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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuen Aminderivaten von Glyzerin- äthern, insbesondere von Di- (n-höheren-alkyl-glyzerinäthern, sowie von deren pharmazeutisch zu- lässigen Säureadditionssalzen, welche zur Bekämpfung von Vireninfektionen bei Säugetieren vorteil- haft sind.
Virusinfektionen, welche Säugetiere einschliesslich Menschen befallen, sind normalerweise an- steckende Krankheiten, die grosse menschliche Leiden und wirtschaftlichen Verlust bedingen.
Unglücklicherweise ist das Auffinden von Verbindungen mit Antivirusaktivität sehr viel komplizier- ter und schwieriger als das Auffinden von antibakteriellen Mitteln und Antipilzmitteln. Dies ist teilweise der engen Strukturähnlichkeit von Viren mit der Struktur von bestimmten, essentiellen Zellbestandteilen wie Ribonuclein- und Deoxyribonucleinsäuren zuzuschreiben.
Dennoch sind zahl- reiche, nicht zu den Viren gehörige "Antivirenmittel" in der Literatur beschrieben, d. h. Substan- zen, welche "entweder einen schützenden oder therapeutischen Effekt bis zum klar nachweisbaren
Vorteil bei dem mit Viren befallenen Gast bilden können, oder es handelt sich um irgendwelche
Materialien, welche in signifikanter Weise die Antikörperbildung fördern, die Antikörperaktivität verbessern, die nicht-spezifische Resistenz verbessern, die Konvaleszenz beschleunigen oder
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synthetische Materialien wie Amantadinhydrochlorid, Pyrimidine, Biguanide, Guanidin, Pteridine und Methisazon.
Wegen des ziemlich engen Bereiches von Vireninfektionen, welche durch jedes dieser derzeit im Handel erhältlichen Antivirenmittel behandelt werden können, sind neue synthetische Antivirenmittel als potentiell wertvolle Ergänzungen der "Waffen" der medizinischen Technologie willkommen.
Die Zellen von Säugetieren bilden als Ansprechen auf Virusinfektionen eine Substanz, welche es den Zellen möglich macht, der Vermehrung einer Vielzahl von Viren zu widerstehen. Diese Viren resistierenden oder Viren störenden Substanzen werden als"Interferone"bezeichnet. Die Interferone sind Glycoproteine, die in ihren physikalisch-chemischen Eigenschaften verschieden sein können, welche jedoch alle die gleiche biologischen Eigenschaften zeigen, nämlich dass sie einen grossen Bereich von nicht miteinander verwandten Viren hemmen, dass sie keine toxischen oder andern schädlichen Effekte auf Zellen besitzen und dass sie artspezifisch sind, s. Lockart, Frontiers of Biology, Vol. 2, "Interferons", herausgegeben von Finter, W. B. Saunders Co., Philadelphia (1966), S. 19/20.
Bislang wurde jedoch noch keine praktische, wirtschaftliche Methode zur Herstellung von exogenem Interferon für die routinemässige, klinische Anwendung gegen Vireninfektionen entwickelt. Eine alternative Annäherung zur Bildung von Interferon wurde daher verfolgt, wobei diese die Applikation einer"Nichtvirensubstanz"bei dem zu schützenden oder zu behandelnden Säugetier umfasst, welche die Bildung von Interferon in den Zellen stimuliert oder induziert.
Das auf diese
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halogensubstituierte Aryl-, alkylsubstituierte Aryl- oder alkoxysubstituierte Arylgruppe ist, jeder der Reste X, Y und Z Sauerstoff, Schwefel oder Sulfonyl sein kann, Alk eine geradkettige oder verzweigtkettige Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist und B Di (nieder)-alkylamino, Piperidin, Morpholino, Pyrrolidino, (Niederalkyl)-pyrrolidino, N'-Alkyl-piperazino oder Pipecolino sein kann, Mittel zur lokalen Anästhesie sind. Weiterhin werden alternative synthetische Wege
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als n-Pentyl. Weiterhin sind in keiner dieser Verbindungen die beiden Gruppen R, und R2 Alkyl und beide Rest X und Y Sauerstoff.
Verbindungen mit Wirkung als Insektizide und Mitizide (Milbenvertilgungsmittel) der folgenden Formel
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worin R 1 und R2 unter anderem jeweils Niederalkylthio sein können, q = 0 bis 5 ist und A und a ein 1-Piperidino oder Di (niederalkyl)-amino sein kann, sind in dem japanischen Patent J7-6042-177 beschrieben.
Es wurde nun gefunden, dass bestimmte, neue Aminderivate von Di- (n-höheren-alkyl-glyzerin- äthern in der Lage sind, Vireninfektionen bei Säugetieren zu bekämpfen.
Die neuen, erfindungsgemäss erhältlichen Verbindungen besitzen die Formeln :
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oder
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worin R 1 und R2 eine n-Alkylgruppe mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen sind und Y eine Alkylengruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, und R3 Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren umfasst sowohl die Herstellung der neuen, als Antivirenmittel wirksamen Verbindungen der Formeln (I) und (II) als auch der pharmazeutisch zulässigen Säureadditionssalze hievon.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man ein (a) Formylderivat von Glyzerinäthern der allgemeinen Formeln
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oder
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worin Y'für eine Alkylengruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen steht und R 1 und R obige Bedeutung haben, mit einem Amin der allgemeinen Formel RaNH :, worin R3 obige
Bedeutung hat, unter reduzierenden Bedingungen umsetzt und (b) gegebenenfalls das resultierende Glycerinätherderivat der allgemeinen Formel (I) oder (II) aus Stufe (a) in ein pharmazeutisch zulässiges Säureadditionssalz überführt.
Die erfindungsgemäss herstellbaren Verbindungen zeigen eine Antivirenaktivität gegenüber einer grossen Vielzahl von Viren in vivo bei Säugetieren und in vitro bei Kulturen aus Säugetiergewebe. Wenigstens ein wesentlicher Anteil dieser Aktitität ergibt sich aus der Fähigkeit dieser Verbindungen zur Induktion der Bildung von Interferon in den Zellen, d. h. von endogenem Interferon.
Unter "pharmazeutisch zulässigen" Säureadditionssalzen sind solche Salze zu verstehen, welche bei den applizierten Dosierungen nicht toxisch sind. Die pharmazeutisch zulässigen Säureadditionssalze umfassen wasserlösliche und wasserunlösliche Salze wie Hydrochlorid-, Hydrobromid-, Phosphat-, Nitrat-, Sulfat-, Acetat-, Hexafluorophosphat-, Citrat-, Gluconat-, Benzoat-, Propionat-, Butyrat-, Sulfosalicylat-, Maleat-, Laurat-, Malat-, Fumarat-, Succinat-, Oxalat-, Tartrat-, Am- sonat- (4, 4'-Diamino-stilben-2, 2'-disulfonat), Pamoat- (1, l'-Methylen-bis-2-hydroxy-3-naphthoat), Stearat-, 3-Hydroxy-2-naphthoat-, p-Toluolsulfonat-, Methansulfonat-, Lactat- und Suramin-salze.
Bevorzugte Salze der Verbindungen der Formeln (I) und (II) sind die Hydrochloridsalze der Basen.
Bevorzugte Verbindungen der Formeln (I) und (II) sind die, worin R, und R jeweils eine n-Alkylgruppe mit 14 bis 18 Kohlenstoffatomen sind, die, worin R, und R2 jeweils eine n-Alkylgruppe mit 14 bis 18 Kohlenstoffatomen sind und diese die gleiche Anzahl von Kohlenstoffatomen aufweisen, oder die, worin R, und R2 jeweils eine n-Hexadecylgruppe sind.
Weitere bevorzugte Verbindungen der Formeln (I) und (II) sind die, worin R 3 ein Wasserstoffatom ist.
Weitere bevorzugte Verbindungen der Formeln (I) und (II) sind solche Verbindungen, worin Ra ein Wasserstoffatom ist und Y ein geradkettiger Alkylenrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen ist.
Die Verbindungen der Formlen (I) und (II) können aus dem geeigneten 1, 2-Di-0- (n-höheren-
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3-Di-0- (n-höheren-alkyl) -glyzerin-alkyl)-glyzerinausgangsmaterials durch aufeinanderfolgende Behandlung in Anwesenheit von Wasser mit Osmiumtetroxyd (oder Kaliumpermanganat) und Kaliumperjodat oxydativ in das Formylmethyl-
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Säureadditionssalze der Basen der Formeln (I) und (II) können nach konventionellen Arbeitsweisen hergestellt werden, z. B. durch Vermischen der Aminverbindung in einem geeigneten Lösungsmittel mit der erforderlichen Säure und Gewinnung des Salzes durch Eindampfen oder Ausfällen bei Zugabe eines Nichtlösungsmittels für das Salz. Hydrochloridsalze können in einfacher Weise durch Durchleiten von Chlorwasserstoff durch eine Lösung der Aminverbindung in einem organischen Lösungsmittel hergestellt werden. Wie aus den folgenden Beispielen ersichtlich, besitzen zahlreiche der isolierten Hydrochlorid- oder Dihydrochloridsalze der Basen der Formeln (I) und (II) die Neigung, einen beträchtlichen Wassergehalt aufzuweisen.
Ob dieses festgestellte, "eingeschlossene" Wasser willkürlich während der Kristallisation eingeschlossen wird oder die Bildung von echten Molekülhydraten entspricht oder wegen des Vorhandenseins irgendeiner andern Erscheinung vorliegt, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall können die "eingeschlossenes" Wasser enthaltenden Salze in wirksamer Weise ohne vorherige Entwässerung formuliert und appliziert werden.
Die 1, 2-Di-O-(n-höheren-alkyl)-glyzerinausgangsmaterialien können nach der Methode von M-Kates et al., Biochemistry (1963), 394 hergestellt werden. Die 1, 3-Di-O- (n-höheren-alkyl) - - glyzerinausgangsmaterialien können nach der Methode von R. Damico et al., J. Lipid Res., 8 (1967) 63 hergestellt werden.
Die Antivirenaktivität der neuen Verbindungen wurde unter Verwendung von zwei unabhängigen Arbeitsweisen bestimmt. Bei der ersten Arbeitsweise wurde die Testverbindung bei Mäusen auf intra-
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peritonealem Wege 18 bis 24 h vor der Applikation einer letalen Dosis von Encephalomyocarditisvirus (EMC-Virus) appliziert. Die Überlebenswerte wurden während 10 Tagen nach der Virenapplikation beobachtet und mit den Werten für Tiere, welche keine Schutzbehandlung erhalten hatten, verglichen. Die Arbeitsweise, bei welcher der Wirkstoff 18 bis 24 h vorher gegeben wurde u. zw. an einem vollständig verschiedenen Platz von der Virusinjektion, wurde so ausgewählt, dass lokale Effekte zwischen Wirkstoff und Virus ausgeschaltet wurden und nur solche Verbindungen identifiziert wurden, welche ein systemisches Antivirenansprechen ergaben.
Bei einer zweiten Arbeitsweise wurden Monoschichten von Nasalpolypzellen von Menschen, welche auf Mikrotiterplatten gezüchtet wurden, mit der Testverbindung etwa 18 h vor der Behandlung mit einer letalen Dosis von Vesicularstomatitis hervorrufenden Viren (VSV-Viren) behandelt.
Die Testverbindung wurde vor der Virusbehandlung von den Monoschichten weggewaschen. Kulturflüssigkeit, welche aus den Platten nach einer nach der Virenbehandlung verstrichenen Inkubationsperiode extrahiert worden war, wurde auf die Menge an infizierten Viren, welche in Mikrotiterplatten von L-929-Mäusefibroblasten vorlagen, titriert. Der Vergleich wurde mit den Virenausbeutewerten von Kulturflüssigkeit, die von nichtgeschützten Polypzellen extrahiert worden war, angestellt.
Weiterhin wurden zahlreiche der neuen Verbindungen auf ihre Fähigkeit untersucht, die bekannte Antivirenaktivität von Polyinosin- : Polycytidyl-Säure zu erhöhen. Schliesslich wurden bestimmte Verbindungen weiterhin auf ihre Fähigkeit untersucht, zirkulierendes Interferon in Mäusen nach parenteraler Applikation zu induzieren, wobei die von W. W. Hoffman et al., Antimicrobial Agents and Chemotherapy, 3 (1973), 498-501 beschriebene Arbeitsweise angewendet wurde.
Die parenterale, örtliche oder intranasale Applikation der zuvor beschriebenen Amine bei einem Säugetier vor der Exposition des Säugetiers gegenüber einem infizierenden Virus ergibt eine rasche Resistenz gegenüber dem Virus. Vorzugsweise sollte die Applikation etwa 2 Tage bis etwa
1 Tag vor der Exposition mit dem Virus stattfinden, obwohl dies etwas von der speziellen Aminart und dem besonderen, infizierenden Virus abhängig ist.
Wenn die neuen Verbindungen appliziert werden, werden sie am einfachsten und wirksamsten in dispergierter Form in einem annehmbaren Träger appliziert. Unter der Angabe "dass diese Verbin- dung dispergiert ist" ist zu verstehen, dass die Teilchen Molekülgrösse besitzen können und in einer echten Lösung in einem geeigneten Lösungsmittel gehalten werden, oder dass die Teilchen eine kolloidale Grösse besitzen können und in einer flüssigen Phase in Form einer Suspension oder einer Emulsion dispergiert sind. Der Ausdruck "dispergiert" bedeutet weiterhin, dass die Teilchen mit einem festen Träger vermischt oder hierin verteilt sein können, so dass die Mischung in Form eines Pulvers oder eines Stäubepulvers vorliegt.
Diese Angabe bedeutet ebenfalls, dass Mischungen umfasst werden, welche zur Verwendung als Sprays geeignet sind, einschliesslich Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen der erfindungsgemässen Mittel.
Bei der parenteralen (subkutanen, intramuskulären, intraperitonealen) Applikation werden die neuen Verbindungen in einer Menge von etwa 1 mg/kg Körpergewicht bis etwa 250 mg/kg Körpergewicht eingesetzt. Der vorteilhafte Bereich beträgt von etwa 5 bis etwa 100 mg/kg Körpergewicht und der bevorzugte Bereich von etwa 5 bis etwa 50 mg/kg Körpergewicht. Die Dosierung hängt selbstverständlich von dem zu behandelnden Säugetier und der besonderen, eingesetzten Aminverbindung ab, und wird durch das für die Applikation vorgesehenen Individuum festgelegt. Im allgemeinen werden zu Beginn kleine Dosismengen unter allmählicher Steigerung der Dosierung eingesetzt, bis der optimale Dosierungswert für den besonderen Patienten, der behandelt werden soll, festgelegt ist.
Für die parenterale Injektion geeignete Träger können entweder wässerige Träger wie Wasser, isotonische Salzlösung, isotonische Dextroselösung, Ringer-Lösung sein, oder es kann sich um nicht- - wässerige Träger wie fette Öle pflanzlichen Ursprungs (Baumwollsaatöl, Erdnussöl, Maisöl, Sesam- öl) oder andere nicht-wässerige Träger, welche die Wirksamkeit der Präparation nicht stören und in dem verwendeten Volumen oder dem angewendeten Verhältnis nicht toxisch sind, handeln, z. B.
Glyzerin, Äthanol, Propylenglykol, Sorbit. Zusätzlich können vorteilhafterweise Mittel hergestellt werden, welche für eine zum Zeitpunkt vor der Applikation geeigneten Herstellung von Lösungen eingesetzt werden. Solche Mittel können flüssige Verdünnungsmittel wie beispielsweise Propylenglkyol, Diäthylcarbonat, Glyzerin, Sorbit enthalten.
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Bei Anwendung des intranasalen Applikationsweges kann jede praktische Methode zum Inkontaktbringen des Antivirusmittels mit dem Respirationstrakt des Säugetieres angewendet werden.
Effektive Methoden umfassen die Applikation des Mittels durch Intranasaltropfen oder Nasopharyngealtropfen und durch Inhalation bei Abgabe aus einer Vernebelungsapparatur oder als Aerosol. Solche Applikationsmethoden sind in der Praxis wichtig, da sie eine einfache, sichere und wirksame Methode darstellen. Für die intranasale Applikation des Mittels, üblicherweise in einem annehmbaren Träger, ist eine Konzentration des Mittels zwischen 1, 0 und 100 mg/ml zufriedenstellend.
Konzentrationen im Bereich von etwa 30 bis 40 bis 50 mg/ml ermöglichen die Applikation eines geeigneten Volumens an Material.
Für den örtlichen Auftrag werden die Antivirenmittel vorteilhafterweise in einem annehmbaren Träger angewendet, um eine einfache Applikation und eine Kontrolle der Applikation und eine bessere Absorption zu ermöglichen. In diesem Fall sind Konzentrationen im Bereich von etwa 1,0 bis etwa 250 mg/ml ebenfalls zufriedenstellend. Im allgemeinen wird bei den zuvor genannten beiden Applikationsmethoden eine Dosis innerhalb des Bereichs von etwa 1, 0 bis etwa 250 mg/kg Körpergewicht und vorzugsweise von etwa 5,0 bis etwa 50 mg/kg Körpergewicht appliziert.
Die neuen verwendeten Verbindungen können alleine eingesetzt werden, d. h. ohne andere Arzneimittel, als Mischungen von mehr als einer der hier beschriebenen Verbindungen oder in Kombination mit andern medizinischen Mitteln wie Analgetika, Anaesthetika, Antiseptika, kongestionsvermindernden Mitteln, Antibiotika, Vaccinen, Puffermitteln und anorganischen Salzen, um die erwünschten, pharmakologischen Eigenschaften sicherzustellen. Weiterhin können sie in Kombination mit Hyaluronidase appliziert werden, um eine örtliche Reizung zu vermeiden oder zumindest auf ein Mindestmass herabzusetzen und um die Absorptionsrate der Verbindung zu erhöhen. Hyaluronidasegehalte von wenigstens etwa 150 (U. S. P.) Einheiten sind in diesem Fall wirksam, obwohl höhere oder geringere Gehalte selbstverständlich auch verwendet werden können.
Die neuen Verbindungen, welche in Wasser unlöslich sind, einschliesslich der Verbindungen, die nur eine niedrige und/oder schwierige Löslichkeiten in Wasser besitzen, werden für optimale Ergebnisse in Formulierungen appliziert, z. B. als Suspensionen oder Emulsionen, welche die Bildung von Teilchengrössen von weniger als 20 pm ermöglichen. Die Teilchengrösse der Formulierungen beeinflusst ihre biologische Aktivität anscheinend durch die bessere Absorption der aktiven Verbindungen. Bei der Formulierung dieser Verbindungen bzw. Materialien werden verschiedene grenzflächenaktive Mittel und Schutzkolloide verwendet. Geeignete grenzflächenaktive Mittel sind die partiellen Ester von üblichen Fettsäuren wie Laurinsäure, Ölsäure, Stearinsäure mit Hexitan-
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United States Inc., Wilmington, Del., USA).
Celluloseäther, insbesondere Cellulosemethyläther (Warenbezeichnung Methocel, erhältlich von Dow Chemical Co., Midland, Mich. USA) sind hochwirksam als Schutzkolloide zur Verwendung in Emulsionen, welche die neuen Verbindungen enthalten.
Die hier beschriebenen, wasserlöslichen Verbindungen werden für optimale Ergebnisse in wässeriger Lösung appliziert. Typischerweise werden sie in einer mit Phosphat gepufferten Salzlösung gegeben. Die in Wasser unlöslichen Verbindungen werden in Formulierungen des zuvor beschriebenen Typs oder in verschiedenen andern Formulierungen, wie zuvor beschrieben, appliziert. Dimethylsulfoxyd dient als geeigneter Träger für in Wasser unlösliche Verbindungen. Eine repräsentative Formulierung für solche Verbindungen umfasst das Formulieren von 25 bis 100 mg des gewählten Wirkstoffes als Emulsion durch Schmelzen und Vermischen mit gleichen Teilen Polysorbate 80 und Glyzerin, zu welchem warmes (80DC) Wasser unter kräftigem Einmischen zugesetzt wird.
Natriumchlorid wird als konzentrierte Lösung bis zu einer Endkonzentration von 0, 14 M zugesetzt, und Natriumphosphat PH = 7, wird bis zu einer Endkonzentration von 0, 01 M zugegeben, um beispielsweise die folgende repräsentative Zusammensetzung zu erhalten :
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<tb>
<tb> mg/ml
<tb> Wirkstoff <SEP> 50,0
<tb> Polysorbat <SEP> 80 <SEP> 50,0
<tb> Glyzerin <SEP> 50,0
<tb> Monobasisches <SEP> Natriumphosphat
<tb> (wasserhaltig) <SEP> 1, <SEP> 4 <SEP>
<tb> Natriumchlorid <SEP> 7,9
<tb> Wasser <SEP> 842,0
<tb> 1001,3
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In bestimmten Fällen, wo ein Verklumpen der Wirkstoffteilchen auftritt, wird eine Ultraschallbehandlung angewendet, um ein homogenes System zu erhalten.
Die Erfindung wird an Hand des folgenden Beispiels näher erläutert.
Beispiel : 1,2-Di-O-(n-hexadecyl)-3-O-(2-isopropylaminoäthyl)-glyzerinhydrochlorid
A) 1, 2-Di-0- (n-hexadecyl) -3-0-allyl-glyzerin
1, 78 g einer 50 gew.-% igen Dispersion in Mineralöl = 37 mMol Natriumhydrid wurden bei 60 C
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5 mMol 1, 2-Di-0- (n-hexadecyl)-glyzerin4, 47 g = 37 mMol Allylbromid tropfenweise hinzugesetzt, und das erhaltene Gemisch wurde 3 h bei 90 C gerührt, abgekühlt, vorsichtig mit 200 ml Wasser zum Abstoppen der Reaktion verdünnt und mit Äther (dreimal 150 ml) extrahiert.
Die vereinigten Ätherextrakte wurden mit gesättigter, wässeriger Natriumchloridlösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet, filtriert und im Vakuum zu einem Öl eingedampft, dieses wurde durch Chromatographie über Kieselerdegel unter Elution mit Benzol
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66-6, 16- 0- (n-hexadecyl)-3-0-allyl-glyzerin in 120 ml 3 : 1 Tetrahydrofuran : Wasser hinzugegeben und die erhaltene Lösung wurde 5 min bei Zimmertemperatur gerührt. Dann wurden 9 g = 42 mMol Natriumperjodat hinzugegeben, und die Reaktionslösung wurde 16 h bei Zimmertemperatur unter Stickstoff gerührt. Die Reaktionslösung wurde dann mit 150 ml Wasser verdünnt und mit Äther (zweimal 150 ml) extrahiert.
Die vereinigten Ätherextrakte wurden mit 150 ml Wasser gewaschen, über MgSO4 getrocknet und im Vakuum zu einem Öl eingedampft, dieses wurde durch Chromatogrpahie über Kieselerdegel unter Elution mit Benzol : Äthylacetat gereinigt. Es wurden 2, 6 g (Ausbeute 57%) eines wachsartigen Feststoffes erhalten.
IR (CHCl) 1735 cm-1
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9, 3BC) Titelverbindung
0, 1 g = 1, 6 mMol Natriumcyanoborhydrid wurden zu einer Lösung von 1, 5 g = 2,6 mMol 1,2-Di-O-(n-hexadecy)-3-O-formylmethylglyzerin und 0, 89 g = 15 mMol Isopropylamin in 50 ml 1 : 1 Methanol : Tetrahydrofuran hinzugegeben, und das Gemisch wurde 2 h bei Zimmertemperatur gerührt.
Der pH-Wert wurde dann mit 5 N methanolischer Salzsäure auf 6 eingestellt, es wurden weitere 0, 1 g = 1, 6 mMol Natriumcyanoborhydrid hinzugegeben, und das Reaktionsgemisch wurde für weitere
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und 200 ml gesättigter wässeriger Natriumchloridlösung behandelt und mit Äther (zweimal 150 ml) extrahiert. Die vereinigten Ätherextrakte wurden über MgSO 4 getrocknet, filtriert und im Vakuum zu einem ölartigen Feststoff eingedampft, dieser wurde durch Chromatographie über Kieselerdegel unter Elution mit Benzol : Äthanol gereinigt und dann in Methanol aufgelöst.
Die Lösung wurde mit Chlorwasserstoffgas behandelt und im Vakuum unter Bildung eines Feststoffes eingedampft, dieser
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42 [d, J=6HZ, 6,-NHCH (CHsh]Elementaranalyse:
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<tb>
<tb> berechnet <SEP> : <SEP> C <SEP> = <SEP> 72, <SEP> 02 <SEP> H <SEP> = <SEP> 12, <SEP> 76 <SEP> N <SEP> = <SEP> 2, <SEP> 10% <SEP>
<tb> gefunden <SEP> : <SEP> C <SEP> = <SEP> 71, <SEP> 89 <SEP> H <SEP> = <SEP> 12, <SEP> 34 <SEP> N <SEP> = <SEP> 2, <SEP> 00%. <SEP>
<tb>
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.