DE2040176C3 - Verfahren zum Herstellen von Chlor oprencopolymeren - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Chlor oprencopolymerenInfo
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Description
Im allgemein, η werden zum Herstellen von Chloroprenkautschuk
n-Mercaptane als Modifizierungsmittel verwendet. Bei der Herstellung von Acrylnitril
enthaltenden Chloroprencopolymeren ist die Verwendung eines n-Mercaptans als Modifizierungsmittel
jedoch nicht möglich, weil es leicht mit Acrylnitril reagiert.
Weiterhin werden bei der Copolymerisation von Chloropren und Acrylnitril auch Azothioäther, tert.-Mercaptane
und Disulfide als Modifizierungsmittel verwendet. Letztere führen jedoch zu Sulfidbindungen
in dem Kautschuk, und infolgedessen verändert sich das Molekulargewicht des Kautschuks während der
Lagerung. Auch wird die Vulkanisationsratc des Kautschuks verschlechtert, wenn nicht umgesetzte
Disulfide zurückbleiben. Demgegenüber reagieren tcrt.-Mercaptane, anders als n-Mercaplane, nicht
leicht mit Acrylnitril und können daher als Modifizierungsmittel verwendet werden. Um jedoch die
erwünschte Wirkung zu erzielen, ist eine hohe Menge dieses Modifizierungsmittels erforderlich, und das
nicht umgesetzte Modifizierungsmittel verursacht in dem Kautschuk einen unangenehmen Geruch.
In der US-PS 24 63 225 wird ein Verfahren zur Homopolymcrisation von Chloropren und zu dessen
Mischpolymerisation mit copolymerisierbaren Monomeren
beschrieben, bei dem in Gegenwart von 0,05 bis 10% Iocloform oder Tctrajodkohlenstoff als MoIekulargewichtsreglcr
polymerisiert wird. Der Einsatz dieser Regler bei der Copolymerisation von Chloropren
mit Acrylnitril bewirkt eine Erhöhung der Kettenlibertragungskonstanten
und führt demnach zu einer entsprechend größeren Menge an jedoch wesentlich kürzeren Polymerisatmolekülen, die noch einen merklichen
Anteil an unreagiertem, im Polymerisat verbleibendem Material enthalten, welches die Qualität
des Polymerisates nachteilig beeinflußt. Die nach diesem Verfahren hergestellten Polymerisate sind
gefärbt und zeigen eine unbefriedigende Wärmestabilität.
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung bei der Modifizierung des Molekulargewichts von Chloroprencopolymeren,
die Acrylnitril als mindestens eine Komponente enthalten, und ermöglicht es, die Nachteile
der bekannten Verfahren zu beheben.
Geeenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zum Herstellen von Chloroprencopolymeren durch
Copolymerisation von Chloropren mit Acrylnitril und gegebenenfalls weiteren Monomeren mit Hilfe eines
radikalischen Initiators in Gegenwart von 0,1 bis 20 Gewichtsprozent eines halogenierten aliphatischen
Kohlenwasserstoffes mit mindestens einer Kohlenstoff-Halogen-Bindung
als Modifizierungsmittel, das dadurchgeicennzeichnetisUdaß man als halogenhaltig
aliphatische Kohlenwasserstoffe solche mit Brorn-Kohlenstoff-Bindungen
verwendet.
Genauer ausgeführt bezieht sich der Gegenstand der Erfindung auf die Herstellung von Chloroprencopolymeren,
die neben Chloropren Acrylnitril-Einheiten und gegebenenfalls Styrol-Einheiten oder Einheiten
von anderen Monomeren, die leicht mit Chloropren copolymerisieren. enthalten. Zu diesen Monomeren
gehören neben Dienen, wie 1-Chlorbutadien. 2,3-Dichlorbutadien, Butadien und Isopren, auch
Styrol und Acrylsäureester. Von diesen Monomeren kann eines oder mehrere in einer Menge von 20 Gewichtsprozent
oder weniger in die Polymerisation eingesetzt werden.
Als halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe mit mindestens einer Brombindung werden beispielsweise
Telrabromkohlenstoff, Bromirichlormcthan.
Bromtrichloräthan, Dibromdichlormethan. 1.1.1-Tribromäthan
und 1,1,2,2-Tetrabromäthan verwendet. Unter anderem wird Bromtrichlormethan bevorzugt.
Diese Verbindungen können in einem Bereich von 0,10 bis 20 Gewichtsprozent eingesetzt werden.
In einer Menge von weniger als 0,10 Gewichtsprozent
bezogen auf die Gesamtmenge an eingesetzten Monomeren — entwickeln diese Modifizierungsmittel
keine ausreichende Aktivität, und in einer Menge von mehr als 20,0 Gewichtsprozent
wird kein vorteilhafter Anstieg der Aktivität erzielt. so daß ein solcher Anteil in wirtschaftlicher Hinsicht
und im Hinblick auf die Menge unerwünscht ist. Als radikalischer Initiator kann ein beliebiger
radikalbildendcr Initiator, der zur Copolymerisation von Chloropren verwendet wird, eingesetzt werden;
beispielsweise Kaliumpersulfat.
Das erfindungsgeniäße Polymerisationsverfahren
wird in Gegenwart einer Kombination aus Emulgator, beispielsweise dem Alkalisalz einer Harzseife allein
oder im Gemisch mit einem zusätzlichen Emulgator. wie beispielsweise dem NatriumnaphthalinsuHonal-Formaldehyd
- Kondensationsprodukl durchgeführt. Diese Emulgatoren werden zur Durchführung der
Emulsionspolymerisation in wäßriger Phase verwendet. Für das Verfahren der Erfindung sind auch
andere Emulgatoren, die üblicherweise zur wäßrigen Emulsionspolymerisation verwendet werden, geeignet.
Die Polymerisation kann bei Temperaturen von 10 bis 100"C und besonders vorteilhaft von 40 bis
70" C durchgeführt werden.
Bei dem Polymerisationsverfahren wird die Reaktion durch Zusatz eines Mittels zum Abbrechen der
Polymerisation wie beispielsweise p-tert.-Butylbrenzcatechin
und Phenothiazin nach 50 bis 80%igem Umsatz abgebrochen. Zum Stabilisieren des gebildeten
Polymeren kann ein üblicher Stabilisator eingesetzt werden.
Die verbleibenden Monomeren können beispielsweise durch Behandeln bei erhöhter
unter vermindertem Druck entfernt werden. Der auf diese Weise erhaltene Latex wird als solcher verwendet
oder in geeigneter Weise koaguliert, gewaschen und getrocknet.
Der nach dem Verfahren der Erfindung erhaltene Kautschuk hat folgende Eigenschaften:
1. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Copolymere zeigen höhere Wärmestabilität
als Produkte, die unter Verwendung der bekannten schwefelhaltigen oder Jod enthaltenden Modifizierungs'milieln
hergestellt wurden.
2. Gemäß dem Verfahren der Erfindung hergestellte Copolymere besitzen eine höhere Vulkanisationsrate,
als bekannte, unter Verwendung schwefelhaltiger Modifizierungsmittel hergestellte.
In den folgenden Beispielen bedeuten Teile Gewichtsteile.
Die Polymerisation wurde in einem Polymerisationsreaktor aus rostfreiem Stahl mit einer Kapazität
von 5 1 durchgeführt, der mit einem Rührer und einem Mantel versehen war. Nach dem Anlegen
einer Stickstoffatmosphäre wurden 106 Teile Wasser, 5 Teile disproportionierter Harzseife als Emulgator
und 0,5 Teile des Kondensationsproduktes aus Formaldehyd-Natriumnaphthalinsulfonat
als Dispergiermittel zugesetzt. Außerdem wurden unter Rühren 0.4 Teile Natriumhydroxyd und 0,3 Teile Natriumsulfit
zugeführt und 95 Teile Chloropren, 2,5 Teile Styrol und 2,5 Teile Acrylnitril als Monomere, zusammen
mit 0,395 Teile Bromtrichlormethan als Modifizierungsmittel unter Rühren zugesetzt. Wenn die
Temperatur des Systems 500C erreicht hatte, wurden kontinuierlich 0,01 Teile Natriumpersulfat als Initiator
zugegeben. Nach dem Erreichen eines Umsatzes von 70% wurden zum Abbrechen der Reaktion
p-tert.-Butylbrenzcatechin und Phenothiazin zugesetzt.
Nach der Zugabe des Kettenabbruchmittels wurde nicht umgesetztes Monomcres durch Destillation
unter vermindertem Druck entfernt und der Latex durch Einfrieren ausgefällt, abfillriert, mit Wasser
gewaschen und in Heißluft getrocknet. Der Kautschuk wurde in Benzol dispcrgiert und das auf der Viskosität
basierende durchschnittliche Molekulargewicht entsprechend der folgenden Formel bestimmt:
[,,] = 1,55 · 10"
T-f 0,71
Es betrug bei 40'C 310000.
(Die nachstehend genannten Molekulargewichte wurden ebenfalls nach dieser Formel berechnet.) Diese
Bcslimmungsmethodc ist von Mochcl und Nichols in »Industrial & Engincering Chemistry«,
Bd. 43 (1951), S. 154, ausführlich beschrieben.
In der folgenden Tabelle 1 sind die Ergebnisse der Prüfung der physikalischen Eigenschaften von
in der beschriebenen Weise hergestelltem Kautschuk im Vergleich mit denen von handelsüblichem Kautschuk
aufgeführt. Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, hat der nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte
Kautschuk eine kürzere Anbrennzeit als der mit bekannten Schwefelverbindungen hergestellte Kautsnhuk
und auch eine überlegene Wärmcbcständigkeil.
Handelsübliche
Produkte
Produkte
5 | Molekulargewicht | 330 000 | 30 | 320 000 | 1 2 | |
Anbrennzeit | ||||||
nach ASTM D-1646 | 113 | |||||
IO | '5 | 6 Min., | 204 | 7 Min.. | ||
22 Sek. | 56 Sek. | |||||
'in | 7 Min., | 440 | 9 Min., | |||
20 Sek. | 62 60 | 18 Sek. | ||||
'.1O | 9 Min., | 13 Min. | ||||
>5 | 25 Sek. | 25 Sek. | ||||
Prüfung der Zug | ||||||
eigenschaften | 30 | |||||
nach ASTM D-412 | ||||||
20 | Vulkanisations | 20 | 53 | 20 | 30 | |
dauer (Min.) | -3 | |||||
M1011 (kg/cm2) | 104 | — 9 | 96 | 116 | ||
Zucfestiukeit | 214 | 4 | 209 | 208 | ||
25 | (kg/cnrf | |||||
Dehnung (%) | 470 | 530 | 440 | |||
Härte*) (JIS) | 62 60 | 61 57 | 62/5! | |||
Veränderungen bei | ||||||
3° | Altcrunsi | |||||
nach ASTM D-573 | ||||||
Vulkanisations | 20 | 20 | 30 | |||
dauer (Min.) | ||||||
M wo ("/") | 35 | 54 | 27 | |||
35 | Zugfestigkeil (%) | -8 | -6 | _ 1 | ||
Dehnung (%) | -16 | -28 | -14 | |||
Härte (%) | 4 | 8 | 7 | |||
*) Unmittelbar und nach | 30 Sekunden iicslimml (die Ergebnis | |||||
40 | wurden nach den JIS-Vorschriften erhalten). | |||||
B( | ||||||
: i s ρ i c | ||||||
An Stelle des im Beispiel 1 verwendeten Bromtrichlormclhans
wurden 20,0 Teile Tetrabromkohlcnstoff zur Polymerisation bei 70 C in einem Autoklav
nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren verwendet. Bei einem Umsatz von 80"/« wurden
flüssige Elastomere erhallen.
Die Polymerisation wurde nach der im Beispiel 1 beschriebenen Methode bei 40"C durchgeführt, wobei
0,1 Teil Bromtrichlormethan als Modifizierungsmittel verwendet wurde. Bei einem Umsatz von 50% wurde
in Benzol löslicher Kautschuk erhallen. Das auf Basis der Viskosität bestimmte miniere Molekulargewicht
Mi, des Kautschuks betrug 450 000.
Ein aus 90 Teilen Chloropren, 8 Teilen 1-Chlorbuladicn
und 2 Teilen Acrylnitril bestehendes Monomerengemisch wurde mit 0,395 Teilen Bromlrichlormethan
als Modifizierungsmittel nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren bei 50 C polymcrisiert.
Die Polymcrisationsrcaktion wurde durch Zusatz eines Abbruchmittels beendet, als der Umsatz
70% erreicht halte. M/, des Kautschuks betrim
350 (K)O.
Ein aus 95 Teilen Chloropren, 25 Teilen 2.3-Dichlorbuladien
und 2.5 Teiler- Acrylnitril bestehendes Monomerengemisch wurde mil 0,395 Teilen Bromtrichlormcthan
als Modifizierungsmittel bei einer Temperatur von 40'C dem im Beispiel 1 beschriebenen
Polymerisationsverfahren unterworfen und die Polymerisation abgebrccnen. als der Umsatz 70% erreichte.
M/, des Kautschuks betrug 350 000.
Ein 90 Teile Chloropren. 5 Teile Acrylnitril und 5 Teile Äthylacrylat enthaltendes Polymerengemisch
wurde mit 0,395 Teilen Bromtricblormcthan bei einer Tem era tür von 4OC nach der im Beispiel ) beschriebenen
Methode der Polymerisation unterworfen. De" Umsatz betrug 70%, und das Molekulargewicht
des Kautschuks war 340 000.
Ein aus 90 Teilen Chloropren. 5 Teilen Acrylnitril und 5 Teilen Isopren bestehendes Monomerengemisch
wurde mit 0.395 Teilen Bromlrichlormclhan bei einer Temperatur von 50 C im Autoklav nach dem im
Beispiel I beschriebenen Verfahren polymerisiert. Der Umsatz belruü 60%. das Molekulargewicht M,,
350 000.
Ein aus 90 Teilen Chloropren und 10 Teilen Acrylnitril bestehendes Monomcrcs wurde der Polymerisation
in Gegenwart von 0,395 Teilen Bromtrichlormethan bei einer Temperatur von 500C nach dem im
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren unterworfen. Der Umsatz betrug 65% und das erzielte Molekulargewicht
M/, 330 000.
Unter Verwendung von 0,425 Teilen Dibromdichlormethan als Modifizierungsmittel wurde die Polymerisation
wie im Beispiel 8 durchgeführt. Der IJmsatz betrug 70%. Das erzielte Molekulargewicht Mi1
war 32 000.
Beispiel 10
Unter Verwendung von 0.470 Teilen l,i.2.2-Tctrabromäthan
als Modifizierungsmittel wurde die Polymerisation nach der im Beispiel 8 beschriebenen
Methode- durchgeführt. Es wurde ein Urnsalz von 70% erzielt, und das MolcKulargewicht Mi, betrug
420 000.
Beispiel 11
Unter Verwendung von 1.1.1-Tribromätlian als
Modifizierungsmittel wurde die Polymerisation nach dem Verfahren des Beispiels 8 durchgeführt. Es wurde
ein Umsatz von 65% erzielt, und das Molekulargewicht
Mi, betrug 350 000.
Vergleichsversuch A
Die Maßnahmen des Beispiels ) werden wiederhol).
wobei jedoch an Stelle von 0.395 Teilen Bromtrichlormcthan 0,280 Teile Jodoform eingesetzt werden.
Die Umsetzung wird bei 6<S% Umsatz unterbrochen; das Molekularuewichl betraut bei 40 C
320 000.
in nachfolgender Tabelle Il werden physikalische
Kenndaten des erhaltenen Vergleichsproduktes den entsprechenden Daten des nach Beispiel 1 erzeugten
Produktes gegenübergestellt.
Produkt | midi | I | , 22 Sek. | Produkt | nach | . 32 Sck | |
Beispiel | leichtgelblich^ | . 20 Sek. | Vcrglcichsheispiel | . 28 Sek | |||
Färbung | , 25 Sek. | rotbraun | 30 Sck | ||||
Anbrennzeit | 6 Min.. | ||||||
's | 7 Min.. | 5 Min.. | |||||
'10 | 9 Min.. | 6 Min.. | |||||
'30 | 8 Min.. | ||||||
Mooncy-Visko- | |||||||
sität MLH4 bei | |||||||
100" C | 49 | ||||||
vor der Alte | 47 | ||||||
rung | 51 | ||||||
nach 3tügigcr | 58 | ||||||
Alterung bei | |||||||
70 C | |||||||
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen von Chloroprcncopolymeren
durch Copolymerisation von Chloropren mit Acrylnitril und gegebenenfalls weiteren
Monomeren mit Hilfe eines radikalischen Initiators in Gegenwart von 0,1 bis 20 Gewichtsprozent
eines halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffes mit mindestens einer Kohlenstoff-Halogen-Bindung
als Modifizierungsmittel, dadurch
gekennzeichnet, daß man als halogenhaltige aliphatische Kohlenwasserstoffe solche mit
Brom-Kohlenstoff-Bindungen verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Modifizierungsmittel Tetrabromkohlenstoff,
Bromtrichlormethan, Bromtrich/oräthan. Dibromdichlormethan, 1,/,1-Tribromäthan
oder 1,1,2,2-Tetrabromäthan verwendet.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP6430669 | 1969-08-14 | ||
JP6430669 | 1969-08-14 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2040176A1 DE2040176A1 (de) | 1971-03-11 |
DE2040176B2 DE2040176B2 (de) | 1975-06-19 |
DE2040176C3 true DE2040176C3 (de) | 1976-02-05 |
Family
ID=
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