DE2035902C3 - Verfahren zur Herstellung von Phenylessigsäure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PhenylessigsäureInfo
- Publication number
- DE2035902C3 DE2035902C3 DE2035902A DE2035902A DE2035902C3 DE 2035902 C3 DE2035902 C3 DE 2035902C3 DE 2035902 A DE2035902 A DE 2035902A DE 2035902 A DE2035902 A DE 2035902A DE 2035902 C3 DE2035902 C3 DE 2035902C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- phenylacetic acid
- production
- cobalt
- methanol
- catalyst
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/10—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reaction with carbon monoxide
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Phenylessigsäure durch Umsetzung
von Benzylchlorid mit Kohlenmonoxid in methanolischer Lösung in Anwesenheit einer Kobaltverbindung
als Katalysator und einer Base.
Die Anwendung des von W. R e ρ ρ e entwickelten (Ann. 582, 1) und von G. P. Chiusoli verbesserten
Carbonylierungsverfahren (Gazz. Chim. Ital. [1959],
1332, Chim. e Ind. 41, 503 [1959]) auf Benzylderivate ist beiännt, wobei die Carbonylierung nach J. Tsu.ii.
Nippon Kagaku Zashi 88. 687 (1967) mit CO unier hohem Druck in Gegenwart von Katalysatoren auf der
Basis von Rhodium durchgeführt wird. Aus der DE-PS 7 13 515 ist bekannt. Alkohole mit CO in Gegenwart von
Salzen von Kobaltcarbonylwassserstoff in die Ester überzuführen, und aus der US-PS 3116 306 ist bekannt,
u. a. Benzylhalogenide mit CO unter atmosphärischem bis erhöhtem Druck in Methanol in Gegenwart eines
Salzes von Kobaltcarbonylwasserstoff unter basischen Bedingungen zu carbonylieren. Dieses Verfahren, wie
die anderen der weiter oben angegebenen Verfahren, weist den Nachteil auf, daß der verwendete Katalysator
in einem getrennten Verfahren hergestellt werden muß. Außerdem liefert es das gewünschte Phenylessigsäurederivat
nur in sehr niedriger Ausbeute.
Es wurde gefunden, daß man die mit den vorbekannten
Verfahren /ur Herstellung von Phenylessigsäure durch Umsetzung von Bcn/ylchlorid mit Kohlenmonoxid
verbundenen Nachteile in einfacher Weise umgehen und die Carbonylierung mit einem unier den
gleichen Bedingungen, wie den Synthesebedingungen, in
situ gebildeten Katalysator unter Erzielung praktisch quantitativer Ausbeuten durchführen kann, wenn man
ein Verfahren der eingangs genannten Gattung anwendet, das dadurch gekennzeichnet ist. daß man die
Umsetzung unter Atmosphärendruck bei Temperaturen von 20 bis 80°C in Methanol mit einem Wassergehalt
von 0 bis 35% in Anwesenheit von Kobalt(ll)-chiorid,
einer Eisen-Mangan-Legierung, Alkalisulfid und -Ίΐιίο-sulfat
als Katalysatorsystem sowie einer mindestens äquimolaren Menge an Calciumoxid als Base, bezogen
auf das Benzylchlorid, durchführt und das so erhaltene Calciumsalz mit einer starken Mineralsäure zur
Phenylessigsäure hydrolysiert.
Bei dieser Umsetzung findet folgende Reaktion statt!
2 C6H5CH3-CI+ 2 CO+ 2 CaO
-»(CH5-CH2-COO)2Ca + CaCI3
Die freie Phenylessigsäure wird dann durch Umsetzung
mit einer starken Mineralsäure erhalten.
Zur Bildung des Katalysators wird das Kobalt(II)-chlorid,
die Fe/Mn-Legierung (mit einem Mn-Gehalt von etwa 80%), die zuvor auf einen Feinheitsgrad
vermählen ist, daß sie durch ein Sieb Nr. 100 gemäß DIN ίο 1171 hindurchgeht, das Natriumsulfid und das Natriumthiosulfat
in Methanol oder einer Methanol- Wasser-Mischung unter atmosphärischem Druck von CO auf
Temperaturen von 10 bis 80, vorzugsweise von 25 bis 35°C erhitzt und 2 bis 3 Stunden gründlich gerührt.
is Die Konzentration des KobaIt(II)-chIorids in der Lösung beträgt 03 bis 1 Mol/l. Die Fe/Mn-Legierung wird in einer Menge angewandt, daß pro Kcbaltsalz 1 bis 2 Mol Fe/Mn-Legierung vorliegen und die Promotoren Natriumsulfid und Natriumthiosulfat werden in einer Menge von 0,01 bis 0,1 Mol pro MoI Kobaltsalz eingesetzt.
is Die Konzentration des KobaIt(II)-chIorids in der Lösung beträgt 03 bis 1 Mol/l. Die Fe/Mn-Legierung wird in einer Menge angewandt, daß pro Kcbaltsalz 1 bis 2 Mol Fe/Mn-Legierung vorliegen und die Promotoren Natriumsulfid und Natriumthiosulfat werden in einer Menge von 0,01 bis 0,1 Mol pro MoI Kobaltsalz eingesetzt.
Die nach Beendigung des Rührens erhaltene Katalysatormischung wird in einer weiteren Menge Lösungsmittel
aus Methanol und gegebenenfalls Wasser um das vier- bis zwölffache, vorzugsweise das sechs- bis
neunfache verdünnt. Die Wasserkonzenlration in der Mischung beträgt 0 bis 35, vorzugsweise 15 bis 25%.
Die so erhaltene Katalysator enthaltende Mischung wird auf eine Temperatur von 20 bis 80. vorzugsweise 50
JO bis 600C, gebracht, über der gut gerührten Lösung eine
Kohlenoxidatmosphäre von etwa 1 bar aufrechterhalten und das Benzylchlorid innerhalb von etwa 3 Stunden in
Anteilen von 25 bis 50, vorzugsweise 35 bis 45% — bezogen auf das Gewicht des Lösungsmittels —
« zugegeben.
Das Neutralisationsmittel Calciumoxid wird ebenfalls in Anteilen zugesetzt. Es muß in der Reaktionsmischung
immer im Überschuß — auf das zugegebene Benzylchlorid bezogen — vorhanden sein. Die Verwendung
der Wasser-Alkohol-Mischung erleichtert die Neutralisation der während der Reaktion gebildeten Säure und
bietet einon besseren Schutz des Katalysatorsystems mit entsprechender Erhöhung der katalytischen Wirksamkeil.
Nach beendeter Reaktion wird das Lösungs-
■»■>
mittel durch Destillation zurückgewonnen.
Durch Zugabe einer starken Säure, vorzugsweise Salzsäure, kann aus dem so erhaltenen Calciumsalz der
Phenylessigsäure die freie Phenylessigsäure erhalten werden, die dann mit einem organischen Lösungsmittel
™ extrahiert werden kann.
Durch das oben beschriebene Verfahren können Ausbeuten von 95 bis 98%. bezogen auf das
Benzylchlorid. erhalten werden; die Produktivität an Phenylessigsäure beträgt 60 bis 150MoI pro Mol
v> Kobalt.
Die so erhaltene Phenylessigsäure wird zur Herstellung
von Parfüms (Phenyläthylphenylacetat. Benzylphenylacetat) oder, nach Halogenierung, zur Herstellung
des Insektizids Äthvl-(0,0-Dimethyldithiophos-
<Ό phoryl-&-phenyl)-aeetat verwendet.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die vorliegen^
de Erfindung.
90 cm3 Methanol, 10 g CoCIi · 6 H20,0,20 g Natriumsulfid
und 0,75 g Natriumthiosulfat Wurden in einen 2^NKoIbCn eingeführt, der mit Rührer, Beschickungstrichter für Flüssigkeiten, Beschickungstrichter für
Feststoffe, Thermometer, Wasserkühler und pH-Me!;lvorrichtung
versehen war. Unter Rühren (500 UmdvJ
min) wurden 4,5 g einer Mn/Fe-Legierung mit 80% Mn, die auf einen Feinheitsgrad vermählen war, daß sie
durch ein Sieb Nr. 100 gemäß DIN 117I hindurchging, zugefügt. Die CO-Absorption setzte sofort ein und
dauerte 3 Stunden. Insgesamt wurden 3,2 NI CO (= 85% d. Th.) absorbiert Zur so erhaltenen Methanolsuspecision
wurden 500 cm3 Methanol und 195 cm3 Wasser zugefügt Unter Rühren wurde auf 55°C erwärmt, dann
wurden innerhalb von 3 Stunden 300 g Benzylchlorid und 141 g Calciumoxid zugefügt, wobei die Mischung
unter einer Kohlenoxiddecke gehalten wurde. Nach
beendeter Zugabe wurde die Mischung eine weitere Stunde gerührt insgesamt wurden 49 NI Kohlenoxid
absorbiert Zur Mischung wurden 230 cm3 Wasser zugefügt; durch Destillation wurden 625 cm3 einer
Wasser/Methanol-Mischung mit 11% Wassergehalt zurückgewonnen, die in anschließenden Versuchen
verwendet werden kann. Zum Destillationsrückstand wurden 209 cm3 konz. Salzsäure (44 g HCI in 100 ?m3)
und 350 cm3 Dichloräthan zugegeben. Die untere wäßrige Phase wurde entfernt und die obere organische
Phase zur Trockne eingedampft; so erhielt man 313 g 99%ige Phenylessigsäure.
Claims (1)
- Patentansprach:Verfahren zur Herstellung von Phenylessigsäure durch Umsetzung von Benzylchlorid mit Kohlenmonoxid in meihanolischer Lösung in Anwesenheit einer Kobaltverbindung als Katalysator und einer Base, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung unter Atmosphärendruck bei Temperaturen von 20 bis 80"C in Methanol mit einem Wassergehalt von 0 bis 35% in Anwesenheit von Kobalt(ll)-chlorid, einer Eisen-Mangan-Legierung, Alkalisulfid und -thiosulfat als Katalysatorsystem sowie einer mindestens äquimolaren Menge an Calciumoxid als Base, bezogen auf das Benzylchlorid, durchführt, und das so erhaltene Calciumsalz mit einer starken Mineralsäure zur Phenylessigsäure hydrolysiert.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
IT1999669 | 1969-07-23 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2035902A1 DE2035902A1 (de) | 1971-02-04 |
DE2035902B2 DE2035902B2 (de) | 1979-03-22 |
DE2035902C3 true DE2035902C3 (de) | 1979-11-22 |
Family
ID=11162941
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2035902A Expired DE2035902C3 (de) | 1969-07-23 | 1970-07-20 | Verfahren zur Herstellung von Phenylessigsäure |
Country Status (9)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3708529A (de) |
BE (1) | BE753756A (de) |
CH (1) | CH542807A (de) |
DE (1) | DE2035902C3 (de) |
ES (1) | ES382048A1 (de) |
FR (1) | FR2055331A5 (de) |
GB (1) | GB1261474A (de) |
NL (1) | NL170622C (de) |
YU (1) | YU183870A (de) |
Families Citing this family (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3974202A (en) * | 1972-08-17 | 1976-08-10 | Dynamit Nobel Aktiengesellschaft | Method of preparing arylacetic acid alkyl esters |
DE2259072C3 (de) * | 1972-12-02 | 1978-10-05 | Dynamit Nobel Ag, 5210 Troisdorf | Verfahren zur Herstellung von Arylessigsäuren |
IT1014957B (it) * | 1974-06-11 | 1977-04-30 | Montedison Spa | Processo per la preparazione di acidi carbossilici da alogenuri organici |
US4350825A (en) * | 1976-05-10 | 1982-09-21 | Exxon Research & Engineering Co. | Process for the manufacture of styrene |
IT1076234B (it) * | 1977-01-18 | 1985-04-27 | Montedison Spa | Processo per la preparazione di acido fenilacetico |
IT1139455B (it) * | 1981-09-21 | 1986-09-24 | Montedison Spa | Processo per la preparazione di acidi alfa-arilpropionici e loro sali alcalini |
US4492798A (en) * | 1982-03-01 | 1985-01-08 | Ethyl Corporation | Process for preparing arylalkylpyruvic acids |
CN102875361B (zh) * | 2012-10-30 | 2016-01-20 | 中蓝连海设计研究院 | 由含杂质的苯乙酸盐溶液免析晶制取苯乙酸的工艺 |
CN106496013A (zh) * | 2016-09-08 | 2017-03-15 | 上海引盛生物科技有限公司 | 一种苯乙酸类化合物的制备方法 |
CN113354528A (zh) * | 2021-06-07 | 2021-09-07 | 李乾华 | 一种苯乙酸生产方法 |
-
1970
- 1970-07-17 NL NLAANVRAGE7010636,A patent/NL170622C/xx not_active IP Right Cessation
- 1970-07-20 DE DE2035902A patent/DE2035902C3/de not_active Expired
- 1970-07-20 FR FR7026593A patent/FR2055331A5/fr not_active Expired
- 1970-07-20 YU YU01838/70A patent/YU183870A/xx unknown
- 1970-07-20 GB GB35204/70A patent/GB1261474A/en not_active Expired
- 1970-07-21 CH CH1106570A patent/CH542807A/de not_active IP Right Cessation
- 1970-07-22 ES ES382048A patent/ES382048A1/es not_active Expired
- 1970-07-22 US US00057356A patent/US3708529A/en not_active Expired - Lifetime
- 1970-07-22 BE BE753756D patent/BE753756A/xx not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL170622B (nl) | 1982-07-01 |
CH542807A (de) | 1973-10-15 |
DE2035902A1 (de) | 1971-02-04 |
ES382048A1 (es) | 1972-10-16 |
GB1261474A (en) | 1972-01-26 |
NL170622C (nl) | 1982-12-01 |
YU183870A (en) | 1979-09-10 |
DE2035902B2 (de) | 1979-03-22 |
US3708529A (en) | 1973-01-02 |
FR2055331A5 (de) | 1971-05-07 |
NL7010636A (de) | 1971-01-26 |
BE753756A (fr) | 1971-01-22 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2035902C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Phenylessigsäure | |
DE849109C (de) | Verfahren zur Herstellung aliphatischer Azoverbindungen | |
DE2259072A1 (de) | Verfahren zur herstellung von arylessigsaeuren | |
CH648301A5 (de) | Verfahren zur herstellung von hydroxyphenyl-aliphatischen saeurederivaten und katalysator dafuer. | |
DE1943404A1 (de) | Adamantanylalkylamin-Derivate und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2535930C3 (de) | Abietinsaureamidderivate und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2313580C3 (de) | ||
DE60005252T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Malononitril | |
DE1958514A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Apovincaminsaeureamiden | |
DE2158562A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Gluta minsaure gamma methylester | |
EP1154980B1 (de) | Verfahren zur herstellung von symmetrischen und unsymmetrischen carbonaten | |
DE2220275C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Asparaginsäureanhydrid-hydrochlorid oder -hydrobromid | |
EP0041923B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von N-(1'-Alkoxycarbonyläthyl)-2,6-dialkylanilinen | |
DE2328757B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Aminen | |
EP0051782A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von m-halogensubstituierten Anilinen | |
DE2034682A1 (de) | Herstellung von eis 1 Propenylphos phonsaure | |
DE967826C (de) | Verfahren zur Herstellung von Aryloxyalkanol-schwefelsaeurehalbestersalzen | |
DE1795190C (de) | Verfahren zur Herstellung von beta Lactamen | |
EP1690855B1 (de) | Mischung umfassend Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz | |
DE69838624T2 (de) | Verfahren zur herstellung von formylimidazolen | |
DE2714255A1 (de) | Verfahren zur herstellung von m-aminophenolen und deren verwendung | |
AT239243B (de) | Verfahren zur Herstellung von 2, 3-Dicyan-1, 4-dithia-anthrahydrochinon und -anthrachinon | |
DE2944257A1 (de) | Verfahren zur herstellung von n-cyan-n'-methyl-n''-(2-mercaptoaethyl) guanidin | |
AT334356B (de) | Verfahren zum herstellen des neuen (l,d oder dl) -5-hydroxytryptophan- (l,d oder dl) -glutamats | |
DE2110534B2 (de) | γ-Piperazinobutyrophenonderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneipräparate |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |