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Die Erfindung betrifft ein Gurtschloß für einen Sicherheitsgurt,
mit einem Rahmen, einem Auswerfer, der verschiebbar im Rahmen angebracht
ist, und einem Riegel, der durch Betätigung des Auswerfers aus einer
Lösestellung
in eine Veirriegelungsstellung gebracht werden kann.
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Ein solches Gurtschloß ist aus
der
DE 200 00 869 bekannt.
Um den Riegel aus der Lösestellung
in die Verriegelungsstellung zu überführen, muß die Steckzunge,
wenn sie in das Gurtschloß eingesteckt wird,
den Auswerfer tief in den Rahmen des Gurtschlosses hinein drücken. Dadurch
wird eine Lösetaste,
die zum Freigeben der Steckzunge dient, geringfügig verschoben, wodurch wiederum
der Riegel aktiviert wird und aus der Lösestellung in die Vemegelungsstellung überführt wird.
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Auf der Rücksitzbank eines Fahrzeugs
werden bis zu drei Gurtschlösser
verwendet, nämlich
jeweils eines für
den rechten und den linken Sitzplatz und ein drittes für den mittleren
Sitzplatz. Um zu verhindern, daß die
Steckzunge eines Sicherheitsgurtes für den rechten oder linken Sitzplatz
in das Gurtschloß des
mittleren Sitzplatzes eingesteckt wird, ist bekannt, eine Codierung
zu verwenden.
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Bei den bekannten Codierungen kann
aber, wenn versucht wird, die Steckzunge des rechten oder linken
Sicherheitsgurtes in das mittlere Gurtschloß einzustecken, ein Geräusch entstehen,
welches einem unaufmerksamen Fahrzeuginsassen suggeriert, vorschriftsmäßig angeschnallt
zu sein, obwohl die Steckzunge gar nicht im Gurtschloß verriegelt
ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht
darin, ein Gurtschloß der
eingangs genannten An dahingehend weiterzubilden, daß eine Codierung
erhalten wird, bei der nicht die Gefahr besteht, daß ein Benutzer,
der eine nicht zu diesem Gurtschloß gehörige Steckzungen einzustecken
versucht, fälschlicherweise
den Eindruck erhält,
daß die
Steckzunge verriegelt sei.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Codierelement
vorgesehen ist, welches eine Betätigung
des Auswerfers nur dann ermöglicht, wenn
eine für
das Gurtschloß vorgesehene
Steckzunge in das Gurtschloß eingesteckt
wird. Auf diese Weise wird verhindert, daß der Riegel beim Einstecken
einer falschen Steckzunge ein „Klick"-Geräusch macht,
das einem Fahrzeuginsassen suggerieren könnte, daß die Steckzunge korrekt verriegelt
ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
einer bevorzugten Ausführungsform
beschrieben, die in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt ist. In diesen zeigen:
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– 1 einen Querschnitt durch
einen Verschluß mit
Steckzunge gemäß dem Stand
der Technik;
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– 2 eine isometrische Ansicht
eines ersten Bauteils des Verschlusses aus 1;
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– 3 eine isometrische Ansicht
eines zweiten Bauteils des Verschlusses aus 1;
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– die 4 bis 7 jeweils einen vergrößerten Ausschnitt eines Querschnitts
durch den Verschluß aus 1 in aufeinanderfolgenden
Phasen beim Einstecken der Steckzunge;
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– 8 einen vergrößerten Ausschnitt
aus einem Querschnitt durch den Verschluß aus 1 beim Lösen der Steckzunge;
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– 9 eine perspektivische Explosionszeichnung
des bei einem erfindungsgemäßen Verschluß verwendeten
Auswerfers;
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– 10 eine perspektivische Darstellung des
Auswerfers von 9;
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– 11 in einer perspektivischen
Darstellung den Rahmen und den Auswerfer eines erfindungsgemäßen Verschlusses
zusammen mit einer Steckzunge, die nicht zum Verschluß gehört;
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– 12 in einer perspektivischen
Darstellung einen erfindungsgemäßen Verschluß mit einer Steckzunge,
die nicht zum Verschluß gehört, wobei das
Gehäuse
zur besseren Übersichtlichkeit
nicht dargestellt ist;
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– 13 in einer perspektivischen
Darstellung den Rahmen und den Auswerfer eines erfindungsgemäßen Verschlusses
beim Versuch, die nicht zum Verschluß gehörige Steckzunge einzustecken;
und
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– 14 in einer vergrößerten Darstellung einen
Ausschnitt von 13.
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In 1 sind
ein erfindungsgemäßes Gurtschloß oder Verschluß 10 und
eine dazu passende Steckzuge 12 zu sehen. Der Verschluß 10 hat
ein Gehäuse 14 und
einen Rahmen 16. Am Rahmen 16 ist eine Lösetaste 18 verschiebbar
geführt.
Die Lösetaste 18 ist
mit zwei Mitnehmerstiften 20 versehen, von denen in der
Darstellung nur einer zu sehen ist. An der Vorderseite (in den Figuren
links) des Verschlusses 10 ist im Gehäuse 14 eine Einstecköffnung 22 vorgesehen,
in welche die Steckzunge 12 eingeführt werden kann.
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In 2 ist
zu sehen daß der
Rahmen 16 im wesentlichen aus zwei parallelen Platten 16a, 16b besteht.
Er kann vorteilhaft aus einem gestanzeten Metallblech hergestellt
sein, das in der Mitte quer zu seiner Längserstreckung umgebogen ist,
so daß die beiden
parallelen Blechhälften
als Platten 16a, 16b einen Zwischenraum bilden
und an der Vorderseite über
U-förmige
Stege 25 verbunden sind. In der oberen Platte 16a sind
zwei parallele Längsschlitze 26 ausgestanzt,
wobei an der außenliegenden
Längsseite
eines jeden Längsschlitzes
ein Verlagerungselement in Form einer Nase 27, in den Längsschlitz 26 ragt.
Der zur Vorderseite des Rahmens 16 weisende Teil dieser
Nase 27 ist nach unten, in den Zwischenraum zwischen den
beiden Platten 16a, 16b, gebogen und bildet von
der Vorderseite der Rahmens aus gesehen eine Rampenfläche 28,
die aus dem Zwischenraum auf die Oberseite der oberen Platte 16a führt.
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An den Platten 16a, 16b sind
an den einander zugewandten Flächen
jeweils zwei zylindrische Erhebungen 29 ausgeprägt, die
sich in den Zwischenraum erstrecken, wobei jeweils eine Erhebung 29 der
oberen Platte 16a einer Erhebung 29 der unteren
Platte 16b gegenüberliegt
und diese im Zwischenraum berührt.
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Im Rahmen 16 ist außerdem ein
Auswerfer 30 für
die Steckzunge 12 verschiebbar gelagert, der in 3 im Detail dargestellt
ist. Der Auswerfer 30 besteht aus zwei parallelen Armen 32,
die an ihrem einen Ende durch einen Steg 34 verbunden sind.
Am anderen Ende der Arme 32 ist jeweils ein Haken 36 ausgebildet,
der nach außen
weist. In der Mitte des Steges 34 ist parallel zu den Armen 32 ein
Dorn 38 ausgeformt. Ebenfalls am Steg 32 sind
zwischen den Armen 32 und dem Dorn 38 zwei Verbindungselemente
in Form von Schiebern 40 angeformt. Jeder Schieber 40 besteht
aus einem im wesentlichen parallel zum Steg 34 verlaufenden
Puffer 42, der durch einen schmalen Träger 44 mit dem Steg 34 verbunden
ist. Der Träger 44 verläuft etwa
in Richtung der Arme 32 leicht schräg aus der Ebene, die von den
Armen 32 aufgespannt wird, heraus. Aufgrund der Elastizität seines
Trägers 44 kann
der Schieber 40 aus seiner Ruheposition in eine Arbeitsposition
gebogen werden, in welcher der Puffer 42 über die
obere Platte 16a des Rahmens 16 hinausragt (siehe 5). Der Auswerfer 30 ist
von einer Feder 46, die auf den Dorn 38 aufgesteckt
ist, in Richtung der Einstecköffnung 22 in
eine Ausgangsstellung beaufschlagt (1),
wobei er sich bei nicht eingesteckter Steckzunge 12 mit
den Haken 36 in Anlage an den Anschlägen 29 befindet. Der
Auswerfer 30 kann kostengünstig als Kunststoff-Spritzgußteil hergestellt
sein. In diesem Fall kann der Schieber 40 ohne zusätzlichen
Aufwand angeformt sein.
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Weiterhin ist im Verschluß 10 ein
Riegel 48 vorgesehen, der zur Verriegelung der Steckzunge 12 dient.
Der Riegel 48 ist quer zur Bewegungsrichtung des Auswerfers 30 zwischen
einer Lösestellung (4 und 5) und einer Verriegelungsstellung (7) verschiebbar gelagert.
Der Riegel 48 kann von der Lösetaste 18 freigegeben
werden, so daß er sich
in seine Verriegelungsstellung bewegt, in welcher er in eine Öffnung 50 in
der eingesteckten Steckzunge 12 eingreift und diese dadurch
im Verschluß 10 verriegelt.
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Nachfolgend sei zunächst die
Funktionsweise des Verschlusses 10 beim normalen Einsteckvorgang
der Steckzunge 12 anhand der 4 bis 7 beschrieben. Der Riegel 48 wird
durch eine erste Kulissenführung 52 an
der Lösetaste 18 in
seiner Lösestellung
gehalten. Die Steckzunge 12 wird in die Einstecköffnung 22 an
der Vorderseite des Verschlusses 10 eingeführt. Beim
Einstecken der Steckzunge 12 drückt diese den Auswerfer 30 entgegen
der Beaufschlagung durch die Feder 46 nach hinten, also
in Richtung des Mitnehmers 20 (4). Beim weiteren Verschieben der Steckzunge 12 gleitet
der Puffer 42 des Schiebers 40 auf der Rampenfläche 28,
so daß der
Puffer 42 unter elastischer Verbiegung des Trägers 44 nach
oben, in die Arbeitsposition, gedrückt wird ( 5). Der Puffer 42 kommt daraufhin
in Kontakt mit dem Mitnehmer 20. Damit kann der Auswerfer 30 nunmehr
mittels des Schiebers 40 die Lösetaste 18 nach hinten
verschieben (6). Durch
diese Verschiebung gibt die Kulissenführung 52 den Riegel 48 frei,
so daß dieser
in seine Verriegelungsstellung bewegt wird, in der er in die Öffnung 50 in
der Steckzunge 12 eingreift. Die Länge der Rampenfläche 28 ist
so bemessen, daß,
sobald die Lösetaste 18 über den
Mitnehmer 20 weit genug verschoben ist, damit der Riegel 48 freigegeben
ist, der Puffer 42 das hintere Ende der Rampenfläche 28 erreicht
hat und damit aufgrund der elastischen Federwirkung des Trägers 44 wieder
in seine Ruheposition zurückfällt (7).
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Zum Lösen der Verriegelung muß die Lösetaste 18 nach
hinten gedrückt
werden, wobei der Riegel 48 durch eine zweite Kulissenführung 54 an
der Lösetaste 18 von
seiner Verriegelungsstellung in die Lösestellung verschoben und damit
die Steckzunge 12 wieder freigegeben wird (8).
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Der Schieber 40 kann erst
dann wieder in die Arbeitsposition gebracht werden, wenn sich der
Puffer 42 unter der Rampenfläche 28 hindurch bis
zu deren vorderem Ende bewegt hat. Die Länge des Schiebers 40 und
die Position der Rampenfläche
28 am Rahmen 16 sind aber so gewählt, daß dies nur dann möglich ist,
wenn der Riegel 48 durch Drücken der Lösetaste 18 aus der Öffnung 50 entfernt
wurde, so daß der
Auswerfer 30 die Steckzunge 12 in Richtung der
Einstecköffnung 22 verschieben
kann (8).
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Der bis hier beschriebene Verschluß ist aus der
DE 200 00 869 bekannt.
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Anhand der 9 und 10 wird
nun der Aufbau des erfindungsgemäßen Verschlusses
beschrieben, wobei für
die von den 1 bis 8 bekannten Bauteile dieselben
Bezugszeichen verwendet werden. Für die Funktion dieser Bauteile
wird auf die obigen Erläuterungen
verwiesen.
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Der Unterschied zwischen dem bekannten Verschluß und dem
erfindungsgemäßen Verschluß besteht
darin, daß beim
erfindungsgemäßen Verschluß der Dorn
am Auswerfer 30 bewegbar ausgeführt ist, nämlich als Codierstift 39.
Der Codierstift 39 weist einen verschiebbar im Steg 34 aufgenommenen
Führungsabschnitt 39a,
einen Federabschnitt 39b am entgegengesetzten Ende und
einen Bund 39c zwischen dem Führungsabschnitt 39a und
dem Federabschnitt 39b auf. Die Feder 46 ist vom
Federabschnitt 39b des Codierstiftes 39 aufgenommen und
stützt
sich am Bund 39c ab.
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Am Rahmen 16 ist ein Anschlag 60 vorgesehen,
der Teil eines Blocks 62 ist, der zwischen den beiden Platten 16a, 16b des
Rahmens 16 angeordnet ist. Am Anschlag 60 kann
das vom Bund 39c abgewandte Ende des Federabschnitts 39b anliegen.
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Wenn in das Gurtschloß eine „falsche" Steckzunge 12' eingesteckt
wird, also eine nicht zu diesem Gurtschloß gehörige Steckzunge, wird deren vorderes
Ende auf den Steg 34 des Auswerfers 30 aufgesetzt,
wodurch der Codierstift 39 aus der in 10 gezeigten Ausgangslage entgegen der
Wirkung der Feder 46 in die in den 13 und 14 gezeigte
Sperrstellung verstellt wird, also tiefer in das Gurtschloß hineinragt.
In der Sperrstellung ist die Stirnseite des Führungsabschnittes 39a bündig mit der
Außenfläche des
Steges 34. Beim Einschieben der Steckzunge 12' gelangt die
Stirnseite des Federabschnittes 39b des Codierstifte 39 in
Anlage am Anschlag 60, bevor der Auswerfer 30 ausreichend
weit verschoben ist, um die Lösetaste 18 nach
hinten zu verschieben. Anders ausgedrückt dient der Codierstift 39 als
Abstandshalter zwischen der Steckzunge und dem Block 62,
wodurch ein Freigeben des Riegels verhindert wird. Der Riegel 48 verbleibt
also in seiner Lösestellung,
wobei es zu keinerlei Bewegung von metallischen Bauteilen im Inneren
des Gurtschlosses und daher zu keinerlei Geräuschen kommt, die einem Fahrzeuginsassen
fälschlicherweise
suggerieren könnten,
daß die
Steckzunge ordnungsgemäß verriegelt
sei.
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Eine zu diesem Gurtschloß gehörige, „richtige" Steckzunge weist
an ihrer Stirnseite, die an dem Auswerfer 30 anliegt, mittig
eine Aussparung auf, in die der über
die Stirnseite des Stegs 34 hinausragende Teil des Führungsabschnittes 39a eintritt.
Dadurch verbleibt, wenn der Auswerfer von der richtigen Steckzunge 12 nach
hinten in den Rahmen verschoben wird, der Codierstift 39 in
der in 10 gezeigten Stellung.
Der Auswerfer 30 kann daher ungehindert die Lösetaste 18 betätigen, so
daß der
Riegel in die Verriegelungsstellung überführt wird.