpressanker - Google Patents
Zugglied fuer einen verpressankerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Zugglied für einen Verpreßanker, bestehend aus mehreren, vorzugsweise
stabförmigen Einzelelementen, die im Bereich des Ankerkopfes auf Einzelspannpressenabstand gespreizt
verankert sind.
Im Gegensatz zu Verpreßankern, bei denen das Zugglied aus einem einzigen Stahlstab besteht, sind
Verpreßanker bekannt, bei denen das Zugglied jeweils als Bündel aus mehreren Einzelelementen ausgebildet
ist. Ein Bündelzugglied hat gegenüber einem Einzelstabzugglied den Vorteil einer größeren Ankerkraft je
Bohrloch. Um mit einem möglichst geringen Bohrlochdurchmesser auszukommen, sollen die Einzelelemente
im Bündel möglichst eng beisammenliegen. Da die Einzelelemente aber luftseitig verankert werden müssen,
ist ein gewisser Mindestabstand aber durch die Verankerungsmittel vorgegeben.
Werden die Einzelelemente gemeinsam gespannt, dann können die Einzelelemente zwar in diesem durch
die Verankerungsmittel vorgegebenen Mindestabstand angeordnet sein. Für den Spannvorgang sind aber
schwere Spannpressen erforderlich, die infolge ihres großen Gewichts nur mit zusätzlichen Hubeinrichtungen
bedient werden können. Um auch zum Spannen eines Bündelzugglieds solche Spannpressen einsetzen
zu können, die zum Spannen von Einzelstabankern verwendet werden und die von einem Mann bedient
werden können, müssen die Einzelelemente eines Bündelzugglieds im Ankerkopf über den durch die
Verankerungsmittel vorgegebenen Mindestabstand hinaus so weit gespreizt werden, daß die Spannpressen
angesetzt werden können.
So ist es bei einem Zugglied für einen Verpreßanker bekannt, die Einzelelemente im Bereich der freien
Spannlänge parallel zueinander und eng nebeneinander in einem Hüllrohr zu führen una sie im Bereich des
Ankerkopfes auf Einzelspannpressenabstand zu spreizen (DT-AS 12 71354). Die dabei entstehenden
Umlenkkräfte werden durch einen Spreizkörper aus Stahl aufgenommen. Der Bereich zwischen dem
Spreizkörper, der an das Hüllrohr anschließt, und dem Ankerkopf ist durch eine konische Blechhülse abgeschlossen,
deren Innenraum nach dem Spannen des Bündelzugglieds gemeinsam mit diesem mit Mörtel
verpreßt wird.
Durch die Anordnung des Spreizkörpers und der konischen Blechhülse ist zusätzlich ein Materialaufwand
bedingt, zu dem noch der für den Einbau dieser Teile erforderliche Arbeitsaufwand kommt. Schwierig gestaltet
sich auch der Korrosionsschutz des Bündels, da nur Einzelelemente verwendet werden können, die selbst
nicht korrosionsgeschützt sind, weil im Bereich des Spreizkörpers beim Spannen der Einzelelemente ein
etwa vorgesehener Korossionsschutz durch Reibkräfte zerstört würde. Dazu kommt eine erhöhte Korrosionsanfälligkeit infolge der Bildung von Martensit durch die
beim Spannen entstehende Reibung der Einzelelemente an dem Spreizkörper.
Bei Bündelzuggliedern besteht aber hinsichtlich des Korosionsschutzes ein weiteres Problem am Übergang
von der Verankerungsstrecke zur freien Spannlänge. An
ίο dieser Übergangsstelle ist eine besonders zuverlässige
Abdichtung erforderlich, um zu verhindern, daß bei der Herstellung des Verpreßkörpers Verpreßmörtel in das
das Bündel umschließende Hüllrohr eindringt und einen Teil der freien Stahllänge blockiert oder in seiner freien
Dehnung behindert.
Es ist zwar auch bekannt, die im Bereich des Ankerkopfes auf Einzelspannpressenabstand gespreizten
Einzelelemente eines Bündelzugglieds in diesem Abstand parallel zueinander weiterzuführen (DT-GM
69 13 335). Hierdurch werden zwar die nachteiligen Wirkungen der Umlenkung der Einzelelemente vermieden;
der große Abstand der Einzelelemente bedingt aber einen unverhältnismäßig großen Bohrlochdurchmesser.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Zugglied der eingangs angegebenen Art eine Möglichkeit
zu schaffen, um unter Aufrechterhaltung des vollen Korrosionsschutzes und Anwendung geringstmöglicher
Bohrlochdurchmesser den Spreizkörper mit seinen nachteiligen Eigenschaften zu vermeiden.
Die Erfindung besteht darin, daß die Einzelelemente einzeln mit rohrförmigen Umhüllungen versehen und im
Bereich der freien Spannlänge ohne Zuhilfenahme eines Spreizkörpers aufgefächert sind.
Dadurch, daß die Einzelelemente einzeln mit rohrförmigen Umhüllungen versehen sind, können sie schon im
Bereich der freien Spannlänge aufgefächert werden, so daß auf einen Spreizkörper verzichtet werden kann. Die
beim Spannen auftretenden Umlenkkräfte entstehen in der Tiefe des Bohrlochs. Sie sind nicht nur wesentlich
kleiner als die in einem Spreizkörper auftretenden Umlenkkräfte, weil die Umlenkwinkel entsprechend
kleiner sind, sondern können dort auch vom Boden ohne weiteres aufgenommen werden. Das erfindungsgemäße
Zugglied ermöglicht auch geringere Bohrlochdurchmesser. Es kann mit eng gepackten Einzelelementen in das
Bohrloch eingeführt werden, solange es noch durch das Bohrrohr geschützt ist. Wird danach das Bohrrohr
gezogen, so können die Einzelelemente bei ihrer Auffächerung noch den Platz des Bohrrohrs einnehmen.
Schließlich ist auch ein guter Korrosionsschutz gegeben, da sich die einzelnen rohrförmigen Umhüllungen an den
bohrlochseitigen Enden leichter dichten lassen als ein gemeinsam verrohrtes Bündel aus mehreren Einzelelementen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch einen Verpreßanker
nach der Erfindung,
Fig.2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II der
F i g. 1 und
F i g. 3 einen Querschnitt entlang der Linie IH-III der Fig. 1.
Das erfindungsgemäße Zugglied kann zur Herstellung von Verpreßankern in beliebigem Boden verwendet
werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Felsanker gezeigt, dessen Zugglied aus einer Mehrzahl
von einzelnen Stahlstäben besteht. Die Anzahl der Stahlstäbe kann jederzeit der Tragfähigkeit bzw. der
Belastbarkeit des Verpreßankers angepaßt werden.
Während unter Verwendung eines Rohr- oder Rammgestänges in an sich bekannter Weise ein
Bohrloch 1 niedergebracht wird, kann außerhalb des Bohrlochs das Zugglied 2 zusammengebaut werden. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Zugglied 2 aus fünf Stahlstäben 3, die radialsymmetrisch
zueinander angeordnet und durch Abstandhalter in der richtigen Lage zueinander gehalten sind. Im zentralen
Bereich des Zugglieds 2 ist ein Rohr 4 vorgesehen, durch das Verpreßmörte) eingebracht werden kann.
Im Bereich der Verankerungslänge Lv sind die Stahlstäbe 3 durch Klammern oder Umwicklungen 5
zusammengehalten; im übrigen liegen sie in diesem Bereich frei. Im Bereich der freien Spannlänge Ls sind
die Stahlstäbe 3 jeweils von Hüllrohren 6 umgeben und insgesamt wiederum von Klammern oder Umwicklungen
5 zusammengefaßt Die Hüllrohre 6, die zweckmäßigerweise aus Kunststoff bestehen, sind an ihren
unteren Enden 7 abgedichtet, damit kein Mörtel in das Innere der Hüllrohre 6 eindringen und die freie
Dehnbarkeit des Zugglieds 2 behindern kann.
Das so vorbereitete Zugglied 2 wird dann in das Bohrloch 1 abgesenkt. Dabei können die Stahlstäbe 3
zusammen mit den zugehörigen Hüllrohren 6 gegen die Verankerung hin etwas auseinandergezogen werden,
um den erforderlichen Platz zum Ansetzen der Spannpressen zu schaffen. Die Verankerung selbst
erfolgt über einen Ankerkopf 17, gegen den sich die Verankerungsmuttern 8 der einzelnen Stahlstäbe 3
abstützen. Um eine Neigung des Felsankers gegen das zu verankernde Bauteil, z. B. eine Spundbohle 9, zu
erreichen, können Keile 10 unterschiedlicher Dicke angeordnet sein. Der zu verankernde Gegenstand
selbst, z. B. eine Baugrubenaussteifung, ist durch eine Anzahl von Balken 11 angedeutet.
Nach dem Einbau des Zugglieds 2 in das Bohrloch 1 kann der Hohlraum im Bereich der Verankerungslänge
Lv beispielsweise mit Hilfe des Rohres 4 mit Zementleim verpreßt werden. Hier bildet sich dann der
Verpreßkörper 12. Das Verpreßmaterial kann sich auch über die freie Spannlänge Ls erstrecken, wenn
sichergestellt ist, daß die freie Längsbeweglichkeit der einzelnen Stahlstäbe 3 in diesem Bereich gewährleistet
ist. Um insbesondere bei Erdankern sicherzustellen, daß die Ankerkraft voll auf das Erdreich wirkt, ist es
zweckmäßig, den Erdanker im Bereich der freien Spannlänge Ls lediglich zu verfüllen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Zugglied für einen Verpreßanker, bestehend aus mehreren, vorzugsweise stabförmigen Einzelelementen, die im Bereich des Ankerkopfes auf Einzelspannpressenabstand gespreizt verankert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelelemente einzeln mit rohrförmigen Umhüllungen (6) versehen und im Bereich der freien Spannlänge (Ls) ohne Zuhilfenahme eines Spreizkörpers aufgefächert sind.
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