-
Schneeräummaschine mit motorischem Antrieb Die Erfindung betrifft
eine Schneeräummaschine mit motorischem Antrieb für ein an der Vorderseite angebrachtes
Räumgerät und ein im oberen Bereich arbeitendes zusätzliches Räumgerät.
-
Die Räumung großer Schneehöhen war immer schon ein sehr schwieriges
Problem. Bisher war es üblich, solche Schneehöhen mit Raupenfahrzeugen zu räumen,
die mit den Raupen auf den Schnee aufsteigen und diesen schichtweise abtragen. Auch
mit Radfahrzeugen werden solche Aufgaben verschiedentlich versucht, wobei hier aber
die Gefahr besteht, daß ein Rad oder auch mehrere Räder in den Schnee einbrechen,
so daß sich die Maschine festfährt oder auch, in extremen Fällen, abstürzen kann.
-
Es wäre daher sehr günstig, wenn man große Schneehöhen auch mit Radfahrzeugen
räumen könnte, die mit den Rädern beim Räumen immer auf der Fahrbahnoberfläche fahren.
Solche Einrichtungen sind bekannt für Schneeräummaschinen mit propellerartigen Vorschneidern
vor
rfrädern, deren Achsen etwa parallel zur Fahrbahn und zur Schubrichtung l.iegen,
und deren kreisformige Arbeitsprofile durch pflugartige, nach vorne gezogene Leitbleche
zu einem größeren Räumprofil ergänzt sind (österreichische Patentschrift 211 862),
Diese Maschinen haben zwar ein sehr großes Schluckvermoen, bei lawinengepreßtem
Altschnee größerer Dichte bieten aber die Leitflächen einen gewissen Widerstand
und bereiten in solcher Verhältnissen manchmal Schwierigkeiten bei der Råumarbeit.
-
Schneeräummaschinen mit quer zur Räumrichtung liegenden umlaufenden
Räumorganen sind hier etwas im Vorteil, da diese ein rechteckiges Räumprofil bearbeiten
können und die nicht bearbeiteten Flächen im Raume der Antriebselemente etwas kleiner
sind als bei der oben genannten Maschinengattung. Diese Maschinen sind jedoch nicht
geeignet zum Räumen von Schneehöhen, die über das Fräsorgan wesentlich hinausragen,
so daß größere Schneehöhen damit nicht geräumt werden können.
-
Eine gewisse Verbesserung ergibt sich zwar dadurch, daß gemaß der
schweizerischen Patentschrift 478 961 als zusätzliches oberes Räumgerät ein leicht
abnehmbares, sich von außen nicht weiter als bis zur mittleren Vertikalebene des
Räumgerätes erstreckendes, von außen nach innen arbeitendes Förderorgan, z.B.
-
eine Schnecke, verwendet wird.
-
Ganz abgesehen davon, daß mit einem solchen Förderorgan bei gleichmäßigem
Vorschub des Raumfahrzeuges nur die halbe Breite des Schneeräumgerätes bearbeitet
werden kann, läßt sich damit auch keine wesentliche Vergrößerung der Räumhöhe erzielen,
da sonst durch dieses schneckenförmie Räumorgan die Sicht des Fahrers stark eingeschränkt
würde und auch das Gewicht eines solchen Förderorganes eine unzulässige Belastung
des'Räumvorbaues ergäbe.
-
Der aufgezeigte Stand der Technik läßt aber deutlich erkennen, welche
Bedeutung das Problem der Räumung großer Schneehöhen hat. Zurückzuführen ist dies
einmal darauf, daß heute Paß-Strassen weit mehr als früher offengehalten werden
müssen und auch die Frühjahrsöffnung wesentlich früher begonnen wird als früher,
Maschinen großer Leistung, sowohl hinsichtlich der räumbaren Schneemenge als auch
der in einem Durchgang räumbaren Schneehöhe, werden daher bevorzugt gewünscht. Nun
sind die Wirkungsgrade der verschiedenen Räumsysteme recht unterschiedlich, und
es kommt sehr darauf an, eine solche Kombination von Schneid- und Wurforganen zu
verwenden, daß damit bei der jeweils gestellten Räumaufgabe die beste Leistung erzielt
werden kann.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellte eine Schneeräummaschine
mit motorischem Antrieb für ein anker Vorderseite angebrachtes Räumgerät und einem
im oberen Bereich arbeitenden
Zusatzräumgerät zu schaffen, das in
der Lage ist, die oben gestellte Aufgabe zu erfüllen. Erreicht wird dies erfindungsgemäR
dadurch, daß im unteren Bereich der Räumfläche eine um eine quer zur Räumrichtung
liegende Achse umlaufende Fräswalze mit oder ohne nachgeschaltetem Wurfrad verwendet
wird und im oberen Bereich Schneidmesser vorgesehen sind, die um parallel zur Räumrichtung
liegende Achsen umlaufen, wobei die Rotationskreise der Schneidmesser so weit vor
der Fräswalze liegen und sich so weit nach unten erstrecken, daß der von den Schneidmessern
abgeschnittene Schnee in die Fräswalze hineinfallen kann und von dieser ausgeworfen
wird, Eine so gestaltete Schneeraummaschine verbindet die Vorteile einer eingangs
geschilderten Schneeschleuder mit denen einer Schneefräse mit quer zur Räumrichtung
liegender Achse, indem nur im Bereich oberhalb der Frästrommel die mit sehr guten
Anstellwinkel schneidenden rotierenden Propeller verwendet werden, während im unteren
Bereich Schneiden und Auswerfen von einem für den Hartschnee besonders geeigneten
Räumaggregat übernommen werden. Die oberen Schneidmesser haben nur ein geringes
Gewicht und nehmen auch nur einen geringen Raum ein, so daß die Sicht des Fahrers
dadurch verhältnismäßig wenig beeinträchtigt wird, besonders dann, wenn die oberen
Schneidmesser in verstellbaren Gehäusen gelagert sind und diese bei der Transport
fahrt nach unten geklappt oder wenn diese bei entsprechendem Leichtbau, beispielsweise
mit hydraulischem Antrieb, für die Transportfahrt ganz abgenommen werden.
-
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen Fig. 1 und 2 eine sogenannte Frässchleuder mit oberen Schneidmessern
im Auf- und Seitenriß, Fig. 3 und 4 eine Schneefräse mit oberen Schneidmessern im
Auf- und Seitenriß und Fig. 5 und 6 Auf- und Seitenriß' einer Schneefräse mit hydraulisch
angetriebenen oberen Schneidmessern.
-
Die in den Fig. 1 und 2 gezeichnete Frässchleuder besteht aus den
Grundteilen Schnecke 1 und nachgeschaltetem Wurfrad 2, wobei die Schnecke 1 und
ein Kegelradgetriebe 3 von der Wurfradwelle 4 angetrieben werden. Das ganze Räumaggregat
ist an einem nicht gezeichneten Tragfahrzeug angebaut und wird-von diese auch in
bekannter Weise angetrieben. Die Rück- und Oberseite der Schnecke 1 ist durch eine
Scharwand 5 abgedeckt, in der sich eine dffnung für den Durchtritt des Schnees zum
Wurfrad 2 befindet. Auf der Scharwand 5 sind auf einer gemeinsamen Welle 6 zwei
Gehäuse 7 gelagert, an deren äußeren Enden sich Schneidmesser 8 befinden, die über
eine Kette oder dergl. von der Welle 6 aus angetrieben werden, die im Ausführungsbeispiel
wieder über ein Kegelradgetriebe 9 und ein Kettenvorgelege 1o mit der Schneckenwelle
11 in Verbindung steht. Durch Hubzylinder 12
können die Gehäuse
7 um die Welle 6 verschwenkt werden, wodurch der Arbeitsbereich der Schneidmesser
8 und damit auch die raumbare Schneehöhe erheblich vergrößert werden kann, wie dies
aus der Offenlegungsschrift 1 806 715 für Schneeschleudern mit oberen und unteren
Vorschneidmessern bereits bekannt ist.
-
Wie in Fig. 2 gezeigt, arbeiten die Schneidmesser in der unteren Stellung
eine Höhlung 13 aus dem Schnee 14 heraus, so daß der von den Schneidmessern abgeschnittene
Schnee in Richtung des Pfeiles 15 in die Schnecke 1 hineinfallen und von dieser
dem Wurfrad 2 zugeführt werden kann. Durch das Anbringen der oberen Schneidmesser
8 kann so in einfacher und auch billiger Weise die Raumhöhe einer solchen Schneeråummaschine
mehr als verdoppelt werden.
-
In den Fig. 3 und 4 ist eine ähnliche Anordnung von orschneidmessern
8 an einer Fräse gezeigt, bei der durch eine Trommel 16 der Schnee sowohl abgetragen
als auch ausgeworfen wird. Ebenso wie beim vorherigen Beispiel ist auf der Scharwand
5 eine Welle 6 mit den Gehäusen 7 und Schneidmessern 8 schwenkbar angeordnet.
-
Der Antrieb kann in diesem Fall direkt von der Antriebswelle 17 über
ein Kettenvorgelege 18 erfolgen. Wenn die Schneidmesser 8 nicht benötigt werden,
können sie durch eine ggf. vom Fahrersitz aus mechanisch oder besonders zweckmäßig
auch pneumatisch betåtigbare Kupplung 19 ausgeschaltet und selbstverständlich wieder
eingeschaltet werden.
-
Besonders'günstig läßt sich die Lagerung der Sc8neidmesser 8 bei hydraulischem
Antrieb ausführen, da dann zum Tragen verhältnismäßig leichte Schwenkrahmen 20 verwendet
werden können, an deren äußerem Ende die Hydraulikmotoren 21 befestigt sind.
-
Durch Herausnehmen der in diesem Falle nur für das Verschwenken dienenden
Achse 22 und je einem Steckbolzen für die Refestigung der Hubzylinder 12 lassen
sich dann auch die Schneidmesser 8 mit den Schwenkrahmen 20 rasch abbauen, wenn
sie längere Zeit nicht benötigt werden oder auch für den Transport zur Verminderung
der Vorderachslast des Fahrzeuges.
-
In Fig. 5 liegt die Achse 22 höher als die Schneidmesser 8 in der
untersten Stellung, wodurch erreicht wird, daß der Schwenkbereich nach oben größer
gehalten werden kann, ohne daß die in verschiedenen Ebenen umlaufenden Schneidmesser
8 mit deren Antriebswellen 23 in Berührung kommen. Auf diese Weise kann auch die
räumbare Schneehöhe noch etwas vergrößert werden. Selbstverständlich kann auch die
Welle 6 in gleicher Weise höher gelagert sein,