-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Verschließen
von Löchern,
insbesondere Schusslöchern
in Zielscheiben, mittels eines Etikettierautomaten, der Klebeflecken
ausgibt, wobei die Klebeflecken im Etikettierautomat fortlaufend
auf einem Trägerband
lösbar
angeordnet sind und bei Betätigung des
Etikettierautomaten ein Vorschub des Trägerbandes im Sinne einer Klebeflecken-Ausgabe erfolgt.
-
Insbesondere bei Schützenvereinen
und bei der Bundeswehr, wo in großer Zahl auf Zielscheiben geschossen
wird, ist man bestrebt, die Lebensdauer der Zielscheiben zu verlängern. Dies
gilt vor allem bei aufwändig
gestalteten Zielscheiben, etwa bei lebendgroßen Personen-Silhouetten oder
Tierabbildungen. Man verwendet hierzu Klebeflecken, das sind selbstklebende
kleine runde Papierscheiben, die von Hand von ihrem Trägerband
abgelöst
und sodann über
die Schusslöcher
geklebt werden. Das Anbringen der Klebeflecken erfolgt nach jedem
Durchgang, so dass der nächste
Schütze
wieder eine geschlossene Zielscheibe vorfindet und die von ihm abgegebenen Schüsse bzw.
die von ihm erzeugten Schusslöcher nicht
mit denen seiner Vorgänger
verwechselt werden können.
-
Da das manuelle Anbringen der Klebeflecken
etwas umständlich
und zeitaufwändig
ist, ist durch das Gebrauchsmuster 90 01 266 ein Etikettierautomat
mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Patentanspruch 1 bekannt
geworden. Dadurch braucht nicht mehr mit losen Trägerbändern hantiert werden
und das punktgenaue Anbringen der Klebeflecken auf der Zielscheibe
wird erleichtert.
-
Im bekannten Fall ist der Etikettierautomat mit
zwei Trägerband-Rollen
bestückt,
wobei das eine Trägerband
weiße
Klebeflecken, das andere Trägerband
schwarze Klebeflecken aufweist. Dadurch kann ein und derselbe Etikettierautomat
für die Überklebung
sowohl weißer,
wie auch schwarzer Flächen
auf der Zielscheibe eingesetzt werden.
-
Hiervon ausgehend liegt. die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung darin, die bekannte Konstruktion dahingehend
zu verbessern, dass sie sich einerseits durch einen kompakten Aufbau,
andererseits durch vielseitige Einsatzmöglichkeiten auszeichnet. Des
weiteren soll der Etikettierautomat stärker als im bekannten Fall
an die bewährten
Konstruktionen, insbesondere die Handauszeichner für Preisschilder
angeglichen werden, so dass günstige Herstellungskosten
erzielt werden.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass in dem Etikettierautomaten in an sich bekannter Weise mindestens
ein Stempel zum Bedrucken des auszugebenden Klebefleckes angeordnet
ist, dass aber die räumliche
Zuordnung zwischen Klebefleck und Stempel zum Ausschalten des Druckvorganges
durch ein Stellglied veränderlich
ist.
-
Die Erfindung greift also zunächst auf
den bekannten Etikettierautomaten zurück, der über ein Druckwerk das Aufstempeln
des Preises und anderer Angaben auf einen Klebefleck gestattet.
Darüber
hinaus wird aber an dem Etikettierautomat ein Stellglied vorgesehen,
durch dessen Betätigung
der Druckvorgang verhindert werden kann.
-
Auf diese Weise erlaubt es die Erfindung,
die Klebeflecken wahlweise unbedruckt weiß oder statt dessen farbig,
insbesondere schwarz, bedruckt auszugeben.
-
Der Stempel hat dabei eine Fläche, die
zumindest derjenigen des Klebefleckes entspricht, damit letzterer
ganzflächig
und komplett bedruckt werden kann.
-
Für
die erfindungsgemäße Veränderung
der räumlichen
Zuordnung zwischen Klebefleck und Stempel zum Ein- bzw. Ausschalten
des Druckvorganges bieten sich dem Durchschnittsfachmann verschiedene
Möglichkeiten.
So kann entweder der Stempel oder der Klebefleck bzw. das Trägerband
jeweils für
sich allein derart verlagert werden, dass beide Teile bei Betätigung des
Etikettierautomaten nicht mehr in Kontakt miteinander kommen, der
Druckvorgang also unterbleibt. Oder der Stempel wird zusammen mit
dem Trägerband
bzw. dem Klebefleck so positioniert, dass beide Teile nicht mehr
in Kontakt gelangen.
-
Besonders günstig ist es, wenn das Bedrucken
wie bisher durch eine Bewegung des Stempels zum Klebefleck hin erfolgt
und diese Bewegung dann wahlweise durch das Stellglied verändert wird.
Auch hier bieten sich dem Fachmann zahlreiche Realisierungsmöglichkeiten.
So kann das Stellglied beispielsweise auf eine Weiche einwirken,
die den Stempel am Klebefleck vorbeiführt oder ein seitliches Verschieben
des Stempels auslösen,
so dass er nicht mehr auf den Klebefleck trifft.
-
In Anlehnung an die übliche Konstruktion
der Handauszeichnungsgeräte,
bei denen der Stempel an einem beweglichen Arm angeordnet ist, hat
es sich als besonders günstig
erwiesen, das Stellglied als Anschlag auszubilden, der die Stempelbewegung wahlweise
freigibt oder begrenzt. Die Begrenzung der Stempelbewegung führt dazu,
dass der Stempel nicht mehr bis zum Klebefleck gelangt, sondern schon
wenige Millimeter oder Zehntel Millimeter vorher blockiert wird,
so dass kein Druckvorgang stattfindet.
-
Damit die Stempelbewegung in der
richtigen Position blockiert werden kann, empfiehlt es sich, dass
der Anschlag hinsichtlich seiner wirksamen Länge justierbar ist.
-
Der Anschlag kann konstruktiv in
unterschiedlichster Form ausgebildet sein. Besonders einfach ist
seine Handhabung als Schwenkhebel.
-
Damit der Anschlag nicht zu einer
Schieflage des Stempels führt,
hat es sich in Weiterbildung der Erfindung als günstig erwiesen, zwei Anschläge vorzusehen,
die an gegenüberliegenden
Enden des Stempels wirksam sind.
-
Der oder die Anschläge sind
vorzugsweise am Stempel bzw. an einem die Stempelbewegung mitmachenden
Teil gelagert und wirken mit der Gehäusewand, vorzugsweise den beiden
Gehäuseaußenseiten
zusammen.
-
Zur Einfärbung des Stempels kann die
bisher bereits übliche
Farbrolle des Etikettierautomaten verwendet werden, wobei darauf
Wert gelegt werden sollte, diese Farbrolle leicht austauschbar zu
lagern, damit die Farbrolle leicht erneuert und gegebenenfalls auch
Rollen mit unterschiedlichen Farben eingesetzt werden können.
-
Dabei liegt es auch im Rahmen der
Erfindung, den Etikettierautomaten mit mehreren Farbrollen und mit
mehreren jeweils eine Farbrolle zugeordneten Stempeln zu bestücken. Man
kann dann mit dem gleichen Etikettierautomat ohne Austausch der Farbrollen
Klebeflecken mit mehreren Farben erzeugen.
-
Hinsichtlich der Mechanik des Etikettierautomaten
empfiehlt es sich, dass wie bisher sowohl der Vorschub des Trägerbandes
als auch der Druckvorgang durch den gleichen Betätigungsgriff ausgelöst werden.
Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, in die Wirkverbindung zwischen
Betätigungsgriff
einerseits und dem Vorschub und/oder dem Stempel andererseits ein
Federelement zwischenzuschalten. Dieses Federelement hat dann die
Aufgabe, eine bei Ausschaltung des Druckvorganges eventuelle Veränderung,
insbesondere Verkürzung
des Stempelweges zu kompensieren.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung und aus der Zeichnung selbst; dabei zeigt
-
1 eine
Seitenansicht im Teilschnitt in der Ruhestellung mit dem Stellglied
in der Freigabeposition;
-
2 die
gleiche Ansicht bei Betätigung
des Etikettierautomaten mit dem Stellglied in der Freigabeposition;
-
3 die
gleiche Ansicht und Betriebsstellung wie 1, jedoch mit dem Stellglied in der Blockierposition;
-
4 die
gleiche Ansicht und Betriebsstellung wie 2, jedoch mit dem Stellglied in der Blockierposition.
-
In den Figuren erkennt man zunächst ein
relativ großes,
sich von links erstreckendes Gehäuseteil 1,
das rechts in einem oberen Griff 1a ausläuft. Es trägt in seinem
mittleren oberen Bereich eine drehbar gelagerte Rolle 2,
von der das Trägerband 3 abgezogen
wird. Dieses Trägerband
trägt an
seiner Oberseite fortlaufend hintereinander die Klebeflecken 4,
von denen einer kurz vor der Ausgabeöffnung 5 zu erkennen
ist. Nahe dieser Ausgabeöffnung
führt das
Trägerband 4 eine
scharfe Abbiegung durch; beim Passieren dieser Abbiegung wird der
Klebefleck selbsttätig
vom Trägerband
gelöst
und kann durch eine Andrückrolle 6 auf
das gewünschte
Objekt – vorliegend eine
zeichnerisch nicht dargestellte Zielscheibe – aufgeklebt werden.
-
Im mittleren unteren Bereich des
Gehäuseteils 1 ist
eine Transporteinrichtung 7 für den Vorschub des Trägerbandes 3 eingebaut.
Sie besteht aus einer nicht näher
dargestellten Mitnahmetrommel, die durch Heranziehen eines unteren
schwenkbar im Gehäuseteil 1 gelagerten
Griffes 8 in Drehung versetzt wird und das Trägerband 3 von
der Rolle 2 abzieht.
-
Außerdem bewirkt das Heranziehen
des unteren Griffes 8 eine Abwärtsbewegung eines Armes 9,
der als Stempelhalter fungiert und am unteren Ende einen Stempel 9a trägt. Dieser
Stempel 9a trifft auf den Klebefleck 4, bevor
sich der Klebefleck an der Ausgabeöffnung 5 vom Trägerband
ablöst.
-
Der Griff 8 wirkt nicht
unmittelbar auf den Arm 9, sondern unter Zwischenschaltung
einer Druckfeder 8a. Sie gewährleistet, dass der Griff 8 immer
voll durchgezogen werden kann – unabhängig von
der Dicke des Klebeflecks 4.
-
Dieser Zustand ist in 2 dargestellt.
-
Insoweit entspricht der beschriebene
Etikettierautomat voll und ganz dem Stand der Technik. Daher wird
auf die Beschreibung konstruktiver Einzelheiten, wie etwa der Transportvorrichtung 7 oder der
mit Stempelfarbe getränkten
Farbrolle, die vor und/oder nach jedem Druckvorgang automatisch
am Stempel 9a abrollt, verzichtet.
-
Wesentlich ist nun, dass der Stempelhalter 9 eine
nach oben aus dem Gehäuseteil 1 herausragende
Verlängerung 10 aufweist
und dass an dieser Verlängerung
ein Stellglied in Form eines verschwenkbaren Anschlages 11 gelagert
ist. Dieser Anschlag 11 ist in 1 und 2 in
seiner Freigabestellung dargestellt, das heißt, dass er das Auftreffen
des Stempels 9a auf den Klebefleck 4 zulässt.
-
In den 3 und 4 hingegen ist der Anschlag 11 um
90° in seine
Blockier- stellung verschwenkt dargestellt. Dadurch wird – wie 4 zeigt – die Absenkbewegung des Stempelhalters 9 vorzeitig
blockiert, weil der Anschlag 11 in der Blockierstellung
auf das Gehäuseteil 1 auftrifft.
Dadurch verbleibt zwischen Stempel 9a und Klebefleck 4 ein
gewisser Spalt, so dass der Klebefleck unbedruckt bleibt.
-
In den Figuren kann man jeweils nur
einen Anschlag 11 des Stellgliedes erkennen. Tatsächlich befindet
sich aber an der rückwärtigen Seite
des Vorsprunges 10 ein ähnlicher
Vorsprung, der mit dem sichtbaren Vorsprung durch eine gemeinsame Schwenkachse 11a verbunden
ist. Der rückwärtige Vorsprung
ist in seiner Länge
so bemessen, dass er gleichzeitig mit dem vorderen Vorsprung auf
das Gehäuse 1 auftrifft.
Bei den aktuellen Etikettierautomaten bedeutet dies, dass der rückwärtige Vorsprung
etwas länger
sein muss, weil dort die entsprechende Gehäusewand auf einem tieferen
Niveau verläuft.
-
Die beidseitige Anordnung der Vorsprünge stellt
sicher, dass der Stempel 9a in der Blockierstellung nicht
einseitig auf den Klebefleck 4 heruntergedrückt werden
kann.
-
Die Erfindung gestattet es somit,
durch einfaches Umlegen des Anschlages 11 zwischen dem
Bedrucken und dem Nichtbedrucken der Klebeflecken umzuschalten.
Dabei zeichnet sich die erfindungsgemäße Konstruktion durch einen
kostengünstigen
bewährten
Aufbau aus, weil abgesehen von dem Arm 10 und dem Vorsprung 11 auf
den herkömmlichen Etikettierautomat
zurückgegriffen
wird.