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Klimabehälter für Tusche-Füllhalter Zusatz zu Patent (Patentanmeldung
P 196 1347.9 G 6947405.1) Die Erfindung betrifft einen Klimabehälter zur Verhinderung
des Austrocknens von Tusche im Federn- bzw. Röhrchensystem von Tusche-Füllhaltern,
bei dem aus einem FlüssigReitsvorratsspeicher mit Hilfe eines schlauchförmigen,
saugfähigen Materials Wasser durch einen Ansaugraum an Verdunstungsöffnungen befördert
wird und dort ein Feuchtigkeitsklima erzeugt, wobei das saugfähige nterial gleichzeitig
die Abdichtung zwischen Speicher und Verdunstungsöffnung übernimmt, so daß der Speicher
jede räumliche Lage zu den Verdunstungsöffnungen aufweisen kann, ohne daß Wasser
ausläuft.
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Geräte dieser Art sind seit langem bekannt. So gibt es Füllhalterstärder,
di.e mit Wasser gefüllt werden, wobei für die Lagerung der tüllhalter mit den Spitzen
nach unten, eine Art Köcher vorgesehen sind, die in das Wasser tauchen. Bei diesen
Ständern kann aber bei ungewünschter Neigung Wasser
austreten, was
ein Nachteil ist.
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ei einer anderen Ausführungsform besteht der unten gfschlozsenke Köcher
aus einen: porösen Material und wird in einen @asserbehälter eingesetzt. Hier ist
aber nach einiger Zeit. kein Feuchtklima mehr möglich, weil sich die poröse Oberflache
schnell mit Staub oder anderen Verunreinigungen zusetzt.
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Eine weitere Ausführungsform ist der Rapidomat der Riepe-Werke in
Hamburg. Hier wird durch ein wasserspeicherndes Material, z. B. ein Schwamm, das
in einem Ständer lagert und Verdunstungsschlitzen an Köchern gegenüberliegt, ein
Feuchtklima erzeugt. Dieses Gerät hat aber den Nachteil, daß man nur so viel Wasser
einfüllen darf, wie das material speichern kann, das überschüssige Wasser würde
bei einer unerwünschten Neigung ebenfalls auslaufen. Es muß also kontrolliert eingefüllt
werden. Außerdem bedarf es einer ständigen Kontrolle, ob das Gerät noch einsatzbereit
ist, ob also der Schwamm noch feucht ist, was von Hand vorgenommen werden muß, oder
durch einen teuren Hygrometer erfolgen kann. Der Hygrometer hat eine Skalaeinteilung,
Grün - Gelb - Rot. Bei Grün ist das Gerät gut einsatzbereit, bei Gelb noch und bei
Rot muß nachgefüllt erden. Dies bedeutet, daß kein konstantes Feuchtklima vorhanden
ist, sondern nur anfangs gut ist und dann immer schlechter wird. Um ständig ein
gutes Klimazu haben, muß häufig nachgefüllt werden. Es onnt natürlich auch auf das
Volumen des wasserspeichernden Materials an, was den weiteren Nachteil bringt, daß
eine Anordnung, z. B. in Tuschefüllerkappen,
in dener. nur ganz
wenig Raum zur Verfügung steht, nicht möglich ist.
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Bei einer anderen Ausführungsform nach dem Gebrauchs@uster 1901668.
ist eine Kammer, die mit Wasser gefüllt ist, durch eine I;elnbran oder eine Diffusion
zulassende Wandung abgeschlossen, so daß dns Wasser nur in Dampfform aus dieser
iXammer austreten kann. Diese Ausführung hat den Nachteil, daß die praktische Verwirklichung
wahrscheinlich nicht gegeben ist.
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Ein Material, das Wasser nur in Dampfform (kalt) austreten läßt, das
Wasser aber zurückhält, ist nicht vorstellbar.
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Bei kaltem Wasserdampf (Nebel) sind kleine Wasserteilchen in Guft
eingelagert. Das Wasser liegt aber direkt'an der Wandung, sci daß kein Dampf austreten
kann, vielmehr muß Luft von außen nach innen treten, sich mit Wasser anreichern
und wieder austreten. Bei der großen Kriechfähigkeit des Wassers, besonders bei
entspanntem Fässer, werden durch den Wasserdruck auf die Diffusion zulassende Wandung,
wenn die Kammer oben angeoranet ist, die Wasserteilchen austreten, sich zu Tropfen
vereinigen und zu einem Wasserausfluß führen. Diese Gefahr besteht auch bei Schleuderbewegungen,
wie sie bei Tuschefüllhaltern ständig ausgeführt werden um den Tuschefluß wieder
einzuleiten. Ein weiterer Nachteil ist, daß immer eine Berührung des Wassers mit
der Diffusion zulassenden Wandung gewährleistet sein muß, so daß die Anwendung als
Standgerät nicht möglich ist.
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Durch die vorliegende Erfindung sollen diese Sinchteile möglichst
beseitigt und die Forderungen, die an solche Geräte zu stellen sind, erfüllt werden,
nämlich 1. konstantes Feuchtklima, 2. Bunktlonsbereitschaft über einen largen Zeitraum
(onate) durch Speicheranordnung, 3. Anordnung des Speichers in beliebiger räumlicher
Lage, ohne Gefahr eines Wassereusflusses, 4. leichte Feuchtigkeitskontrolle, 5.
leichte Handhabung und Pflege, 6. wirtschaftliche Fertigungsmöglichkeit.
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Gemäß der Erfindung ist der Klimabehälter in drei wichtige Bereiche
aufgeteilt, erstens Flüssigkeitsspeicher, zweitens Ansaugaum, drittens Verdunstungs-
oder Klimaraum, wobei ein schlauchförmigs, saugfähiges, Flüsaigkeit beförderndes
und beim Saugvorgang sein Volumen etwas vergrößerndes material so angeordnet ist,
daß es in den ganzen Bereich des Flüssigkeitsspeichers reicht, den rnsaugraum durchläuft
und im Verdunstungsraum, bzw. gegenüber Verdunstungsöffnungen endet, wobei unmittelbar
über diesem Verdunstungsraum ein Steckelement zur Halterung des Tuschefüllers angeordnet
ist und zwar derart, daß die Röhrchenspitze sicher in den Verdunstungsraum ragt.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der vorzugsweise als
zylindrischer Schacht ausgebildete Ansaugraum so
bemessen, daß er
von dem saugfähigen Material volu@enmäßig gut ausgefüllt ist.
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ch einem anderen Merkmal der Erfindung ist das Steckelement zur Aufnahme
der Tuschefüller so ausgebildet, daß es zugleich in Verbindung mit der Außenwandung
den Ansaugraum bildet und die Verdunstungsöffnungen aufweist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Klimabehälter
als Kappe für einen Tuschefüller ausgebildet.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der Flüssigkeitsspeicher
mit einem Fenster vera ehen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Steckelement durch
einen Stopfen mit Beschriftung der Strichdicke bei Dichteinsatz verschlossen.
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Vorteilhafterweise ist für die Klimabehälter ein Ständer vor-' gesehen,
der mehrere Klimabehälter auch in Kappenform auf nimmt und eine zusätzliche Steckmöglichkeit
für die beschrifteten Stopfen bietet.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen, die
in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, beschrieben.
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Es bedeuten Fig. 1 eine Schnittdarstellung mit großer Verdunstungsfläche
und Stopfen, Fig. 2 eine Schnittdarstellung mit t Verdunstungsöffnungen -Stopfen
im Ständer -Fig. 3 eine Schnittdarstellung mit einem anderen Steckelement und eingestecktem
Füller Rig. 4 perspektivische Darstellung des Ständers, Fig. 5 Schnittdarstellung
als Füllerkappenausführung.
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Wie die Pig. 1 und 2 zeigen, besteht der Klimabehälter aus einem Rohrstück
(1) mit Boden (2), der als Fenster ausgebildet ist. Das Rohrstück ist mit einem
Steckelement () zur Aufnahme der Tuschefüller (4) abgeschlossen. Das Einsatzstück
(5) ist einmal so gestaltet, daß eine große Verdunstungsfläche (6) des saugfähigen
Materials (7) verbleibt, ein andermal so (8), daß nur Verdunstungsdffnungen (9)
verbleiben. Eine Stütze (10) verhindert in beiden Pällen zu weites Eindrücke der
Einsatzstücke (5) (8). Der Klimabehälter besteht also aus drei Bereichen: dem Flüssigkeitsspeicher
(11) im Bereich. (a), dem Ansaugraum (12) im. Bereich (b), den Verdunstungsflächen
(6) (9) im Bereich (c). Der Stopfen (17) verschließt den Kilmabehälter bei Nichteinsatz
und ist mit der Strichdickenaufschrift (18) versehen.
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Fig. 3 zeigt eine andere Aus@ührungsform. Das Einsatzstück (5) bzw.
(8) ist mit dem Steckeleinent (3) vereinigt, so den die Stützen (10) entfallen können.
Es entsteht das Steckelement (13).
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Fig. 4 zeigt einen Ständer (14) zur Aufnahme mehrerer Steckelemente
durch die Öffnungen (15), sowie zur Aufnahme der Stopfen (17) als Sichtmarken in
den Öffnungen (16).
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Iig. 5 zeigt eine Ausführungsform als Tuschefüllerkappe.
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Das Rohrstück (19), sowie das Steckelement (20) sind natürlich anders
geformt wie bei den Ausführungsformen nach Fig. 1...3.
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Wirkungsweise Die Steckelemente (3) (13) (20) werden ab- bzw. die
Einsatzstücke (5) (8) herausgenonumen und der i'lüssigkeitsspeicher (11) mit Wasser
gefüllt. Die Wassermenge braucht nicht dosiert zu werden, da der Uberschuß beim
Eindrücken der Steckelemente bzw. der Einsatzstücke von selbst austritt und abgeschüttet
werden kann. Das Wasser wird nun durch das saugfähige Material (7) durch den Ansaugraum
(12) (b) nach oben in den Verdunstungsraum im Bereich (c) befördert. Dadurch, daß
das saugfähige Material (7) beim Saugvorgang sein Volumen vergrößert, wird der Flüssigkeitsspeicher
(11) im Bereich (b) des Ansaugraumes (12) gegen den Verdunstungaraum (c) so gut
abgedichtet, daß auch bei einer Schleuderbewegung kein Wasser austreten kann. Das
saugfähige Material reicht über den ganzen Bereich (a) in den Flüssigkeitsspeicher
(11). Damit ist gewährleistet, daN, solange Wasser im Flüssi gkeitsspeicher ist,
im Verdunstungsraum (c) ein konstantes Feuchtklima vorhanden ist. Der Flüssigkeitsspeicher
kann so ausgelegt werden, daß eine Funktionsbereitschaft für Monate gesichert ist.
Durch das Fenster im Boden (2) ist leicht feststellbar, ob sich im Speicher noch
Wasser befindet und damit eine leichte Funktionskontrolle möglich.
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Durch die Abdichtung im Ansaugraum mit Hilfe des saugfähigen Materials
kann der Klimabehälter auch in einer Füllerkappe untergebracht werden, weil die
räumliche Lage des Flüssigkeitsspeichers ohne Bedeutung ist. Im praktischer Einsatz
müssen die TuschefQller immer griffbereit sein, was durch einen
Ständer
(14) gewährleistet ist. Außerdem können die Stopfen (17) im Ständer (16) angeordnet,
als Sichtmarken (18) dienen und ermöglichen somit ein schnelles Erkennen der einzelnen
Strichdicken.
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8 Patentansprüche 5 figuren