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Die Erfindung betrifft eine Pflückmaschine für Buschbohnen, Krautstauden
und ähnlich verranktes Gut mit einer sich drehenden Rupfwalze, deren Finger mit
einer Rupfmulde zusammenwirken und die abgestreiften Bohnen auf einen Förderer abwerfen.
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Bei den bekannten Maschinen dieser Bauart ist die Rupfwalze so angeordnet,
daß sie immer parallel zu den in Reihen wachsenden Bohnen arbeitet. Dabei ist die
Rupfwalze unter einem in Fahrtrichtung ansteigenden Winkel angeordnet, so daß die
Bohnen über die gesamte Buschhöhe abgepflückt werden.
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Die Rupfmulde dient dabei als eine Art Halterung für den Bohnenbusch
im Augenblick des Abstreifens der Bohnen durch die Finger der Rupfwalze.
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Diese Maschinen haben zwei wesentliche Nachteile: Einmal ist der
Fahrer gezwungen, die Maschine immer sehr genau entlang der Bohnenreihe zu fahren,
da bereits geringe Abweichungen zu hohen Bohnenverlusten führen. Zum anderen aber
läßt sich mit diesen Maschinen bei einem Arbeitsdurchgang nur eine Bohnenreihe ab
ernten. Man hat versucht, diesen letzten Nachteil durch Anordnung mehrerer Rupfwalzen
zu beheben, von denen jede eine Bohnenreihe beaufschlagt. Abgesehen davon, daß aus
konstruktiven Gründen nur etwa drei Rupfwalzen vorgesehen werden können, vervielfältigt
sich der erste Nachteil entsprechend der Rupfwalzenanzahl.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden.
Insbesondere soll eine Pflückmaschine geschaffen werden, mit der gleichzeitig mehrere
Bohnenreihen unabhängig von der Reihenanzahl und Reihenrichtung abgeerntet werden.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der horizontal
und quer zu den abzuerntenden Pflanzenreihen angeordneten Rupfwalze in Fahrtrichtung
eine Einzugsvorrichtung vorgeschaltet ist, die in Fahrtrichtung unter einem Einzugswinkel
ansteigt und deren das Erntegut erfassenden Einzugselemente entgegen der Umdrehungsrichtung
der Rupfwalze umlaufen.
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Der Neigungswinkel der bekannten Rupfwalzen findet sich bei der neuen
Maschine wieder in dem Einzugswinkel der Einzugsvorrichtung. Letzterer hat die Aufgabe,
die Bohnenbüsche derart einzuziehen, daß sie mit der Buschspitze voran von der Rupfwalze
erfaßt werden. Für den Fachmann ist es überraschend, daß sich Buschbohnen durch
eine quer zu den Reihen arbeitende Rupfwalze abernten lassen, ohne daß die Bohnenbüsche
aus dem Erdreich gerissen werden.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsform sind Einzugsvorrichtung und
Rupfmulde schwenkbar miteinander verbunden und gemeinsam um eine parallel zur Rupfwalzenachse
liegende Drehachse verschwenkbar. Hierdurch kann einmal der Einzugswinkel der Einzugsvorrichtung
durch deren Verschwenken gegenüber der Rupfmulde den jeweiligen Verhältnissen angepaßt
werden. Zum anderen aber ist es möglich, beispielsweise für Fahrten auf Straßen
od. dgl. die Rupfmulde hochzuschwenken, um so die Bodenfreiheit der Maschine zu
vergrößern.
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Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Einzugsvorrichtung aus einem über
Umlenkrollen geführten Band besteht, das mit Leisten als Einzugselementen besetzt
ist. Hierbei läuft das Untertrum der Einzugsvorrichtung auf die Rupfwalze bzw. Rupfmulde
zu, wobei die Leisten die Spitzen der Bohnenbüsche der Rupfmulde zuführen, wo dann
die Finger der Rupfwalze die Schoten abstreifen. Dabei kann die Einzugsvorrichtung
an Stelle eines Bandes auch aus einer entsprechend dimensionierten Einzugswalze
bestehen.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
schematisch dargestellt.
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Danach weist eine als Selbstfahrer ausgebildete Pflückmaschine für
Buschbohnen eine Rupfwalze 1 auf, deren Finger 2 mit einer Rupfmulde 3 zusammenwirken.
Der Rupfwalze ist in Fahrtrichtung eine Einzugsvorrichtung 4 vorgeschaltet, die
in Fahrtrichtung unter einem Einzugswinkel α ansteigt. Die Einzugsvorrichtung
besteht aus einem über Umlenkrollen 5 geführten Band 6, das mit Einzugselementen
7 besetzt ist, die beispielsweise als Leisten ausgebildet sein können. Diese Einzugselemente
laufen entgegen der Umdrehungsrichtung der Rupfwalze 1 um.
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Einzugsvorrichtung 4 und Rupfmulde 3 sind über die Achse 13 schwenkbar
miteinander verbunden.
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Dabei läßt sich der Einzugswinkel a über Betätigung eines schematisch
dargestellten Hydrozylinders 8 den jeweiligen Gegebenheiten anpassen. Parallel zur
Rupfwalzenachse 9. ist eine DrehachselO angeordnet, um die die Rupfwalze beispielsweise
zur Erreichung einer größeren Bodenfreiheit nach oben verschwenkt werden kann.
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Mit der neuen Vorrichtung ist es erstmals möglich, mit einer Rupfwalze
zugleich mehrere Pflanzenreihen abzuernten. Die von den Fingern 2 abgestreiften
Bohnen od. dgl. werden dann auf einen Förderer 11 abgeworfen. Von hier gelangen
sie dann in ein Reinigungsaggregat 12.
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Liste der Bezugszeichen 1 Rupfwalze 2 Finger 3 Rupfmulde 4 Einzugsvorrichtung
5 Umlenkrollen 6 Band 7 Einzugselemente 8 Hydrozylinder 9 Rupfwalzenachse 10 Drehachse
11 Förderer 12 Reinigungsaggregat 13 Achse a Einzugswinkel Patentansprüche: 1. Pflückmaschine
für Buschbohnen, Krautstauden und ähnlich verranktes Gut mit einer sich drehenden
Rupfwalze, deren Finger mit einer Rupfmulde zusammenwirken und die abgestreiften
Bohnen auf einen Förderer abwerfen, dadurch gekennzeichnet, daß der horizontal und
quer zu den abzuerntenden Pflanzenreihen angeordneten Rupfwalze (1) in Fahrtrichtung
eine Einzugsvorrichtung (4) vorgeschaltet ist, die in Fahrtrichtung unter einem
Einzugswinkel (α) ansteigt und deren das Erntegut erfassenden Einzugselemente
(7) entgegen der Umdrehungsrichtung der Rupfwalze (1) umlaufen.