DE2035680B2 - Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Elektrophotographisches AufzeichnungsmaterialInfo
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Description
5. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, da- chlor- und bromsubstitutiertes 9-Vinylcarbazol polydurch
gekennzeichnet, daß es als Sensibilisator 35 merisieren oder mit anderen Monomeren mischpolyeine
Lewissäure enthält. merisieren.
Die Lichtempfindlichkeit der halogensubstituierten Polymere der Erfindung hängt hauptsächlich von ihrem
Chlorgehalt ab. Wird ein Sensibilisator angewandt, so
40 beeinträchtigt derChlorgehalt die Lichtempfindlichkeit. Die brom- und chlorsubstituierten Poly-N-vinylcarbazole
nach der Erfindung behalten daher ohne Abfall
Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrophoto- des Oberflächenpotentials eine hervorragende Lichtgraphisches Aufzeichnungsmaterial mit einer photo- empfindlichkeit und lassen sich gleichzeitig ausleitfähigen
Schicht, die ein Homo- oder Mischpoly- 45 gezeichnet mit Hilfe von Farbstoffsensibilisierungsmerisat
mit bromierten Vinylcarbazol-Einheiten als methoden und insbesondere der sogenannten Radikal-Photoleiter,
gegebenefalls einen Sensibilisator und sensibilisierungsmethode sensibilisieren. Bei der sogegebenenfalls
zusammen mit einem Sensibilisierungs- genannten Radikal-Sensibilisierungsmethode wirken
farbstoff oder einer metallorganischen Verbindung durch die Einwirkung von Strahlung erzeugte freie
enthält. 50 Radikale auf organische, photoleitende Materialien.
Ein solches aus der USA.-Patentschrift 3 421 891 Überdies ist es bei den halogensubstituierten Polybekanntes
Aufzeichnungsmaterial weist eine photo- meren der Erfindung möglich, durch kombinierte
leitfähige Schicht auf, die als Photoleiter ein Poly- Anwendung der genannten Sensibilisierungsmethoden
meiisat mit bromierten Vinylcarbazol-Einheiten ent- eine hohe Lichtempfindlichkeit zu erzielen, die diehält.
Außerdem können der photoleitfähigen Schicht 55 jenige anorganischer photoleitender Stoffe bzw. Mabestimmte
bekannte Farbstoffe als Sensibilisatoren terialsysteme sogar noch übertrifft. Weiterhin ist es
hinzugefügt werden. bei den chlor- und bromsubstituierten Poly-N-vinyl-
Derartig bromiertes Poly-N-vinylcarbazol weist carbazolen durch Erhöhung des Substitutionsgrades
aber, obwohl es auf eine Sensibilisierung anspricht, mit Chlor- und Bromatomen möglich, die Kristallisierfallweise
nach einer Sensibilisierungsbehandlung im So barkeit zu verringern, wie aus Röntgenstrahlbeugungs-Vergleich
mit nicht substituierten Homopolymeren aufnahmen zu erkennen ist, und dadurch die Plastizität
eine Verminderung des Oberflächenpotentials auf, so und Geschmeidigkeit von daraus hergestellten Filmen
daß die Sensibilisierung in diesem Fall zu einer Ver- zu verbessern, wobei gleichzeitig gute Ergebnisse beringerung
des Bildkontrastes führen kann. Weiterhin züglich des Haftvermögens auf dem Träger erzielt
wird die Löslichkeit bromsubstituierter Poly-9-vinyl- 65 werden.
carbazole mit steigendem Bromierungsgrad geringer, Die in den Unteransprüchen angegebenen Aus-
wodurch sich die Eignung und Verarbeitung dieser gestaltungen der Erfindung betreffen besonders vorteil-Polymeren
als Beschichtungsfilmmaterial verschlech- hafte qualitative und quantitative Zusammensetzungen,
die in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen näher erläutert sind.
Chlor- und bromsubstituierte Poly-N-vinylcarbazole
können beispielsweise nach den nachstehend aufgeführten Methoden synthetisiert werden:
Die chlor- und bromsubstituierten Poly-N-vinylcarbazole der Erfindung können durch schrittweise
Halogenierung von Poly-N-vinylcarbazol oder durch
Polymerisieren eines chlor- und bromsubstituierten 9-Vinylcarbazols hergestellt werden.
Schrittweise Halogenierung von Poly-N-vinylcarbazol
Unter entsprechenden Bedingungen erhält man erfindungsgemäße chlor- und bromsubstituierte Poly-N-vinylcarbazole,
indem man ein Poly-N-vinylcarbazol zuerst chloriert und dann bromiert, oder umgekehrt.
Als Halogenierungsmittel können verschiedene wohlbekannte Reagenzien, wie Chlor, Brom, Sulfurylchlorid,
N-Bromimide und Peroxide usw., verwendet werden, je nachdem welche Lösungsmittel und
Reaktionsbedingungen man wählt. Nachstehend sind einige Beispiele von derartigen Reaktionen aufgeführt,
die besonders wirksam und wirtschaftlich durchgeführt werden können und glatt verlaufen.
Chlorbenzol, durch Versetzen mit Sulfurylchlorid nahezu quantitativ und bis zum höchstmöglichen
Substituierungsgrad, d. h. bis «Cl = 4, chloriert werden kann und daß dabei die Substitution hauptsächlich
zuerst in 8-Stellung, dann in 6-Stellung und
dann in 1-Stellung erfolgt, und daß man, wie aus dem
Infrarotspektrum zu schließen ist, unter normalen Bedingungen schließlich auch in 1, 3, 6 und 8 tetrasubstituierten
Produkten zu erhalten sind.
Selbstverständlich enthalten die Chlorierungsprodukte auch im Gemisch kleine Mengen an insbesondere
bezüglich der Substituenten-Stellung anders substituierten Produkten, und die Verteilung der Substituierbarkeit
von in hochmolekularen Ketten in großem Anteil gebundenen Carbazolringen kann notwendigerweise
nicht als absolut einheitlich bezeichnet werden.
Dennoch kann man, sofern die Chlorierung in dem vorstehend genannten Lösungsmittel mit Sulfurylchlorid
durchgeführt wird, in zum Beschichten gebräuchlichen Lösungsmitteln leicht lösliche Carbazole
mit ausgezeichneter Reproduzierbarkeit herstellen bzw. erhalten.
1. Chlorierung
Es wurde festgestellt, daß Poly-N-vinylcarbazol unter Verwendung von Lösungsmitteln, wie aliphatischen
Kohlenwasserstoffhalogeniden, z. B. Methylenchlorid, Chloroform und 1,2-Dichloräthan, oder aromatischen
Kohlenwasserstoffen, wie Benzol und Synthese von chlorsubstituiertem Poly-N-vinylcarbazol
(Chlorierung mit Sulfurylchlorid):
Geeignete Versuchsbedingungen sind in der nachstehenden Tabelle I aufgeführt.
Diese Bedingungen können bis zu einem gewissen Grad unter Berücksichtigung des Maßstabs und der
Wirtschaftlichkeit variiert werden.
Material: Poly-N-vinylcarbazole 4,0 g.
Reaktionsbedingungen: In einem Dreihalskolben wird in Poly-N-vinylcarbazol langsam Sulfurylchlorid eingerühit,
Reaktionsbedingungen: In einem Dreihalskolben wird in Poly-N-vinylcarbazol langsam Sulfurylchlorid eingerühit,
worauf man bei einer bestimmten Temperatur weiterrührt. Lösungsmittelmenge: 100 ml.
Chlorsubstituiertes
PoIy-9-vinylcarbazol
PoIy-9-vinylcarbazol
Zugesetzte
Menge an
Sulfurylchlorid Temperatur bei der
Sulfurylchloridzugabe
Sulfurylchloridzugabe
Nach vollständiger
Zugabe des Sulfuryl-
chlorids
Temperatur,
0C
0C
Zeit
Stunden
Stunden
(Π)
(IH)
(IV)
(V)
(VI)
(VII)
(VIII)
Methylenchlorid
Methylenchlorid
Methylenchlorid
Methylenchlorid
Methylenchlorid
Chlorbenzol
Chlorbenzol
2,6 ml*) 5,4 ml*) 10,8 ml*) 15,2 ml*) 21,5 ml*) 9,0 g
12,0 g 0
0
0
0
0
0
Raumtemperatur
0
0
0
0
0
Raumtemperatur
0
20
20
30
30
30
70
3
3
3
3
3
6
6
3
3
3
3
6
6
*) 20volumprozentige Lösung von SO2Cl8 in Methylenchloiid.
Zur Reinigung wird die Reaktionslösung unter kräftigem Rühren in eine große Menge Methanol eingegeben,
um dadurch die Polymeren auszufällen, die man abfiltriert, im Benzol löst und wieder
in Methanol ausfällt, was man zweimal wiederholt.
In der nachstehenden Tabelle sind der Stickstoffanalysenwert und der Chloranalysenwert der gemäß
der Umsetzung nach Tabelle I erhaltenen und gereinigten Produkte sowie die daraus errechnete durchschnittliche
Anzahl von Chloratomen pro Carbazolring (nCl) angegeben. Weiterhin sind in der Tabelle II
die Ausbeute an gereinigtem Produkt sowie dessen Löslichkeit aufgeführt.
Chlor | N | Cl | nC\ | Ausbeute | Löslichkeit |
substituiertes Poly-N-vinyl- |
% | % | g | ||
carbazol | 7,00 | 4,25 | 0,24 | 4,1 | leicht löslich iu Methylenchlorid und |
(ID | Chlorbenzol | ||||
6,32 | 8,40 | 0,50 | 4,2 | leicht löslich in Methylepchlorid und | |
σΐΐ) | Chlorbenzol | ||||
6,30 | 15,2 | 1,0 | 4,5 | leicht löslich in Methylenchlorid und | |
(IV) | Chlorbenzol | ||||
5,82 | 19,8 | 1,4 | 5,0 | leicht löslich in Methylenchlorid und | |
(V) | Chlorbenzol | ||||
5,25 | 27,8 | 2,0 | 5,2 | leicht löslich in Methylenchlorid und | |
(VI) | Chlorbenzol | ||||
4,80 | 35,0 | 3,0 | 5,8 | löslich in Chlorbenzol | |
(VII) | 4,17 | 42,5 | 4,0 | 6,8 | löslich in Chlorbenzol |
(VIII) | |||||
Die Chlorierung kann außer mittels der vorstehend beschriebenen Verwendung von Sulfurylchlorid auch
durch Einleiten von Chlorgas unter sorgfältig geregelten Bedingungen durchgeführt werden, z. B. durch Einleiten
eines feinen Chlorgasstromes unter schnellem Rühren bei einer dicht bei — 5 ° C liegenden Temperatur
usw. Wenn jedoch die Chlorsubstitution nicht nur bis zu einem so geringen Grad vorangetrieben werden
und wiederholt halogeniertes Poly-N-vinylcarbazol
mit einem Halogenatomsubstitutionsgrad η von nahe 1,5 und darüber oder Poly-3,6-dihalogen-N-vinylcarbazol
hergestellt werden soll, so ist eine hohe Reproduzierbarkeit vergleichsweise leicht zu erreichen.
In solchen Fällen reicht es aus, die Umsetzung bei einer nahe bei Raumtemperatur liegenden
Temperatur durchzuführen.
2. Bromierung
Wenn man Poly-N-vinylcarbazol bis zu einem verlgeichsweise niedrigem oder einem mittleren Grad
bromieren will, insbesondere bis zu einem Grad von «Br von 2,0, so kann man das Poly-N-vinylcarbazol
dazu entweder mit einem N-Bromimid und Peroxiden in Chlorbenzol reagieren lassen oder mit Brom in
Pyridin umsetzen. Bei der Verwendung dieser Reagenzien werden die Bromatome hauptsächlich zuerst in
3-Stellung und dann in 6-Stellung substituiert. Um die
Bromsubstitution über einen Substitutionsgrad von nBr von 2,0 hinauszutreiben, läßt man Brom in Chlorbenzol
auf das zu substituierende Polymere einwirken. In diesem Fall ist es günstiger, das Poly-N-vinylcarbazol
zunächst nach der vorstehend genannten Methode bis zu einem Bromierungsgrad «Br von 2,0
zu bromieren, bevor man Brom einwirken läßt.
Als N-Bromimide eignen sich für den genannten Zweck N-Bromsuccinimid, N-Brom-l,l'-dimethylsuccinimid,
N-Bromcaprolactam und N-Bromphthalimid
und als Peroxide Benzoylperoxid, Lauroylperoxid usw.
Ein praktisches Ausführungsbeispiel für die Bromierung mit N-Bromsuccinimid und Benzoylperoxid
ist in einem Artikel von H. S c h m i d t und Mitarbeiter in HeIv. Chim. Acta., Bd. 29, S. 579 (1946),
sowie in der japanischen Patentveröffentlichung 25230/1970 beschrieben.
3. Synthese von chlor- und bromsubstituiertem
Poly-N-vinylcarbazol
Poly-N-vinylcarbazol
Nach den unter 1. und 2. beschriebenen Methoder erhaltene chlorsubstituierte bzw. bromsubstituierte
Poly-N-vinylcarbazole lassen sich nach den gleicher
Methoden bromieren bzw. chlorieren.
4,0 g gemäß Beispiel 1 hergestelltes chlorsubstituiertes Poly-N-vinylcarbazol (II) werden in 100 m]
Chlorbenzol gelöst und bei 8O0C unter Rühren mil 0,90 g N-Bromsuccinimid und 10 mg Lauroylperoxid
versetzt und zur Umsetzung gebracht.
Nach 2 Stunden werden unlösliche Bestandteile abfiltriert, worauf man das Reaktionsgemisch untei
kräftigem Rühren in Methanol eingießt und das dabei ausfallende Polymere abfiltriert, das dann erneul
in Chlorbenzol gelöst, durch Eingießen in Methanol ausgefällt, abfiltriert und unter vermindertem Druck
getrocknet wird. Man erhält 8,9 g chlor- und bromsubstituiertes Poly-N-vinylcarbazol (IX).
Auf analoge Weise wird aus 1 Mol chloriertem Poly-H-vinylcarbazol (III), das gemäß Beispiel 1 hergestellt
wird, und 0,5 Mol N-Bromsuccinimid und Lauroylperoxid ein weiteres chlor- und bromsubstituiertes
Poly-N-vinylcarbazol (X) hergestellt sowie ein weiteres chlor- und bromsubstituiertes Poly-N-vinylcarbazol
(XI), das aus 1 Mol chloriertem Poly-N-vinylcarbazol (IV) und 1 Mol N-Bromsuccinimid und
Lauroylperoxid hergestellt wird.
In der nachstehenden Tabelle III sind für die gemäß der vorstehenden Methode hergestellten chlor- und bromsubstituierten Poly-N-vinylcarbazole (IX) bis (XII) jeweils der analytisch ermittelte Gesamthalogengehalt, die durchschnittliche Anzahl der Chloratome pro Carbazolring (an Hand von Tabelle II geschätzter Wert) und die durchschnittliche Anzahl der Bromatome pro Vinylcarbazoleinheit «Br sowie die durchschnittliche Anzahl von Halogenatomen pro Vinylcarbazoleinheit η aufgeführt.
In der nachstehenden Tabelle III sind für die gemäß der vorstehenden Methode hergestellten chlor- und bromsubstituierten Poly-N-vinylcarbazole (IX) bis (XII) jeweils der analytisch ermittelte Gesamthalogengehalt, die durchschnittliche Anzahl der Chloratome pro Carbazolring (an Hand von Tabelle II geschätzter Wert) und die durchschnittliche Anzahl der Bromatome pro Vinylcarbazoleinheit «Br sowie die durchschnittliche Anzahl von Halogenatomen pro Vinylcarbazoleinheit η aufgeführt.
Chlor- und brotn- | Gesamt- | ·ιί"Ί | Π Ol | 0,46 |
subslituiertes | halogcn- | ι\\Λ | 0,98 | |
Poly-N-vinyl- | gehalt | 0,22 | 1,95 | |
carbazol | % | 0.24 | 0,48 | 1,93 |
(ix) | 12,0 | 0.50 | 0,95 | |
(X) | 22,5 | 1.0 | 0,53 | |
(Xl) | 37,6 | 1.4 | ||
(XII) | 32,5 | |||
halogengehalt von 12,8%, dessen Infrarotspektrum praktisch mit dem des Polymeren (IX) übereinstimmt.
Dieses Verfahren ist im Vergleich zu der im Beispiel 2 beschriebene Methode wirtschaftlich vorteilhaft und
erfordert lediglich bezüglich der Temperatur bei der Zugabe der Sulfurylchloridlösung eine gewisse Aufmerksamkeit.
Auf Grund der Infrarotspektren und der Art der verwendeten Reagenzien wird angenommen, daß die
Zusammensetzung des Polymeren (X) hauptsächlich der eines qäuimolaren Mischpolymeren aus 3-Chlor-N-vinylcarbazol
und 3-Brom-N-vinylcarbazol entspricht und diejenige des Polymeren (XI) der eines
S-Chlor-o-brom-N-vinylcarbazoI-Polymeren.
In einem mit einem Thermometer, einem Rührer und einem Rückflußkühler ausgerüsteten Vierhalskolben
werden 4 g Poly-N-vinylcarbazol in 100 ml
Chlorbenzol gelöst und durch Versetzen mit 1,0 g N-Bromsuccinimid und 10 mg Lauroylperoxid und
2stündiges Rühren bei 80 C bromiert. Nach dem Abkühlen des Reaktionsgemisches auf Raumtemperatur
wird als Nebenprodukt entstandenes Succinimid abfiltriert, worauf man das Filtrat in das Reaktionsgefäß
zurückführt und auf den Vierhalskolben einen Tropftrichter sowie auf den Rückflußkühler ein Calciumchloridrohr
aufsetzt und den Kolbeninhalt auf eine Temperatur von 0 C abkühlt. Dann tropft man eine
20volumpro/entige Lösung von Sulfurylchlorid in Methylenchlorid ein. Nach beendetem Zutropfen wird
das Reaktionsgemisch 1 Stunde gerührt und dann in eine große Menge Methanol eingegossen. Das dabei
abgeschiedene Polymere .vird abfiltriert und erneut in Chlorbenzol gelöst und anschließend mit Methanol
gefällt, worauf man es unter vermindertem Druck trocknet. Man erhält 4,1 g eines weißen Pol>
nieren (XIIl) mit einem analytisch ermittelten üesamt-In einem mit einem Rückflußk^Mer mit Calciumchloridrohr
und einem Tropftrichter ausgerüsteten Dreihalskolben werden 4 g Poly-9-vinylcarbazol in
100 ml trockenem Chlorbenzol gelöst, worauf man
is unter Abkühlen des Kolbeninhalts auf 0cC und
kräftigem Rühren 21,5 ml einer Lösung (20 Volumprozent) von Sulfurylchlorid in Methylenchlorid zutropft.
Nach beendetem Zutropfen wird das Reaktionsgemisch 2 Stunden bei 3OC weiter gerührt. Dann
ao gießt man die Reaktionslösung in Methanol ein, um das Polymere auszufällen, worauf man filtriert
und den Tropftrichter durch ein Gaseinleitrohr sowie den Rückflußkühler durch einen gewöhnlichen Kühler
ersetzt und dann unter Einleiten von Stickstoff auf eine Temperatur von 40 bis 50l C erwärmt.
Dann setzt man dem Kolbeninhalt unter Abkühlen auf 3 bis 0c C eine Lösung von Brom in Chlorbenzol,
die durch Lösen von Brom in Chlorbenzol hergestellt ist, und in 50 ml 10 g Brom enthält, in der jeweils
aus der Tabelle IV zu ersehenden Menge zu und läßt ihn mit dieser Lösung reagieren, bis die Farbe des
Broms verschwunden ist. Dann wird das Reaktionsgemisch unter kräftigem Rühren in eine große Menge
Methanol eingegossen, um das Reaktionsprodukt auszufällen. Nach dem Abfiltrieren wird das Reaktionsprodukt
erneut in Chlorbenzol gelöst und mit Methanol wieder ausgefällt, worauf man es unter
vermindertem Druck trockne!. Man erhält jeweils ein weißes, in Chlorbenzol losliches Polymeres. Die
Ausbeute und F.lementaranahsenwen'e sind in der nachstehenden Tabelle IV angegeben. «Br wird jeweils
aus dem analytisch ermittelten Gesamthalogengehalt errechnet, wobei man nCl 2,0 setzt.
Chlor- und brom- substituiertes Poly-N-vinyl- carbazol |
Bromlösung ml |
Gesamt- halogen- Gehait °o |
«Br | Ausbeule g |
1 ösltchkeit in C'hlorbenzol |
(XlV) (XV) (XVI) |
16 33 65 |
35,0 41,5 52,0 |
0,40 0,81 1,7 |
5,2 5,5 6,0 |
leicht löslich löslich etwas schwer löslich |
Das Infrarotspektrum des Polymeren (XVI) gleicht demjenigen von 1,3,6,8-Tetrachlorcarbazol (Schmp.
213"'C), das durch Einleiten einer berechneten Menge Chlorgas in Carbazol in Schwefelkohlenstoff und unier
Rückfluß hergestellt ist, sowie dem des chlorierten Poly-N-vinylcarbazols (VIII). Demzufolge wird angenommen,
daß es hauptsächlich aus in 1-, 3-, 6- und 8-Stellung halogensubstituiertem Carbazol besteht
und daß bei einer auf eine Chlorierung folgenden Bromierung die Bromatome zunächst in l-Stellung
und dann in 8-Stellung substituieren. Indem man auf gemäß Beispiel 1 hergestelltes Polymeres (VII) in
Chlorbenzol eine äquimolare Menge Brom einwirken läßt, erhält man ein weiteres chlor- und bromsubstituiertes
Poly-N-vinylcarbazol (XVlI), das einen analytisch ermittelten Gesamthalogengehalt von 47r3 "„
sowie eine «Cl von 3,0 besitzt und einer «Br von 0,70
entspricht.
Chlor- und bromsubstituierte 9-Vinylcarbazoleinheiten
enthaltende Polymere kann man auch durch Homo- oder Mischpolymerisieren von verschiedenen
chlor- und bromsubstituierten 9-Vinylcarbazolen allein
oder mit anderen Monomeren erhalten. Dabei verwendet man als chlor- und bromsubstituiertes 9-Vinyl-
409 509/312
9 10
carbazol vorzugsweise Monochlor-monobrom^-vinyl- Produkt Chlorbromvinylcarbazol und Vinylcarbazol
carbazol und Dichlormonobrom-^vinylcarbazol. Die in einem Molverhältnis von 1,0: 3,2 enthält.
nachfolgenden Beispiele erläutern solche Synthesen. n . · , „
5 Synthese eines Mischpolymeren aus 3-Chlor-6-brom-
Synthese von S-Chlor-o-brom^-vinylcarbazol 9-vinyl-carbazol und Styrol
4,0 g 3-Chlorcarbazol werden in 20 ml Schwefel- Unter kräftigem Rühren werden Styrol und 3,0 g
kohlenstoff suspendiert und unter kräftigem Rühren S-Chlor-ö-brom^-vinylcarbazol in 15 ml Methylenunter
Rückfluß erhitzt, worauf man in 1 Stunde 20 ml chlorid gelöst, worauf man die Lösung bei -3O0C
einer 3,2 g Brom enthaltenden Schwefelkohlenstoff- io mit Bortrifluoridätherat versetzt
lösung zutropft. Hierauf läßt man das Reaktions- Nach beendeter Umsetzung' wird das gebildete
gemisch stehen, bis es sich auf Raumtemperatur ab- Polymere durch Versetzen des Reaktionsgemisches
gekühlt hat, filtriert dann die dann enthaltenen Kri- mit Methanol ausgefällt, abfiltriert in Benzol wieder
stalle ab und kristallisiert sie aus Eisessig um. Man gelöst und erneut mit Methanol ausgefällt Die Unterhalt
auf diese Weise 4,5 g S-Chlor-ö-bromcarbazol 15 fällung wird zweimal wiederholt, wodurch man 2,0 g
vom Schmp. 198 C (Literaturwert 197 bis 1980C), eines weißen Polymeren erhält, das auf Grund des
entsprechend einer Ausbeute von 80% der Theorie. Stickstoffanalysenwerts als Chlorbromvinylcarbazol
Diese Verbindung kann man auch dadurch erhalten, und Styrol in einem Molverhältnis von 11 0-0,8
daß man Carbazol zu 3-Bromcarbazol (Schmp. 201 -C) enthaltendes Mischpolymeres anzusehen ist
bromiert und anschließend chloriert. so
Ein 100 ml fassender Autoklav wird mit 4,0 g B e i s ρ i e 1 9
3-Chlor-6-bromcarbazol, 0,07 g Ätzkalipulver und Synthese eines Terpolymeren aus 3-Chlor-6-brom-
5 ml Methylcyclohexan beschickt, worauf man Acety- 9-vinylcarbazol, 9-Vinylcarbazol und n-Butylmeth-
len bis zu einem Anfangsdruck von etwa 25 at auf- acrylat
preßt und 6 Stunden bei 170°C reagieren läßt Dann »5 Es werden 0,5g S-Chlor-o-brom-^vinylcarbazol,
laßt man das Reaktionsgemisch abkühlen und stellt 1,0 g 9-Vinylcarbazol und 0,15 g Butylmethacrylat ic
normalen Druck her worauf man den Autoklavinhalt Methylenchlorid gelöst und in einer Stickstoff-
in Wasser eingießt, die dabei ausgeschiedene Fällung atmosphäre unter Verwendung von Azoisobutyro-
abfiltnert und aus η-Hexan umknstallisiert Man nitril mischpolymerisiert. Das Polymerisationsprodukt
erhalt 3 3 g ^Chlor-o-brorn-g-vinylcarbazol vom 30 wird durch wiederholtes Lösen in Chlorbenzol und
Schmp. 135 C, entsprechend einer Ausbeute von Ausfällen mit Methanol Bereinigt wobei min 1 3ί
ungefähr 76% Das Produkt besitzt folgende Elemen- eines weißen Polymeren eSfon dem auf Grund
taranalysenwerte wobei die in Klammern angegebenen der Elementaranalyse und des Infrarotspektruais an-
Zahlen die berechneten Analysenwerte sind: C 54 0°' genommen wird h*r » /~ui ' '. : , ,
/^dR1- H is i»/ no d\- ν j<no/ (κ 71 π ϊι no" Benommen wird, daß es Chlorbromvinylcarnazol.
nül nrhn«-nku η ρ (h'ί \ ' ° 35 Vinylcarbazo1 und Butylmethacrylat in einem MoI-
(11,6); Br 25,0 /„ (26,1). Dieses Produkt kann man verhältnis von etwa 2 7-12? enthalt
auch erhalten, indem man 9-^-Chloräthylcarba7ol " emnalt·
oder 9-Äthylolcarbazol bromiert, dann chloriert und Beispiel 10
anschließend mit alkoholischer Ätzkalilösung be- c
handelt. 4Ü bynthese von Poly-U-dichlor-o-brom^-vinylcarbazol
Beispiel 6 Poly-3,8-dichIor-6-brom-9-vinylcarba/i)l
- SSSwS
Hochdruckquecksilberbogenlampe bestrahlt. Die Be- trennen von Kristallen in Alkohol erhaltene bro-
strahlung wird nach dem Gelieren 30 Minuten fort- miertes Carbazol mit einem SchmelzpunktIo
gesetzt, worauf man Methanol zusetzt und die dabei in Chloroform löst hl; » acnmelzPunkt von
aufgetretene Fällung abfiltriert, die anschließend er- 50 SulfVryl h S S^TuSTSSSTun^
neut in Benzol gelöst und wiederum mit Methanol fluß erhitzt Dalauf di^ w ., ?
ausgefällt wird. Das Umfallen wird zweimal wieder- wird ohne' es lf Weise «hahene
holt Man erhält 0,60 g eines weißen Polymeren mit beschriebenen
finer Intfinsicviskosität [η] m Benzol von 0,45, ent- wandten
.prechend «i„„ A„sb,u«e von etwa 60% ta T^H, . -,Ä SSSSta*
B e i s p i e 1 7 un'^" 10 ml Methylenchlorid löst. Die Luft im Drei-Synthese
eines Mischpolymeren aus 3-Chlor-6-brom- iff^ "T'rd .mit Stickstoffgas verdrängt, woraul
9-vinylcarbazol und 9-Vinylcarbazol Sit R-vT™ * aUf ~2°°C abkÜhlt und ""*'
Ein Polymerisationsrohr wird mit 0,5 g 3-Chlor- 60 ^?s
«-Brom-9-vinylcarbazol und 1,0 g 9-Vinylcarbazol be- Temperatur L undSt ,
schickt, mit Stickstoff evakuiert und dann auf 12O=C ein. ^S Po^nSsS1 Z P
trhitzt. Nach 8 Stunden wird der Polymerisations- konzen SerSSK?
tohrinhalt in Chlorbenzol gelöst und mit Methanol worauf man dΓ
»usgefällt. Die UmfäUung 8wird einmal wiederholt, 65 setzt, 'j^Zs
Wobei man 1,2 g eines weißen Polymeren erhält, ent- wird in Benzol
Sprechend einer Ausbeute von etwa 80%. Aus den wieder S 4rten der Elementaranalyse ist zu schließen, daß das zweimal
2 o 7 η
) ο j j
11 12
Umwandlungsgrad im Polymerisat beträgt 0,8. Das hat, scheinen sich die Forschungsarbeiten in letzter
Polymere ist in Chlorbenzol löslich und weist folgende Zeit mehr auf Sensibilisierungsmethoden zu konzen-
Elementaranalyse auf: N 4,30% (berechnet 4,2%); trieren. Der Grund hierfür ist darin zu sehen, daß die
Gesamthalogengehalt: 40,1% (berechnet 42,3%). Lichtempfindlichkeit selbst derjenigen organischen
B e i s ο i e 1 11 5 photoleitenden Materialien mit der höchsten Lichtempfindlichkeit
nicht genügt, um diese Verbindungen
1. 3-Chlor-9-vinylcarbazol wje s;e sm^ onne eine Sensibilisierungsbehandlüng
Ein 100 ml fassender Autoklav wird mit 4,0 g praktisch zu verwenden. Bei der Verwendung orga-3-Chlor-carbazol
(Schmp. 2000C, hergestellt nach nischer photoleitender Materialien ist es daher eine
M a ζ ζ a r a, Gazz. chim. ital., 26, II, S. 238), 0,075 g io unbedingt notwendige Bedingung geworden, das wirkpulverisiertem
Kaliumhydroxid, 0,025 g Zinkoxid und samste Sensibilisierungsverfahren auszuwählen und
5 ml Cyclohexan beschickt und geschüttelt. Dann anzuwenden bzw. anwenden zu können, ohne daß es
leitet man bis zu einem Anfangsdruck von 25 at dadurch zu Verfahren kommt. Zum Sensibilisieren
Acetylen ein und läßt das Gemisch 6 Stunden bei werden dabei in der Regel ohne Ausnahme die seit
170 bis 180°C reagieren, worauf man es abkühlen 15 langem bekannte Farbstoffsensibilisierung, bei der der
läßt, nicht verbrauchtes Acetylen abbläst, den Auto- zu sensibilisierenden Masse ein Farbstoff zugesetzt
klavinhalt in Wasser eingießt und die dabei erhaltene wird, und die Lewissäure-Sensibilisierung, bei der man
Fällung abfiltriert und aus η-Hexan umkristallisiert. Lewis-Säuren zusetzt, angewendet. Außer diesen
Man erhält als Produkt 3,6 g 3-Chlor-9-vinylcarbazol beiden Sensibilisierungsverfahren gibt es noch die
vom Schmp. 78°C, entsprechend einer Ausbeute von 20 sogenannte Radikalsensibilisierung, die weiter unten
etwa 80 % der Theorie. ausführlich beschrieben wird. Dieses Sensibilisierungs-Analyse:
C 73,4% (73,9); H 4,20% (4,39); N 6,10% verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß es bei
(6,16); Cl 15,2% (15,6). Der in Klammern angegebene organischen photoleitenden Materialien einen außer-Wert
ist jeweils das berechnete Ergebnis. ordentlich kräftigen Sensibilsierungseffekt gibt und
_ . , 25 einigen organischen photoleitenden Materialien eine
2. 3-Brom-9-vinylcarbazol Lichtempfindlichkeit verleiht, die es ermöglicht, ihnen
3-Bromcarbazol vom Schmp. 198° C (hergestellt eine Lichtempfindlichkeit zu verleihen, die ebenso
nach der von Schmidt in HeIv. chim. Acta, 29, hoch oder sogar noch höher ist wie diejenige des wohl-573
[1946] beschriebenen Methode) werden wie unter 1. bekannten mit Farbstoff sensibilisierten Zinkoxids
beschrieben vinylisiert, wobei man 3-Brom-9-vinyl- 30 und Selens. Die theoretische Grundlage dieser Sensicarbazol
vom Schmp. 830C erhält. bilisierungsmethoden ist in großen Zügen darin zu
sehen, daß die Farbstoffsensibilisierungsmittel orga-
Analyse. nischen photoleitenden Materialien gewisse Spektral-Berechnet
... N 5,20, Br 29,7%; eigenschaften verleihen, die Lewissäure-Sensibilisiegefunden
... N 5,17, Br 28,5%. 35 rungsmittel zu einem Sensibilisierungseffekt führen, „.,.,, , ^i, Λ · , 1 ι j der auf dem Auftreten von C-T-Banden (Spektral-3.
Mischpolymeres aus 3-Chlor-9-yinylcarbazol und absorptionssenSibilitätsbereich auf Grund von Kom-3-Brom-9-vinylcarbazol
plexbildung) beruhen, der auf die Ausbildung von 2,0 g 3-Chlor-9-vinylcarbazol und 2,6 g 3-Brom- Donor-Akzeptorkomplexen zwischen den organischen
9-vinylcarbazol (jeweils wie vorstehend beschrieben 40 photoleitenden Materialien und den Lewissäuren
hergestellt) werden nach der im Beispiel 6 beschriebenen zurückzuführen ist, während man annimmt, daß es
Methode mischpolymerisiert und das Mischpolymeri- sich bei der Radikalsensibilisierung um einen struksat
durch wiederholtes Umfallen mittels Lösen in turellen Sensibilisierungseffekt handelt, wobei durch
Chlorbenzol und Ausfällen in Methanol gereinigt. die Einwirkung von Strahlungsenergie erzugte extrem-Das
dabei erhaltene Produkt ist in Methylenchlorid 45 aktive freie Radikale das organische photoleitende
und Chlorbenzol löslich. Das Infrarotspektrum stimmt Material unter teilweiser Bildung von Sensibilisierungsfast
mit demjenigen des Produkts (X) von Beispiel 2 Zentren bombardieren.
überein, und auch die elektrophotographischen Eigen- Angesichts der vorstehenden Tatsachen ist es nicht
schäften gleichen denen des Polymeren (X) vom zuviel gesagt, wenn man behauptet, daß der industrielle
Beispiel 2. 50 Wert von photoleitenden Materialien davon abhängt. Nachstehend werden die Verwendung und die bis zu welcher Lichtempfindlichkeit sich die daraus
Eigenschaften von chlor- und bromsubstituierten hergestellten photoleitenden Materialien letztendlicr
9-Vinylcarbazoleinheiten enthaltenden Polymeren, de- durch die angewandten Sensibilisierungsmittel sensoren
Herstellung durch die vorstehenden Beispiele er- bilisieren lassen. Die chlor- und bromsubstituiert«
Butert wurde, bei der Verwendung als bzw. für photo- 55 9-Vinylcarbazoleinheiten enthaltenden Polymeren dei
graphische, lichtempfindliche Materialien beschrieben. Erfindung besitzen an sich bereits eine hohe Licht
Zunächst werden die halogen substituierten Poly- empfindlichkeit und ergeben durch die Anwendung
eieren der Erfindung mit herkömmlichen organischen verschiedener Sensibilisierungsmittel neue lichtemp
photoleitenden Materialien verglichen. Während der fmdliche Materialien, die im Vergleich zu den bislang
ersten Entwicklungsstufen der Forschung auf dem 60 entwickelten Polymeren bezüglich der Lichtempfind
Gebiet der organischen photoleitenden Materialien lichkeit, der leichten Handhabbarkeit und der Stabilitä
wurde von zahlreichen Verbindungen behauptet, da3 weit überlegene Eigenschaften besitzen, wie in dei
lie eine hohe Aktivität besäßen, und es wurden dies- nachfolgenden Beispielen bzw. Vergleichsbeispielei
bezüglich Verbindungen mit verwickelter Struktur, gezeigt wird. Weiterhin wurde fesgestellt, daß man au
verschiedene hochmolekulare aromatische Verbin- 65 den Polymeren der Erfindung durch Radikalsensibili
düngen oder heterocyclische Verbindungen usw. unter- sierung lichtempfindliche Materialien mit einer Emp
sucht. Obwohl man dabei einige Verbindungen mit findlichkeit erhält, die derjenigen von im Hände
beträchtlich hoher Lichtempfindlichkeit aufgefunden erhältlichen, mit Farbstoffen sensibilisiertem Zinkoxid
1B39
13 14
überlegen ist. Es waren bislang bereits Bromide und wird, wenn man die Radikalsensibilisierung in Kombi-Jodide
von Polyvinylcarbazol als organische photo- nation mit Farbstoffsensibilisierungsmitteln anwendet,
leitende Materialien bekannt, jedoch besitzen diese wie in den nachstehenden Beispielen gezeigt wird.
Polymeren nur eine schlechte Löslichkeit in Lösungsmitteln, wobei die Löslichkeit insbesondere niedriger 5
Polymeren nur eine schlechte Löslichkeit in Lösungsmitteln, wobei die Löslichkeit insbesondere niedriger 5
wird, wenn man den Halogenierungsgrad steigert, in .
der Hoffnung, dadurch die Lichtempfindlichkeit er- 13 e ι s ρ ι e 1 12
höhen zu können, so daß bei der Herstellung von
lichtempfindlichen Filmen aus diesen Polymeren
höhen zu können, so daß bei der Herstellung von
lichtempfindlichen Filmen aus diesen Polymeren
bezüglich der Auswahl geeigneter Lösungsmittel und io Bei den nachstehenden Versuchen wird jeweils ein
Lösungsverfahren Schwierigkeiten auftreten. Weiter- Polyäthylenterephthalatträgerfilm mit einer Rotationshin ist es bezüglich des Halogenierungsgrades dieser beschichtungsmaschine mit einer der wie nachstehend
Polymeren bekannt, daß die Grenze bei 2 Halogen- angegeben zusammengesetzten Lösungen beschichtet
atomen/Carbazolring liegt und eine Halogenierung und mit heißer Luft unter milden Bedingungen geüber
diesen Grenzwert hinaus nicht möglich ist. Dies 15 trocknet,
ist unter anderem deswegen nachteilig, weil, wenn man
ist unter anderem deswegen nachteilig, weil, wenn man
als Beispiel bromsubstituiertes 9-Vinylcarbazol be- Polymeres (wobei in der nachstehenden Tabelle
trachtet, die Lichtempfindlichkeit mit steigendem »chlorsubstituiert« ein chloriertes Poly-9-vinyl-
Brom.erungsgrad zummmt, jedoch wie bereits er- carbazol) ,bromsubstituiert<
ein bromieies PoIy-
wahnt der höchste Brom.erungsgrad bei 2 Bromatomen ao (,-vinylcarbazol und »chlor- und bromsubstituiert«
pro Carbazolnng Legt und somit die bromier en ejn >ol bed d
9-Vmylcarbazo e nut der höchsten zu erwartenden substituierte 9-Vinylcarbazoleinheiten enthält; die
Empfindlichkeit praktisch nicht zu erhalten sind. A be fHalogengeha!t« bedeutet die Anzahl der
Weiterhin sind diese bekannten halogensubstitu.erten in £olymeren p70 Vinylcarbazolring vorhandenen
Polyvinylcarbazol insofern nachteilig, als bei der 25 v J b
Anwendung von Radikalsensibilisierungsmhteln ihre Chlor. b Bromatome) 2,0 g
Empfindlichkeit im sichtbaren Wellenbereich ab- Chlorbenzol 40 11
statt zunimmt, wobei diese Tendenz mit steigendem m
Brornierungsgrad noch verstärkt auftritt. Angesichts
dieser Tatsache ist bromiertes PoIy-9-vinylcarbazol 30 in der Spalte »Radikalsensibilisierung« ist in der
bezüglich der Lichtempfindlichkeit im Vergleich zu nachstehenden Tabelle diejenige Lichtempfindlichkeit
Poly-9-vinylcarbazol zwar besser, letzterem jedoch angegeben, die man erzielt, wenn man die Lösung mit
in der Praxis auf Grund der Tatsache unterlegen, 10 ml Tetrabromkohlenstoff versetzt, in einen Hartglasdaß
bei ihm durch dieAnwendungvonSensibilisierungs- Erlenmeyerkolben gibt und unter Rühren einer pliotomitteln
keine für die praktische Anwendung genügen- 35 chemischen Umsetzung durch Belichten mit einer in
den Sensibilisierungseffekte zu erwarten sind, und 10 cm Abstand angeordneten 100 Watt Hochilr.ickinsbesondere,
daß sich die an sich kräftigste und für quecksilberbogenlampe während 5 Minuten miterdie
Herstellung praktisch verwendbarer organischer wirft und sie dann an einem dunklen Ort 24 Stunden
lichtempfindlicher Materialien brauchbare Radikal- stehenläßt, bevor man sie auf den Trägerfilm auftrag».
sensibilisierung nicht mit Erfolg anwenden läßt. Auch 40 Die in der Spalte »Farbstoffsensibilisierung« anaegebromiertes
Poly-9-vinylcarbazol ist nicht stabil und benen Werte bedeuten die spezifischen LichtempVnu!-
neigt dazu, unter Hitzeeinwirkung oder bei langer lichkeitswerte, die man erzielt, wenn man der vorLagerung
Brom abzugeben, so daß es von nur geringem stehend aufgeführten Lösung 2,0 mg Krisu!!\i.Meit
wirtschaftlichem und technischem Wert ist. zusetzt, bevor man sie auf den Trägerfilm aufhingt.
Die chlor-und bromsubstituierten 9-Vinylcarbazol- 45 In der Spalte »Radikalsensibilisierung ; Farh i.'ffeinheiten
enthaltenden Polymeren der Erfindung sind sensibiliserung« sind dementsprechend die Werte tier
hingegen lichtempfindliche Materialien mit hohem spezifischen Lichtempfindlichkeit angegeben, die 'tun
wirtschaftlichem und technischem Wert, d. h., daß erhält, wenn man auf den Trägerfilm eine Living
sie nicht nur selbstredend die vorstehenden Nachteile aufträgt, die zuerst der vorstehend geschildcnvn
hinlänglich überwinden, mit denen die bekannten 50 photochemischen Behandlung bei der RadikakenM-bromierten
bzw. jodierten Poly-9-vinylcarbazole be- bilisierung unterworfen und dann mit 100 mg Tetr.izüglich
der praktischen Anwendung behaftet sind, bromkohlenstoff und 2,0 mg Kristallviolett versetzt
sondern, als wohl wichtigstes vorteilhaftes Merkmal, worden ist, bevor man sie auf den Trägerfilm aultriict.
außerdem die Eigenschaft besitzen, sich hervorragend Die spezifische Lichtempfindlichkeit, die unter Verfür
eine Behandlung mit Sensibilisierungsmittcin zu 55 wendung von Poly-9-vinylcarbazol als Polymeren ereignen,
die ein praktisch verwertbares, organisches, halten wird, wird als 100 gesetzt, wobei man den
lichtempfindliches Material ergeben. Kehrwert der zu einer Senkung desLadungspoteniials
Zu der Erfindung wurde die Feststellung gemacht auf ein Drittel des Anfangswertes mittels Belichten
und auch bereits experinientiell bestätigt, daß sowohl erforderlichen Lichtmenge angibt. Als Lichtquelle
chlorierte Poly-9-vinylcarbazole als auch chlor- und 60 wird zum Belichten eine Wolframlampe verwendet,
bromsubstituierte Poly-9-vinylcarbazole sich ausge- Die ursprüngliche Aufladungsspannung beträgt je-
zeichnet als Grundmaterial für eine Sensibilisierung weils etwa 500 Volt.
durch Radikalsensibilisierung eignen und auch bei Wie aus der nachstehenden Tabelle zu ersehen ist,
der Sensibilisierung mit Farbstoffen ein überlegener ergeben chlor- und bromsubstituierte Poly-9-vinyl-Effekt
erzielt wird sowie daß sich aus diesen Stoffen 65 carbazole der Erfindung, wenn sie der Radikallichtempfindliche Materialien mit erhöhter Empfind- sensibilisierung und der Farbstoffsensibilisierung unterlichkeit
herstellen lassen, bei denen der Radikai- worfen werden, hochempfindliche, lichtempfindliche
sensibilisierungseffekt selbst dann nicht verringert Materialien.
Polymeres
jtlilogengehalt
Chlor I Brom
Radikalsensibilisierung
Farbstoffsensibilisierung
Radikal- +
Farbstoff-
sensibilisierung
Chlorsubstituiert
Bromsubstituiert
Chlor- und bromsubstituiert
Poly-N-vinylcarbazol
Poly-N-vinylcarbazol
ι,ο | 1,0 |
2,0 | 2,0 |
3,0 | 1,0 |
ι,ο | |
2,0 | |
ι,ο | 1,0 |
2,0 | |
2,0 | |
3,0 | |
135
169
180
169
180
45
14
14
131
158
154
165
158
154
165
100
126
130
132
130
132
148
159
159
142
138
152
147
138
152
147
183 190 234
112 129
225 258 270 268
Als Leucobasen von Farbstoffen sind Leuco-Malachitgrün und Leuco-Kristallviolett als Beispiel
zu nennen.
Zur Herstellung von lichtempfindlichem Material wird eine Lösung dieser Komponenten in Benzol
oder Monochlorbenzol mit einer Hochdruckquecksilberlampe bestrahlt, um eine photochemische Reaktion
auszulösen und die Lösung dann auf einen Träger.
Die halogensubstituierten Polymeren der Erfindung ao haltenden Polymeren der Erfindung besonders wirkkönnen
in Form von selbsttragendem Material, z. B. sam sind, sind Polyhalogenverbindungen, wie Jodoin
Form von dünnen Filmen bzw. Folien oder in Form form, Tetrabromkohlenstoff, Bromoform, Bromtrivon
Geweben, oder aber in Form einer dünnen chlormethan und Hexachloräthan, zu nennen. GeSchicht
auf einem elektrisch leitenden Träger als eignete aromatische Amine sind beispielsweise 9-Vinylelektrophet.^graphisches,
lichtempfindliches Material 25 carbazol, 3-Chlor-9-vinylcarbazol, 3-Brom-9-vinylverwendet
werden. Beispielsweise kann man die Poly- carbazol, Diphenylamin undTriphenylamin.
merlösung auf eine Glasplatte auftragen und die aufgebrachte Schicht nach dem Trocknen abziehen,
wobei man einen selbsttragenden Film erhält. Wahlweise kann man das Polymere auch schmelzflüssig 30
zu Fasern extrudieren, die anschließend verwoben
werden, oder die Polymerlösung auf einen elektrisch
leitenden Träger aufbringen. Den Polymeren können
Zusatzstoffe zur Einstellung der photographischen
Eigenschaften, wie Sensibilisatoren, und Zusatzstoffe 35 wie Aluminiumplatten, Papier und Filme aufgetragen, zur Einstellung der physikalischen Eigenschaften der worauf man den mit der Lösung beschichteten Träger Filme, z. B. Weichmacher und matt machende Mittel zu einer lichtempfindlichen Platte trocknet, bzw. Trübungsmittel, zugesetzt werden. Gewünschtenfalls kann die Radikalsensibilisierung
wobei man einen selbsttragenden Film erhält. Wahlweise kann man das Polymere auch schmelzflüssig 30
zu Fasern extrudieren, die anschließend verwoben
werden, oder die Polymerlösung auf einen elektrisch
leitenden Träger aufbringen. Den Polymeren können
Zusatzstoffe zur Einstellung der photographischen
Eigenschaften, wie Sensibilisatoren, und Zusatzstoffe 35 wie Aluminiumplatten, Papier und Filme aufgetragen, zur Einstellung der physikalischen Eigenschaften der worauf man den mit der Lösung beschichteten Träger Filme, z. B. Weichmacher und matt machende Mittel zu einer lichtempfindlichen Platte trocknet, bzw. Trübungsmittel, zugesetzt werden. Gewünschtenfalls kann die Radikalsensibilisierung
Als geeignete Sensibilisatoren seien Lewissäuren, in Kombination mit einer herkömmlichen Farbstoffz.
B. Polynitroverbindungen, wie 1,3,5-Trinitrobenzol, 40 sensibilisierung und/oder einer Lewissäurensensibili-Picrinsäure,
5-Nitroacenaphthen und 2,4,7-Trinitro- sierung angewandt werden.
fluorenon, Carbonsäuren, wie Essig-, Trifluoressig-, Die angewandte Strahlungsenergiequelle ist in Ab-
Trichloressig- und Salicylsäure, Sulfonsäuren, vie hängigkeit von dem jeweils verwendeten freie Radikale
Benzolsulf on- und p-Toluolsulfonsäure, Sulfonsäure- bildenden Stoff und dem jeweils verwendeten Lösungschloride, wie p-Toluolsulfonylchlorid, und optische 45 mittel entsprechend auszuwählen. Man kann jede
Sensibilisatoren, wie Kristallviolett, Malachitgrün, beliebige Lichtquelle verwenden, die Strahlung aussendet,
mit der aus dem freie Radikale bildenden Stoff in dem jeweils gegebenen Sensibilisierungsbehandlungssystem
freie Radikale erzugt werden können. 50 Beispielsweise kann man für diesen Zweck eine
Lichtquelle verwenden, die einen großen Anteil an ultravioletter Strahlung aussendet, vorzugsweise eine
Niederdruck-, Hochdruck- oder eine Superhochdruckquecksilberlampe, eine Metallhalogenidlampe oder
methode ist bekannt, daß man eine in erheblichem 55 eine Xenonlampe.
Ausmaß sensibilisierte elektrophotographische licht- Die angewandte Menge an freie Radikale bildendem
empfindliche Platte herstellen kann, indem man auf eine photoleitende Verbindung in Gegenwart eines
freie Radikale bildenden Stoffes und, erforderlichenfalls, in Gegenwart eines aromatischen Amins oder
der Leucobase eines Leucofarbstoffs Strahlungsenergie einwirken läßt. Wenn man dabei als photoleitende
Verbindung ein erfindungsgemäßes Polymeres verwendet, so kann man besonders gute elektrophotographische,
lichtempfindliche Platten
ten.
ten.
Methylenblau, Brilliantgrün und Chinizarin, zu nennen.
Als geeignete Weichmacher seien Dibutylphthalat, Dioctylphthalat, Tricresylphosphat und Polyvinylchlorid
genannt.
Weiterhin wurde gefunden, daß bei den Polymeren der Erfindung eine Radikalsensibilisierung mit Hilfe
eines freie Radikale bildenden Stoffes außerordentlich wirksam ist. Bezüglich der Radikalsensibilisierungs-
Stoff beträgt vorzugsweise 1 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf das eingesetzte Polymere, ist jedoch nicht
auf diesen Bereich beschränkt.
Das erfindungsgemäße elektrophotographische lichtempfindliche Material kann zur Herstellung von Bildern
nach herkömmlichen Aufladungs- und Entwicklungsmethoden, z. B. Aufladen durch Koronaentladung
und Entwickeln durch Magnetbürstenerhal-65 entwicklung oder Elektrophoreseentwicklung, verwendet
werden.
Als freie Radikale bildende Stoffe, die bei den chlor-
und bromsubstituierte 9-Vinylcarbazoleinheiten ent-
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung, die jedoch nicht auf die Beispiele beschränkt ist.
Die Oberfläche eines 90 Mikron starken PoIyäthylenterephthalatfilms
wird elektrisch leitend gemacht, indem man eine mit 30 ml einer 5 %igen PoIyvinylformallösung
versetzte Lösung von 4 g Kupfer(I)-jodid in 150 ml Acetonitril aufträgt und die aufgetragene
Schicht trocknet. Dann wird der Polyäthylenterephthalatfilm auf einer, wie nachstehend angegeben,
zusammengesetzten Lösung in einer solchen Menge beschichtet, daß nach dem Trocknen eine 4 Mikron
starke Schicht zurückbleibt.
Poly-N-vinylcarbazol 2 g
2,4,7-Trinitrofluorenon 2 mg
Kristallviolett 5 mg
Monochlorbenzol 50 ml
Ein auf diese Weise hergestellter lichtempfindlicher Film wird im dunklen mit einer Koronaentladungsvorrichtung
negativ aufgeladen, unter Verwendung eines mit einer 500 Watt Wolframlampe ausgerüsteten
Vergrößerungsapparats durch ein Mikropositivoriginal belichtet, dann in eine Dispersion von Ruß in einem
hochsiedenden Petroleumlösungsmittel getaucht, um das Bild zu entwickeln, wobei man klare überschriebene
bzw. übertragene Bilder erhält. Die ausreichende Belichtungsrichtmenge beträgt etwa 2500 Lux - Sek.
Zur Bestimmung der Lichtempfindlichkeit wird der nach diesem Beispiel hergestellte lichtempfindliche
Film auch an eine Influenzmaschine angeschlossen und negativ aufgeladen, dann mit der vorstehend
erwähnten Wolframlampe belichtet, wobei man die zur Erzielung eines Potentialabfalls auf V3 bzw. Vio
erforderlichen Belichtungsmengen bzw. Lichtmengen bestimmt. Man stellt fest, daß für einen Abfall aufl/s
eine Lichtmenge von 700 Lux · Sek. und für einen Abfall auf Vi0 eine Lichtmenge von 1500 Lux · Sek.
erforderlich ist. Das Anfangspotential beim Beginn der Belichtung beträgt 500 Volt.
Chlor- und bromsubstituiertes | Lichtempfindlich | EV3 | EV1, |
Poly-9-vinylcarbazol | keit | 210 | 590 |
1. Hergestellt gemäß Beispiel 2 | 240 | 630 | |
nCl = 0,10; nBr = 0,13 | |||
2. Hergestellt gemäß Beispiel 3 | 190 | 540 | |
mCI = 0,18; «Br = 0,05 | |||
3. Hergestellt gemäß Beispiel 2 | 160 | 420 | |
«Cl = 0,15; «Br = 0,12 | |||
4. Hergestellt gemäß Beispiel 2 | 110 | 370 | |
«Cl = 0,20; «Br = 0,21 | |||
5. Produkt gemäß (IX) | 70 | 220 | |
von Beispiel 3 | 65 | 170 | |
6. Produkt gemäß (X) | 58 | 182 | |
7. Produkt gemäß (XII) | 50 | 160 | |
8. Produkt gemäß (XI) | 50 | 176 | |
9. Produkt gemäß (XV) | 51 | 170 | |
10. Produkt gemäß (XVI) | |||
11. Produkt gemäß (XVII) |
Nach Abschluß dieser Versuche wiederholt man das vorstehende Beispiel unter Verwendung der verschiedenen
in der Tabelle V aufgeführten chlor- und bromsubstituierten Poly-N-vmylcarbazole an Stelle
des zunächst als Vergleichssubstanz verwendeten PoIy-N-vinylcarbazols.
Bei den auf diese Weise erhaltenen lichtempfindlichen Filmen wird jeweils ebenfalls die
zur Erzielung eines Ladungsabfalls auf V3 bzw. V10
des Anfangswerts erforderlichen Belichtungsmenge bestimmt.
Die Aufladung am Beginn der Belichtung beträgt jeweils 500 Volt. In der Tabelle bedeutet E V3 bzw.
E Vio diejenige Lichtmenge in Lux · Sek., die erforderlich ist, um einen Spannungsabfall auf V3 bzw. Vi0 zu
ίο erzielen. »«Cl« bzw. »«Br« bedeuten die durchschnittliche
Anzahl von Chlor- bzw. Bromatomen pro Vinyl-Carbazoleinheit.
Wie aus diesen Beispielen zu ersehen lit, ändert
sich die Lichtempfindlichkeit von chlor- und brorn-
substituierten Poly-N-vinylcarbazoloen in der Regel
kontinuierlich mit dem Chlorierungs- und Broniierungsgrad.
Dabei ist in den ersten Chlorierungs- und Bromierungsstufen die Tendenz zu beobachten, daß die
ao Lichtempfindlichkeit mit steigendem HaJogenierung«;-grad
zunimmt, wohingegen nach dem Überschreiten eines bestimmten Halogenierungsgrades, insbesondere,
wenn der Halogenierungsgrad, d. h. nCl -f- «Br den Wert 8 erreicht oder überschreitet, keine merkliche
»5 Zunahme der Sensibilität mehr zu beobachten Ul.
Auch wenn man den Kennwert E Vio als Maßstab
für die praktische Verwertbarkeit nimmt, ist festzustellen, daß erfindungsgemäße halogenierte Pol>mere,
bei denen nCl — «Br bei 0,4 oder darüber liegt,
für eine praktische Verwendung ausreichend gute Ergebnisse liefern, und daß auch bereits erfindungsgemäße
halogenierte Polymeren, bei denen dieser Wert bei 0,2 oder höher liegt, noch stets wünschenswerte
Ergebnisse liefern.
B e i s ρ i e 1 14
Ein lösungsmittelfestes, mit Polyvinylalkohol in einer Menge von etwa 2 g/m2 beschichtetes, Papier mit
einem Gewicht von 60 g/m2 wird mit einer lichtempfindlichen
Lösung beschichtet, die ah wesentlichen Bestandteil hauptsächlich die verschiedenen in der
nachstehenden Tabelle VI aufgeführten chlor- und bromsubstituierten Poly-N-vinylcarbazole enthält, worauf
man das beschichtete Papier unter vermindertem Druck trocknet und auf diese Weise ein elektrophotographisches,
lichtempfindliches Papier erhält Die Lichtempfindlichkeit und Bilddefenition dieser
lichtempfindlichen Papiere sind ebenfalls in der Tabelle VI angegeben. In dem vorliegenden Beispiel
werden die vorstehend erwähnten lichtempfindlichen Lösungen nach drei verschiedenen Vorschriften hergestellt,
um die Eignung von chlor- und bromsubstituierten Poly-N-vinylcarbazolen zu ermitteln.
Zuerst wird eine lichtempfindliche Lösung in der nachstehend angegebenen Weise unter Anwendung
der Vorschrift zur Radikalsensibilisierung in der die Sensibilisierungsmethode bezeichnenden Spalte der
Tabelle VI hergestellt.
Chlor- und bromsubstituiertes Poly-N-vinylcarbazol 2,0 g
Tetrabromkohlenstoff 0,1 g
N-Vinylcarbazol 0,2 g
Monochlorbenzol 50 ml
Eine wie vorstehend angegeben, zusammengesetzte Lösung wird 30 Minuten lang mittels einer photo-
chemischen Reaktionsvorrichtung, die mit einer lOO-WaU-Hochdruckquecksilberbogenlampe ausgerüstet
ist, bestrahlt und dann im Dunklen zur Einstellung 24 Stunden stehengelassen.
Dann stellt man in gleicher Weise eine lichtempfindliche Lösung her, die jedoch unter Anwendung
der in der Spalte »Sensibüisierungsmethode« der Tabelle VI angegebnen Sensibilisierung mit Farbstoffen
unterworfen und wie folgt eingestellt wird.
Chlor- und bromsubstituiertes PoIy-N-vinylcarbazol
2,0 g
Kristallviolett 5,0 mg
Monochlorbenzol 50 ml
Aus den vorstehenden Bestandteilen wird eine Lösung hergestellt. Die in der Spalte »Lewis-Säure«
der Tabelle VI gemachten Angaben bedeuten, daß der betreffenden Lösung jeweils 0,2 g der genannten
Lewissäure zugesetzt werden, um den sogenannten Lewissäuresensibilisierungseffekt zu erzielen.
ίο Die Angaben »Lichtempfindlichkeit«, »«Cl« und »«Br« sind in der Tabelle VI genauso definiert wie in der Tabelle V.
ίο Die Angaben »Lichtempfindlichkeit«, »«Cl« und »«Br« sind in der Tabelle VI genauso definiert wie in der Tabelle V.
Chlor- und brom substituiertes Poly-N-vinyl- |
nCl «Br |
Sensibilisierungs methode |
Lewis-Säure | Lichtempfindlich keit |
E V1O | Bildeigenschaft |
carbazol | ||||||
63 | ||||||
(Anmerkung 3) | ||||||
(IX) | nCl = 0,24 | Radikal- | 2,4,7-Trin;.tro- | 21 | 55 | klar |
JiBr = 0,22 | sensibilisierung | fluorenon | ||||
(X) | mCI = 0,50 | Radikal- | 2,4,7-Trinotro- | 19 | 38 | klar |
«Br = 0,48 | sensibilisierung | fluorenon | ||||
(XII) | nCl = 1,40 | Radikal- | — | 26 | 152 | klar |
«Br = 0,53 | sensibilisierung | |||||
(XI) | «Cl = 1,00 | Farbstoff- | — | 53 | 75 | etwas geringe |
«Br = 0,95 | sensibilisierung | Dichte | ||||
(XV) | wCl = 2,0 | Radikal- | — | 25 | 176 | klar |
«Br = 0,81 | sensibilisierung | |||||
(XVI) | nCl = 2,0 | Farbstoff- | — | 50 | 81 | etwas geringe |
«Br = 1,70 | sensibilisierung | Dichte | ||||
(XVII) | «Cl = 3,0 | Radikal- | — | 23 | 70 | klar |
«Br = 1,70 | sensibilisierung | |||||
(XIV) | «Cl = 2,0 | Radikal- | — | 23 | klar | |
«Br = 0,40 | sensibilisierung | |||||
*) Die Bildeigenschaft bezieht sich auf ein reproduziertes Positivbild, das hergestellt wird, indem man zunächst das
lichtempfindliche Papier im Dunkeln bis zu einem Wert von 6 kV gleichmäßig negativ auflädt, dann mittels einer mit
einer 500-Watt-Wolframlampe ausgerüsteten Bildvergrößerungsvorrichtung
durch ein Positivoriginal belichtet und schließlich durch Eintauchen in einen flüssigen Entwickler
entwickelt.
Sandgestrahlte, mit einem Gemisch aus Äther und Alkohol entfettete Aluniiniumplatten werden mit einer
Lösung der nachstehend angegebenen Zusammensetzung jeweils so beschichtet, daß nach dem Trocknen
durch Blasen mit warmer Luft unter milden Bedingungen ein 4 Mikron starker Film zurückbleibt.
Poly-9-vinylcarbazol als Vergleichssubstanz oder ein erfindungsgemäßes
lichtempfindliches Material 2,0 g
lichtempfindliches Material 2,0 g
Chlorbenzol je nach der Art des verwendeten Polymeren mehr oder
weniger 40 ml
weniger 40 ml
2,4,7-Trinitrofluorenon 1,0 mg
Die auf diese Weise hergestellten lichtempfindlichen Platten werden auf einer Influenzmaschine befestigt
und negativ aufgeladen, worauf man sie mit einer Wolframlampe belichtet. Die Kehrwerte der für einen
Potentialabfall auf ein Drittel bzw. ein Zehntel des ursprünglichen Werts erforderlichen Belichtungszeiten
werden als Parameter für die Lichtempfindlichkeit genommen, wobei man die unter Verwendung von
Poly-9-vinylcarbazol als Bezugssubstanz ermittelten Werte gleich 1,0 setzt. Die mit den einzelnen
Polymeren erhaltenen Empfindlichkeitswerte sind 6s in der nachstehenden Tabelle miteinander verglichen.
Das Anfangspotential, d. h. das Potential bei Beginn
der Belichtung, beträgt jeweils 500 Volt.
21
Polymerart
1. Poly-9-vinylcarbazol
(Bezugssubstanz)
2. Poly-S-chloi-ö-brom-P-vinylcarbazol
(hergestellt nach Beispiel 6^
3. Copolymeres aus 3-Chlor-6-brom-9-vinylcarbazol
und 9-Vinylcarbazol
(hergestellt nach Beispiel 7)
(hergestellt nach Beispiel 7)
4. Copolymeres aus 3-Chlor-6-brom-9-vinylcarbazol
und Styrol
(hergestellt nach Beispiel 8)
5. Terpolymeres aus 3-Chlor-6-brom-9-vinylcarbazol,
3-Vinylcarbazol und n-Butylmethacrylat
(hergestellt nach Beispiel 9)
6. Poly-l^-dichlor-o-brom-9-vinylcarbazol
und PoIy-
\h
carbazol
(hergestellt nach Beispiel 10)
Empfindlichkeitswert
(Vergleichswert)
(Vergleichswert)
AbfaU auf 7.
1,00 11,00
4,0
AbfaU auf
1,00 16,0
6,10
2,5
3,5
10,2
2 g eines gemäß Beispiel 7 hergestellten Mischpolymerisats
aus 3-CUor-6-brom-9-vinylcarbazol und 9-Vinylcarbazol werden in 35 ml Chlorbenzol gelöst
und mit 200 mg 2,4,7-Trinitrofluorenon versetzt,
worauf man die Lösung so auf einen sandgestrahlten Aluminiumzylinder aufträgt, daß nach dem Trocknen
ίο ein 20 Mikron starker Film zurückbleibt. Mit dieser
lichtempfindlichen Formel lassen sich durch Aufladen, Belichten, Entwickeln und Übertragen Bilder herstellen.
Die vorstehend geschilderte Lösung wird in gleicher
Die vorstehend geschilderte Lösung wird in gleicher
Weise, jedoch in einer Menge, daß nach dem Trocknen ein 70 Mikron starker Film zurückbleibt, auf einen
Aluminiumzylinder aufgetragen, worauf man auf diese Schicht eine 20 Mikron starke Polyäthylenterephthalatschicht
auflaminiert.
Mit Hilfe des auf diese Weise hergestellten mehrfach Ksschicbteten Zylinders lassen sich nach verschiedenen
Verfahren Bilder machen.
Claims (4)
1. Elektrophotographisches Aufzeichnungsina- photographische Aufzeichnungsmaterialien mit orgaterial
mit einer photoleitfähigen Schicht, die ein 5 rüschen Photoleitern so zu verbessern, daß sie eine
Homo- oder Mischpolymerisat mit bromierten hohe Lichtempfindlichkeit aufweisen, stabil sind, d. h.
Vinylcarbazol-Einheiten als Photoleiter, gegebenen- ihre Lichtempfindlichkeit auch während langdauernder
falls einen Sensibilisator und gegebenenfalls zu- Aufbewahrung bzw. Lagerung nicht beeinträchtigt
sammen mit einem Sensibilisierungsfarbstoff oder wird, bei der Herstellung leicht zu handhaben sind
einer metallorganischen Verbindung enthält, d a - io und durch die Anwendung verschiedener Sensibilidurch
gekennzeichnet, daß die photo- satoren sensibilisiert werden können, daß ihre Lichtleitfähige
Schicht als Photoleiter ein sowohl Chlor- empfindlichkeit der hohen Empfindlichkeit von anals
auch Bromatome enthaltendes Homo- oder organischen Photoleitern gleichkommt oder diese sogar
Mischpolymerisat mit 9-Vinylcarbazoleinheiten noch übertrifft.
enthält. 15 Bei einem Aufzeichnungsmaterial der genannten
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, da- Art ist diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch
durch gekennzeichnet, daß es als Photoleiter ein gelöst, daß die photoleitfähige Schicht als Photoleiter
PoIy-9-vinyIcarbazol,daspro 9-VinylcarbazoI-Ein- ein sowohl Chlor- als auch Bromatome enthaltendes
heit durchschnittlich mindestens 0,2 Chlor- und Homo- oder Mischpolymerisat mit 9-Vinylcarbazoldurchschnittlich
mindestens 0,2 Bromatome, zu- 20 einheiten enthält.
sammen jedoch nicht mehr als durchschnittlich Entsprechend der Erfindung wird mit der Angabe
4,0 Chlor- und Broraatome, enthält »halogensubstituiertes Polymeres« ein Homo- oder
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch lodei 2, Mischpolymeres bezeichnet, das von 9-Vinylcarbazol
dadurch gekennzeichnet, daß es als Photoleiter ein abgeleitete Monomereinheiten enthält, die mit Chlor
Homo- oder Mischpolymerisat mit 3-Chlor- as und Brom substituiert sind, mit der Maßgabe, daß das
6-brom-9-vinylcarbazol-, !,S-Dichlor-ö-brom-g-vi- Polymere sowohl Chlor- als auch Bromatome als
nylcarbazol- oder !,o-Dichlor-S-brom^-vinylcarb- Substituenten von Vinylcarbazoleinheiten enthält.
azol-Einheiten enthält. Halogensubstituierte Polymere, die mit Chlor und
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, da- Brom substituierte 9-Vinylcarbazoleinheiten enthalten,
durch gekennzeichnet, daß es als Photoleiter ein 3° können nach verschiednen Methoden hergestellt
Mischpolymerisat mit sowohl chlor- und brom- werden. Beispielsweise kann man ein chlorsubstituiertes
substituierten Vinylcarbazol- als auch 9-Vinyl- Poly-9-vinylcarbazol bromieren oder ein bromsubcarbazol-
und/oder Styrol-Einheiten enthält. stituiertes Polyvinylcarbazol chlorieren oder ein
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP5680669 | 1969-07-18 | ||
JP44056806A JPS495066B1 (de) | 1969-07-18 | 1969-07-18 | |
JP5381670 | 1970-06-20 | ||
JP5381670 | 1970-06-20 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2035680A1 DE2035680A1 (de) | 1971-03-04 |
DE2035680B2 true DE2035680B2 (de) | 1974-02-28 |
DE2035680C3 DE2035680C3 (de) | 1976-06-24 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2651535A1 (de) * | 1975-11-11 | 1977-06-08 | Ricoh Kk | Elektrophotographischer lichtempfindlicher teil |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2651535A1 (de) * | 1975-11-11 | 1977-06-08 | Ricoh Kk | Elektrophotographischer lichtempfindlicher teil |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE753618A (fr) | 1970-12-31 |
GB1327454A (en) | 1973-08-22 |
DE2035680A1 (de) | 1971-03-04 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |