DE203701C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
in Teilmengen.
Bei der Anlage zur Lagerung größerer Mengen feuergefährlicher Flüssigkeiten und Abgabe in
Teilmengen nach Patent 193688, bei der die Flüssigkeit jeweilig aus dem Hauptbehälter
in kleinere, vorher mit indifferentem Gas gefüllte Zwischengefäße übergefüllt wird, während
deren Gasfüllung in den Hauptbehälter hinüberwechselt, ist das Fortdrücken der Flüssigkeiten
aus diesen Zwischengefäßen zu den Zapfstellen an sich in beliebiger Weise möglich; es kann
dazu ein mechanischer Kolben benutzt werden, es kann aber ebenso eine Druckflüssigkeit oder
ein Druckgas unmittelbar verwendet werden.
Die Erfindung betrifft die sinngemäße Ein-Ordnung einer solchen Weiterbeförderung durch
eine unmittelbar auf dem Benzin o. dgl. lastende Flüssigkeitssäule von hydrostatischer Überdruckhöhe
bezüglich der Zapfstelle und kennzeichnet sich dadurch, daß die Wiederzurückführung
der Druckflüssigkeitssäule in ihren Hochbehälter nach vollständiger Entleerung des Zwischengefäßes durch das zu diesem Zeitpunkt
ja sowieso einzuführende, nun unter einen entsprechenden Überdruck gesetzte Schutzgas erfolgt. Unter Erübrigung einer besonderen
Vorkehrung für die jeweilige Rückführung der Anlage in den Betriebszustand wird dann gemäß der Arbeitsweise nach dem
Hauptverfahren auch diese Anlage bedient.
Die Zeichnung stellt in den Fig. 1 und 2 eine nach dem gekennzeichneten Grundgedanken
aufgebaute Anlage im Aufriß dar. Die Fig. 3 und 4 zeigen in einem Längsschnitt und Querschnitt
die die Bedienung der ganzen Anlage vermittelnde Zapfvorrichtung. Die Fig. 5 veranschaulicht
die drei verschiedenen Stellungen des dazugehörigen Hahnes.
Unter dem unterirdischen Hauptlagerbehälter 10 ist hier das Zwischengefäß 11 unmittelbar
angebaut, das mit jenem durch das Rückschlagventil 12 in Verbindung steht. Aus dem
Oberteil des Gefäßes 11 geht die Steigeleitung 13
für die feuergefährliche Flüssigkeit zur Zapfstelle, während dicht über dem Boden von 11
die Druckleitung 14 für die Abfüllflüssigkeit ansetzt, die unter Einschaltung eines.sich nach. ,
oben öffnenden Rückschlagventiles 15 (Fig. 3) zu dem Hochbehälter 16 führt. , Dieser enthält ■
im Anfang jeder Betriebsperiode die Druckflüssigkeit — ζ. B. sich mit der feuergefährliehen
Flüssigkeit nicht mischendes Glyzerin,, eine Chlorcalciumlösung o. dgl. —, die unter
Atmosphärendruck steht; ein Überlaufen wird durch das Schwimmerventil 17 verhindert.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt nun das Abzapfen unter Einschaltung
eines Meßgefäßes 18 an der Zapfstelle, in das zunächst die Druckflüssigkeit aus dem Behälter
Frühere Zusatzpatente: 194930, 196724, 199022, 199023, 201525..
ιό in einer der gewünschten Menge Benzin o. dgl. entsprechenden Raummenge eingelassen
wird. Da selbst bei etwaiger Zerstörung des Meßgefäßes kein Austritt der feuergefährlichen
Flüssigkeit erfolgt, so wird einerseits damit die vollständig gefahrlose Abfüllung einer durch
das Auge feststellbaren Raummenge in Glyzerin o. dgl., wie man eine solche in Benzin o. dgl.
zu erhalten wünscht, ermöglicht und andererseits das Fortdrücken der entsprechenden Menge
feuergefährlicher Flüssigkeit gewährleistet. Wird nämlich der Meßbehälter 18 an die Leitung 14
geschaltet, so kann dieser Anschluß bis zur sicheren Einstellung der statischen Gleichgewichtsdrucklage
in der Gesamtanlage bestehen bleiben; bei unmittelbarem Ablassen einer Teilmenge aus dem Hochbehälter 16
müßte dieser Zeitpunkt peinlich genau abgepaßt werden. Die Entleerung des Meßgefäßes kann
auch noch beschleunigt werden, indem man die Spannung des schon zur Verfügung stehenden
indifferenten Druckgases darauf einwirken läßt.
Die Bedienung des Meßgefäßes 18 geht nun
unter Vermittlung des mit doppelten An-Schlüssen versehenen Hahnes 19 wie folgt
vor sich :·
In der Stellung der Fig. 3 setzt der Hahn 19 mit seiner Ausnehmung 20 die oberhalb des
Rückschlagventils 15 an die Leitung 14 ansetzende Abzweigung 21 mit dem Innern des
Meßgefäßes 18 in Verbindung. Trotz der Höherlage des Behälters 16 tritt nun die Druckflüssigkeit
aus diesem noch nicht in das Meßgefäß 18 ein, weil sich in diesem von der vorherigen Abzapfung
her hoch ein Kohlensäureüberdruck befindet. Erst wenn man diesen durch öffnen
des Hahnes 22 durch die Leitung 23 abblasen läßt, tritt die Druckflüssigkeit aus dem Hochbehälter
16 durch die Leitung 14 in das Meßgefäß
18 ein. Mit Schluß des Hahnes 22 hört der Übertritt der Druckflüssigkeit sofort wieder
auf. Die abblasende Kohlensäure wird nun zweckmäßig durch den Schlauchanschluß 24 in
das zu füllende Gefäß 25 geleitet, wo sie dessen Luftfüllung verdrängt und so auch in diesem
die Entwicklung explosiver Gemenge beim •nachherigen Eintritt des Benzins o. dgl. verhindert.
Wird nun der Hahn 19 aus der Stellung I (Fig. 5) in die Stellung II bewegt, so
stellt unter gleichzeitigem Abschluß der Leitung 21 seine Ausnehmung 20 den Anschluß des
Meßgefäßes 18 an die unterhalb des Rückschlagventils 15 an die Leitung 14 ansetzende Abzweigung
26 her, während er gleichzeitig mit der Muschel 27 die Kohlensäureflasche 28 (Fig. 1)
mit der zum Oberteil des Gefäßes 18 führenden Leitung 29 in Verbindung setzt, so daß die
Druckflüssigkeit in diesem unter Pressung gelangt. Wird nun gleichzeitig in dem Zapfhahngehäuse
30 der Ventilkegel 31 gegen die Wirkung der Feder 32 zurückgedrückt, so strömt aus
dem Meßgefäß 18 die Druckflüssigkeit durch das Rohr 14 in das Zwischengefäß 11 und aus
diesem die feuergefährliche Flüssigkeit durch die Steigeleitung 13, Gehäuse 30 und den Auslaufstutzen
33 in die Kanne 25, aus dieser die Kohlensäurefüllung ins Freie drängend. Gleichzeitig
wird das als Überfalleitung dienende Mantelrohr 34, das zu dem Hauptbehälter 10
zurückführt und. ebenso wie dessen Oberteil mit einer spannungslosen Kohlensäurefüllung versehen
ist, durch den Ventilkegel 35 abgeschlossen, so daß während des Abzapfens nur ein Austritt
des Benzins aus dem Stutzen 33 möglich ist, während nach Schluß des Ventils 31 ein Ausgleich
stattfinden kann. Dieses Spiel kann sich nun so lange wiederholen, bis sich der Hochbehälter
16, der in der Größe dem Zwischengefäß 11 völlig entspricht, entleert hat.
Das Zurückfördern der Druckflüssigkeit aus dem Zwischengefäß 11 in den Hochbehälter 16,
das Wiederanfüllen des Zwischengefäßes 11 mit feuergefährlicher Flüssigkeit unter gleichzeitiger
Anfüllung des freiwerdenden Raumes im Lagerbehälter 10 durch Schutzgas und damit das
Versetzen der Gesamtanlage in den Anfangszustand geht nun bei Stellung aller Teile in der
durch Kraftschluß gegebenen Ruhelage (Fig. 3) wie folgt vor sich:
Wird der Hahn 36 gegen die Wirkung der Feder 37 (Fig. 1 und 4) in eine Stellung bewegt,
wo seine Längsnut 38 mit dem Kanal 39 übereinstimmt, der zu dem Hahn 19 führt, so stellt
nun dessen Muschel 27 — vgl. die Stellung I in der Fig. 5 — den Anschluß der Kohlensäureflasche
28 zum Hahn 36 und damit zum Zapfhahngehäuse 30 her. Gleichzeitig bewirkt ein
in dessen Innerem auf der Achse des Hahnes 36 angebrachtes Exzenter 40 das Anpressen des
Ventilkegels 35 auf seinen Sitz, indem sich dieser auf der Spindel 41 gegen den Druck der Feder
42 verschiebt. Die gespannte Kohlensäure tritt also durch das Gehäuse 30 und die Leitung
13 in den Zwischenbehälter 11 und preßt die
Druckflüssigkeit aus diesem unter Abschluß des Ventils 12 in die Leitung 14. Unter dem entstehenden
Überdruck öffnet sich das Rückschlagventil 15 in der Leitung 14 und läßt die
Druckflüssigkeit in den Hochbehälter 16 zurücktreten; der Schwimmer 17 begrenzt dessen
Füllung. Wird der Hahn 36 losgelassen, so kehrt er unter dem Einflüsse der Feder 37 in
seine Ruhelage zurück, der Kohlensäureanschluß wird aufgehoben und der Ventilkegel
35 öffnet sich unter der Einwirkung der Feder 42 von neuem. Durch die Mantelleitung 34
gleicht sich der Kohlensäuredruck zum Hauptbehälter 10 aus. Unter der wieder zur Wirkung
gelangenden hydrostatischen Überdruckhöhe des Benzins öffnet sich das Ventil 12 und das
Benzin tritt in den Zwischenbehälter 11, während dessen Kohlensäurefüllung durch die Leitung 13
Claims (6)
- das Gehäuse 30 und Mantelrohr 34 in den Lagerbehälter 10 hinüberwechselt. Ein dort etwa verbleibender Überdruck kann durch den als Sicherheitsventil ausgebildeten Deckel 43 für den Standanzeiger 44 entweichen (Fig. 2).Die gesetzmäßige Bewegung des Hahnes 19 zu der des Zapfventils 31 nach dem beschriebenen Betriebsschema wird nun durch den Hebel 45 vermittelt, der sich einerseits vor den Kopf der Ventilspindel 41 legt und andererseits mittels einer Zahnstange 46 und des Triebrades47 (Fig. 3 und 4) zwangläufig mit dem Hahn 19 gekuppelt ist. Durch Druck auf den Handgriff48 öffnet der Hebel 45 das Zapfventil 31 und bewegt den Hahn 19 in die durch einen Anschlag49 (Fig. 3) begrenzte Stellung II (Fig. 5).Für das Abzapfen unter Benutzung des Meßgefäßes 18 ist also nur immer ein Druck auf den Hebel 45 und Wiederloslassen erforderlich, wobei der Hebel durch Druck der Feder 32 auf der Spindel 41 einerseits und Druck der Feder 51 auf der Zahnstange 46 andererseits in seine Ruhestellung (Fig. 3) zurückkehrt.Sollen zeitweilig aus der Anlage größere Mengen feuergefährlicher Flüssigkeit, beispielsweise für Automobile, auf einmal abgezapft werden, ■ so kann ohne Einschaltung des Meßgefäßes 18 gearbeitet werden, wenn durch Zurückdrücken des Winkelhebels 52 am Handgriff 48 der Anschlag 49 ausgerückt wird. Der in Pendelschienen 53 hängende Hebel 45 kann dann noch weiter zurückbewegt werden, wobei der Hahn 19 in, die Stellung III (Fig. 5) gelangt. In dieser verbindet seine Ausnehmung 20 die beiden An-Schlüsse 21 und 26 unmittelbar, so daß die Druckflüssigkeit aus dem Hochbehälter 16 durch die Druckleitung 14 in das Zwischengefäß 11 gelangen kann, ohne das Meßgefäß 18 zu berühren. Im übrigen geht der Betrieb genau in der gekennzeichneten Weise vor sich.Pa ten τ -Ansprüche:i. Anlage zur Lagerung größerer Mengen feuergefährlicher Flüssigkeiten und Abgabe in Teilmengen nach Patent 193688, bei welcher diese durch eine Flüssigkeitssäule von hydrostatischer Überdruckhöhe fortgedrückt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführung der Druckflüssigkeitssäule in ihren Hochbehälter (16) nach jeweiliger Entleerung der im Zwischenbehälter (11) befindlichen feuergefährlichen Flüssigkeit durch Einleitung des Schutzgases in den Zwischenbehälter unter Druck erfolgt.
- 2. Anlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Meßgefäß (18), in das die Druckflüssigkeit aus dem Hochbehälter (16) 'in einer dem gewünschten Zapfquantum entsprechenden Menge zunächst geleitet und dann aus diesem unter Abschluß gegen den Hochbehälter mittels eines Umschalthahnes (19) in das Zwischengefäß (11) abgelassen wird, wobei zur Beschleunigung des Durchtritts das Meßgefäß zweckmäßig unter den■ Druck des Schutzgases gesetzt wird.
- 3. Anlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einer den Anschluß des Meßgefäßes (18) zum Hochbehälter (16) und den das Meßgefäß zum Zwischenbehälter (11) überbrückenden Umführungsleitung ein sich iiaeh oben öffnendes Rückschlagventil (15) eingebaut ist, das beim Zurückbefördern der Druckflüssigkeit in den Hochbehälter dieser den Weg freigibt.
- 4. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Zurückdrängens der Druckflüssigkeit aus dem ■ Zwischengefäß (11) in den Hochbehälter (16) der Einlaß (38) für das gespannte Schutzgas in das Zapfhahngehäuse (30) hinter dessen äußerem Abschlußventil (31) angeordnet ist, wobei gleichzeitig mit Herstellung dieses Anschlusses die in das Gehäuse mündende Ausgleichsleitung (34) geschlossen wird.
- 5. Anlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für den Normalbetrieb das Zapfventil (31) und der Umschalthahn (19) für das Meßgefäß (18) zwangläufig gekuppelt sind, während zwecks Betriebs ohne Meßgefäß der Umschalthahn nach Entkupplung in eine dritte Stellung bewegt werden kann, in der er die Druckflüssigkeit■ aus dem Hochbehälter (16) unmittelbar in das Zwischengefäß (11) gelangen läßt.
- 6. Anlage nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine absperrbare Leitung (23), die von der Decke des Meßgefäßes (18) ins Freie führt, so daß die zwecks Füllung des Meßgefäßes aus diesem abzulassende gespannte Schutzgas füllung jeweilig in das zu füllende Gefäß (25) geleitet werden kann, aus dem sie die Luft verdrängt, zum Zwecke, auch in diesen Gefäßen die Entstehung explosiver Gemische beim Eintritt der feuergefährlichen Flüssigkeit zu verhüten.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei.
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