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"Klapptürschrank" Die Erfindung betrifft einen Klapptürschrank mit
wenigstens zwei beim Öffnen aufeinanderklappbaren Halbtüren, wobei eine Halbtür
schwenkbar seitlich am Schrank befestigt ist.
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Es sind Klapptürschränke, beispielsweise Fernsehschränke, bekannt,
bei denen die Tür aus je zwei nach rechts und links klappbaren Türeinheiten besteht.
Die Türeinheiten bestehen je aus zwei Halbtüren, von denen eine mit der Seitenwand
des Schrankes verbunden ist. Die andere zu einer Türeinheit gehörende Halbtür ist
durch ein Scharnier mit der anderen Halbtür verbunden und kann auf diese
Weise
auf die andere Halbtür geschwenkt werden. Bei den bekannten Klapptürschränken ist
jedoch nachteilig, daß die nicht mit dem Scharnier und der Wand verbundene Halbtür
völlig frei beweglich ist und leicht gegen andere Möbelteile schlagen kann und beim
Schließen des Schrankes nur schlecht zu führen ist.
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Das Ziel der Erfindung ist, diesen Nachteilen abzuhelfen.
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Zur Erreichung dieses Zieles wird ein Klapptürschrank vorgeschlagen,
bei dem die zweite, nicht seitlich an der Wand des Schrankes angelenkte Halbtür
mit einem über die Kanten der aufgeklappten Türteile greifenden Hebelarm ausgestattet
ist, der an einer Seite gelenkig mit der zweiten Halbtür verbunden ist und an der
anderen Seite gelenkig und eindimensional parallel zur Schranklängsseite verschieblich
gehalten ist.
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Als vorteilhaft hat sich erwiesen, eine nach vorne offene Laufschiene
an der oberen und unteren Kante der Schrankvorderseite anzubringen, die das Ende
des Hebelarmes verschieblich aufnimmt. Mit der vorgeschlagenen Lösung für den Mechanismus
der SchranktUr läßt sich erreichen, daß der beim Aufklappen aufliegende Teil der
Schranktür nicht mehr frei schwenkbar, sondern festgehalten ist und außerdem beim
Schließen der Schranktür genau zu führen ist.
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Als zusätzlicher Vorteil ergibt sich, daß die Schrankvorderseite voll
zugänglich ist und daß durch die Türen trotzdem ein geringer Schwenk- und Stellraum
benötigt wird. Die in einer vorzugsweisen Ausführung der Erfindung vorgeschlagene
Schienenführung läßt sich mit Kunststoff- und Metallschienen durchführen. Statt
einer Schiene können auch andere Gleitelemente, wie beispielsweise Rolleisten, angewandt
werden.
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Um sicher zu vermeiden, daß das in der Schiene gleitende Ende des
Hebelarmes nichtselbst hemmt, wird ein länglicher, in der Schiene gleitender Kunststoff-Gleitschuh
vorgesehen, der mit dem Hebelarm gelenkig verbunden ist. Bei entsprechender Wahl
des Kunststoffes ist der Reibungswiderstand so gering, daß keine Laufrollen für
die Schiene vorgesehen werden müssen.
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Der Hebelarm, der das freie Schwenken der Türen ermöglichen soll,
ist vorzugsweise so gestaltet, daß seine Enden in 9o° -Stellung zueinander auslaufen.
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Hierdurch können die Enden der Halbtüren besonders raumsparend umfaßt
werden.
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Ein besonderer Vorteil bei Verwendung einer Schiene aus ferromagnetischem
Material ist, daß ein Magnetverschluß zwischen Schiene und Tür herzustellen ist,
indem an einer der Halbtüren ein Permanentmagnet in Höhe der Schiene angebracht
ist, der bei Schließen der Tür gehalten wird.
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Als vorteilhafte Fortentwicklung wird ein Klapptürschrank verwendet,
bei dem rechts und links seitlich am Schrank je zweiteilige Türeinheiten angebracht
sind, bei denen die in der Mitte des Schrankes zusammenstoßenden Teile mit einem
Schloß abschließbar verbunden sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Die Figuren zeigen: Fig. 1 einen Klapptürschrank mit einer nach links
zu öffnenden Klapptür; Fig. 2 eine Ansicht auf die benutzten Scharniere von oben.
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In Fig. 1 ist ein Klapptürschrank, allgemein mit 1 bezeichnet, mit
einer zur linken Schrankseite hin zu öffnenden Türeinheit 2 dargestellt. In den
meisten Ausführungsformen besitzt der Schrank auch an der rechten Seite eine Klapptür.
In der Fig. 1 ist aus Obersichtlichkeitsgründen nur eine Tür gezeichnet.
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Die Türeinheit 2 besteht aus zwei flaibtüren 3 und 4.
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Bei geschlossenem Schrank 1 bilden die beiden Haibtüren 3 und 4 eine
geschlossene Vorderfront. Im geöffneten Zustand liegen die Halbtüren 3 und 4 mit
ihrer im geschlossenen Zustand zum Schrankinneren weisenden Seite aufeinander. Die
linke Halbtltr 3, d.h. die Halbtür, die im geschlossenen Zustand die linke Seite
einnimmt, ist
an ihrer Innenseite über zwei Scharniere 6 und 7 schwenkbar
befestigt.
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Die Scharniere 6 und 7 sind so gestaltet, daß die linke Halbtür total
mit ihrem Profil aus dem Bereich der vorderen Öffnung des Schrankes 1 zu entfernen
ist. Die an sich bekannten Scharniere 6, 7 besitzen dazu einen im Schrankinnern
befestigten Scharnierblock 8, auf dem ein Scharnierarm 9 beweglich verschieblich
ist. Ein anderer Scharnierarm 10 durchdringt bei der Bewegung den Scharnierarm 9
und kann so den Rand der linken Halbtür 3 übergreifen, so daß diese geöffnet von
der Vorder front des Schrankes 1 Abstand hat und auch so weit nach links geschwenkt
ist, daß die offene Vorderseite des Schrankes 1 voll zugänglich ist.
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Die rechte Halbtür 4 ist mit der linken Halbtür 3 über ein Scharnier
11 zwischen den Mittelseiten der Halbtüren schwenkbar verbunden. Dieses Scharnier
nach Art des bekannten "Klavierbandes" ermöglicht, daß die beiden Halbtüren fast
ganz aufeinander geklappt werden, wenn die Türeinheit 2 geöffnet ist.
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Bei den bekannten Klapptiirschränken ist nun die rechte Halbtür 4
ohne jede weitere Verbindung mit dem Schrank 1. Bei Öffnen der Tür, was zwangsläufig
durch eine Übertragung eines Drehmomentes von der rechten Halbtür 4 auf die linke
Halbtür 3 geschehen muß, kommt es öfter
zu Verklemmungen, Selbsthernmungen
usw., da die Bewegung der Klapptür 2 allein durch das offenen der rechten Halbtür
4 nur schwer gesteuert werden kann.
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Außerdem ist es schwer, die dauernd wechselnden Kräfte richtig zu
verändern, so daß die Halbtüren leicht beschädigt werden können.
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Bei dem erfindungsgemäßen Klapptürschrank ist noch eine weitere Verbindung
zwischen der Halbtür 4 und der Schrankvorderfront vorgesehen. An der Halbtür 4 ist
an der Außenseite 4a ein Scharnier 12 eingelassen, an dem ein gekrümmter Scharnierarm
13 drehbar befestigt ist. Der Scharnierarm 13 läuft in zwei Enden 13a und 13b aus,
die zueinander etwa in einem Winkel von 9o0 stehen. Der Scharnierarm 13 hat eine
gekrümmte Form und umgreift vom Scharnier 12 ausgehend die linke Halbtür 3. Am Ende
13b, das zum Schrank 1 hinzeigt, endet der Scharnierarm 13 an einem Scharnierzapfen
14. Der Scharnierzapfen 14 ist in einen Gleitblock 15 eingelassen. Zwei gleiche
Anordnungen mit Scharnierarm 13 und Scharnieren 12 bzw. Scharnierzapfen 14 sind
an der Ober- und Unterseite der rechten ilaibtür 4 angebracht.
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Die Gleitbiöcke 15 sind in zwei Schienen 16 und 17 beweglich eiigebaut,
die an der oberen und unteren Begrenzung der Schrankvorderfront angebracht sind.
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Wie dargestellt, schließen die Schienen 16 und 17 jeweils die Oberseite
18 und die Unterseite 19 des Schrankes ab. Die Schienenlaufstrecke wird seitlich
durch die vorstehenden Schrank-Seitenwände 20 und 21 begrenzt.
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Die Schiene 16 bzw. 17 besteht aus einem U-Profil, an dessen Stegen
zwei Vorsprünge vorstehen, so daß die Schienen zwar nach vorne offen sind, aber
der nach vorne offene Raum seitlich begrenzt ist. Durch die Öffnung zwischen den
Vorsprüngen ragt der Scharnierarm 13. In der Schiene selbst läuft der Gleitblock
15.
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Der Gleitblock 15 ist in der Fig. 2 geschnitten dargestellt. Der Scharnierarm
13 ragt in einen Schlitz dieses Gleitblocks hinein und ist um den Scharnierzapfen
14 frei beweglich. Der Gleitblock 15 besteht aus Kunststoff mit einem niedrigen
Reibungskoeffizienten, so daß er ohne große Kraftaufwendung hin und her verschoben
werden kann.
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Beim Schließen der Tür wird die rechte Halbtür 4 über den Scharnierarm
13 durch den Gleitblock 15 geführt, so daß eine günstige Drehmoment- und Kraftverteilung
zwischen den zu schwenkenden Halbtüren 3 und 4 möglich ist, wobei ein Verkanten,
Anstoßen oder Beschädigen der Schrankteile praktisch ausgeschlossen ist. Durch den
weit übergreifenden Scharnierarm 13 läßt sich auchdie rechte Halbtür 4 so weit von
der Vorderfront des Schrankes 1
entfernen, daß die Öffnung des Schrankes
voll zugänglich ist und nicht durch überstehende Türteile eingeengt ist. Der äußere
Punkt der Öffnung ist gegeben durch die äußerste Stellung des Gleitblockes 15.
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Um die Türeinheiten 2 leicht betätigen zu können, ist an der rechten
Halbtür ein Handgriff 23 angebracht.
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Außerdem ist an derselben Tür, jedoch an der Innenseite, ein Permanentmagnet
24 eingelassen, der beim Schließen der Klapptür auf der Metallschiene 16 bzw.
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17 zu liegen kommt und für eine Magnetschluß-Verbindung zwischen Schrank
1 und Klapptür sorgt.
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In einer nichtdargestellten Ausführungsform sind zur rechten und zur
linken Seite des Schrankes Türeinheiten angebracht. Hier wird zwischen den Innenrändern
der inneren Halbtüren eineSchließverbindung eingebaut, so daß der Schrank verschlossen
werden kann.
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Wenn die Klapptür 2 geschlossen wird, dreht sich der Hebelarm 13 um
den Zapfen 14 im Gegenuhrzeigersinn, wobei sich gleichzeitig der Gleitblock 15 nach
rechts verschiebt. In Schließstellung liegen die beiden Halbtüren in einer Front;
der Scharnierarm 13 hat sich in die Schiene 16 bzw. 17 hineinbewegt. Er liegt hierbei
fast in seiner gesamten Länge parallel zur Schiene.
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Die Schiene 16 und 17 wird vorteilhaft aus Metall hergestellt; es
ist aber auch möglich, Kunststoffschienen einzusetzen. Neben einem Gleitblock 15
können auch Vorrichtungen mit Rollen benutzt werden; Weitere Abweichungen von der
dargestellten Ausführungsform sind für den Fachmann möglich. Diese fallen jedoch
in den Bereich der Erfindung.
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Patentansprüche: