DE2036935C3 - Diisonicotinsäurehydrazid-methansulfonat des d(+)2^>-(Äthylendiimino)-di-lbutanols, Verfahren zur Herstellung desselben und diese Verbindung enthaltende Arzneimittel - Google Patents
Diisonicotinsäurehydrazid-methansulfonat des d(+)2^>-(Äthylendiimino)-di-lbutanols, Verfahren zur Herstellung desselben und diese Verbindung enthaltende ArzneimittelInfo
- Publication number
- DE2036935C3 DE2036935C3 DE2036935A DE2036935A DE2036935C3 DE 2036935 C3 DE2036935 C3 DE 2036935C3 DE 2036935 A DE2036935 A DE 2036935A DE 2036935 A DE2036935 A DE 2036935A DE 2036935 C3 DE2036935 C3 DE 2036935C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- methanesulfonate
- compound
- ethylenediimino
- isoniazid
- diisonicotinic
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D213/00—Heterocyclic compounds containing six-membered rings, not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom and three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D213/02—Heterocyclic compounds containing six-membered rings, not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom and three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D213/04—Heterocyclic compounds containing six-membered rings, not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom and three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having no bond between the ring nitrogen atom and a non-ring member or having only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom
- C07D213/60—Heterocyclic compounds containing six-membered rings, not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom and three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having no bond between the ring nitrogen atom and a non-ring member or having only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
- C07D213/78—Carbon atoms having three bonds to hetero atoms, with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals
- C07D213/86—Hydrazides; Thio or imino analogues thereof
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
- Nitrogen And Oxygen Or Sulfur-Condensed Heterocyclic Ring Systems (AREA)
- Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
d(+)2,2'-(Äthylendiimino)-di-l -butanols in an sich
bekannter Weise umsetzt
3. Arzneimittel, bestehend aus der Verbindung gemäß Anspruch 1 und den pharmazeutisch üblichen
Hilfsstoffen.
Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand. Die erfindungsgemäße
Verbindung wirkt tuberkulostatisch; im Gegensatz zu Isoniazid hat sie keine toxischen Nebenwirkungen auf
die Nerven, dem Isoniazid und dem entsprechenden Methansulfonat ist sie in der bakteriostatischen
Wirkung überlegen, und das plötzliche Auftreten von resistenten Stämmen wird vermieden.
Das Methansulfonat des Isonicotinsäurehydrazids ist
bekannt, vgl. Wiener Medizin. Wochenschrift, 104, S. 749-- 71, 1954, die erfindungsgemäße Verbindung ist
ihm jedoch überlegen.
Die erfindungsgemäße Verbindung kann entweder durch Addition von Isoniazidmethansulfonsäure an
d(+)2,2'-(ÄthyIendiimino)-di-1-butanol oder durch Substitution eines Alkali- oder Erdalkalimetallsalzes der
Isoniazidmethansulfonsäure mit dem Dihydrochlorid von d( + )2,2'-(Äthylendiimino)-di-1-butanol hergestellt
werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. In diesen Beispielen sind verschiedene
gangbare Wege zur Herstellung dieses Isoniazidderivates beschrieben.
138 g Isoniazid wurden mit 30 ecm einer 35- bis
40%igen wäßrigen Formaldehydlösung behandelt unter Bildung eines Formaldehydderivats mit der Summenformel C7H7N3O. Das vorher in Wasser suspendierte
Formaldehydderivat wurde gründlich gerührt, und es wurde ein SOrStrom aus einer Druckflasche durchgeleitet. Dabei wurde die Isoniazidmethansulfonsäure
erhalten.
462 g der Isoniazidmethansulfonsäure wurden zusammen mit 204 gd( + )2,2'-(Äthylendiimino)-di-1-butanol in
1800 ml Äthanol suspendiert. Die Mischung wurde bis zur vollständigen Lösung auf einem Wasserbad erhitzt.
Dabei wurde eine gelbe Lösung erhalten, die nach mehrminütiger Behandlung mit Aktivkohle nach dem
Filtrieren praktisch farblos wurde. Nach dem Abkühlen wurde die erhaltene Lösung mit Petroläther behandelt,
bis eine bleibende Trübung auftrat und beim Abkühlen eine Kristallisation erfolgte. Das Produkt wurde mit
Äthylälher gewaschen und unter Vakuum Ober P2O5
getrocknet. Das Produkt wurde gereinigt, indem man es in heißem Äthanol auflöste, die geringen Verunreinigungen abfiltrierte und das Produkt durch Zugabe von
Petroläther kristallisierte.
61 g 95%iges NaHSO3 wurden in 120 ml destilliertem
jo Wasser gelöst, und dann wurden 56 ml HCHO (30%ig)
zugegeben. Nach 15 Minuten wurden zu dieser Lösung 76 g Isonicotinsäurehydrazid zugegeben und 4 Stunden
lang auf dem Wasserbad erhitzt. Dann ließ man die Mischung über Nacht bei Raumtemperatur stehen. Die
abgeschiedenen Kristalle wurden abfiltriert und mehrere Male mit Äthanol gewaschen.
Das Produkt war nach 24stündigem Trocknen unter Vakuum über Phosphorpentoxyd vollständig stabil. Die
Ausbeute bei diesem Verfahren betrug etwa 60%.
41) Dann ließ man in Methanol unter Rückfluß 1 bis 2
Stunden lang 28 g d( + )2,2'-(ÄthyIendiimino)-di-l-butanol-dihydrochlorid und 58 g Natriumisoniazidmethansulfonat-dihydrat miteinander reagieren. Das gebildete
NaCI wurde abfiltriert. Dann wurde das Lösungsmittel
4> durch Eindampfen auf die Hälfte des ursprünglichen
Volumens entfernt. Die dabei erhaltene Lösung wurde mit Petroläther behandelt, und beim Abkühlen auf 40C
trat eine Kristallisation auf. Anschließend wurde das Produkt durch einen Büchner-Filtertrichter filtriert und
-,ο mehrere Male mit einem Methanol/F^troläther-Gemisch gewaschen. Das Produkt wurde durch heißes
Auflösen und nachfolgende Abkühlung unter vollständiger Auskristallisaiion gereinigt.
20,4 g d( + )2,2'-(Äthylendiimino)-di-1-butanol-dihydrochlorid wurden in absolutem Äthylalkohol mit 12,8 g
NaHCO] gelöst. Das dabei gebildete NaCI fiel aus und wurde durch Filtrieren abgetrennt. Dann wurden 46 g
bo Isoniazidmethansulfonsäui'e zu der Lösung zugegeben.
Ein Teil des Lösungsmittels wurde entfernt, indem man die Lösung auf die Hälfte ihres ursprünglichen
Volumens eindampfte. Die dabei erhaltene Lösung wurde mit Petroläther behandelt, und beim Abkühlen
auf 4°C trat eine Kristallisation auf. Das ausgefallene Produkt wurde durch einen Büchner-Filtertrichter
abfiltriert und mehrere: Male mit einem Methanol/Petroläther-Gemisch gewaschen.
Das Produkt wurde durch heißes Auflösen und anschließendes Abkühlen unter vollständiger Auskristallisation
gereinigt.
Bei dem so erhaltenen Produkt handelte es sich um
CONHNH-CH2-SO3H
das Düsoniazidmethansulfonat von d(+)2,2'-(Äthy|endiimino)-di-l-butanol
mit einem Molekulargewicht von 666,81, einer Summenformel von C31H^NaOiQS2 und der
folgenden Strukturformel
CH1OH CH1OH
I " I "
CH—NH—CKj—CHj—NH—CH
C2Hj C2 H5
25
Dieses Produkt stellt ein weißes Pulver dar, das in Form von Nadeln kristallisiert, es schmilzt unter
Zersetzung bei 121 bis 122° C. Es ist in Wasser, Methanol, Ν,Ν-Dimethylformamid, Säuren und Basen
löslich, in Äthanol, Äthyläther und Chloroform unlöslich. Sein UV-Spektrum zeigt ein Absorptionsmaximum bei
265 ΐημ und ein Absorptionsminimum bei 237 πιμ. Sein
spezifisches Rotationsvermögen in einer 5%igen wäßrigen Lösung bet/ägt [α] 2"° = +3°.
Chromatographie:
Träger: Chromatographieplatten F254.
Eluierungsmittel: Methanol.
Entwickler: UV-Lampe.
Testkonzentration:200 mg/ccm.
Eluierungsmittel: Methanol.
Entwickler: UV-Lampe.
Testkonzentration:200 mg/ccm.
Das Isoniazidmethansulfonat von d( + )2,2'-(Äthylendiiminq)-di-1
-butanol besaß einen Rf-Wert von 0,56 bis 0,65.
In gleichlaufenden Versuchen wurde die akute Toxizität des Diisoniazidmethansulfonats von d( + )2,2'-(Äthylendiimino)-di-i-butanol
f5rdie Komponenten der erfindungsgemäß erhältlichen Verbindung und für
Isoniazid bestimmt. Die LDso-Werte be' oraler Verabreichung
bei der Maus waren folgende: 2,800 g/kg für das erfindungsgemäße Produkt, 0,365 g/kg für Isoniazid,
2,175 g/kg für Natriumisoniazidmethansulfonat-dihydrat. Die LD50-Werte für diese Substanzen betrugen bei
intraperitoneaier Verabreichung bei der Maus: 2,210 g/kg für das erfindungsgemäße Produkt,
0,280 g/kg für Isoniazid und 1,410 g/kg für das d(+)2,2'-(Äthylendiimino)-di-1 -butanol.
Die erfindungsgemäße Verbindung kann in Mischung mit geeigneten Arzneimittelträgerstoffen in Form von
Tabletten, Kapseln oder injizierbaren Lösungen verabreicht werden.
Versuchsbericht
I. Bakteriostatische Wirksamkeit von
d( + )-2,2'*(ÄthyIendiimino)-di-1 -butanol (Ethambutol),
Isonicotinsäurehydrazidmethansulfonat von
d( + )-2,2'-(Äthylendiimino)-di-1 -butanol
(erfindungsgemäße Verbindung)
und Isoniazid-methansulfonat
Der Bakterienstamm My. tuberculosis Hj7Rv von der
Central Colletion in Lausanne (Schweiz) wurde in Löwenstein- und Sauton-Medium in üblicher Weise
kultiviert.
Von den Testsubstanzen wurden drei Lösungen verschiedener Konzentration mit sterilem, destilliertem
Wasser hergestellt. Die Konzentration wurde so berechnet, daß zur Erlangung der für jede Versuchsreihe
erforderlichen Dosis an Testsubstanz nie mehr als I ml der jeweiligen Lösung verwendet werden mußte.
Die Lösungen mit den Testsubstanzen wurden durch Ultrafiltration durch Membranfilter des Typs MF 10
(Göttingen) mit Poren von 0,1 μ sterilisiert.
Die Versuche wurden mit einer subinhibierenden Konzentration von 0,05 μ^/τη\ begonnen, und die
Konzentration wurde fortschreitend erhöht bis zu einer Endkonzentration von 3 μg/ml.
Die ermittelten Mindesthemmkonzentrationen (M IC-Werte) sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt:
Testverbindung
MiCfag/m!)
Löwenstein Sauton
Löwenstein Sauton
55
60
6)
Ethambutol 1 1,50
Isoniazid-methansulfonat 0,10 0,10
Erfindungsgemäße Verbindung 0,10 0,10
Aus der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich, daß Ethambutol um mindestens eine Zehnerpotenz weniger
wirksam ist als die erfindungsgemäße Verbindung. Aus den in der Tabelle angegebenen Werten ergibt sich aber
auch, daß die erfindungsgemäße Verbindung wirksamer ist als das Isoniazid-methansulfonat, obwohl für beide
Verbindungen die gleichen M IC-Werte gefunden wurden. Die größere Wirksamkeit für die erfindungsgemäße
Verbindung ergibt sich aus der Tatsache, daß der Isoniazid-methansulfonatanteil in ihr nur 6634% ausmacht.
Es ist daher überraschend, daß das erfindungsgemäße Salz, das zu etwa V3 seines Gewichtes aus der
relativ schwach wirksamen Ethambutolkomponente und zu etwa 2Ii seines Gewichts aus der Isoniazid-methansulfonatkomponente
besteht, in summa die gleiche Wirksamkeit aufweist wie eine gleiche Gewichtsmenge
reines Isoniazid-methansulfonat. Die gefundene Wirksamkeit setzt sich somit nicht additiv aus den
Wirkungen der beiden Einzelkomponenten zusammen, sondern übertrifft jede von ihnen.
11. Untersuchung der induzierten Resistenz
Diese Untersuchung dient dazu, herauszufinden, ob sich bei der Bildung von Subkulturen in Anwesenheit
von zunehmenden Dosen der drei obengenannten Testverbindungen der pathogene Bakterienstamm höheren
Dosen als den oben unter I. gefundenen Mindesthemmkonzentrationen anpaßt und gegenüber
welcher Testverbindung die Anpassung am stärksten ist, d. h. Resistenzerscheinungen am ehesten auftreten.
Die Versuche wurden wieder mit dem Stamm Hj/Rv von der Central Collection in Lausanne (Schweiz) in drei
verschiedenen Nährmedien durchgeführt. Bei den Nährmedien handelte es sich um:
a) Löwensteins Nährmedium, mit Malachitgrün;
b) Sautons Nährmedium ohne Sorbimacrogololeat;
c) Dubois' Nährmedium mit Fraktion V von Difco Albumin.
Zum Animpfen der Kulturen wurde ein 30 Tage altes Velum auf Sauton-Medium ohne Sorbimacrogololeat
verwendet. Davon wurde 1Ao mg (Naßgewicht) in 10 ml
steriler Salzlösung homogen suspendiert, 0,1 ml dieser Suspension wurden zum Animpfen verwendet,
Die erfindungsgemäße Verbindung und Isoniazidmethansulfonat
wurden in verdünnter, wäßriger, steriler Lösung in den unter I, oereits beschriebenen Konzentrationen
angewandt. Bei allen Kulturmedien wurde mit einer subinhibierenden Konzentration begonnen, und
die Konzentration an Testverbindung wurde sukzessive langsam erhöht, bis Ergebnisse sichtbar wurden.
Da in vitro die inhibierenden Dosen von Ethambutol wesentlich höher liegen als die der beiden anderen
Testverbindungen (vergleiche die Versuche unter I.), wurde in dieser Versuchsserie auf parallele Untersuchungen
mit Ethambutol verzichtet.
Ergebnisse
Auf dem Löwenstein-Medium entwickelt sich sowohl eine Resistenz gegen Isoniazid-methansulfonat als auch
gegen die erfindungsgemäße Verbindung., die doppelt so hohe Hemmkonzentrationen an Testverbindung erforderlich
macht als ursprünglich gemessen. Diese induzierte Resistenz ist bei der erfindungsgemäßen
Verbindung geringer als bei Isoniazid-methansulfonat.
In Sautons Medium sind die hemmenden Dosen der erfindungsgemäßen Verbindung und des Isoniazid-methansulfonats
im wesentlichen gleich, Resistenzerscheinurvgen sind kaum feststellbar.
Im Dubois-Albuminmedium wurde keine Resistenz induziert. Überraschenderweise zeigte die erfindusigsgemäße
Verbindung hier eine stärkere bakteriostatische Wirkung gegenüber dem »trainierten« pathogenen
Bakterienstamm als gegenüber dem ursprünglichen Stamm, was bei Isoniazidmethansulfonat nicht der Fall
war.
111. Therapeutische Wirkung gegenüber
Tuberkulose beim Meerschweinchen 4()
Tuberkulose beim Meerschweinchen 4()
a) Meerschweinchen leiden normalerweise nicht unter spontaner Tuberkulose — oder nur sehr selten —,
sie sind jedoch sehr empfindlich gegenüber einer verursachten Infektion. Sich deutlich zurückentwickelnde
histologische Schädigungen sind daher nicht zu erwarten. Bei Verwendung dei gleichen pathogenen
Stammes und der gleichen Infektionsdosis lassen sich jedoch, selbst bei Meerschweinchen des gleichen
Wurfes, organische Leiden verschiedener Intensität feststellen.
b) Bisher waren auch die wirksamsten therapeutischen Präparate nur in der Lage, die Entwicklung der
tuberkulösen Infektion während der Verabreichungsperiode des Präparates zu stoppen, sobald die Behandlung
eingestellt wurde, trat die Infektion bei den Meerschweinchen wieder auf. Aus diesem Grunde ist die
Ermittlung der Überlebensdauer der Versuchstiere nach Einstellung der Behandlung nicht interessant. Man zieht
es vielmehr vor, nach einer vorbestimmten Zeit eine rigorose quantitative und qualitative Untersuchung der
Schädigungen der behandelten Tiere vorzunehmen und diese mit den Kontrolltieren zu vergleichen.
c) Es empfiehlt sich, die Meerschweinchen mit zwei verschiedenen Dosen zu behandeln, einer unterdurchschnittlichen
und einer etwas überdurchschnittlichen μ Dosis. Auf dieje Weise erhält man sehr brauchbare
Vergleichsdaten für den Vergleich mit den nichtbehandellen
Tieren.
d) Da die infizierten Meerschweinchen häufig keine makroskopisch sichtbaren Schädigungen bei dor Nekropsie
zeigen, die Meerschweinchen aber tatsächlich an Schädigungen leiden, sind peinlich genaue histologisehe
Studien unabdingbar.
Durchführung der Versuche
20 Meerschweinchen mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von 600 g wurden zuerst einmal 15 Tage
lang beobachtet und auf Krankheitserscheinungen, insbesondere auf Tuberkulose, untersucht. Natürlich
wurden nur tuberkulosefreie Tiere verwendet. Vor und nach der Behandlung wurde alle 8 Tage ihr Körpergewicht
ermittelt, und die Mantoux-Reaktion wurde in verschiedenen Zeitabständen durchgeführt. Als krankheitserregender
Stamm wurde My. tub. H37RV vom Centre Bacteriologique in Lausanne (Schweiz) verwendet.
0,5 mg (NaOgcwicht) des Stammes wurden in 10 ml steriler Salzlösung homogen suspendiert, und 2ö
Meerschweinchen wurden subVutan an der rechten Leiste mit 0,1 ml (0,005 mg Krankheitserreger H37Rv)
geimpft. Fünf Tiere wurden für Kontrollzwecke abgetrennt, die 15 verbleibenden Tiere wurden ab dem
8. Tag nach der Impfung täglich nach folgendem Plan benandelt:
Medikament | Y, | Ethambutol · HCI | Zahl | Dosis |
der Tiere | (mg/kg/Tag) | |||
30 Erfindungsgemäße | ||||
Verbindung | 2 | 30 mg/kg/Tag | ||
3 | 60 mg/kg/Tag | |||
Isoniazid-methan | ||||
sulfonat | 2 | 21 | ||
3 | 42 | |||
2 | 25 | |||
3 | 50 |
Diese täglichen Dosen wurden aus folgenden Gründen gewählt: Wie bereits oben unter c) erwähnt,
wird eine schwach unterdurchschnittliche und eine schwach überdurchschnittliche Dosis verabreicht. Für
Isoniazid beträgt die übliche Dosis etwa 10 mg/kg/Tag
und für Ethambutol · HCI etwa 50 mg/kg/Tag. Da die erfindungsgemäße Verbindung 66,34% Isoniazid-methansulfonsäure
und 33,66% Ethambutol enthält, sind die in der Tabelle angegebenen Dosierungen einander
äquivalent.
Jede Verbindung wurde unter absolut sterilen Bedingungen in so viel destilliertem Wasser gelöst, daß
die zu verabreichende Dosis in nicht mehr als I ml injiziert werden konnte. Die Lösungen wurden unmittelbar
vor der Verabreichung zubereitet. Die Verabreichung erfolgte in Form von täglichen subkutanen
Injektionen, abwechselnd in beide Pektoralregionen.
Am 54. Tag nach der Infektion wucde ein Meerschweinchen
aus jeder Gruppe, einschließlich der Kontrollgruppe, getötet, dabei wurde festgestellt, daß
die Infektion tatsächlich die charakteristischen Schäden verursacht hatte. 74 bis 76 Tage nach der Infektion
wurden alle Meersehweinehen getötet und sofort einer Nekropsie unterzogen. Von den Organeiv (Lunge, Leber,
Milz und Niere) wurden Proben abgetrennt und sofort in eine wäßrige Formaldehydlösung gelegt. Die
Paraffineinschl".sse, histologische Schnitte und Färbungen erfolgten in üblicher Weise.
Die Ergebnisse der Untersuchungen lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die bei den infizierten, aber
nicht behandelten, Kontrolltieren gefundenen Schaden
wurden gleich 100 gesetzt, die bei den behandelten Tieren gefundenen Schaden wurden in %, bezogen auf
die Schäden der Kontrolltiere, ausgedrückt:
Summe der | |
krankhaften | |
Veränderungen | |
Kontrolltiere | 100 |
Erfindungsgemäße Verbindung | 20,5% |
Koni;) / id-met ha nsu I fön sä ure | 45.5% |
Ethambutol ■ HCI | 76% |
Aus der obigen Zusammenstellung ist ersichtlich, daß Ethambutol · HCI relativ schwach wirksam ist. Die
Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindung ist nicht nur wesentlich stärker als die Wirkung jeder einzelnen
Vergleichsverbindung, sondern auch größer als die Summe der Wirkungen der beiden Vergleichsverbindungen.
Da die erfindungsgemäße Verbindung und Isoniazid-methansulfonat die gleiche äquivalente Menge
Isoniazid enthalten, sind die obigen Zahlenwerte direkt vergleichbar und demonstrieren einen starken
Synergismus für die erfindiingsgemiiße Verbindung.
Toxizitätscrscheinungen wurden nicht festgestellt.
Claims (2)
- Patentansprüche;
1. Diisonicotinsäurehydrazid-methansulfonat des d( + )-2,2'-(Ätnylendümino)-di-1 -butanols der FormelCO-NH-NH-CH1SOjH - 2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung gemäß Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man Isonicotinsäurehydrazidmethansulfonsäure unter Erwärmen mit d(+)-2,2'-(Äthylendi- imino)-di-l-butanol oder eines ihrer Alkali- oder Erdalkalimetallsalze mit dem Dihydrochlorid desCH2OH CH2OHCH-NH-C2H4-NH-CH C2H5 C2H5
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
ES369952A ES369952A1 (es) | 1969-07-28 | 1969-07-28 | Procedimiento de fabricacion de un nuevo derivado dihidra- cinico de accion antituberculosa. |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2036935A1 DE2036935A1 (de) | 1971-02-18 |
DE2036935B2 DE2036935B2 (de) | 1978-02-09 |
DE2036935C3 true DE2036935C3 (de) | 1978-10-12 |
Family
ID=8453522
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2036935A Expired DE2036935C3 (de) | 1969-07-28 | 1970-07-24 | Diisonicotinsäurehydrazid-methansulfonat des d(+)2^>-(Äthylendiimino)-di-lbutanols, Verfahren zur Herstellung desselben und diese Verbindung enthaltende Arzneimittel |
Country Status (8)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3718655A (de) |
BE (1) | BE753862A (de) |
CH (1) | CH517743A (de) |
DE (1) | DE2036935C3 (de) |
ES (1) | ES369952A1 (de) |
FR (1) | FR2059568B1 (de) |
GB (1) | GB1294299A (de) |
ZA (1) | ZA705224B (de) |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH563356A5 (de) * | 1972-05-17 | 1975-06-30 | Esteve Dr Lab Del Sa | |
KR820002345B1 (ko) * | 1981-07-07 | 1982-12-23 | 한국과학기술원 | 에탐부톨술폰산 유도체의 제조방법 |
US20040033986A1 (en) * | 2002-05-17 | 2004-02-19 | Protopopova Marina Nikolaevna | Anti tubercular drug: compositions and methods |
US7652039B2 (en) | 2002-05-17 | 2010-01-26 | Sequella, Inc. | Methods of use and compositions for the diagnosis and treatment of infectious disease |
US7456222B2 (en) | 2002-05-17 | 2008-11-25 | Sequella, Inc. | Anti tubercular drug: compositions and methods |
EP1670314A4 (de) * | 2003-09-05 | 2009-02-25 | Sequella Inc | Verfahren und zusammensetzungen enthaltend diamine als neue therapeutika für tuberkulose |
WO2009136965A1 (en) * | 2008-05-06 | 2009-11-12 | Sequella, Inc. | Compositions and methods comprising capuramycin analogues |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2759944A (en) * | 1952-04-21 | 1956-08-21 | Erba Carlo Spa | Derivatives of carboxylic acid hydrazides and method of making them |
US2923714A (en) * | 1958-02-13 | 1960-02-02 | Hoffmann La Roche | 1-picolinoyl-2-benzyl hydrazine and salts |
DE1122064B (de) * | 1960-01-09 | 1962-01-18 | Basf Ag | Verfahren zur Einfuehrung von alyphatischen Kohlenwasserstoffresten in organische Verbindungen, die Hydroxylgruppen, tertiaere Aminogruppen, aromatische gebundene Sulfhydrylgruppen und bzw. oder aromatisch gebundene primaere oder sekundaere Aminogruppen enthalten |
-
1969
- 1969-07-28 ES ES369952A patent/ES369952A1/es not_active Expired
-
1970
- 1970-07-23 GB GB35706/70A patent/GB1294299A/en not_active Expired
- 1970-07-24 DE DE2036935A patent/DE2036935C3/de not_active Expired
- 1970-07-24 BE BE753862D patent/BE753862A/xx not_active IP Right Cessation
- 1970-07-28 US US00059010A patent/US3718655A/en not_active Expired - Lifetime
- 1970-07-28 CH CH1140270A patent/CH517743A/fr not_active IP Right Cessation
- 1970-07-28 ZA ZA705224*A patent/ZA705224B/xx unknown
- 1970-07-28 FR FR7027824A patent/FR2059568B1/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2036935A1 (de) | 1971-02-18 |
ES369952A1 (es) | 1971-07-16 |
FR2059568B1 (de) | 1974-08-30 |
DE2036935B2 (de) | 1978-02-09 |
BE753862A (fr) | 1970-12-31 |
GB1294299A (en) | 1972-10-25 |
ZA705224B (en) | 1971-04-28 |
CH517743A (fr) | 1972-01-15 |
US3718655A (en) | 1973-02-27 |
FR2059568A1 (de) | 1971-06-04 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2043933C3 (de) | N-(ß-Naphthylaminomethyl)-aminocarbonsäuren sowie diese enthaltende Arzneimittel | |
DE2139545C2 (de) | N,N-Dialkyl-N',N'-bis-(2-hydroxyäthyl)-alkandiamine und ihre Verwendung | |
DE2036935C3 (de) | Diisonicotinsäurehydrazid-methansulfonat des d(+)2^>-(Äthylendiimino)-di-lbutanols, Verfahren zur Herstellung desselben und diese Verbindung enthaltende Arzneimittel | |
CH642085A5 (de) | Verfahren zur gewinnung der polaren fraktion mit antipsoriatischer wirksamkeit eines extraktes aus farnpflanzen sowie ein gemaess diesem verfahren hergestelltes praeparat. | |
DE2823346C2 (de) | Verwendung von Glycinderivaten zur Herstellung von antiviriellen Mitteln | |
DE1949813A1 (de) | Substituierte Pyrazole | |
DE1967073A1 (de) | Inosin-komplexverbindungen | |
DE2820794C2 (de) | Salze der (-Hcis)-l^-Epoxypropylphosphonsäure, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltendes pharmazeutisches Präparat | |
DE2517600A1 (de) | Neue gentamicinderivate, verfahren zur herstellung derselben und diese enthaltende pharmazeutische mittel | |
DE1965343A1 (de) | Arzneimittel,insbesondere zur Herabsetzung der Schleimviskositaet und Anwendung als hustenstillendes Mittel,und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2511576C2 (de) | Metformin-clofibrat, Verfahren zu seiner Herstellung und dieses enthaltendes Arzneimittel | |
DE1950403C3 (de) | Pharmazeutische Zusammensetzung auf der Basis von Formaldehyd-Casein | |
CH695417A5 (de) | Verfahren zur Umsetzung von Alkaloiden. | |
DE2729903A1 (de) | Antithrombosemittel | |
DE2645873C3 (de) | Ajmalinderivate und ein Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1910715A1 (de) | Antimikrobielle Faktoren und deren Verwendung | |
DE2520483A1 (de) | Phenoxy-isobuttersaeurederivate und diese verbindungen enthaltende arzneimittel | |
DE3043446C2 (de) | ||
DE2327193C3 (de) | N-(Diethylaminoethyl)-2-methoxy-5methylsulfonylbenzamid, seine Salze, Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen sowie diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel | |
DE1620177B2 (de) | N-(2-Hydroxyäthyl) -piperazinocarboxymethyl-te tr acy elin, dessen pharmakologisch verwendbaren Salze, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel | |
DE2934166A1 (de) | 1,3-benzoxazin-2,4-dion-derivate, verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende arzneimittel | |
AT372073B (de) | Verfahren zur herstellung von neuen aminderivaten von glyzerinaethern | |
DE2932968C2 (de) | ||
DE1941036C (de) | Tetracyclinlaktat | |
AT325783B (de) | Verfahren zum abtrennen des glykofrangulin-komplexes aus pflanzlichen rohstoffen, insbesondere aus der getrockneten rinde des faulbaumes |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |