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Das SARS-assoziierte Virus, das vorläufig als
HPAC (Humanes Pneumonieassoziiertes Coronavirus) bezeichnet wird,
wurde kürzlich
von Drosten et al. identifiziert, und es wurde eine qualitative
Real-Time RT-PCR (Reverse Transkriptase-Polymerase Kettenreaktion)
offenbart [Drosten et al. (2003) "Identification of a novel Coronavirus
in patients with Severe Acute Respiratory Syndrome", veröffentlicht
in New England Journal of Medicine bei www.nejm.org, 10. April 2003].
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Basierend auf diesen Sequenzdaten
wurde ein effizientes, sensitives und verläßliches quantitatives Real-Time
RT-PCR-Verfahren entwickelt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein effizientes, sensitives und verläßliches quantitatives Real
Time RT-PCR-Verfahren zum Nachweis des Schweren Akuten Atemwegssyndrom-assoziierten
Virus (SARS-assoziiertes Virus) sowie Oligonukleotide und Kits zum
Nachweis des SARS-assoziierten
Virus.
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Beschreibung
der Figuren
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1:
Zusatz der Internen Kontrolle zum Reinigungsverfahren. Schematischer
Arbeitsgang für
die Kontrolle von Reinigungs-Verfahren
und PCR-Inhibierung.
–Es
sollte sichergestellt werden, daß die Lösungen vollständig aufgetaut,
sorgfältig
gemischt und zentrifugiert werden.
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2:
Zusatz der Internen Kontrolle zum RealArtTM-Master.
Schematischer Arbeitsgang für
die Kontrolle der PCR-Inhibierung.
–Es sollte
sichergestellt werden, daß die
Lösungen
vollständig
aufgetaut, sorgfältig
gemischt und zentrifugiert werden.
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3:
Reverse Transkription der RNA.
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4:
Initiale Aktivierung des Hot Start-Enzyms.
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5:
Amplifikation der cDNA.
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6:
Abkühlen
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7:
Nachweis der Quantifizierungs-Standards (HPA-Coronavirus LC QS 1 – 4) im
Fluorimeter-Kanal F1/F2. NTC: nicht-Template-Kontrolle
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8:
Nachweis der Internen Kontrolle (IC) im Fluorimeter-Kanal F3/Back-F1
parallel mit gleichzeitiger Amplifikation von Quantifizierungs-Standards
(HPA-Coronavirus LC QS 1 – 4)
NTC: nicht-Template-Kontrolle.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Nachweis des Virus, das mit dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom
assoziiert ist (SARS-assoziiertes Virus) und als HPAC (humanes Pneumonie-assoziiertes
Coronavirus) bezeichnet wird, bei dem eine Real-Time RT-PCR-Reaktion
unter Verwendung einer biologischen Probe durchgeführt wird.
Gemäß einer
Ausführungsform
weist der Forward-Primer eine Länge
von ungefähr 18
bis 31 Nukleotiden auf und bindet an einen Bereich, der durch die
Nukleotide 69 bis 98 der in SEQ ID NO:1 gezeigten Sequenz definiert
ist, wobei der Reverse-Primer eine Länge von ungefähr 18 bis
31 Nukleotiden aufweist und an einen Bereich bindet, der durch die
Nukleotide 123 bis 168 der in SEQ ID NO:1 gezeigten Sequenz definiert
ist; und wobei die Sonde eine Länge
von ungefähr
18 bis 35 Nukleotiden aufweist und an einen Bereich bindet, der
durch die Nukleotide 89 bis 132 der in SEQ 2D NO:1 gezeigten Sequenz
definiert ist; und wobei die Sonde mit zwei Farbstoffen markiert
ist, von denen einer ein fluoreszierender Reporter-Farbstoff und einer
ein Quencher-Farbstoff ist, und wobei mindestens ein Farbstoff ein
Fluoreszenz-Farbstoff ist; und bei dem das SARS-Virus durch Nachweis
der Real-Time-Fluoreszenz nachgewiesen wird, wenn eine Amplifikation
von Virus-spezifischer Sequenz stattfindet.
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Der Forward-Primer kann an einen
Bereich von ungefähr
Nukleotid 1 bis ungefähr
Nukleotid 240 der SEQ ID NO:1 binden. Der Reverse-Primer kann an
einen Bereich von ungefähr
Nukleotid 60 bis ungefähr
Nukleotid 300 der SEQ 2D NO:1 binden. Die Sonde kann somit an einen
Bereich zwischen ungefähr
Nukleotid 21 und ungefähr
Nukleotid 279 der SEQ ID NO:1 binden. Im allgemeinen ist es nützlich,
ein Amplifikationsprodukt zu erhalten, das mindestens ein 80mer
ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
weist der Forward-Primer eine Länge
von ungefähr
18 bis 35 Nukleotiden auf und bindet an einen Bereich, der durch
die Nukleotide von ungefähr
1 bis ungefähr
240 der in SEQ ID NO:1 dargestellten Sequenz definiert ist; wobei
der Reverse-Primer
eine Länge
von ungefähr
18 bis 35 Nukleotiden aufweist und an einen Bereich bindet, der
durch die Nukleotide von ungefähr
60 bis ungefähr 300
der in SEQ 2D NO:1 dargestellten Sequenz definiert ist; und wobei
die Sonde eine Länge
von ungefähr 12
bis 40 Nukleotiden aufweist und an einen Bereich bindet, der durch
die Nukleotide von ungefähr
21 bis ungefähr
279 der in SEQ ID NO:1 dargestellten Sequenz definiert ist; und
wobei die Sonde mit zwei Farbstoffen markiert ist, von denen einer
ein Fluoreszenz-Reporter-Farbstoff und einer ein Quencher-Farbstoff
ist, und wobei mindestens ein Farbstoff ein Fluoreszenz-Farbstoff
ist; und bei dem das SARS-Virus durch Nachweis der Real-Time-Fluoreszenz
nachgewiesen wird, wenn eine Amplifikation von Virus-spezifischer
Sequenz stattfindet.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform
weist der Forward-Primer die in SEQ ID NO:2 gezeigte Sequenz auf,
der Reverse-Primer weist die in SEQ ID NO:3 gezeigte Sequenz auf
und die Sonde weist die in SEQ ID NO: 4 gezeigte Sequenz auf.
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Besonders nützliche Bindungs-Regionen innerhalb
der SEQ 2D NO:1 reichen von ungefähr Nukleotid 30 bis ungefähr Nukleotid
100 (A), von ungefähr
Nukleotid 120 bis ungefähr
Nukleotid 170 (B), und von ungefähr
Nukleotid 230 bis ungefähr
Nukleotid 270 (C). Forward- und Reverse-Primer können somit aus jeder Auswahl
aus den Bereichen A, B und C ausgewählt werden, d.h. wenn Forward-
und Reverse-Primer innerhalb der Bereiche A und B binden, müßte die
Sonde „dazwischen"
binden, d.h. an die so amplifizierte Sequenz. Ebenfalls möglich sind
die Primer-Kombinationen A+C oder B+C, die den Sequenzbereich bestimmen,
an den die Sonde bindet.
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Die Länge der Primer kann zwischen
ungefähr
18 und ungefähr
35 Nukleotiden variieren, oder jeden spezifischen Wert innerhalb
dieses besagten Bereiches annehmen. Gemäß einer besonderen Ausführungsform
weisen die Primer eine Länge
von zwischen ungefähr
18 bis 31 Nukleotiden auf und binden innerhalb eines Bereiches von
Nukleotid 69 bis Nukleotid 98 oder von Nukleotid 123 bis Nukleotid
168.
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Die Länge der Sonde kann zwischen
ungefähr
12 und 40 Nukleotiden variieren, oder jeden spezifischen Wert innerhalb
dieses besagten Bereiches annehmen, der für den Nachweis der amplifizierten
Sequenz nützlich
ist.
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Weiterhin ist es möglich, das
Verfahren unter Verwendung des Minor Groove (kleine Furche der DNA)-Bindungsprinzips
durchzuführen,
bei dem die Länge
der Sonde bis zu ungefähr
12 Nukleotiden kurz sein kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
wird es möglich
sein, zwei Sonden (beispielsweise eine Sonde mit einer Länge von
ungefähr
12 Nukleotiden und eine Sonde mit einer Länge von ungefähr 6 bis
7 Nukleotiden) zu kombinieren, wenn das Verfahren nach dem LightCycler-Prinzip
durchgeführt
wird, bei dem Lichtsammel- und Quencher-Farbstoffe als Sonden verwendet
werden. Dieses Verfahren ist dem Fachmann hinreichend bekannt. Alternativ
dazu können
Sonden nach dem gequenchten FRET-Prinzip
verwendet werden, das in Krupp et al.: "Nucleic acid preparations
of pathogens from biological samples for real-time PCR analysis",
Nucleic Acids Isolation Methods (Bowien, B. & Dürre, P., Herausgeber), American
Scientific Publishers, Stevenson Ranch, 2002, offenbart wird.
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Die nachfolgenden, einzelnen Primer
sind spezifisch von den einzelnen Primern der Erfindung ausgeschlossen:
(1) ein Primer, der an den Bereich von Nukleotid 68 bis Nukleotid
87 bindet (entspricht BNITMS1 in Drosten et al.); (2) ein Primer,
der an den Bereich von Nukleotid 82 bis Nukleotid 101 bindet (entspricht
BNIinS in Drosten et al.); (3) ein Primer, der an den Bereich von
Nukleotid 34 bis Nukleotid 57 bindet (entspricht BNIoutS2 in Drosten
et al.); (4) ein Primer, der an den Bereich von Nukleotid 124 bis
Nukleotid 145 bindet (entspricht BNITMAs2 in Drosten et al.); (5)
ein Primer, der an den Bereich von Nukleotid 169 bis Nukleotid 190 bindet
(entspricht BNIinAs in Drosten et al.); und (6) ein Primer, der
an den Bereich von Nukleotid 203 bis Nukleotid 223 bindet (entspricht
BNIoutAs in Drosten et al.).
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Ferner sind hinsichtlich der erfindungsgemäßen Verfahren
und der erfindungsgemäßen Primerpaare die
spezifischen Kombinationen von (1) und (4), (2) und (5) sowie (3)
und (6) der oben beschriebenen, spezifisch ausgeschlossenen Primer
ebenfalls von den erfindungsgemäßen Primerpaaren
und von den erfindungsgemäßen Verfahren
unter Verwendung solcher Primerpaare ausgeschlossen. Es sollte jedoch
verstanden werden, daß die
einzelnen Primer (1) bis (6) als Teil eines Primerpaares mit anderen
Primern, die nicht den Primern (1) bis (6) entsprechen, in den erfindungsgemäßen Verfahren
Verwendung finden können,
falls dies gewünscht
wird.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform
ist der Reporter-Farbstoff FAM, 6-FAM, 5-FAM und ALEXA-288. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist der Quencher-Farbstoff TAMRA, DABCYL oder QSY.
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Das Nachweisverfahren ist entweder
ein qualitatives oder ein quantitatives Verfahren. Der Nachweis ist
insbesondere ein quantitativer Nachweis der Real-Time-Fluoreszenzsignal-Intensität.
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Die biologische Probe, die zum Nachweis
des SARS-assoziierten Virus verwendet wird, ist eine Körperflüssigkeit
und insbesondere Sputum, Stuhl oder Blut.
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Der Vorteil der vorliegenden Erfindung
besteht darin, daß zum
ersten Mal der quantitative Nachweis von SARS-assoziiertem Virus
mit einer theoretischen Nachweissgrenze von 10 Genom-Äquivalenten
in der PCR möglich
ist, was 120 RNA-Kopien pro ml der biologischen Probe entspricht.
Das RT-PCR-Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ist in mindestens 95% der untersuchten Fälle positiv.
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Die PCR-Effizienz entspricht im wesentlichen
dem theoretischen Wert von 2. Die Effizienz beträgt insbesondere mindestens
ungefähr
1,9.
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Es ist erwähnenswert, daß das von
Drosten et al. offenbarte Verfahren eine signifikant geringere Effizienz
mit einer Nachweissgrenze von über
100 Genom-Äquivalenten
bei der PCR aufweist.
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Die vorliegende Erfindung stellt
daher zum ersten Mal ein effizientes, sensitives und verläßliches
quantitatives Real-Time RT-PCR-Verfahren zum Nachweis des Virus
bereit, das mit dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom assoziiert ist
(SARS-assoziiertes Virus).
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ferner ein Kit zur Durchführung
des oben beschriebenen Verfahrens zum Nachweis des Virus, das mit
dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom assoziiert ist (SARS-assoziiertes Virus).
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Das Kit ist insbesondere ein Kit
zum Nachweis des SARS-assoziierten Virus durch Real-Time RT-PCR und
umfaßt
einen Forward-Primer mit einer Länge
von ungefähr
18 bis 31 Nukleotiden, wobei der Forward Primer an einen Bereich
bindet, der durch die Nukleotide 69 bis 98 der in SEQ 2D NO:1 gezeigten
Sequenz definiert ist; einen Reverse-Primer mit einer Länge von
ungefähr
18 bis 31 Nukleotiden, wobei der Reverse Primer an einen Bereich
bindet, der durch die Nukleotide 123 bis 168 der in SEQ ID NO:1
gezeigten Sequenz definiert ist; und eine Sonde mit einer Länge von
ungefähr
18 bis 35 Nukleotiden, wobei die Sonde an einen Bereich bindet,
der durch die Nukleotide 89 bis 132 der in SEQ ID NO:1 gezeigten
Sequenz definiert ist; und wobei die Sonde mit zwei Farbstoffen
markiert ist, von denen einer ein Fluoreszenz-Reporter-Farbstoff und einer
ein Quencher-Farbstoff ist, und wobei mindestens ein Farbstoff ein
Fluoreszenz-Farbstoff ist.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
das Kit einen Forward-Primer mit der in SEQ ID NO:2 gezeigten Sequenz,
einen Reverse-Primer mit der in SEQ ID NO:3 gezeigten Sequenz und
eine Sonde mit der in SEQ ID NO:4 gezeigten Sequenz.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform
ist der Reporter-Farbstoff FAM, 6-FAM, 5-FAM bzw. ALEXA-288. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist der Quencher-Farbstoff TAMRA, DABCYL oder QSY.
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Dem Fachmann ist hinreichend bekannt,
daß ein
erfindungsgemäßes Kit
ferner Enzyme und Reagenzien umfassen kann, die zur Durchführung einer
Real-Time RT-PCR-Reaktion benötigt
werden.
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Die Erfindung betrifft ferner ein
Oligonukleotid mit einer Länge
von ungefähr
18 bis 31 Nukleotiden, das an einen Bereich bindet, der durch die
Nukleotide 69 bis 98 der in SEQ ID NO:1 gezeigten Sequenz definiert
ist. Das Oligonukleotid weist insbesondere die in SEQ ID NO:2 gezeigte
Sequenz auf. Die Erfindung betrifft ferner ein Oligonukleotid mit
einer Länge
von ungefähr
18 bis 35 Nukleotiden, das an einen Bereich bindet, der durch die
Nukleotide 1 bis 240 der in SEQ ID NO:1 gezeigten Sequenz definiert
ist.
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Die Erfindung betrifft ferner ein
Oligonukleotid mit einer Länge
von ungefähr
18 bis 31 Nukleotiden, das an einen Bereich bindet, der durch die
Nukleotide 123 bis 168 der in SEQ ID NO:1 gezeigten Sequenz definiert
ist. Das Oligonukleotid weist insbesondere die in SEQ ID NO:3 gezeigte
Sequenz auf. Die Erfindung betrifft ferner ein Oligonukleotid mit
einer Länge
von ungefähr
18 bis 35 Nukleotiden, das an einen Bereich bindet, der durch die
Oligonukleotide 60 bis 300 der in SEQ 2D NO:1 gezeigten
Sequenz definiert ist.
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Die Erfindung stellt zusätzlich Verfahren
zur Bestimmung des Vorhandenseins eines SARS-assoziierten Virus
oder HPAC bereit, wobei die hier offenbarten Verfahren verwendet
werden. Die Erfindung stellt ferner derartige Verfahren zum Nachweis
des Vorhandenseins von HPAC bereit und umfaßt ferner den Schritt des Berichtens
der besagten Bestimmungsergebnisse.
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Die nachfolgenden Beispiele sollen
die Erfindung beschreiben, jedoch nicht einschränken.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Isolierung der viralen RNA
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Die Extraktion von Nukleinsäuren wird
mit dem QIAamp Viral RNA Mini-Kit
(QIAGEN, 52904) oder mit dem QIAamp Ultrasens Virus Kit (QIAGEN,
53704) durchgeführt.
Das Ultrasens-Kit weist den Vorteil auf, daß es die Verwendung eines 1000 μl-Probenvolumens
(statt eines 200 μl-Volumens bei dem
Mini Kit) ermöglicht. In
beiden Fällen
wird die Nukleinsäure
in einem Volumen von 60 μl
eluiert. Bei Verwendung von 5 μl
Eluat in einer 20 μl
PCR-Reaktion kann ein größeres Aliquot
der Probe (1/12 von 1000 μl
entspricht 83 μl
Probe, anstelle von 1/12 von 200 μl,
was einer 17 μl-Probe
entspricht) auf das Vorhandensein von viraler RNA analysiert werden.
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LightCyclerTM PCR
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Die Amplifikation und der Nachweis
von HPAC wird durch Real-Time RT-PCR
in einem LightCycler-Gerät
durchgeführt.
Die Spezifität
des PCR-Nachweises
basiert auf der Verwendung von HPAC-spezifischen Primern und einer
fluoreszenten, doppelt-markierten Oligonukleotid-Sonde. Die Sondensequenz
ist innerhalb des Primer-definierten HPAC-Amplikons lokalisiert.
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Dieser Aufbau ermöglicht die Verwendung von Fluoreszenz-Messungen
zum direkten, quantitativen und spezifischen Nachweis von HPACspezifischer
DNA-Amplifikation innerhalb des geschlossenen PCR-Reaktionsgefäßes. Die
bei diesem Schritt verwendete Technologie basiert auf dem 5'-Exonuklease-Assay,
der in den U.S.-Patenten 5,210,015 und 5,487,972 beschrieben wird.
Grundlagen und Anwendungen dieser Technologie sind problemlos aus
wissenschaftlichen Veröffentlichungen
entnehmbar, beispielsweise aus Krupp et al., "Nucleic acid preparations
of pathogens from biological samples for real-time PCR analysis",
Nucleic Acids Isolation Methods (Bowien, B. & Dürre, P., Herausgeber), American
Scientific Publishers, Stevenson Ranch, 2002.
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Auswahl der Sequenzen der
Primer und der Hybridisierungssonde
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Es müssen zwei Kriterien erfüllt sein.
Vollständigkeit:
Alle bekannten Varianten von HPAC müssen nachgewiesen werden. Spezifität: Alle
anderen, nahe verwandten Coronaviridae müssen ausgeschlossen werden.
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Basierend auf einem veröffentlichten,
detaillierten Sequenz-Alignment (Drosten et al. (2003) "Identification
of a novel Coronavirus in patients with Severe Acute Respiratory
Syndrome", veröffentlicht
in New England Journal of Medicine bei www.nejm.ora, 10. April 2003]
wurden die folgenden Primer gewählt:
Sense
5' CCG | CGA
AGA AGC TAT TCG TC 3' (SEQ IDNO:2); (20 nt;Position 75-94) |
Antisense
5' GTA | GGT
TAG TAC CCA CAG CAT CTC TAG T 3' (SEQ IDNO:3); (28 nt; komplementär zu Position
139-166). |
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Als Sondensequenz wurde die bei Drosten
et al. veröffentlichte
Sequenz ausgewählt: Sonde
BNITMP
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- 5' (6-FAM) TCG TGC GTG GAT TGG CTT TGA TGT
(dabcyl) 3' (SEQ 2D NO:4); (24 nt; Position 99-122)
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Die Sonde wurde am 5'-Ende mit einem
Reporter-Farbstoff (hier 6-FAM) und am 3'-Ende mit einem Quencher-Farbstoff
(vorzugsweise ein nichtfluoreszierendes Quencher-ähnliches
dabcyl) markiert. Wie im Stand der Technik üblich, wird das Sonden-Oligonukleotid
am 3'-Ende blockiert, um die enzymatische Elongation zu verhindern.
Diese Elongation würde
zu einer längeren
Hybridisierungssequenz führen,
die eine weniger spezifische Hybridisierung mit verwandten, unerwünschten
Sequenzen verursachen könnte.
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Experimentelles
Protokoll zur Durchführung
eines HPAC-Nachweises mit Hilfe des LightCycler-Geräts
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Die folgenden Reaktionsbedingungen
(oder ähnliche)
können
verwendet werden:
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Das nachfolgende Programm wurde im
LightCycler verwendet:
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Sensitivität des HPAC-Nachweises
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Es wurde ein PCR-abgeleitetes Konstrukt
verwendet, das die HPAC-Amplikon-Sequenz
mit der Promoter-Sequenz für
die T7-RNA-Polymerase kombiniert. In einer Verdünnungsreihe wurde eine Nachweisgrenze
von 120 HPAC Genom-Äquivalenten
pro ml Probe bestimmt, was 10 Genom-Äquivalenten
pro 50 μl PCR-Reaktion
entspricht (siehe anliegende Figuren).
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Kit-Bestandteile
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Alle erforderlichen Materialien,
einschließlich
Positiv-Kontrollen (in vitro-Transcript von HPAC-RNA) und interne
Kontrolle, IC (in vitro-Transcript
einer nicht-verwandter Sequenz, beispielsweise ein Segment der Sequenz
des Bakteriophagen Lambda).
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Der Master-Mix des Kits enthält alle
benötigten
Bestandteile, einschließlich
Enzymen, jedoch keine Magnesium-Ionen. Magnesium ist im Kit als
separate Lösung
enthalten. Nach Kombination beider Lösungen des Kits mit der isolierten
Nukleinsäure
der Probe wird die Mischung direkt im LightCycler-Gerät verwendet, und
die Datenanalyse ist ohne weitere Behandlung der Probe möglich.
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Die interne Kontroll-RNA ist im Kit
als separate Lösung
enthalten. Wahlweise kann diese bereits beim Schritt der Proben-Lyse
eingebracht werden (um die Effizienz der Nukleinsäure-Exraktion
zu kontrollieren). Sie kann jedoch auch später zum Master-Mix gegeben
werden (um ausschließlich
die Effizienz der RT-PCR zu kontrollieren).
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Beispiel 2
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Nachfolgend wird ein spezifisches
Protokoll für
die quantitative RT-PCR
zum Nachweis des SARS-assoziierten Virus aufgeführt.
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RealArtTM HPA-Coronavirus
LC RT PCR-Reagents zur Verwendung im LightCycler -Gerät (Roche
Diagnostics).
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1. Inhaltsstoffe
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2. Lagerung
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Die Kit-Bestandteile sollten bei
-20°C gelagert
werden. Sie sind bei dieser Temperatur für 3 Monate stabil. Wiederholtes
Auftauen und Einfrieren (> 2
x) sollte verhindert werden, da dies zu einer Verringerung der Sensitivität führen könnte. Sofern
das Kit lediglich zeitweise verwendet werden soll, sollten die Reagenzien
in Aliquots eingefroren werden. Die Lagerung bei +4°C sollte
einen Zeitraum von 5 – 6
Stunden nicht überschreiten.
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3. Zusätzlich erforderliche
Materialien und Geräte
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- – Puder-freie
Einweghandschuhe
- – RNA-Isolierungs-Kit
(vgl. 8.1 RNA-Isolierung)
- – Physiologische
Salzlösung
(0.9 % NaCl), enthaltend 1 N-Acetyl-Cystein
- – Pipetten
(einstellbar auf 1 – 20 μl)
- – Sterile
Pipettenspitzen mit Aerosol-Barriere
- – Vortex-Mischer
- – Tischzentrifuge
mit Rotor für
2 ml Reaktionsgefäße
- – LightCycler® -Kapillaren,
Roche Diagnostics
- – LightCycler® -Kühlblock,
Roche Diagnostics
- – LightCycler® -Gerät, Roche
Diagnostics.
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4. Generelle Vorsichtsmaßnahmen
für die
PCR
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Der Benutzer sollte die nachfolgenden
Punkte stets beachten:
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- – Es
sollten Pipettenspitzen mit Filtern verwendet werden.
- – Die
Lagerung von positivem Material (Proben, Kontrollen und Amplikons)
sollte getrennt von allen anderen Reagenzien erfolgen, und die Zugabe
derselben zu den Reaktionsgemischen sollte in einer räumlich getrennten
Einrichtung erfolgen.
- – Alle
Bestandteile sollten vor Beginn des Assays sorgfältig bei Raumtemperatur aufgetaut
werden.
- – Die
aufgetauten Bestandteile sollten sorgfältig gemischt und zentrifugiert
werden.
- – Es
sollte zügig
auf Eis oder in einem Kühlblock
gearbeitet werden.
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5. Information
bezüglich
der Pathogenen
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Bei Coronaviren, einem Genus innerhalb
der Familie der Coronaviridae, handelt es sich um große, eingehüllte, RNA-Viren
mit Positivstrang, die hochvirulente Erkrankungen in Menschen und
Haustieren hervorrufen. Zwei Coronaviren, von denen man weiß, daß sie Menschen
infizieren, verursachen ein Drittel aller Erkältungen und sind darüberhinaus
eine übliche
Ursache für
Krankenpflegeassoziierte Infektionen des oberen Respirationstraktes
bei Frühgeborenen.
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Es wird angenommen, daß ein Mitglied
der Coronavirus-Familie das Schwere Akute Atemwegssyndrom (Severe
Acute Respiratory Syndrome, SARS) verursacht. Das Virus ist bislang
noch nicht klassifiziert worden. In der Literatur wird vorgeschlagen,
das Virus Humanes Pneumonie-assoziiertes Coronavirus (Human Pneumonia-Associated
Coronavirus, HPAC) zu nennen. Ein Teil eines putativen Coronavirus-Polymerase-Gens wurde
mittels PCR vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg
sowie kooperierenden Laboratorien in einem SARS-Patienten identifiziert.
Dieser Assay wurde verwendet, um ein kommerziell erhältliches
Real-Time RT-PCR-System für
den direkten Nachweis dieser neuen Coronavirus-Art zu etablieren.
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6. Prinzip der Real-Time
PCR
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Die Diagnose von Pathogenen durch
Polymerase-Kettenreaktion (PCR) basiert auf der Amplifikation von
spezifischen Bereichen des Genoms des Pathogenen. Bei der Real-Time
PCR wird das amplifizierte Produkt mittels Fluoreszenz-Farbstoffen
nachgewiesen. Diese sind üblicherweise
an Oligonukleotid-Sonden gebunden, die spezifisch an das amplifizierte
Produkt binden. Das Verfolgen der Fluoreszenz-Intensitäten während des
PCR-Laufes (d.h. in Real-Time) ermöglicht den Nachweis und die Quantifizierung
von sich anhäufenden
Produkten, ohne daß das
Reaktionsgefäß nach dem
PCR-Lauf wieder geöffnet
werden muß.
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7. Produktbeschreibung
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Das RealArtTM HPA-Coronavirus
LC RT PCR-Reagents stellt ein gebrauchsfertiges System zum Nachweis
von HPA-Coronavirus-RNA unter Verwendung einer PCR im LightCycler
-Gerät
(Roche Diagnostics) dar. Der HPA-Coronavirus LC Master umfaßt Reagenzien
und Enzyme für
die spezifische Amplifikation eines 80 bp-Bereichs des HPA-Coronavirus-Genoms sowie für den direkten
Nachweis des spezifischen Amplikons im Fluorimeter-Kanal F1 des
LightCycler® -Geräts. Zusätzlich enthält das RealArtTM HPA-Coronavirus LC-RT-PCR-Reagents ein
zweites heterologes Amplifikationssystem, um eine mögliche PCR-Inhibierung
zu identifizieren. Dieses wird als Interne Kontrolle (IC) im Fluorimeter-Kanal F3 nachgewiesen
und beeinflußt
die analytische HPA-Coronavirus RT-PCR nicht. Externe Positivkontrollen
(HPA-Coronavirus LC QS 1 – 4)
werden ebenfalls bereitgestellt, die die Bestimmung der pathogenen
Belastung erlauben. Für
weitere Informationen wird auf Abschnitt 8.3 (Quantifizierung) verwiesen.
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8. Protokoll
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8.1 RNA-Isolierung
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Zahlreiche Hersteller bieten Kits
zur RNA-Isolierung an. Die Probenvolumina bei den RNA-Isolierungs-Verfahren
sind vom verwendeten Protokoll abhängig. Die RNA-Isolierung wird
gemäß den Anweisungen des
Herstellers durchgeführt.
Die folgenden Isolierungs-Kits
werden empfohlen:
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Achtung Es ist wichtig, natives,
provoziertes Sputum (wie MTB) zu verwenden. Vermische die Sputum-Probe
für 30
Minuten mit physiologischer Salzlösung (0,9 % NaCl), die 1 %
N-Acetylcystein enthält.
Pelletiere die Zellen (ca. 600 μl)
in einer Tischzentrifuge (10.000 g). Entnimm 140 μl des Überstandes
und die entsprechenden Zellen parallel (QIAamp viral RNA Mini Kit),
füge 560 μl AVL hinzu
und fahre mit dem herkömmlichen
viralen RNA-Protokoll fort.
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- – Das
RealArtTM HPA-Coronavirus LC RT PCR Reagents
sollte nicht in Verbindung mit Isolierungs-Verfahren verwendet werden,
die auf Phenol basieren.
- – wenn
das ausgewählte
Isolierungs-Kit keine Träger-DNA/RNA
enthält,
ist zu beachten, daß die
Zugabe von Träger-RNA
[RNA-Homopolymer Poly(A), Amersham Biosciences] bei einer Konzentration
von 10 μg/ml
Lyse-Puffer zu der Probe/Lyse-Puffer-Mischung für die Nukleinsäure-Isolierung
in hohem Maße
empfohlen wird.
- – Bei
Verwendung von Isolierungs-Protokollen mit Ethanol-haltigen Waschpuffern
sollte vor der Elution ein zusätzlicher
Zentrifugationsschritt durchgeführt
werden, um verbleibendes Ethanol vollständig zu entfernen. Dies verhindert
eine mögliche
Inhibierung der PCR.
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Wichtig: Die Interne Kontrolle des
RealArtTM HPA-Coronavirus LC RT PCR Reagents
kann direkt in dem Isolierungsverfahren verwendet werden (vgl. 8.2
Interne Kontrolle).
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8.2 Interne Kontrolle
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Es wird eine Interne Kontrolle (HPA-Coronavirus
LC IC) bereitgestellt. Diese erlaubt dem Benutzer sowohl die Kontrolle
des Isolierungsverfahrens als auch eine Überprüfung hinsichtlich einer möglichen
PCR-Inhibierung. Für
diese Anwendung wird die Interne Kontrolle der Isolierung in einem
Verhältnis
von 0,1 μl
pro 1 μl
Elutionsvolumen zugefügt.
Bei Verwendung des QIAamp Viral RNA Mini Kits beispielsweise wird
die RNA in 50 μl
AE-Puffer eluiert. Demgemäß sollten
5 μl der
Internen Kontrolle anfänglich
zugegeben werden. Wenn die Elution beispielsweise in 100 μl erfolgt,
sollte ein entsprechendes Volumen von 10 μl verwendet werden. Die Menge
der verwendeten IC hängt
lediglich vom Elutionsvolumen ab. Die Interne Kontrolle sollte direkt
zu der Probe/Lyse-Puffer-Mischung gegeben werden. Sofern eine RNA-Isolierung
aus einer größeren Anzahl
von Proben erforderlich ist, kann die Interne Kontrolle direkt zum
Lyse-Puffer gegeben
werden.
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Die IC kann wahlweise ausschließlich für die Überprüfung hinsichtlich
einer möglichen
PCR-Inhibierung verwendet werden. Für diese Anwendung werden 0,5 μl der IC
und 3 μl
HPA-Coronavirus LC Mg-Sol
pro Test-Mischung direkt zu 12 μl
HPA-Coronavirus LC Master gegeben. Für jede PCR-Reaktion werden
15 μl des Master-Mixes
wie oben beschrieben
hergestellt,
und 5 μl
der gereinigten Probe werden anschließend zugegeben. Wenn mehrere
Proben für einen
PCR-Lauf hergestellt werden, wird das Volumen des HPA-Coronavirus
LC Masters, der HPA-Coronavirus LC Mg-Sol und der Internen Kontrolle
entsprechend der Anzahl der Proben erhöht (vgl. 8.4 Herstellung der PCR).
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8.3 Quantifizierung
-
Die beigefügten Quantifizierungs-Standards
(HPA-Coronavirus
LC QS 1 – 4)
werden wie die zuvor gereinigten Proben behandelt, und es wird dasselbe
Volumen verwendet (5 μl).
Um eine Standardkurve im LightCycler® -Gerät zu erzeugen,
sollten alle 4 Quantifizierungs-Kontrollen verwendet werden und
in dem Sample Loading Screen als Standards mit den spezifizierten
Konzentrationen definiert werden (vgl. LightCycler Bedienungshandbuch,
Version 3.5, Kapitel B, 2.4. Sample Data Entry). Die wie beschrieben
erzeugte Standardkurve kann ferner für nachfolgende Läufe verwendet
werden, vorausgesetzt, daß mindestens
ein Standard im gegenwärtigen
Lauf verwendet wird. Zu diesem Zweck muß die zuvor erzeugte Standardkurve
importiert werden (vgl. LightCycler Bedienungshandbuch, Version
3.5, Kapitel B, 4.2.5. Quantifizierung mit einer externen Standardkurve).
Dieses Quantifizierungsverfahren kann jedoch aufgrund der Variabilität zwischen
verschiedenen PCR-Läufen
zu abweichenden Ergebnissen führen.
-
Achtung: Die Quantifizierungskontrollen
sind als Kopien/μl
definiert. Die folgende Formel muß angewendet werden, um die ermittelten
Werte unter Verwendung der Standardkurve in Kopien/ml Probenmaterial umzurechnen:
-
8.4 Durchführen der
PCR
-
Es muß sichergestellt werden, daß der Kühlblock
sowie die Kapillar-Adapter
(Zubehör
des LightCycler -Geräts)
auf +4°C
vorgekühlt
sind. Die erwünschte
Anzahl an LightCycler -Kapillaren wird in die Adapter des Kühlblocks
eingebracht. Es sollte mindestens ein Quantifizierungsstandard sowie
eine Negativkontrolle (Wasser, PCR-Qualität) pro PCR-Lauf verwendet werden.
Um eine Standardkurve zu erzeugen, sollten alle bereitgestellten
Quantifizierungsstandards (HPA-Coronavirus LC QS 1 – 4) für jeden
PCR-Lauf verwendet werden. Vor jeder Verwendung müssen alle
Reagenzien vollständig
aufgetaut und gemischt werden (durch wiederholten Auf- und Abpipettieren
oder durch vorsichtiges Vortexen).
-
Sofern die Interne Kontrolle verwendet
werden soll, um nicht nur eine mögliche
PCR-Inhibierung sondern auch das Isolierungsverfahren zu überprüfen, wird
die IC bereits der Isolierung (vgl. 8.2 Interne Kontrolle) zugesetzt.
In diesem Fall sollte das nachfolgende Pippetierschema verwendet
werden (vgl. schematische Übersicht
in
1):
Sofern die IC ausschließlich verwendet
werden soll, um festzustellen, ob eine PCR-Inhibierung vorliegt,
muss sie direkt zu dem HPA-Coronavirus
LC Master zugegeben werden. In diesem Fall sollte das nachfolgende
Pippetierschema verwendet werden (vgl. schematische Übersicht
in
2):
15 μl
des Master-Mixes werden in das Plastik-Reservoir jeder Kapillare
pipettiert. Anschließend
werden 5 μl der
eluierten Proben-RNA in jedes Röhrchen
gegeben. Dementsprechend müssen
5 μl von
mindestens einem der Quantifizierungsstandards (HPA-Coronavirus
LC QS 1 – 4)
als Positivkontrolle und 5 μl
Wasser (PCR-Qualität)
als Negativkontrolle verwendet werden. Die Kapillaren werden geschlossen.
Um die Mischung aus dem Plastik-Reservoir der Kapillare in das Glasröhrchen zu
transferieren, werden die Adapter, welche die Kapillaren enthalten,
in einer Tischzentrifuge für
10 Sekunden bei maximal 400 x g (2000 rpm) zentrifugiert.
-
8.5 Programmierung des LightCycler®-Geräts
-
Das LightCycler® PCR-Programm
zum Nachweis von HPA-Coronavirus RNA kann in vier Schritte unterteilt
werden:
-
- A. Reverse Transkription der RNA 3
- B. Initiale Aktivierung des Hot Start-Enzyms 4
- C. Amplifikation der cDNA 5
- D. Abkühlen 6
-
Das LightCycler®-Gerät wird für diese
vier Schritte gemäß den in
den 3 – 6 gezeigten Parametern programmiert.
Dabei sollte den Einstellungen für
Analysis Mode, Cycle Program Data und Temperature Targets besondere
Beachtung geschenkt werden. In den Abbildungen sind diese Einstellungen
in fettgedruckten Buchstaben hervorgehoben. Weitere Informationen
bezüglich
der Programmierung des LightCycler®-Geräts können im
LightCycler®-Benutzerhandbuch
nachgeschlagen werden.
-
9. Datenanalyse
-
Bei der Multi-Farbanalyse treten
Interferenzen zwischen den Fluorimeter-Kanälen auf. Die Software des LightCycler®-Geräts enthält eine
Datei, die Colour Compensation File genannt wird, und diese Interferenzen
kompensiert. Diese Datei sollte während oder nach dem PCR-Lauf
durch Aktivierung der Choose CCC File-Schaltfläche oder der Choose CC data-Schaltfläche geöffnet werden.
Sofern kein Colour Compensation File installiert ist, sollte die
Datei gemäß den Anweisungen
im LightCycler®-Benutzerhandbuch
erzeugt werden. Nachdem der Colour Compensation File aktiviert worden
ist, sollten getrennte Signale für
die analytische HPA-Coronavirus RT-PCR (F1/F2) und für die Interne
Kontrolle (F3/Back-F1) in den Fluorimeter-Kanälen F1 und
F3 auftreten. Um quantitative Läufe
zu analysieren, sollten die Anweisungen in Abschnitt 8.3 (Quantifizierung)
befolgt werden.
-
Die nachfolgenden Ergebnisse sind
möglich:
-
- 1. Im Fluorimeter-Kanal F1/F2 wird ein Signal nachgewiesen.
Das Ergebnis der Analyse ist positiv: die Probe enthält HPA-Coronavirus-RNA. In
diesem Fall kann auf den Nachweis eines Signal in dem F3/Back-F1-Kanal verzichtet
werden, da hohe Anfangs-Konzentrationen
von HPA-Coronavirus-RNA (positives Signal im F1/F2-Kanal) zu einem
verringerten oder fehlenden Fluoreszenz-Signal der Internen Kontrolle im F3/Back-F1-Kanal
(Kompetition) führen
können.
- 2. Im Fluorimeter-Kanal F1/F2 wird kein Signal nachgewiesen.
Gleichzeitig tritt ein Signal der Internen Kontrolle im F3/Back-F1-Kanal auf. Die
Probe enthält
keine nachweisbare HPA-Coronavirus-RNA
und kann als negativ gewertet werden. Im Falle einer negativen HPA-Coronavirus
RT-PCR schließt
das nachgewiesene Signal der IC die Möglichkeit einer PCR-Inhibierung aus.
- 3. Es wird kein Signal im F1/F2- oder F3/Back-F1-Kanal nachgewiesen.
Es kann kein Ergebnis festgestellt werden. Informationen hinsichtlich
möglicher
Fehlerquellen sowie Lösungen
können
in Abschnitt 10. (Troubleshooting) gefunden werden.
-
Beispiele für positive und negative PCR-Reaktionen
sind in den 7 und 8 dargestellt.
-
10. Troubleshooting
-
Kein Signal mit den Positiv-Kontrollen
(HPA-Coronavirus LC QS 1 – 4)
im Fluorimeter-Kanal F1/F2:
-
- – Falsche
Programmierung des LightCycler®-Geräts.
– Wiederhole
die PCR mit korrekten Einstellungen.
-
Schwaches oder kein Signal der Internen
Kontrolle im Fluorimeter-Kanal F3/Back-F1 und gleichzeitiges Fehlen
eines Signals im Kanal F1/F2:
-
- – Die
PCR-Bedingungen entsprechen nicht dem Protokoll.
–Wiederhole
die PCR mit korrekten Einstellungen.
- – Der
HPA-Coronavirus LC Master wurde zu oft aufgetaut und eingefroren.
- – Der
HPA-coronavirus LC Master wurde länger als 5-6 Stunden bei +4°C aufbewahrt.
– Beachte
die in Punkt 2. (Lagerung) aufgeführten Lagerungsbedingungen.
Wiederhole die PCR unter Verwendung eines neuen HPA-Coronavirus LC Master.
- – Die
PCR wurde inhibiert.
– Stelle
sicher, daß ein
empfohlenes Isolierungsverfahren (vgl. 8.1 RNA-Isolierung) verwendet
wird und halte dich streng an die Anweisungen des Herstellers.
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Obwohl die Erfindung mit Bezug auf
die oben aufgeführten
Beispiele beschrieben wurde, sollte verstanden werden, dass zahlreiche
Modifikationen durchgeführt
werden können,
ohne vom Kern der Erfindung abzuweichen. Demgemäß ist die Erfindung lediglich
durch die Ansprüche
beschränkt.
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