DE2035664A1 - Elektrophotographisches, lichtempfind liches Material - Google Patents
Elektrophotographisches, lichtempfind liches MaterialInfo
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Description
Patentanwälte
17. Juli 1970
Dipl.-lng.A. Qrönecker
· ■ ^ - ^i
Dr. -Ing. H. Kinkeldey
>
Dr.-Ing. W.Stockmair
./ ; , - 2 Q3.5 6.6 4
8 München 22, Maximilianstr. 43
. . . ■ ■ ! ϊ ■
Patentanmeldung
"Elektrophotographisches, lichtempfindliches Material"
Die Erfindung "betrifft ein elektrophotographisches, lichtempfindliches
Material. ■
Es sind "bereits verschiedene organische, elektrophotographische,
lichtempfindliche Materialien "bekannt, von denen einige eine
annehmbar hohe Lichtempfindlichkeit besitzen. *
Organische, lichtempfindliche Materialien besitzen, verglichen mit anorganischen lichtempfindlichen Materialien, einige hervorragende
Eigenschaften. Z.B. kann man nur unter Verwendung organischer, lichtempfindlicher Materialien einen leichten und
leicht zu handhabenden, transparenten und flexiblen lichtempfindlichen Film herstellen. Weiterhin sind organische lichtempfindliche Materialien bezüglich der Filmformbarkeit, Öberflächenglätte
und der Selektivität der Aufladungspolarität bei der Verwendung für elektrophotographische Reproduktionsverfahren ganz
ausgezeichnet.Trotz dieser verschiedenen Vorzüge haben organische
lichtempfindliche Materialien bislang zur Weiterentwicklung der
^ 109845/1590
Elektrophotographie nicht beigetragen und -werden" in -der: Praxise
nur selten als elektrophotogräphisches, lichtempfindliches Sa-terial
eingesetzt, da ihre Lichtempfindlichkeit relativ gering;
ist. Beispielsweise ist ihre Lichtempfindlichkeit weit g'erin-^
* ger als diejenige von Selen und Zinkoxyd.
Aufgabe der Erfindung ist es'daher, ein organisches,' elektrophotogräphisches,
lichtempfindliches Material zu schaffen, das
die vorstehenden Nachteile der bekannten organischen lichtemp-'
findlichen Materialien überwindet, eine hohe" Empfindlichkeit besitzt, durch die der wirtschaftliche und technische Wert erhöht wird, das stabil ist, d'.h. bei langer Lagerung seine Lichtempfindlichkeit
nicht verliert bzw. dessen Lichtempfindlichkeit bei langdauernder Lagerung nicht beträchtlich abnimmt,
das bei der Herstellung bzw. Verarbeitung leicht zu handhaben ■ ist und das bis zu einer Lichtempfindlichkeit sensibilisiert
werden kann, die ebenso hoch oder sogar noch höher ist, wie diejenige von anorganischen, elektrophotographisohen, lichtempfindlichen
Materialien.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von neuem, organischem, lichtempfindlichen!
Material zu schaffen, das die vorstehend angegebenen Eigenschaften
besitzt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein elektrophotographisches,
lichtempfindliches Material gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es mindestens ein chlor- und
109846/1S90 " ' '
IjoäsubstituierteWPölym^res (Homo- oder Mischpolymeres) mit
sich wiederholenden,, mit chlor-und/oder jodsubstituierten 9-Vinylearbazoleinheiten
(halogensubstituiertea Polymeres) ent- . hält oder daraus besteiit* .
Befinitionsgemäß ist somit im Sinne der Erfindung unter einem
»halogensubstituierten !Polymeren" ein sowohl GhIor* als auch
jodatotne als Substituenten von von 9«Vinylcarbazol abgeleitet»»
Monomereinheiten enthaltendes Homo* oder Mischpolymeres -au verstehen*
das von ^Yinylcarbasolien) .abgeleitete Monoföerelnheiten
enthält, die mit Chlor oder Jod oder mit Chlor und Jod substituiert sind, mit der Maßgabe, daß daa !Polymere sowohl
Chlor- als auch Jodatome als Substituenten von 9-Tiflyloarbazolmonomereinheiten
enthält.
Für die Zwecke der Erfindung geeignete halogensubstituierte Polymere» die mit chlor- und jodsubstituierte SMYinyrcarbazoleinheiten
enthalten« können beispielsweise durch Jodieren eines
chlorsubstituierten Poly^g-vinylcarbazols oder durch Chlorieren
eines jodsubstituierten Poly-9-vinylcarbazols hergestellt werden.
Weiterhin kann man solche Polymere durch Homopolymerisation eines chlor- und jodsubstituierten 9-Vinylcarbazole oder
durch S'isehpolymerisieren eines chlor- und "iodsubstituierten
9-Vinylcarbazols mit einem, oder mehreren anderen Monomeren herstellen.
Beispiele geeigneter chlor- und jodoubstituierter 9-Vinylcarba-,
zolmonon;erer cinci J-ChJ or-3~3od-y-vinylcarb
1 0.9 8 4 5/1 5 9 0
BAD
9-vinylcarbazol, ljS-Dichlor^-jod-g-vinylcarbazol und 1,3-Dichlor-6-;jod-9-vi::ylcarbazol·
Der Chlorierungs- und Jodierungsgrad kann bei ier Synthese innerhalb weiter Grenzen variiert
werden.
Duron Variieren des Chlorierungs- und/oder Jodierungsgrades
lassen sich die elektrophotographischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen
halogensubstituierten Polymeren verändern. In der Regel erhält man ein besseres lichtempfindliches Material,
wenn der Chlorierungsgrad höher als der Jodierungsgrad ist,'
Das elektrophotographische, lichtempfindliche Material der Erfindung
besitzt eine vorteilhaft hohe Lichtempfindlichkeit und
ergibt beim Belichten ein nur geringes bleibendes Eestpotential.
Die nachstehenden Beispiele 1-5 erläutern die Herstellung von für die Zwecke der Erfindung geeigneten halogensubstituierten
Polymeren.
5 g durch Behandeln eines Poly-9-vxnylcarbazole (Luvican M-I70,
Handelsname, zu beziehen von den Badischen Anilin und Soda Fabriken) mit 0,4 Mol Sulfurylchlorid in Methylenchlorid hergestelltes,
in Methylenchlorid lösliches, chlorsubstituiertes Poly-9-vinylcarbazol mit einem Chlorgehalt von 6,4 <fo werden in
50 ml Pyridin gelöst und bei HO0C unter Rühren 3 Stunden mit
2,7 g Jod umgesetzt. Dann gießt man das Reaktionsgemisch in eine große Menge Methanol, wobei ein braunes Polymeres ausfällt.
1 0 9 8 A 5 / 1 5 9 0
■ ■ - 5 -
Das braune Polymere wird in Chlorbenzol gelöst und in Methanol,
in das Schwefeldioxyd eingeblasen wird, ausgefällt. Die dabei erhaltene Fällung wird erneut in Chlorbenzol gelöst und in
Methanol eingegossen, wobei man ein gelblich weißes Polymeres (Polymeres I) erhält. Das Polymere I ist leicht löslich in
Chlorbenzol und besitzt einen Gesanithalogehgehalt von 16,1 fo.
Aus dem Gesamthalogengehalt und dem ursprünglichen Chlorgehalt errechnet sich ein Jodgehalt von durchschnittlich etwa 0,18
Jodatomen pro Vinylcarbazoleinheit. '
Die Jodierung in Pyridin kann weiterhin auch nach der in einem
Artikel von Mazzara in Gazz.Chim.ltal., Band 26, Nr. 2, Seite
238 beschriebenen Methode durchgeführt werden.
Beispiel 1 wird wiederholt, wobei man abweichend davon jedoch
einmal 3,0 und das zweite Mal 5,0 g Jod verwendet und jeweils mit einer Umsetzungsdauer von 10 Stunden arbeitet. Dabei erhält
man gelblich weiße Polymere II bzw. III, die die nachstehend aufgeführten Eigenschaften besitzen.
Polymeres II:
Gesamthalogengehalt 23,0 $
Anzahl der Jodatome pro Vinylcar- ^ ^ bazoleinheit 0,35
Leicht löslich in Ghlorbenzol und kaum löslich in Benzol.
109845/1590
Polymeres III:
Gesamthalogengehalt 24,4 $
Anzahl der Jodatome pro Vinylcarbazoleinheit 0,38
Leicht löslich in Chlorbenzol und .
kaum löslich in Benzol.
Bei diesen Polymeren liegt die Absorption im Infrarotspektrum
-1 -1
bei 870 cm und 790 cm gegenüber dem als Ausgangsmaterial verwendeten chlorsubstituierten Polyvinylcarbazol deutlich höher. Es wird daher angenommen, daß das Jod hauptsächlich in 3-Stellung an den Carbazolring gebunden ist.
bei 870 cm und 790 cm gegenüber dem als Ausgangsmaterial verwendeten chlorsubstituierten Polyvinylcarbazol deutlich höher. Es wird daher angenommen, daß das Jod hauptsächlich in 3-Stellung an den Carbazolring gebunden ist.
5 g in Methylenchlorid lösliches, chlorsubstituiertes Poly—9-vinylcarbazol
mit einem Chlorgehalt von 15,2 $,. das hergestellt
wurde, indem man ein Poly-9-vinylcarbazol (Luvican Li-170, Produkt
der BASF) in Methylenchlorid mit 1,05 Mol Sulfurylchlorid
umsetzt, werden in 50 ml Pyridin gelöst und untgr Rühren 3 Stunden
bei 110 C mit 3,0 g Jod umgesetzt.
Das dabei erhaltene Polymere IV wird analog Beispiel I gereinigt, Das Polymere IV besitzt einen Gesamthalogengehalt von 19,7 und
einen Jodgehalt von durchschnittlich 0,08 Jodatomen pro Vinylcarbazol
einheit.
5 g Poly-9-vinylcarbazol (Luvican M-170, Produkt der BASF) werden in 50 ml Pyridin gelöst, worauf man 6,6 g Jod zugibt und
109*^/1590
— . 7 — ■ ■
das Reaktioncgemisch unter Rühren 5 Stunden auf 110 C erhitzt.
Dann gießt man das Reaktionsgemisch in· eine groi'e Menge metha
nol ein, wobei man ein braunes Polymeres erhält, das durch
zweimaliges l»mf allen mit einem Tetrahydrof uran-inethanol-System
gereinig-t wird. Man erhält 5,2 g eines weißen Polymeren, das in Pyridin, Monochlorbenzol und Tetrahydrofuran löslich ist.
Die Analyse ergibt einen Jodgehalt von 22,6 <fo, entsprechend
durchschnittlich C,45 Jodatomen pro Vinylcarbazoleinheit.
5 g dieses Polymeren werden in 200 ml Chlorbenzol gelöst und
unter Rühren mit 1,65 g Sulfurylchlorid versetzt, worauf man
das Gemisch weitere 2 Stunden umsetzt. Dann gießt man das Reaktionsgemisch
in Methanol ein, löst die dabei erhaltene Fällung wieder in Chlorbenzol und fällt erneut mit Methanol aus, wodurch
man etwa 5,2 g eines weißen Polymeren Y erhält. Der Gesamthalogengehalt beträgt 28,4 $. Unter Berücksichtigung des
Jodgehalts von 0,45 Jodatomen pro Yinylcarbazoleinheit beträgt der Chlorgehalt etwa 0,6 Atome pro Vinylcarbazoleinheit.
Dieses Polymere ist in Chlorbenzol löslich und schwer löslieh
in Benzol. Das Infrarotspektrum dieses Polymeren stimmt praktisch
völlig mit dem des gemäß Beispiel 5 erhaltenen Polymeren (Poly^-chlor-e-jod-g-vinylcarbazol VI) überein.
6-Jodcarbazoi (Smp. 19O0C, Tucker, J. Chem. Soc, Seite 547
(1926)) wird in Chloroform suspendiert und bei Raumtemperatur mit 1 Mol Sulfurylchlorid versetzt, worauf man das Reaktions-
BAD ORIGINAL
ft
gemisch unter Rückfluß erhitzt. Beim Abkühlen des Reaktionsgemisches
scheiden sich Kristalle ab. Diese Kristalle werden unter Verwendung von Eisessig umgefällt, wobei man 3~Chlo.r~6-jodcarbazol
vom Smp. 2200C erhält. ' ,
Ein 100 ml fassender Autoklav wird hierauf mit 4,0 g des so erhaltenen
3-Chlor-6-;jodcarbazols, 0,07 S gepulvertem Kaliumhydroxyd
und 5 ml Methylcyclohexan beschickt, worauf man Acetylen bis zu, einem Anfangsdruck von etwa 25 atü einpreßt und das Gemisch
6 Stunden bei 1700C reagieren läßt. Nach dem Abkühlen
wird der Druck auf Atmosphärendruck entspannt und der Autoklaveninhalt in Wasser eingegossen, ™'"_" '""" '·
wobei man eine Fällung erhält, die abfiltriert und aus n-Hexan
umkristallisiert wird. Man erhält 2,8 g 3-ChIor-6-j οd-9-vinylcarbazol vom Smp. 16O0C.
1,0g des auf diese Y/eise erhaltenen 3-Chlor-6-jod-9-vinylcarbazols
und 3,0 ml Acetonitril werden in ein Hartglaspolymerisationsrohr gegeben und mit einer Hochdruckquecksilberlampe bestrahlt.
Nach dem Gelieren des Reaktionsgemisches bestrahlt man weitere 30 Minuten und setzt dann dem Reaktionsgemisch Methanol
zut um das gebildete Polymere auszufällen, das, anschließend in
Benzol gelöst und erneut mit Methanol ausgefällt wird. Diese
Umfällung wird zweimal wiederholt. Man erhält auf diese Weise 0,51 g eines gelblich weißen Polymeren (VI) (Poly-3~chlor-6-jod-9-vinylcarbazol),
entsprechend einer Ausbeute von etwa 50$
der Theorie. Die Intriiisicviskosität (T^) des Polymeren im Benzol
beträgt 0,60.
5/1690 ommnPL inspected
0,5 g des vorstehend erwähnten ^-
und 1,0 g 9-Vinylcarbazol werden in ein Polymerisationsrohr gegeben, das mit Stickstoff evakuiert wird, worauf man das Reaktionsgemisch' auf 1200C erhitzt. Nach 8 Stunden wird der Inhalt . des Polymerisationsrohres in Chlorbenzol gelöst und mit Metha-
und 1,0 g 9-Vinylcarbazol werden in ein Polymerisationsrohr gegeben, das mit Stickstoff evakuiert wird, worauf man das Reaktionsgemisch' auf 1200C erhitzt. Nach 8 Stunden wird der Inhalt . des Polymerisationsrohres in Chlorbenzol gelöst und mit Metha-
• nol ausgefällt. Diese Umfällung wird zweimal wiederholt, wobei
man 0,7 g eines weißen Polymeren VII, entsprechend einer Aus-
• beute von 46 $ der Theorie, erhält. Aus den Analysenwerten ergibt
sich rechnerisch, daß das Polymere VII Chlorjodvinylcarbazoleinheiten
und Vinylcarbazoleinheiten in einem Molverhältnis von 0,5 5 3,0 enthält. ·
Schließlich werden 3»0 g des vorstehend erwähnten 3-Chlor-6~
jod-9-vinylcarbazols und 0,5 g Styrol in 15 ml Methylenchlorid
gelöst, worauf man die Lösung unter kräftigem Rühren bei -30 C mit Bortrifluoridätherat versetzt. Das Reaktionsgemisch wird
mit Methanol versetzt, um das Reaktionsprodukt auszufällen, das abfiltriert, in Benzol gelöst und erneut mit Methanol ausgefällt wird. Die Umfällung wird zweimal wiederholt, wobei man
2,0 g eines weißen Polymeren VIII erhält. Aus den Werten der Elementaranalyse ergibt sich rechnerisch, daß das Polymere VIII
ein Mischpolymeres ist, das 3-Chlor-6-jod-9-yinylcarbazol- und
Styroleinheiten in einem TÄolverhältnis von etwa 7,5 : 2,2 enthalt.
'
Wenn als Ausgangsmaterial Poly-9-vinylcarbazol verwendet ist,
so läßt sieh leicht ein Polymeres erhalten, das pro Vinylcarbazoleinheit
etwa 0,05 - 0,5 Jodatome enthält.
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Aus den chlor- und jodsubstituierten Polyvinylcarbazolen'lassen
siph elektrophotographische, lichtempfindliche Materialien herstellen, indem man eine Lösung des Polymeren auf einen elektrisch leitenden Träger aufträgt und trocknet, oder indem man
das- Polymere als Schmelze auf einen solchen Träger aufträgt,
oder aber indem man durch Verdampfen des Lösungsmittels aus einer Lösung des Polymeren oder durch Extrudieren des Polymeren
einen selbsttragenden Polymerfilm herstellt.
Die vorstehend erwähnten halogensubstituierten Polymeren können in Form eines selbsttragenden Materials, z.B. einer dünnen Folie
oder eines Textilmaterial, oder in Fora einer dünnen Schicht
auf einem elektrisch leitenden Träger als elekti'ophot ©graphisches,
lichtempfindliches Material verwendet v/erden. Beispielsweise
man
kann/eine Lösung des Polymeren auf eine Glasplatte aufbringen
und nach dem Trocknen der aufgetragenen Schicht einen selbsttragenden Polymerfilm von der Glasplatte abziehen oder die Polymerschmelze
zu Fasern extrudieren, die anschließend verivoben werden, oder einen elektrisch leitenden Träger mit einer Lösung
eines solchen Polymeren beschichten. Dem Polymeren können ein oder mehrere Zusatzstoffe zur Einstellung der photographischen
Eigenschaften zugesetzt werden, z.B. Sensibilisatoren, sowie ein oder mehrere Zusatzstoffe zur Einstellung der physikalischen
Eigenschaften des Films, z.B. Y/eichisacher und Trübungsmittel.
Als geeignete Sensibilisatoren sind Lewissäuren, z.B. Polynitroverbindungen,
wie 1,3»5-Trinitrobenzol, Picrinsäure, 5-Mtro-
109846/1590
§ÄDORIGINAL.
acenaphthen und 2,4,7—Trinitrofluorenon, Carbonsäuren, wie
Essig-, Trifluoressig-, Trichloressig- und Salicylsäure, SuI-fonsäure,
wie Beiizolsulfon- und p-Toluolsulfonsäure, SuIfonsäurechloride,
wie p-rioluolsulfonylchlorid, und optische Sensibilisatoren,
wie Kristallviolett, Malachitgrün, Methylenblau, Brilliantgrün und Quinizarin, zu nennen.
Als Weichmacher seien Bibutylphthalat, Dioctylphthalat, Trier
e sy lphosphat und Polyphenylchlorid genannt.
Weiterhin würde gefunden, daß die so genannte Radikalsensibilisierung
mit freie Radikale bildenden Stoffen bei den halogensubstituierten
Polymeren der Erfindung sehr wirksam ist. Bezüglich der Radikalsensibilisierungsmethode ist aus den japanischen
Patentanmeldungen 68 671/1968 und 68 533/1968 bekannt,
daß man beträchtlich sensibilisierte elektrophotographische
lichtempfindliche Platten herstellen kann, indem man auf eine photoleitende Verbindung in Gegenwart eines freie Radikale bildenden
Stoffes und nötigenfalls' eines aromatischen Amins oder
einer Leucobase eines Leucofarbstoffes Strahlungsenergie einwirken läßt. Wenn ein erfindungsgemäßes Polymeres als photoleitende
Verbindung verwendet wird, so kann man sehr brauchbare elektrophotographische lichtempfindliche Platten herstellen.
Als für die erfindungsgemäßen, chlor- und jodsubstituierte
9-Vinylcarbazoleinheiten enthaltenden Polymeren besonders wirksame
freie Radikale bildende Stoffe sind beispielsweise Polyhalogenverbindungen,
v/ie Jodoform, Tetro/bromkohlenstoff, Broino-
109845/15 90
form, Bronitrichlormethan und Hexachloräthanjzu nennen.
(Jeeignete aromatische Amine sind beispielsweise 9-Vinylcarbazol,
3-Chlor-9-vinylcarbazol, Diphenylamin und Triphenylamin.
Als Leucobasen von Farbstoffen seien Leucomalachitgrün und
Leucokristallviolett erwähnt.
Zur Herstellung von lichtempfindlichen, radikal sensibilisiertem
Material wird eine Lösung dieser Bestandteile in Benzol oder Monochlorbenzol mit einer Hochdruckquecksilberlampe bestrahlt,
um eine Reaktion auszulösen, und dann zumBeschichten
eines Trägers,-z.B. einer Aluminiumplatte, Papier oder eine?Fo-1 ie, Verwendet, ,<. worauf man _ "die aufgetragene Lösungsschicht
trocknet. " '
Gewünschtenfalls kann die Radikalsensibilisierungsmethode in
Kombination mit der herkömmlichen optischen Sensibilisierung und/oder der Sensibilisierung mit Lewissäuren angewandt werden.
Die verwendete Strahlungsenergiequelle wird dabei in Abhängigkeit
vom jeweils verwendeten freie Radikale bildenden Stoff und dem im Einzelfall verwendeten Lösungsmittel entsprechend ausgewählt.
Es kann eine beliebige Strahlungsquelle verwendet werden, mit der aus dem freie. Radikale bildenden Stoff im Sensibilisierungsbehandlungssystem
freie Radikale erzeugt werden können. Beispielsweise kann man eine Lichtquelle verwenden, die
einen hohen Prosentsatz an ultravioletter Strahlung aussenden kann« Bevorzugt sind beispielsweise Niederdruck-, Hochdruck-
10984571 S 90'
und Superhochdruckquecksilberlampen, Metallhalogenidlampen und
Xenonlampen.
Die verwendete Menge an freie Radikale bildendem Stoff beträgt vorzugsweise bis 30 Gew.-$, bezogen auf das Polymere, ist
jedoch nicht auf diesen Bereich beschränkt.
Das erfindungsgemäße elektrophotographische lichtempfindliche
Material kann zur Herstellung von Bildern durch Aufladen und
Entwickeln in herkömmlicher Weise, z.B. Coronaentladung, Magnetbürstenentwicklung
und Elektrophoreseentwicklung, verwendet werden.
,Wie vorstehend bereits erwähnt, besitzen die halogensubstituierten,
d.h. chlor- und jodsubstituierte 9-Vinylcarbazoleinheiten
enthaltenden Polymeren der Erfindung die Eigenschaft, mittels
Farbstoffsensibilisierung, lewissäurensensibilisierung und Radikalsensibilisierung
wirksam sensibilisiert werden zu können und außerdem bei einem elektrophotographischen Reproduktionsverfahren
ein sehr niederes Restpotential aufzuweisen, so daß man stets klare Bilder erhält.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung, die jedoch
nicht darauf beschränkt is.t.
Eine rauhe Oberfläche einer Aluminiumplatte wird mit einem Gemisch
aus Äther und Alkohol entfettet und mit einem 8 Mikron starken Film beschichtet, in'dem man.mittels einer Rotationsbe-
V09845/1a
Schichtungsmaschine eine Polymerlösung aufträgt und anschliessend
durch Blasen mit warmer Luft trocknet.
Als Polymerlösung verwendet man jeweils eine Lösung von 2 g des 6,4 % Chlor enthaltenden, chlorsubstiturierten Poly-9-vinylcarbazols
von Beispiel 1, des 15*2 % Chlor enthaltenden, chlorsubstituierten
Poly-9-vinylcarbazols von Beispiel 3 bzw. je
eines der gemäß den Beispielen 1 — 3 hergestellten Polymeren I bis IV in jeweils 40 ml Chlorbenzol.
Die dabei3j3Thaltene lichtempfindliche Platte wird jeweils unter
Verwendung einer Influenzmaschine negativ aufgeladen und
mit einer 100 W Hochdruckquecksilberlampe belichtet, wobei man öle für einen Ladungsabfall auf ein Kestpotential von1/3 bzw.
1/10 des Ausgangspotentials erforderliche Belichtungszeit als Vergleichsmaßstab für die Lichtempflindlichkeit bestimmt. Die
ursprüngliche Aufladung beim Beginn der Belichtung beträgt bei jeder Probe jeweils 500 V. Für den Vergleich werden die für das
chlorsubstituierte Poly-9-vinylcarbazol mit einem Chlorgehalt
von 6t4 bzw. einem Chlorgehalt von 15»2 % ermittelten Werte als
Bezugsgröße gleich 100 gesetzt. Die bei diesem Vergleich erhaltenen Ergebnisse sind aus der nachstehenden Tabelle zu ersehen.
109845/1590
Polymeres | Für einen Ladungsabfall auf • 1/5 1/10 erforderliche Belichtungszeit |
34 |
Polymeres I | 95 | 4-0 |
Polymeres II | 81 | 40 |
Polymeres III | 82 | 100 |
Chlorsubstituiertes Poly-9-vinylcarbazol mit 6,4 fo Chlorgehalt |
100 | 30 |
Polymeres IV | 98 | 100 |
Chlorsubstituiertes Poly-9-vinylcarbazol mit 15,2 fo Chlorgehalt |
100 |
Auf einen 90 Mikron starken Polyäthylenterephthalatfilm wird,
um seiner Oberfläche elektrische Leitfähigkeit zu verleihen, eine mit 30 ml einer 5 $igen Polyvinylformallösung versetzte
Lösung von 4 g Kupfer-I-Jodid in 150 ml Acetonitril aufgetragen,
worauf man den beschichteten Film trocknet. Dann wird die Oberfläche des Polyäthylenterephthalatfilmes so mit einer Lösung
der nachstehenden Zusammensetzung beschichtet, daß nach dem Trocknen eine· 4 Mikron starke Schicht zurückbleibt:
Polymeres VI (hergestellt gemäß Beispiel 5) 2,0 g
Chlorbenzol 40 ml
Diphenylamihblau 5 mg
1098-4BV 169.0
2t4,7-Trinitrofluorenon
Diphenylchlorid
2 mg 0,2 g.
Der dabei erhaltene Film wird an einem dunklen Ort unter Verwendung
einer Coronaentladungsvorrichtung negativ aufgeladen und unter Verwendung eines mit einer 500 W Wolframlampe ausgerüsteten
photographischen Vergrößerungsapparats mit einem positiven Mikrofilmoriginal belichtet. Der belichtete PiIm wird
entwickelt, indem man ihn in ein hochsiedendes Kohlenwasserstoff lösungsmittel eintaucht,in dem Ruß' dispergiert ist. Dabei
erhält man ein klares Positivbild. Die optimale Belichtungslichtmenge beträgt dabei 230 lux · sec.
Bei einer unter Verwendung des Polymeren VIII hergestellten lichtempfindlichen Platte erhält man ein gutes Bild, wenn man
zum Belichten die doppelte Lichtmenge wie im vorstehenden Fall anwendet.
2 g des ,tremUß ]3oii.?.r>i»l 5 erhaltenen Polymeren VJI worden in
4 0 ml Chlorbenflol .,«j-T-oat und mit 1υ>) mg Tetrabromkoh.l euM,oi-f
ver.':ut:'l.
1098 45/1590
Diese lösung wird in einen Hartglaskolben gegeben und unter
Rühren mit einer in 10 cm Abstand angeordneten 100 W Hochdruckquecksilberlainpe
belichtet. Nach 20 Minuten setzt man der Lösung 1,0 mg 2,4,7-Trinitrofluorenon und 1,0 mg-Kristallviolett zu,worauf man damit einen PolyäthylenterephthalatfUm
mit einer elektrisch leitenden Schicht gemäß Beispiel 7 beschichtet
'und den beschichteten Film trocknet. Der auf diese '.
"Weise erhaltene Film liefert gute Bilder, wenn man ihn bei
negativer Aufladung und Positivelektrophoreseentwicklung mit einer Lichtmenge von etwa 120 lux · sec. oder bei positiver
Aufladung und Positivelektrophoreseentwicklung mit einer Lichtmenge von etwa 100 lux · sec. belichtet.
V/enn man beim Sensibilisieren Bromoform, Jodoform oder Brom—
trichlormethan anstelle von Tetrabromkohlenstoff verwendet, erhält
man ähnliche Ergebnisse.
2 g gemäß Beispiel 3 hergestelltes Polymeres V werden in 35 ml
Chlorbenzol gelöst, worauf man die Lösung mit 200 mg 2,4,7-Trinitrofluorenon
versetzt. Diese Lösung wird auf eine rauhe Oberfläche
einer Aluminiumtrommel in einer Meng8 aufgetragen, daß
nach dem Trocknen ein 20 Mikron starker Film zurückbleibt. Die
auf diese V/eise lichtempfindliche Trommel kann zur Herstellung klarer Bilder durch Aufladen, Exponieren, Entwickeln und Übertragen verwendet werden.
Auf analoge Weise wird eine Lösung der vorstehend angegebenen
10984S7 1S9Q
ß
OHKMHAL
2Q--356.S4
~ Io -·■■·.
Zusammensetzung so auf die Oberfläche einer Aluminiumtrommel
aufgetragen, daß nach dem Trocknen ein 70 Mikron starker Film
zurückbleibt, den man mit einem 20 Mikron starken Polyäthylenterephthalatfilm
überzieht. Die auf .diese. Weise erhaltene laminierte lichtempfindliche Trommel kann zur Herstellung von y
Bildern nach verschiedenen elektrophotographischen Verfahren
verwendet werden.
In der eieigen Figur der beiliegenden Zeichnung ist ein bevorzugtes, erfindungsgemäßes, liehtempfindliches Material, schematisch
•dargestellt, das aus einem elektrisch leitenden Träger 1 und
einer ein halogensubstituiertes Polymeres enthaltenden oder daraus
bestehenden lichtempfindlichen Schicht besteht.
BAD ORIOtNAi 1O984S/1S0O
Claims (18)
- Pat e η t a η s ρ r ü c h el.J Elektrophotographisches, lichtempfindliches Material, .dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein chlor- und jodsubstituiertes Polymeres mit sich wiederholenden, mit chlor- und/oder jodsubstituierten 9-Vinylcarbazoleinheiten (halogensubstituiertes Polymeres) enthält oder daraus besteht.
- 2. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein halogensubstituiertes Polymeres enthält, das durch Chlorieren und Jodieren eines Poly-9-vinylcarbazols hergestellt ist.
- 3. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das halogensubstituierte· Polymere einen Jodgehalt von 0,05 - 0,5 Jodatomen pro 9-Vinylcarbazoleinheit besitzt.
- 4. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, ua3 es ein durch Polymerisieren eines chlor-UI)d jodsabstit ierteri 9-Vinylcarbazols erhaltenes halogensubstituiertes Polymeres enthält.
- 5. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dai; das halogensubutituierte- Pclyirere durch poly-neriaation aus iriind-iGtor;« eii.em I/ioiioch] or-i?üi)otiod-9-vi]iylc'irbai>ül ■uiul/oOoJ· Diciij^ ··-»!''ji-ojc.d-'!-v.'!.ii7l--rJ.rl.f5:-'ol her;--«:;teJl 1 ir 1..1098 4S-/ 1590BADOfHßiNAL
- 6. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, da3 das halogensubstituierte Polymere ein Homo- oder Mischpolymerisat von ^-Ghlor-ö-jod-g-Tinylcarbazol ist.
- 7. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da3 es als halogensubstituiertes Polymeres mindestens ein Mischpolymeres eines chlor- und jodsubstituierten 9-Vinylcarbazols mit mindestens einem weiteren Vinylmonomeren enthält.
- 8. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als halogensubstituiertes Polymeres ein unter Verwendung von 9-Vinylcarbazol als weiterem Vinylmonomeren hergestelltes Polymerisat enthält.
- 9. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als halogensubstituiertes Polymeres mindestens ein unter Verwendung von Styrol als weiterem Vinylmonomeren hergestelltes Mischpolymeres enthält.
- 10. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 7., dadurch gekennzeichnet, äa'2 es als halogensubstituiertes Polymeres ein unter Verwendung von Styrol und 9-Vinylcarbazol als v/eiteren Vinylmono.'iieren hergestelltes Mischpolymerisat enthält.
- 11. Liohtcnipf iijdJ. j cl.-es Material noch Anspruch 1, dadurch ^ckenu;;t.'i r:hint, ä;·. dem halo^oiiBu hül-ituierton Polymeren π;χη-10984G/1H90
- 12. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das halogensubstituierte Polymere als SensiMlisierungsmittel mindestens einen sensibilisierenden Farbstoff enthält.
- 15, lichtempfindliches Material nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das halogensubstituierte Polymere als Sensibilisierungsmittel mindestens eine Lewissäure enthält.
- 14. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 11, dadurch ge-· kennzeichnet, daß das halogensubstituierte Polymere als Sensibilisierungsmittel mindestens einen sensibilisierenden Farbstoff und mindestens eine Lewissäure enthält.
- 15. Lichtempfindliches Material nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 14, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein halogensubstituiertes Polymeres enthält, das durch Einwirkung von Strahlungsenergie in Gegenwart mindestens eines freie Radikale bildenden Stoffes, der beim Bestrahlen mit Strahlungsenergie freie Radikale bilden kann, mittels einer photochemischen Reaktion radikal sei±sibilisiertes Polymeres enthält.
- 16. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein in Gegenwart mindestens eines SeneibilioierungEsmittels durch Radikalsensibllisierung aensibilisiertes halo^onoubstituiertes Polymeres enthalt.
- 17*' Lichtößprli-dlLclK;.'} Material nauß Ansprach 15, ci-tcurüh [:$1098 4 5/1590BAD ORIGINALkennzeichnet, daß ihm, insbesondere dem halogensubstituierten · Polymeren mindestens eine metallorganische Verbindung zugesetzt ist.
- 18. Lichtempfindliches Material nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 17» gekennzeichnet durch eine auf einem elektrisch leitenden Träger (1)befindliche lichtempfindliche Schicht (2), die mindestens ein halogensubstituiertes Polymeres enthält bzw. daraus besteht.103845/1590
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